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Diederichs New Science - Herausgeber Franz-Theo Gottwald, Ervin Laszlo, Stefan Schuhmacher
Alle Rechte vorbehalten Copyright by Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 1999

Jochen Kirchhoff - Räume, Dimensionen, Weltmodelle : Impulse für eine andere Naturwissenschaft

Schlussbetrachtung - Räume, Dimensionen, Weltmodelle

Es hat den Anschein, als sei nur ein bewohnbarer Kosmos ein für Menschen erträglicher Ort. Wahrscheinlich kann nur ein vom Menschen bewohnbares Universum überhaupt als Kosmos bezeichnet werden, und es lässt sich die Formel wagen: Der Kosmos, als er selbst, ist das bewohnbare Universum. Ist das Universum unbewohnbar, d.h., kennt es das Prinzip Leben und Bewusstsein nur als Ausnahme, als Zufall, gleichsam als das Andere seiner selbst, dann ist ein so vorgestelltes Etwas kein Kosmos; es ist ein Nirgendwo, ein ortloser Ort, ja, vom Menschen aus gesehen, eine wesenlose Es-Heit, eine Schimäre. Dann kann der Mensch nur ein Outcast sein, ein Zigeuner (J. Monod), ein kurzfristig belebtes Nichts, das ständig umgeben ist von seiner eigenen Nacht.
Der Mensch gehört zur Definition des Kosmos, und der Kosmos gehört zur Definition des Menschen. Wenn das so ist (undnur wenn das so ist), kann überhaupt sinnvoll von einem Mensch-Kosmos-Verhältnis gesprochen werden. Ein in einem radikalen Sinne nicht-menschliches oder un-menschliches Universum kann weder erkannt und verstanden noch auch nur vorgestellt werden. Ein solches Universum ruiniert den Menschen; in einem solchen Universum kann der Mensch, will er seine Würde bewahren, nur zum Empörer werden.
Gehört der Mensch zur Definition des Kosmos, dann ist er überall möglich, wo die entsprechenden Bedingungen gegeben sind. In diesem Sinne ist der Kosmos das anthropische Universum, womit ich nicht das anthropische Prinzip im Rahmen des Urknall-Universums angesprochen haben möchte. Das Urknall-Universum ist kein Kosmos, der diesen Namen verdient. Das anthropische Prinzip in der modernen Kosmologie erhält seine Relevanz gerade durch die unterstellte Lebensfeindlichkeit des Universums. Im Kern ist der ganze Ansatz geozentrisch; der Mensch, auf den das anthropische Prinzip zielt, ist der über seine eigene Unwahrscheinlichkeit staunende Erde-Anthropos.
Gehört der Kosmos zur Definition des Menschen, dann ist der kosmische Mensch der eigentliche, der zu sich selbst gekommene Mensch. Dass der Mensch nicht nur ein Erdenwesen, sondern auch ein Sternenwesen ist, gehört zum anthropologischen Grundwissen, das alle Kulturen auf je verschiedene Weise ins Bild gebracht haben. Niemand, der den Menschen wirklich ernst nimmt, kann den Sternenmantel, der um die Schultern des Menschen gelegt ist, ignorieren.
Wie ist das nun mit dem Wesen des Raumes? Fast alle in diesem Buch behandelten Fragen scheinen in jene eine nach dem Wesen des Raumes zu münden, die zugleich die Frage nach dem Bewusstsein ist. Wer nach dem Raum fragt, fragt zugleich und notwendig nach dem Bewusstsein. Nirgendwo vielleicht ist dies eindringlicher und differenzierter ausgedrückt worden als im tibetischen Buddhismus, wo der Raum und das allgegenwärtige Grundbewusstsein (die Leere, die Leerheit) fast zu Synonymen werden. Naturphilosophisch und kosmologisch enthält die Frage nach dem Raum - neben der nach dem Bewusstsein - folgende Schlüsselfragen: Dem normalen Raum (Anschauungsraum) werden drei Dimensionen zugeordnet. Lässt sich dies auch für physische Körper in geometrisch-skelettierter Form plausibel machen (Euklid), so trifft das keineswegs für den Raum selbst zu, wie er zunächst einmal wahrgenommen und erfahren wird. Es bleibt merkwürdig, dass dies so selten gesehen und verstanden wird. Oswald Spengler schreibt in seinem »Untergang des Abendlandes«, »dass es nur eine wahre Dimension des Raumes gibt, die Richtung nämlich von sich aus in die Ferne, und dass das abstrakte System dreier Dimensionen eine mechanische Vorstellung, keine Tatsache des Leben ist.«
Der erfahrbare Raum hat nur eine Dimension, die Tiefe; in gewisser Weise ist er die paradoxe Einheit von Fernwirkung und Nahwirkung: Er ist immer hier und zugleich immer dort; er ist ein rätselhafter Zug oder Sog in die Ferne, die die unbegrenzbare Tiefe ist, der Abgrund und die Verheissung des Immer-Weiter. Ein Abgrund, der die Dinge zugleich verschluckt und trägt.
