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Erfahrungsberichte

Artikel von Heinrich Heinen/Rudolf Passian, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 1/2003, S. 63-65.

Unserem Leserfreund Heinrich Heinen aus S. verdanke ich seit Jahrzehnten aufschlussreiche Berichte, die zum Themenbereich unseres WB gehören. Namens unserer Lesergemeinde sei Herrn Heinen diesmal für die folgenden beiden Schilderungen herzlich gedankt! (R.P.)

Von Heinrich Heinen und Rudolf Passian

Es klopfte immer, bevor jemand starb

In dem kleinen badischen Städtchen Staufen, welches um 1910 etwa 1000 Einwohner zählte, lebte zu jener Zeit ein Totengräber namens Obergfell, dem es über viele Jahre hindurch durch nächtliches Klopfen angekündigt wurde, dass er wieder ein Grab auszuheben habe. Das Klopfen ertönte sowohl an den Fensterrahmen und Fensterläden, als auch an oder in dem im Schlafzimmer stehenden Kleiderschrank. Er erzählte dies auch ganz offen am Stammtisch, beim Frisör oder eben vor den Leuten. Man wusste dann im Ort, dass jemand schlimm krank war, dass dieser in den nächsten ein bis zwei Tagen sterben würde. Das trat dann auch immer ein. Es wunderte sich kaum jemand darüber, und die Leute in dem kleinen Ort kannten sich ja fast alle untereinander.

An einem schönen Sommertag, als niemand im Städtchen ernstlich krank war, erzählte der Totengräber wiederum: "Es hat diese Nacht wieder geklopft. Ich muss ein Grab ausheben". Die Leute waren recht gespannt, ob auch diesmal die Ankündigung stimmen würde. Doch Nächstentags verunglückte ein Waldarbeiter tödlich!

Zum besseren Verständnis des Geschilderten seien noch folgende Angaben hinzugefügt, die ich in letzttägigen Gesprächen mit der Schwester und dem Sohne jenes H. Obergfell, der auch – wie seine Vorfahren – Totengräber war, erfahren habe:

Das Ausheben eines Grabes ist in Staufen besonders schwierig, weil, nach 20-30 cm Lössschicht, Moränegesteins-Ablagerungen im Boden sind. Manchmal brechen deshalb die Seitenwände eines Grabes ein. Dann dauert alles viel länger und wird erheblich schwieriger. Zuweilen musste über einen Tag hinaus gearbeitet werden. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Familie Obergfell eine kleine Landwirtschaft betrieb und oft Regenwetter das Graben behinderte, so war es schon von Vorteil, wenn man frühzeitig Bescheid wusste! Zu beachten wäre ferner, dass der Friedhof nur knapp 100 Meter vom Wohnhaus der Totengräberfamilie entfernt ist. –


Freund Hch. Heinen bemerkt anschliessend noch, dass jenes Klopfen nie an oder in den Wänden aufgetreten sei; er meint, dies habe evt. mit der starken Od-Imprägnierung zu tun, weil Fensterrahmen und -läden, wie auch der Kleiderschrank sehr oft angefasst wurden. Das Haus wird seit Generationen von der Familie Obergfell bewohnt. Im Gegensatz zum Fall "Harmonika-Lipp" (WB 6/2001, S. 184 und 2/2002, S. 37) ist bei der Begebenheit Obergfell die Frage nach dem Urheber der Klopfgeräusche praktisch unbeantwortbar. Möglicherweise war es ein gestorbener Vorfahr jenes Totengräbers. – (R.P.)


Leserreaktionen zum Beitrag "Es klopfte immer, bevor jemand starb", erschienen im WB 2/2003, S. 59.

Besonders aufmerksam habe ich den Artikel über das Klopfen, bevor jemand starb, gelesen. Ich bin in einer Familie aufgewachsen mit einer sehr grossen Verwandtschaft, mein Vater hatte 7 Geschwister und meine Mutter 8. Ich kann mich gut daran erinnern, dass praktisch jedesmal, wenn jemand in der Verwandtschaft starb, sich dieser Tod mit Klopfen ankündigte. Wir konnten nie feststellen, woher das Klopfen kam, aber es war immer deutlich zu hören. Es kam auch vor, dass die Türglocke läutete oder später auch das Telefon. Für mich war das eigentlich gar nicht so aussergewöhnlich, ich bin einfach damit aufgewachsen, es gehörte zu unserem Leben. Das eigentlich Schlimme war nur, weil wir zum Zeitpunkt des Klopfens nicht wussten, wen es diesmal betraf. Manchmal wusste es meine Mutter, was für sie oft belastend war. Ich war schon etwas älter, als es mir bewusst wurde, dass andere Leute das nicht hörten und für sie so etwas überhaupt nicht verständlich war. Nochmals herzlichen Dank allen, die mithelfen, dass der Wegbegleiter wieder so interessant ist und informativ. Mirjam Meier, CH-Wittenbach

