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Erfahrungsbericht

Beitrag von Hans Eiselt erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 1/2003, S. 48.

Wer andern hilft, dem wird geholfen werden!

Eine Erinnerung an Bruder Georg Riehle

Es war in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Die Nachwirkungen der Inflation machten sich noch in ganz Deutschland bemerkbar; die Lebensmittel waren knapp. Das wussten auch die Geistesgeschwister in Böhmen, wo die Verhältnisse in bezug auf Lebensmittel besser waren als in Deutschland. Wenn Bruder Georg (1) zum Geschwisterkreis nach Politz an der Elbe kam, dann wurden ihm vor der Heimreise allerlei essbare Dinge zugesteckt.

Vom Standpunkt der Grenzbehörden aus war so etwas natürlich streng verboten, war "Schmuggelei". Zollbeamte handeln ja nicht nach dem Gebot der Nächstenliebe, sondern nach ihren Dienstvorschriften. Bruder Georg aber hatte die Geschenke ja nur angenommen, um damit noch ärmere Geschwister in Dresden zu erfreuen. Wieder einmal kam er reich bepackt am Bodenbacher Grenzbahnhof an, begleitet von einigen Geistesfreunden. Da die Tür zu den Bahngeleisen offen stand, ging er gleich hinaus und stieg in den Zug ein.

Als er nach einer Weile das Fenster öffnete und herausschaute, sah er, wie ein Zollbeamter in Begleitung eines grossen Hundes von Wagen zu Wagen ging und die Kontrolle vornahm. Da betete Bruder Georg: "Mein himmlischer Vater! – Wenn es Dein heiliger Wille ist, lass mir diese Lebensmittel; Du weisst ja, dass ich damit meinen noch ärmeren Geschwistern helfen will."

Gerade kam der Zollbeamte auf Bruder Georgs Wagen zu und wollte einsteigen, als plötzlich der Hund zu heulen und sich wie toll zu gebärden anfing. Und da er auf alle Zurufe und Beruhigungsversuche des Beamten nicht reagierte, blieb diesem schliesslich nichts anderes übrig, als den Hund auf die Arme zu nehmen und ihn ins Dienstzimmer zu tragen. Während der Beamte sich dort um den Hund bemühte, wurde das Zeichen zur Abfahrt des Zuges gegeben.

Wieder einmal war ein Gebet Bruder Georgs auf wunderbare Weise erhört worden.

Hans Eiselt


Fussnote

(1) Georg Riehle, Sudetendeutscher, war ein gottverbundener Mann, der mit seinen Geistesgaben (gemäss 1. Korinther, Kap. 12 und 14) sehr segensreich wirkte.



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