Die Zeit ist keineswegs die vierte Dimension des Raumes. Die Möglichkeit, die Zeit als vierte Raumdimension einzuführen, ergibt sich, wenn das unterstellte Nullresultat der Michelson-Morley-Versuche so gedeutet wird, als sei das Licht eine absolute Konstante oder Weltkonstituente, die ihrerseits das Abstraktum Raumzeit bestimmt. Mit der Raumzeit lässt sich rechnen; setzt man die fiktiven Parameter, dann ergeben sich quantifizierbare Voraussagen, die aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Ganze sowohl empirisch als auch physikalisch ohne festen Boden ist. Mit der existentiellen Zeiterfahrung hat die abstrakte Koordinate t der Raumzeit ohnehin nichts zu tun.
Das rührt an die Frage, was überhaupt Dimensionen sind. In den letzten Jahren hat die Feldtheorie (die »erweiterte einheitliche Quantenfeldtheorie«)' des Physikers Burkhard Heim an Boden gewonnen; zunehmend mehr Menschen sehen in Heim den Vollender der gesamten bisherigen Physik, das grösste physikalische Genie unserer Zeit. Heim postuliert einen sechsdimensionalen Hyperraum, der wiederum von einem zwölfdimensionalen Hyperraum (eigentlich Hyper-Hyperraum) überwölbt wird. Das ganze Gebilde ist ein hochkomplexes, hochabstraktes Konstrukt, subtiler und intelligenter als die übliche Quantentheorie und beide Relativitätstheorien, ohne die es gleichwohl nicht denkbar ist; es ist der Versuch, auch die geistige und seelische Wirklichkeit physikalisch-mathematisch einzuordnen, wenn auch nicht im platt reduktionistischen Sinne.
Aus meiner Sicht bündelt Burkhard Heim noch einmal das gesamte Projekt der abstrakten Naturwissenschaft einschliesslich aller diesem zugrundeliegenden Fehler und Schwächen. Heim treibt die Mathematisierung der Weltwirklichkeit auf die Spitze; er quantisiert den Geist genauso wie die Seele und den Tod (Nach-Tod-Zustand). Heims Feldtheorie ist das alte Weltformel-Programm. An keiner Stelle ist eine erkenntnistheoretische Reflexion erkennbar, die den eigenen Abstraktionismus in irgendeiner Form in Zweifel zieht. Ständig werden mathematische Fiktionen ontologisiert, d.h. zu objektiven Wirklichkeiten erklärt; die Präzision der errechneten Werte basiert auf völlig verschwommenen Grundfaktoren, einem in seiner Art singulären System von Zirkelschlüssen, Fiktionen und empirischen Grössen. Wenn Heim z.B. einen »Urraum« fingiert mit drei konzentrischen Kugelschalen, deren innerste einen Durchmesser von 0,91 Meter hatte, dann unterscheidet sich dies nur graduell von dem von ihm abgelehnten Urknall. Auch Heim nimmt eine »Ausdehnung des Weltraums« an, auch wenn er andere Akzente setzt als die Urknall-Kosmologen und auch die beiden Hauptstützen der Urknall-Fiktion, die Rotverschiebung in den Galaxienspektren und die sogenannte Hintergrundstrahlung, anders deutet als die herrschende Kosmologie.' Aus der Radialfeld-Hypothese lassen sich beide Phänomene in der Grundrichtung ableiten: aus den radialenergetischen Wechselwirkungen von Erde/Sonnensystem und galaktischer Umwelt.
Der Begriff der Dimension, ähnlich wie derjenige der Energie, ist längst vielfältig abgenutzt, und dies nicht nur in der New-Age-Bewegung. Das erschwert einen unbefangenen Blick. Weltäther, Weltseele und Weltgeist (analog der menschlichen Tirade von Leib, Seele und Geist) sind nur mit Einschränkungen als Dimensionen zu bezeichnen, es sind eher Weltebenen, Weltfaktoren, Grundprinzipien des Kosmos. Die Unschärfe der Begrifflichkeit ist nicht aufhebbar. Nur ein übermenschlicher, ein erleuchteter oder gar göttlicher bzw. quasi-göttlicher Blick auf das kosmische Drama würde oder müsste diese Weltebenen, Weltfaktoren oder Grundprinzipien in ihrem ewigen Wechselspiel, ihrer ewigen Gestalt erkennen. Der philosophische Blick kann dies nicht, und gerade weil er dies nicht kann, ist ein besonders hohes Mass an Behutsamkeit geboten. Gemeinhin waltet diese Behutsamkeit nicht, und die Naturwissenschaftler sehen nicht die geringste Veranlassung, ihr grosses Destillationsprojekt abzubrechen oder auch nur zu modifizieren.
Der Anschauungsraum (= euklidischer Raum, üblicherweise als dreidimensional vorgestellt) hat im Grunde nur eine Dimension: die Tiefe, die All-Erstreckung, das Immer-Weiter. Innerhalb dieses Raumes hat das Radialfeld eine klar definierte Gestalt; das Radialfeld ist eine Kugel aus absolutem Licht. Diese Kugel ist im Grunde unendlich gross. Alle Kugeln aus absolutem Licht sind in der Tiefe eine. Eigentlich gibt es nur ein Radialfeld.