Ein ähnlicher Bericht findet sich in der Zeitschrift "Das geistige Reich" Nr. 6/1962. Dort schreibt eine Leserin: Ich bin mit der Frau unseres Totengräbers befreundet und diese berichtete mir schon des öfteren, dass es manchmal nachts bei ihr klopfe, ohne dass man eine Ursache dafür entdecken könne. Jedes Mal aber ereigne sich kurz danach ein Todesfall in der Gemeinde. Sie ist eine fromme und durchaus glaubwürdige Person, aber dennoch stand ich ihren Erzählungen lange Zeit skeptisch gegenüber. Eines Tages nun kam sie wieder zu mir: "Heute nacht habe ich es wieder ganz deutlich klopfen gehört. Sie werden sehen, es gibt bald wieder einen Sterbefall hier." Ich lächelte ungläubig und wollte ihr gerade sagen, dass ich solche Dinge für Aberglauben halte, da begann das Sterbeglöcklein zu läuten! Dieser Vorfall brachte mich damals zum Nachdenken und im Laufe der Zeit habe ich dann erfahren, dass es wirklich "mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt". (R.P.)


Die schwarze Aura

Leserfreund Heinrich Heinen schreibt sodann weiter:
In Anlehnung an die Vorankündigung von Todesfällen bei der Totengräberfamilie Obergfell möchte ich einen weiteren Fall schildern:

In den 70er Jahren wohnte ich mit einer alleinstehenden ca. 60 Jahre alten Frau zusammen, die eine Halbjüdin aus der früheren Tschechoslowakei war. Sie war medial veranlagt und deshalb interessierte sie mich sehr. Als junges Mädchen gehörte sie zu einem Kreis, der sich mit der Kabbala befasste. Dort hatte sie u.a. erlebt, als sie mit anderen an einem Tisch sass, dass sich die volle Blumenvase mit Blumen von der Tischmitte in Richtung einer bestimmten Person bis zum Tischrand hin bewegte, ohne berührt worden zu sein.

Diese Frau besass die Fähigkeit, bei Menschen, die innerhalb von ein bis zwei Tagen sterben würden, eine schwarze Aura zu sehen. Dies war für sie immer sehr erschreckend, wenn ihr solche Menschen auf der Strasse begegneten. Sie pflegte dann möglichst nah am Strassenrand ängstlich an ihnen vorbei zu gehen. Einmal sah sie sogar zwei nebeneinander stehende Menschen mit schwarzer Aura. Sie ging daraufhin nicht an ihnen vorbei, sondern nach Hause zurück.

Diese Frau nun erblickte eines Tages, als sie zur Bank ging, einen Mann, in seiner Haustür stehend, mit einer schwarzen Aura. Ängstlich machte sie einen Bogen um ihn. Am Morgen des nächsten Tages starb dieser Mann an einem Herzinfarkt. Nach einiger Zeit kam die Witwe dieses Mannes zur Behandlung in meine Praxis. Da mich der Tod ihres Mannes interessierte, unterhielt ich mich besonders aufmerksam mit ihr. Ich fragte sie, ob sie vielleicht nach dem Tod ihres Mannes besondere Wahrnehmungen gemacht habe. Daraufhin antwortete sie:

"Nach dem Tod meines Mannes habe ich keine besonderen Wahrnehmungen gehabt, wohl aber vorher. Dies war so: Mein Mann war am Abend vorher allein in eine Gaststätte gegangen. Dies tat er des öfteren. Ich ging dann allein zu Bett.
Mitten in der Nacht habe ich dann im Halbschlaf wahrgenommen, dass er sich neben mich ins Bett legte.

