[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt

Parapsychologie - Erfahrungsberichte

Erlebnisbericht von Benno Kressierer, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2003, S. 54+55.

Mein ungeheuerliches Erlebnis

von Benno Kressierer

Es war Anfang November 1970. Ich hatte mich auf Dienstreise begeben, um einige Kunden im Schwarzwald und in der Pforzheimer Gegend steuerberaterisch zu betreuen. So besuchte ich eine Kundin in einem mir namentlich nicht mehr erinnerlichen Ort, der meiner Schätzung nach ca. 25 km südlich oder südöstlich von Pforzheim gelegen ist. Beim Verabschieden fragte ich die Kundin, wie ich am schnellsten nach Pforzheim gelangen könne. Sie riet mir zu einer Abkürzung.

Nachdem ich die empfohlene Richtung eingeschlagen hatte, kam ich bald zu einer ziemlich langen, von Waldungen umgebenen Serpentine, die dann nach ca. 12 km in eine nach Pforzheim führende Bundesstrasse einmündete, was ich aber nicht wusste.

Ich entschloss mich, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zu fragen. Etwa 300 m vor dieser Einmündung erblickte ich links davon ein altes Schloss mit unbefestigtem Hof und ohne Einfriedung. Das Schloss war voll beleuchtet, denn es war schon dämmrig geworden. Insgesamt mögen es ca. 30 Fenster gewesen sein, die erleuchtet waren. Ich parkte mein Auto etwa 40 m vor dem Schlosseingang und ging in das geöffnete Gebäude.

Es ist einfach unglaublich, was ich nun berichte, und dennoch ist es die volle Wahrheit! – Sowohl im Erdgeschoss als auch in der ersten und zweiten Etage klopfte ich an mehreren Türen an, aber es meldete sich niemand. Hierauf betrat ich in allen Korridoren einige Zimmer, die erstaunlicherweise mit mittelalterlichen Möbeln ausgestattet waren. Auch die Beleuchtungskörper entsprachen denen versunkener Zeiten.

Da ich niemanden sah und sich niemand meldete, rief ich auf allen drei Fluren laut "Hallo", aber ohne Resonanz. Mir wurde es unheimlich, und ich zog es daher vor, fluchtartig dieses Schloss zu verlassen! Aber mein Abenteuer sollte noch nicht beendet sein, denn folgendes geschah anschliessend:

Als ich ins Auto eingestiegen war und gerade den Anlasser betätigt hatte, stand urplötzlich eine etwa 25jährige wunderschöne schwarzhaarige Frau vor dem Autofenster und bat gestikulierend um Einlass. Ich vernahm keine Stimme von ihr. Diese Frau konnte unmöglich aus dem Schloss gekommen sein, denn ich hatte den Schlosseingang – wegen des mysteriösen Erlebnisses – noch immer im Visier. Auch konnte sie unmöglich von einer der beiden Strassenrichtungen gekommen sein, denn diese liess ich ebenfalls nicht aus den Augen. Als ich unverständlicherweise auf ihr Verlangen nicht reagierte, war sie zu meiner weiteren grössten Verwunderung wie ein Blitz meinen Augen entschwunden! Sie konnte nicht weggelaufen sein, ohne dass ich dies nicht gesehen hätte!

Mir ist schon längst klar, dass ich vielleicht den grössten Fehler meines Lebens beging, indem ich sie nicht ins Auto liess; ich wäre sonst sicher Zeuge einer Dematerialisation dieser Frau im Auto geworden. Aber auch bei dem Schloss dürfte es sich um eine vorübergehende Materialisation gehandelt haben.

B. Kressierer


Kommentar: Unser Mitarbeiter R. Passian hat sich mit dem Berichterstatter in Verbindung gesetzt. Auf Befragen erklärte letzterer, dass zum Zeitpunkt jener Begebenheit bereits Dämmerung geherrscht habe. Die Sichtweite betrug 50 bis 70 Meter. Die Strecke sei er infolge Arbeitsstellenwechsels nie mehr gefahren. Neben dem Versäumnis, jene Dame ins Auto zu lassen, war dies wohl ebenfalls ein Fehler. Eine Nachprüfung, ob es jenes Schloss wirklich gab, wäre belangreich gewesen. Angenommen, das merkwürdige Schloss gäbe es nicht, so läge hier einer jener seltenen Fälle vor, wo eine längst vergangene Szene oder Landschaft plastisch wahrgenommen wird. Es ist wie eine in die Gegenwart projizierte Vergangenheit.

In der Parapsychologie kennt man Vorkommnisse, wo entweder eine längst verschwundene frühere Landschaft wahrgenommen wurde, samt den Merkmalen (z.B. Kostümen) der damaligen Zeit, oder dass sich vergangene, meist sehr dramatische Szenen, originalgetreu wiederholten. Ein besonders drastisches Erlebnis dieser Art (Spuk?) schildert der Kosakenführer P. von Ostranitza in R. Passian, "Abschied ohne Wiederkehr?" (Reichl-Verlag), ab Seite 101. Auch bei Herrn Kressierers Erlebnis dürfte es sich, sofern es das Schloss in 'Wirklichkeit' nicht gab, um eine jener lokal begrenzten Zeitverschiebungen gehandelt haben, wie sie – unserem "Aufgeklärtsein" zum Trotz – immer wieder einmal erlebt werden.


[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Home ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -  Download -  Kontakt

"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"