Aber bleiben wir zunächst bei den vielen Radialfeldern, den Radialenergien der Gestirne. Sie selbst als sie selbst sind nicht im Anschauungsraum; sie wirken in den Anschauungsraum hinein (u.a. in Form der Gravitation), aber sie sind (als sie selbst) im inneren Raum. In gewisser Weise ist der ins Unendliche verstrahlende Gestirnkern das zentrale Chakra des Gestirns, in dem sich der Übergang vom äusseren zum inneren Raum vollzieht. Das absolute Licht strahlt im inneren Raum; nur im inneren Raum kann es als dieses absolute Licht wahrgenommen oder geschaut werden.
Die angedeutete Paradoxie der Raum-Radialfeld-Beziehung ist damit noch einmal von einem anderen Blickwinkel aus angesprochen worden. Es erscheint legitim, diesen inneren Raum, der sich über das Radialfeld aus dem äusseren Raum heraus entfaltet, als eine eigene Dimension zu betrachten. Dann wäre das Radialfeld selbst - als absolutes Licht, als absolute Radialenergie oder als kosmischer Geistwille - die zweite Dimension des Raumes. Wird der Anschauungsraum als dreidimensional begriffen, dann wäre der durch das Radialfeld im Urzustand eröffnete innere Raum die vierte Raumdimension. Insofern bekommt der gelegentlich geäusserte Gedanke, Gravitation sei eine Kraft aus einer anderen Dimension, bzw. sie sei diese andere Dimension selbst, eine neuartige Wendung und in gewisser Weise Bestätigung.
Nur aus dieser zweiten (bzw. vierten) Raumdimension heraus ist so etwas wie Willensfreiheit verständlich. Nur aus der Radialenergie heraus kann die Materie und die ihr innewohnende Unfreiheit überwunden oder überschritten werden. Ich erinnere hier an den Zusammenhang von radialenergetischer (raumenergetischer) Nullpunktenergie und seelisch-geistiger Nullpunktenergie sowie an die Brunosche Monadenlehre (Identität von »Seelenkugel« und »kosmischer Kugel«).
Innerhalb der Weltseele und als Weltseele vollzieht sich das karmische Drama des Kosmos; hier wirkt der mächtige Faktor der Zeit. Das absolute Licht, als es selbst, ist jenseits der Zeit; nur im Stärker- oder Schwächerwerden der Radialfelder kommt die Zeit ins grosse Spiel. Das An- und Abschwellen der Intensitäten ist wie ein grosser Atemrhythmus, der aber auf der Ebene des inneren Raumes (zweite Raumdimension) keine Veränderungen bewirkt, keine Transformationen im Sinne der kosmischen und karmischen Evolution. Die Weltseele mag als dritte (bzw. fünfte) Dimension des Raumes bezeichnet werden; allerdings ist das nur sinnvoll und fruchtbar, wenn man sämtliche mathematischen, abstrakten Gedankenverbindungen transzendiert. Wenn die Weltseele als dritte Raumdimension bezeichnet wird, dann erweckt dies leicht den Eindruck, als sei diese Dimension höherwertig als die zweite Dimension (der durch die Radialenergie entfaltete innere Raum). Auch die Weltseele ist im inneren Raum, genauer: Sie ist der innere Raum selbst bzw. ein Wesensausdruck desselben,neben der Radialenergie. Auf der Spitze der kosmischen Evolution eines Sternensystems (Ebene der Erleuchtung, des über-ichhaften kosmischen Bewusstseins) wird das absolute Licht der Radialenergie als es selbst erkennbar: Das Licht des Buddha und das Licht des Radialfeldes begegnen sich auf einer Ebene, von gleich zu gleich gewissermassen.
Um von der Ebene der Materie auf die Ebene der Weltseele zu gelangen, bedarf es des Durchgangs durch die radialenergetische Verwandlung, die auch in der Tiefenmeditation erfahren wird (siehe Giordano Brunos »De contractione«).
Der Logos (= Weltgeist) kann als die vierte Dimension des Raumes gedeutet werden (bzw. von der euklidischen Dreidimensionalität aus als die sechste Dimension). Ich betone: Er kann so gedeutet werden; es besteht keine Notwendigkeit dafür. Man kann auch sagen: Der Logos oder Weltgeist übersteigt alle Dimensionen, er ist die absolute Raum-Zeit-Kugel als Identität von Ich-Wir-Es-Sein und Alles-Sein.
Die Baumeister esoterischer Systeme und mathematischer Systeme neigen stets dazu, das eigene differenzierte Bild, die eigene mehr oder weniger subtile Vorstellung vom Weltenbau zu ontologisieren und absolut zu setzen. Die Lehre des Physikers Burkhard Heim ist dafür genauso beispielhaft wie die Weltsysteme der Theosophen, der Anthroposophen oder der am vedischen Weltbild orientierten bzw. dieses weiterentwickelnden Autoren heute. Überall findet man ausdifferenzierte Schemata, Über- und Unterordnungen, eine genaueste Übersicht über alle Seinsebenen und Bewusstseinsebenen, über die Chakras, über die Rhythmen von Geburt und Tod usw. Erkenntnistheoretische Bedenken werden meist hinweggewischt oder als überwunden erachtet.
Aus der Sicht dieser Weltsysteme mag vieles in dem vorliegenden Buch Vorgetragene unscharf wirken. Und jeder Anhänger eines Weltmodells wird das Seine in das hineinlesen, was ich zu sagen versuche, wird Präzisierungen vornehmen oder einfordern.