Alles war ruhig. Dann, vielleicht eine halbe Stunde später, ich kann dies nicht genau sagen, da ich fest eingeschlafen war, wurde ich durch ein heftiges Hin- und Herwallen von windartigen Turbulenzen wach. Ich hatte grosse Angst! Habe dies nur kurz, aber aufmerksam, weil ich klar wach war, verfolgt. Dann habe ich angstvoll die Bettdecke über meinen Kopf gezogen. Nach kurzer Zeit schaute ich hervor, aber das Hin- und Herwallen war noch da. Ich dachte dann bei mir: 'Dies ist mein Schutzengel, der mit seinem Schutzengel am kämpfen ist.'"

Hierzu bemerkt der Berichterstatter:
"Diese ihre Vermutung versteht man evt. besser, wenn man weiss, dass diese Eheleute in einem gespannten Verhältnis miteinander lebten und es sehr fraglich war, ob der Mann sich in einer Gaststätte aufhielt. – Meine Frage: Können zwei ausgetretene Astralkörper so gegeneinander streiten, dass einer der beiden unterliegt und sein physischer Körper bald danach stirbt?" – Diese Frage ergeht hiermit an die Leser/innen unseres WB!

Jene Frau erzählt weiter:
"Dann bin ich mit dem Kopf wieder unter die Bettdecke. Nach vielleicht ein bis zwei Minuten war alles ganz still. Ich habe dann meinen Mann angestossen und ihn gefragt, ob er das eben auch verspürt habe, aber er rührte sich nicht, und ich schlief dann wieder ein. Morgens, als ich aufstand, habe ich meinen Mann mehrmals sehr heftig gerüttelt und ihn angesprochen, aber er wurde nicht wach, atmete aber normal. Ich habe dann alleine gefrühstückt. – Nach ungefähr einer halben Stunde kam dann mein Mann, ohne dass ich ihn gerufen hätte, zum Frühstück. Ich fragte ihn, ob er von den Turbulenzen in der Nacht und meinem Weckversuch etwas verspürt hätte. Er verneinte. Dann ging er ins Geschäft. Viel später als üblich."

Dieser Mann hatte die Angewohnheit, ab und zu an die frische Luft zu gehen und sich eine Weile vor die Aussentür seines Geschäftes zu stellen. Dort sah ihn dann die oben erwähnte medial veranlagte Frau stehen, mit seiner schwarzen Aura, und machte, wie sie mir erzählte, ängstlich einen Bogen um ihn.

Wenn ich beide Besonderheiten deute (das Klopfen beim Totengräber Obergfell, damit dieser sich rechtzeitig auf ein hartes Stück Arbeit einstellen konnte, und dieses "Sehen" einer schwarzen Aura 1-2 Tage vor dem Tode eines Menschen), dann darf ich wohl zu Recht annehmen, dass Jenseitige, mit ihrer (im Verhältnis zu uns Diesseitigen) erweiterten Wahrnehmung, unser baldiges Sterben und damit unsere Ankunft in ihrer Welt wissen können.

Wenn vor uns Gestorbene unsere Freunde waren und durch liebe Gedankenverbindung wohl auch noch sind, dann dürfen wir zu Recht hoffen, dass sie uns bei unserer Ankunft in ihrer für uns noch fremden Welt freundlich abholen und in Empfang nehmen werden.


Nachtrag zum obigen Beitrag, erschienen im WB 2/2003, S. 60.

Zu seinem Beitrag "Die schwarze Aura" (WB 1/03, S. 64) bat unser Leserfreund Heinrich Heinen um folgende kleine Ergänzung zum besseren Verständnis der geschilderten Begebenheit: Hinter dem Wort "Gaststätte" (11. Zeile von unten) möge man sich ein Fragezeichen vorstellen, denn der genannte Mann war ein sehr schöner, feinfühliger, 52jähriger Mann, ein Charmeur. Ob er wirklich nur in einer Gaststätte war? Heinrich Heinen


Erklärungsversuch zur Leserfrage, Wegbegleiter 1/03, S. 66, erschienen im WB 2/2003, S. 61-63.