Ganz bewusst vermeide ich die festen Zuordnungen nach dem Muster ontologisierter Weltmodelle. Dies ist nicht die Zeit der Weltbilder. Die erforderliche Tiefenverwandlung des Bewusstseins, die ohnehin global unterwegs ist, lässt sich nicht in der Diskussion über Weltbilder oder Weltmodelle erreichen.
Die Frage nach der Grösse bzw. dem Durchmesser des Raumes ist abwegig. Ähnlich abwegig wie die Vorstellung eines Zeitpunktes Null, bezogen auf das Weltganze. Weder der Raum noch die Zeit lassen sich im physikalisch-mathematischen Sinne quantisieren. Alle Überlegungen in diese Richtung basieren auf metaphysischen Setzungen; empirische Letztbeweise gibt es generell nicht. Natürlich gibt es Einheiten in der Welt, »Quanten«, wenn man es so nennen will - als Formen, als Gestalten. Und natürlich gibt es ein Mass (Metron), und natürlich hat auch die Zeit ihr Mass. Aber das alles hat mit dem herrschenden Abstraktionismus nichts zu tun. Jeder weiss in der Tiefe, dass die chronologische Zahl - die rätselhafte zahlenmässige Verrechnung der eigenen Biographie - kein Teil der abstrakten Mathematik ist. (Schon Oswald Spengler hat dies herausgearbeitet.)
Die Abkoppelung ontologisierter Modelle von der existentiellen Ebene, der lebendigen Erfahrung gehört zu den folgenschwersten Irrtümern des Geistes überhaupt. Irgendwann übernehmen die abstrakten Schemen die Herrschaft, und das existentielle Vakuum wird angefüllt mit Gespenstern aller Art.
Wenn das vorliegende Buch in diesem Sinne nur als Modell ohne Existential aufgenommen würde, wäre sein Wesentliches unverstanden geblieben. Nur der aus einer integralen Bewusstseinsverfassung resultierende neue Bund mit dem schöpferischen Kosmos kann die neue und andere Naturwissenschaft hervorbringen.


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Conclusio - Die Abfolge der Hauptgedanken im Überblick

1. Wir haben gute Gründe, den Kosmologen gegenüber misstrauisch zu sein. Der allseits bewunderte Koloss der modernen Kosmologie steht auf tönernen Füssen. Es geht weniger um Wissenschaft und Empirie als um Kosmo-Theologie und (schlechte) Metaphysik. Das zum Quasi-Nichts gewordene Wesen Mensch schwingt sich zum Quasi-Gott auf, das in Gestalt des Kosmologen (Kosmo-Theologen) das Weltenspiel in den abstrakten Blick nimmt.
2. Der Kosmos kann kein Es, kein Ding da draussen sein, wenn er uns hervorgebracht hat und umschliesst. Nur ein bewusstes Universum kann vom Bewusstseinswesen Mensch erkannt und ertragen werden.
3. Die moderne Kosmologie trägt projektive Züge. Der moderne Mensch spiegelt sich im Universum; er sieht es so, wie er selbst ist.
4. Die neuzeitliche Naturwissenschaft überhaupt ist ein subjektblindes Unterfangen; auch die Quantentheorie hat daran nichts geändert.
5. Das Buch enthält 42 Basisfragen zur Kosmologie und Psycho-Kosmologie, die alle mit der Frage nach der wirklichen Wirklichkeit zu tun haben und mit der Stellung des Menschen im Universum. Es bestehen erhebliche Zweifel angesichts zentraler Behauptungen des modernen Denkens.
6. Der Mensch, als er selbst (also nicht-reduktionistisch verstanden), ist eine Leib-Seele-Geist-Gestalt; diese Gestalt ist wirklich und daher in der Lage, die grössere Wirklichkeit zu spiegeln, aus der sie hervorgegangen ist. Ja, sie ist in gewisser Weise diese grössere Wirklichkeit selbst. Eine Wirklichkeit ausserhalb des Menschen und ohne Bewusstsein ist ein blosses Konstrukt, eine Phantasmagorie.
7. Die abstrakte Naturwissenschaft nimmt ihren Ausgangspunkt bei der Frage, wie sich die Wirklichkeit der Bewegung der Erde erweisen lässt, wo uns doch die Sinnesorgane eine ruhende Welt unter unseren Füssen vorgaukeln. Wie können wir sinnlich-physisch Ptolemäer und geistig Kopernikaner sein? Unsere Sinne glauben nicht an Kopernikus. Warum'?
8. Die Welt der Erscheinungen ist eine Welt des Perspektivismus. Die heutige Kognitionswissenschaft vertritt die These von der (unaufhebbaren) Zirkularität unseres Erkennens, deren Grundzüge sich schon in der Philosophie Nietzsches nachweisen lassen. Trotz Perspektivismus und Zirkularität (deren relative Bedeutung unbestritten ist) gibt es die Möglichkeit des Erkennens. Es gibt die Möglichkeit, die Masken des Universums zu überschreiten: In der menschlichen Leib-Seele-Geist-Gestalt kommt das kosmische Werden zum Bewusstsein seiner selbst. Der menschliche Leib (umfassend verstanden) ist als er selbst und in seiner inneren Form jenseits der Masken des Universums.
9. Alles Relative bedarf des Absoluten. Das Relative kann nicht als universell gültig gesetzt oder postuliert werden, ohne dass verständlich gemacht wird, auf welchen absoluten Pol dieses Relative bezogen wird. Fehlt dieser absolute Pol, kollabiert auch die Relativitätsbehauptung. »Alles ist relativ« ist ein unsinniger Satz, weil er, wenn er wahr ist, sich selbst aufhebt.
10. Die Dinge sind sicher nicht das, was sie zu sein scheinen, aber selbst in ihrem Scheinen bekunden sie etwas von ihrer inneren Gestalt, ihrer inneren Physiognomie. Die Masken, die alle Lebewesen und Dinge tragen, sind nicht willkürlich; sie haben mit uns, mit den anderen Lebewesen, mit den Dingen zu tun.
11. Die Formel E = mc2 ist das Beispiel für die Gründe und Abgründe physikalischer Gleichungen. Das von den Physikern in der Öffentlichkeit verbreitete Bild über den Wahrheits- oder Wirklichkeitsgehalt der Formel sowie deren Verbindung mit der speziellen Relativitätstheorie hält einer kritischen Überprüfung nicht stand, und zwar weder historisch noch physikalisch oder philosophisch. Die Formel ist mythisch-archetypisch aufgeladen, obwohl sie - oder gerade weil sie - über einem gähnenden Abgrund hängt, ja dieser Abgrund ist.
12. Die Energieformel ist rein physikalisch schwach gestützt; alle Totalitätsbehauptungen sind pure Spekulation. Die Formel verweist auf Materie-Energie-Prozesse, die die herrschende Physik nicht durchschaut. Kein Physiker weiss, was Materie oder was Energie wirklich ist. Die Formel ist - wie die meisten Formeln dieser Art - mathematisierter Okkultismus. Der Faktor m (Masse) ist sowohl in der klassischen als auch in der modernen Physik eine durch und durch dunkle und widersprüchliche Grösse. Kein Physiker der scientific community hat bisher plausibel machen können, wie Materie und Masse zusammenhängen.
13. Für viele ist die Energieformel eine Art Weltformel-Ersatz; dies liegt u.a. daran, dass das E in ihr mit der primordialen Energie - der Ur- oder Grundenergie - gleichgesetzt wird und auch der Faktor c (Lichtgeschwindigkeit) imaginativ in eine andere, höhere Dimension rückt. E = mc2 ist auch eine kollektive Bewusstseinsgrösse, die als solche jede denkbare Physik übersteigt.
14. Die abstrakte Naturwissenschaft ist ein grosses Destillationsprojekt; die Entleerung und Skelettierung der Welt im Dienste der Gottesbefreiung aus dem Dunkel der Materie. Jeder Teilchenbeschleuniger ist ein Tempel, eine sakrale Stätte, gebaut und betrieben, um Zugang zu gewinnen zum Anfang der Schöpfung. Faktisch sind die quantentheoretischen Vorbehalte (primär der Heisenberg-Schule) längst obsolet. Der nicht nur in der New-Age-Bewegung populäre Quanten-Idealismus (Auflösung der raumzeitlichen objektiven Wirklichkeit im Mikrobereich) wirkt rührend angesichts der - objektiv wirklichen - Atombombe und ihrer Schrecken.
15. Aller Modifizierungen ungeachtet, sind die meisten abstrakten Naturwissenschaftler methodisch und praktisch Reduktionisten. Frank Tiplers ungefiltertes Plädoyer für einen ontologischen Reduktionismus mag zwar theoretisch von vielen anderen Physikern angezweifelt oder relativiert werden, in der Forschungspraxis sind sie Realisten: Sie glauben an die Wirklichkeit der von ihnen herausdestillierten Strukturen und Naturgesetze. Nicht zuletzt der Urknall gilt als reales Ereignis, nicht als - quanten-idealistisch zu begreifendes - Symbol oder als mathematische Form.
16. Das neuzeitliche Forschersubjekt ist, als es selbst, ein asketisch-unberührbares; es ist neurotisch abgesprengt und abgespalten von Frau-Natur-Erde-Leib und wird gejagt von dem heissen Wunsch nach Ich-Unsterblichkeit und der Angst vor dem Tod (und vor dem Eros). Neuzeitliche Naturforschung ist nicht zu trennen von ihrer neurotischen Basis, von der epochalen Schizophrenie, die das mentale und technische Projekt durchsetzt (Widerspruch zwischen dem lebendigen, natürlichen Menschen und dem asketisch-leibfreien, lebensfernen Forschersubjekt).
17. Andere Naturwissenschaft kann kein alternatives Mentalprojekt sein; nur aus einer anderen, einer transmentalen bzw. transpersonalen Bewusstseinsverfassung heraus ist so etwas wie eine neue und andere Form der Naturforschung ins Werk zu setzen.
18. Die abstrakte Naturwissenschaft ist untersinnlich; sie unterschreitet die Sinnenwelt. Auf diese Weise werden die lebendigen Gestalten aufgelöst; es geht jedoch um deren überschreitende Bewahrung (Übersinnlichkeit). Die abstrakte Naturwissenschaft verwechselt oben und unten; das herausdestillierte Unten - gleichsam die Unterwelt der Materie - wird zum Oben erklärt, zum konstitutiven Geist. Das ist ein verhängnisvoller Irrtum mit langfristig destruktiven Auswirkungen.