Ausgehend von der inhaltlichen Schilderung des Berichts "Schwarze Aura" und dem genauen Wortlaut der anschliessenden Frage, ob zwei ausgetretene Astralkörper so gegeneinander streiten können, dass einer der beiden unterliegt und sein physischer Körper bald danach stirbt, ergibt sich für mich zunächst eine andere Frage. Von welchem zweiten Astralkörper ist hier die Rede? Der des Mannes und wessen noch? Die von der Ehefrau gedanklich vermuteten Schutzengel stellen für sich eigenständige Wesenheiten dar und sind unabhängig von dem feinstofflichen Ätherleib eines Menschen. Diese würden ihrer gestellten Aufgabe nicht gerecht werden, wenn Auseinandersetzungen der Schutzengel zum Tod eines Schutzbefohlenen führen. Der Wirkungsbereich eines Schutzgeistes ist aus göttlicher Sicht klar definiert und beinhaltet bestimmt keine Streitigkeiten oder widergöttlichen Eingriffe auf Körper, Geist und Seele des Schutzbefohlenen. (...) Eine Einflussnahme, sowohl positiv als auch negativ, ist auf ausgetretene oder verdrängte Astralkörper durch andere Geistwesen möglich. Ich denke hier an beanspruchte Medien, welchen z.B. die entzogene Kraft nicht ersetzt wurde und körperliche Schädigungen oder den leiblichen Tod zur Folge hatten. Auch bei einigen in der Literatur beschriebenen Besessenheitsfällen traten diese schädigenden Auswirkungen auf. Es gibt auch zahlreiche Berichte über entsprechend positive Reaktionen durch Geistheilungen und Operationen am Geistleib eines Patienten. Doch handelt es sich dabei niemals um kurzzeitig ausgetretene und miteinander aktiv gewordene Astralkörper von zwei oder mehreren Menschen, die nach erfolgter Rückkehr in den jeweils eigenen Körper sich anschliessend wieder als lebende Personen gegenüber stehen. Ich bleibe deshalb bei meinem NEIN zu dieser Frage. (...)

Ich nehme an, dass der Mann in der beschriebenen Nacht einen kurzzeitigen Herzstillstand hatte, der noch nicht zum Tod führen sollte, sondern vielmehr Bestandteil eines eingeleiteten natürlichen Sterbevorgangs mit schrittweiser Verringerung der Lebenskraft und seinem Lebenszustand entsprechender Trennung der Seele aus dem grobstofflichen Körper darstellte. Unter Lebenszustand verstehe ich den gesundheitlichen Zustand seines Körpers und seine Gemüts-/Lebenshaltung, seine Geisteseinstellung.

Wenn angenommen wird, dass durch einen kurzen Herzstillstand, der feinstoffliche Ätherleib des Mannes nur noch an einem dünnen Odband (sog. Silberschnur) hing, sich somit ausserhalb des grobstofflichen materiellen Körpers befand, wäre die geschilderte Symptomatik des Mannes in der Nacht und auch am nächsten Morgen erklärbar. Dafür spricht auch die Abnahme des Lebenslichts, bis zur Verdunkelung der Aura, wie sie von einer medial veranlagten Frau beobachtet wurde.

Das von der Ehefrau beschriebene "Hin- und Herwallen von windartigen Turbulenzen", ist zunächst schwer vorstellbar. Ob diese Erscheinung paraphysikalisch überhaupt erklärbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Eine Erklärungshilfe fand ich jedoch in dem Buch von Joh. Greber, "Verkehr m. d. Geisterwelt Gottes", Ausg. 1981, Seite 246, wo ein beobachteter Sterbevorgang von einem Zeugen fast identisch geschildert wird. Dieser Zeuge (Ehemann der Sterbenden) berichtet von den Auswirkungen neben dem Sterbebett. Er verspürte Bedrückung, eine schwere Last über Kopf und Gliedern sowie seltsame Empfindungen. Auch der beobachtete Loslösungsprozess des feinstofflichen Körpers vom materiellen Leib seiner Frau, wird von ihm eindrucksvoll beschrieben. (...) Ich bin der Auffassung, dass der nahende Todeszeitpunkt eines Menschen von guten und bösen Geistwesen durch eine verdunkelte Aura vorher erkannt wird. Wenn gute Freunde uns beim Hinübergang empfangen, ist im Umkehrschluss auch das Gegenteil denkbar. Ausschlaggebend ist hier wohl immer der eigene Gesinnungszustand, den ein jeder von uns zu Lebzeiten hatte. Hierzu zähle ich auch die religiösen Ansichten, die ein jeder für sich persönlich in seinem Leben angenommen und umgesetzt, vielleicht auch abgelehnt hat.
Michael Gerloff , D-Wangelnstedt


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"