19. Die Subjektblindheit der Naturwissenschaft lässt alle Innenwelten kollabieren. Sie ist ein kolonialistischer Angriff auf die Lebenswelt.
20. Das Universum ist ein karmisch geprägtes Universum, aus dem der Mensch - als Leib-Seele-Geist-Gestalt und Bewusstseinswesen - nicht eliminiert werden kann. In gewisser Weise ist das Universum per se anthropozentrisch.
21. Der Autor plädiert für einen Anthropomorphismus auf hoher Frequenzstufe, der den Menschen ganz bewusst als Analogienquelle für das Weltall bemüht.
22. Es gibt einen Weg, die herrschende Subjektblindheit zu überschreiten: Als er selbst ist der Mensch die innere Wirklichkeit der Welt und deren Aussenseite; der Mensch ist im Kosmos und zugleich der Kosmos selbst. Der Mensch ist schon in der Festung, die er von aussen (vergeblich) zu erstürmen sucht. Nur aus einer vertieften Betrachtung der menschlichen Ganzheit ist der technisch-industrielle und monologische Naturbegriff zu überwinden.
23. Alles spricht dafür, dass die sogenannte tote (= anorganische) Materie gar nicht tot ist, sondern bewusstseinserfüllt. Die Materie reagiert auf die Naturgesetze, in denen sich ein allgegenwärtiger Logos manifestiert, über eine Art Primärwahrnehmung, ein unter-ichhaftes Elementarbewusstsein von kosmischer Grössenordnung.
24. Die Hypothese des kosmischen All-Lebens - der universalen Weltseele - ist eine Denknotwendigkeit; nur so kann die Existenz von Leben und Intelligenz erklärt werden.
25. Der Dualismus hat heute einen schweren Stand; an allen Fronten wird er angegriffen und demontiert. Eine modifizierter Dualismus, der diesen Namen vielleicht nicht mehr verdient, ist jedoch noch immer möglich, ja unverzichtbar. Der allseits praktizierte Monismus ist konzeptionell gar nicht durchzuhalten; faktisch wird er ständig durchlöchert.
Der reduktionistische Monismus ist ein Wahn; er erklärt nichts. Das ganze Monismus-Dualismus-Problem muss noch einmal neu durchdacht werden. Schon die Existenz von Naturgesetzen und einer argumentativen Logik widerlegt den Monismus, wie er heute vertreten wird.
26. Auch aus der Homöopathie heraus lässt sich ein in der Materie verankertes Bewusstseinsprinzip verständlich machen. Die Wirksamkeit einer homöopathischen Arznei beweist das Materie-Bewusstsein und zeigt einen Weg auf, wie der monologische Naturbegriff zu überwinden wäre. Samuel Hahnemanns Naturbegriff ist dialogisch; die Homöopathie ist von eminenter Bedeutung für eine wirklich naturgemässe und menschengemässe Naturwissenschaft jenseits des Reduktionismus. Die »Geistartigkeit« der Stoffe (Hahnemann) korrespondiert mit dem menschlichen Geist. In gewissem Sinne beweist die Homöopathie die Existenz der Weltseele.
27. In der psychedelischen bzw. transpersonalen Erfahrung wird die Weltseele zur empirischen Grösse. Das hier Erlebte lässt sich aufschlussreich verbinden mit der Kosmoshaltigkeit der Leib-Seele-Geist-Gestalt des Menschen und hat derart ungeahnte erkenntnistheoretische und kosmologische Auswirkungen. Was hier vorliegt, ist empirische Kosmologie, die alle theoretischen Konstrukte übersteigt.
28. Über die Gravitation weiss die Physik fast nichts. Newton, der als Schöpfer oder Entdecker des Gravitationsgesetzes gefeiert wird, hielt Gravitation nicht für eine reale physikalische Kraft; eine Massenanziehung durch den leeren Raum hinweg und als Materieeigenschaft im Sinne der klassischen (Newtonschen) Mechanik hielt er für absurd. Dennoch hat er genau dieser Absurdität Vorschub geleistet; seine Behandlung der Schwere in den »Principia« ist widersprüchlich.Implizit behauptet er dann doch (gegen seine eigenen Intentionen?) eine Art von Massenanziehung; und genau diese Behauptung ist ja geschichtswirksam geworden - nicht dagegen seine Einwände und Bedenken.
29. Giordano Bruno denkt die radiale Form der Gravitation eines Gestirns (ein Jahrhundert vor den Newtonschen »Principia«) als wirklich und wirksam bis in die tiefste Tiefe hinab, also bis zum Gestirnmittelpunkt, wo sich die gravitativen Wirkungen in sich selbst aufheben. Erfolgen die gravitativen Wirkungen entlang wirklicher Feldlinien (als deren Ursache), dann ergibt sich aus der radialen Form, dass die Schwere zum Gestirnmittelpunkt in Richtung unendlich bzw. quasi-unendlich wächst. Im Zentrum eines Gestirns erfolgt der Umschlag von unendlicher bzw. quasi-unendlicher Schwere zur absoluten Schwerelosigkeit. Die Gestirne als ganze haben keine Masse (im Verständnis der Schulmechanik). 30. Die Vereinheitlichung von irdischer und himmlischer Mechanik durch Newton basiert auf Prämissen, die rein fiktiv sind und sich folglich jeder Beweisbarkeit entziehen (Prämissen der universellen Schwere - jedenfalls implizit - und der geradlinig-gleichförmigen Trägheitsbewegung). Im kosmischen Massstab ist die klassische Mechanik ein Tagtraum.
31. Der Katalog von 30 Fragen zur Schwere macht deutlich, welcher Abgrund in der Gravitation verborgen ist und wie wenig die herrschende Physik bisher in der Lage war, Substantielles zu dieser Ur- und Grundkraft des Universums auszusagen.
32. Gravitation ist wirklich ein Koan, genauer: das Wurzel-Koan der Physik. Das Rätsel der Gravitation zu lösen heisst, die mentale Ebene zu überschreiten, sie aber zugleich zu bewahren. Die Schwere, als sie selbst und in der Tiefe verstanden, führt auf eine andere, höhere Ebene des Geistes.
33. Newton hat über Jahrzehnte hinweg um das Rätsel der Gravitation gerungen; im letzten ist er daran gescheitert, und er wusste das.
34. Die Allgegenwart des göttlichen Geistes war für Newton die letzte Ursache der allgegenwärtigen Gravitation.
35. Newton war primär Magier und Okkultist, gab sich aber der Öffentlichkeit gegenüber als streng rational argumentierender Naturphilosoph. Die von allem Okkulten und Spirituellen gereinigten »Principia« konnten nur so zum (partiell unverstandenen) Grundlagenbuch der klassischen Physik werden.
36. Wir müssen der Gravitation bzw. dem ihr zugrundeliegenden Feld die Qualität des Bewusstseins zuordnen. Nur wenn das die Schwere bewirkende Feld auch Bewusstsein hat (ja wenn es Bewusstsein ist) kann es vom menschlichen Bewusstsein adäquat, d.h. von innen, erfasst werden. Auch diese Substanz muss, mit Hegel gesprochen, Subjekt werden bzw. sein.
37. In der Gravitation eines Gestirns manifestiert sich ein kosmischer Wille, eine Willenswesenheit mit über-ichhaftem kosmischem Bewusstsein.
38. Die Gestirne sind der Leib der Götter.
39. In gewisser Weise zeichnet die Vertikalachse des menschlichen Leibes die Radiallinien nach, die dem verstrahlenden Weltwillen des Gestirns entsprechen.
40. Die Kontraktion der Seelenmonade bei Giordano Bruno ist ein Analogon zur konzentrativen Zusammenziehung der Schwerewirkungen im Kern des Gestirns. In einem Akt höchster Verdichtung in der Meditation verschmelzen Gestirn und »Seelenkugel«: Die Materiezerstrahlung im Zentrum des Radialfeldes wird vom Meditierenden in der Tiefenstruktur erfahren.
41. Im Gegensatz von Schweben und Schwere offenbart sich ein Wesenszug der Gravitation; das Gestirnganze schwebt im leeren Raum, während die Materiemassen des Gestirns in Richtung des Gestirnzentrums drücken. Im Schweben des Gestirnganzen wird die Schwere spiritualisiert.
42. Was die Erde schwebend und hängend im leeren Raum hält, ist der aus ihrem Kern verstrahlende (göttliche) Weltwille, das Radialfeld, das dem Materiezerfall in den Tiefen des Planeten entstammt.
43. Die herrschende Physik weiss nicht, was Felder wirklich sind; so kann sie auch nicht deren wechselseitige Durchdringungsfähigkeit erklären. Für die Physiker sind die Felder okkulte Grössen.
44. Die Radialfelder der Gestirne können sich nicht vollständig durchdringen.
45. Der Feldbegriff ist vom Ursprung her verbunden mit dem der Wildnis abgetrotzten Feld als einer abgegrenzten Wirkungszone der Demeter. Im Feld ist die Kraft der Grossen Göttin spürbar; und noch im naturwissenschaftlichen Feldbegriff wirken letzte Reste davon nach.
46. Das Radialfeld ist der (ätherische) Leib der Grossen Göttin (= Demeter). Weltwille ist auch Erdenwille oder Demeterwille.
47. Michael Faraday, der Schöpfer des physikalischen Feldbegriffs, begreift die Schwere nicht als ursachelose Perpetualkraft nach Art der Schulmechanik, sondern als eine Kraft, die der unaufhörlichen Speisung bedarf. Damit wird Gravitation erstmalig als Energieumwandlung vorgestellt.
48. In gewisser Weise betrachtet Faraday das von ihm entdeckte immaterielle Kraftfeld als den unendlichen Raum erfüllende Ur- oder Grundenergie (= Raumenergie). Er ist damit ein Vorläufer und Wegbereiter der heutigen Raumenergie-Theorien.
49. 15 Thesen zu Ursprung, Wesen und Wirkung der Gravitation führen zu weitreichenden Einsichten in die innere Natur der Gestirne. Die Gestirne als ganze (als sie selbst) sind keine trägen und schweren Körper, sondern kosmische Wesenheiten hoher Intelligenz, die alles im engeren Sinne Materielle überschreiten. Die Radialfeld-Hypothese, wie sie hier vorgestellt wird, bündelt alle relevanten Denkansätze zur Schwere und überschreitet sie zugleich. Sie erhebt den Anspruch, erstmalig ein naturphilosophisches Grundverständnis der Gravitation zu ermöglichen, das jeden Reduktionismus hinter sich lässt.
50. Jede Bewegung ist ein komplexes Ineinander von zwei Polen: von Freiheit und Notwendigkeit. Eine naturphilosophische Bewegungslehre muss die geistig-moralische Dimension der Weltwirklichkeit in den Blick nehmen, sie muss, wenn sie nicht reduktionistisch verfährt und an der herrschenden »Flachland-Ontologie« (Ken Wilber) orientiert ist, Bewegung als Willenswirkung verständlich machen. Im Ursprung und in der Substanz (Substanz-als-Nicht-Substanz) ist der Wille freier Wille. Newton gehörte zu den wenigen, die den Zusammenhang von Bewegungslehre und Freiheit des Willens in der Grundrichtung verstanden haben.
51. Die Menschen der mentalen Bewusstseinsstufe haben ein rätselhaftes Grundvertrauen in die Verlässlichkeit und Stabilität der kosmischen Bewegung. Das Vertrauen in den Kosmos ist zuvörderst das Vertrauen in die kosmische Bewegung. Jede Technik basiert darauf.
52. Die herrschende Physik hat keine Erklärung für die Bewegung der Gestirne. Niemand kann verständlich machen, warum sich die Erde um die Sonne bewegt und um ihre eigene Achse rotiert. Die Annahme einer geradlinig-gleichförmigen Trägheitsbewegung bis in alle Ewigkeit (von der die Physiker wissen, dass es sich um eine Fiktion handelt) muss herhalten, um - im Wechselspiel mit der durch die Gravitation bewirkten Krümmung - die Bewegung der Erde zu erklären. Jeder Physiker weiss, dass dies keine wirkliche, keine kausale Erklärung ist. Da der mathematische Beschreibungsformalismus - zuletzt der Einsteins - weitgehend stimmt und näherungsweise Voraussagen ermöglicht, scheint das niemanden mehr zu beunruhigen. So wird eines der grössten Rätsel der Naturphilosophie und Physik in dogmatischem Gestus unkenntlich gemacht.
53. Die Physiker machen das Sonnensystem zu einer Art Perpetuum mobile (das grosse Sonnensystem und das kleine: das der Atome). Im Grunde ist das empörend und eine Bankrotterklärung der Naturwissenschaft. Keine Naturphilosophie, die ernst genommen werden will, kann eine ursachelose Perpetualbewegung dieser Form akzeptieren. In den letzten Jahren wurde das auch vereinzelt so gesehen.
54. Newtons »Principia« enthalten eine kausale Bewegungslehre, wie der Newton-Forscher Ed Dellian gezeigt hat - eine Bewegungslehre, die der Schulmechanik zuwiderläuft. Dennoch hat auch diese Lehre keine Erklärungsfunktion für die Gestirnbewegung, auch wenn sie subtiler und sicher auch intelligenter ist als die der Schulmechanik.
55. Die Überbetonung des mathematischen Formalismus in der Physik ist einseitig und willkürlich; längst ist dadurch alles tiefere Weiterfragen verschüttet worden. Zunehmend regt sich Widerstand gegen diese Art von mathematisiertem Okkultismus. Viele argwöhnen, dass es hier gar nicht mehr um Physik geht, dass hier gar keine wirkliche Naturwissenschaft mehr vorliegt.
56. Die Perihelabweichung der Merkur-Bahn ist eine Widerlegung der schulmechanischen Bewegungslehre und des Newtonschen Gravitationsgesetzes. Die errechneten 43 Bogensekunden der Abweichung pro Jahrhundert sind nur die Spitze des Eisbergs, mit dem das Schiff der Newtonschen Physik längst kollidiert war. Keine der Planetenbahnen entspricht exakt den »Newtonschen Gesetzen«. Dass es überhaupt Näherungswerte gibt, liegt an einem sehr komplexen System von Zirkelschlüssen, Fiktionen und empirischen Daten. Eine der zentralen Dunkelstellen sind die unterstellten Dichtewerte der Gestirne, die nur indirekt erschlossen werden. Der Zirkelschluss besteht darin, dass vorausgesetzt wird, was erst zu beweisen wäre.
57. Auch Einstein hat den eigentlichen Fehler in der schulmechanischen Bewegungslehre und im Gravitationsgesetz nicht verstanden; seine These von der »Krümmung der Raumzeit« in der Nähe grosser Massen ist eine Fiktion, die zunehmend angezweifelt wird.
58. Die Einsteinsche Korrektur Newtons wirft Grundsatzfragen auf: etwa diejenige nach dem Wirklichkeits- oder Wahrheitsgehalt von physikalischen Theorien, und zwar an sich und in ihrem Verhältnis zueinander. Unabweisbar bleibt die Frage: Womit haben wir es jeweils zu tun, mit Konstrukten des menschlichen Geistes oder mit wirklichen Gesetzen in einer wirklichen Welt?
59. Das Einsteinsche Formelwerk zur Deutung der Merkur-Anomalie ist stark beeinflusst von der Überlegung Paul Gerbers, der davon ausgegangen war, dass sich die Gravitationswirkungen nicht instantan, also unendlich schnell, sondern ungefähr mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Die zentrale Formel Einsteins ist eine Abwandlung der Formel von Gerber. Verschiedentlich ist Einstein der Vorwurf gemacht worden, hier ein Plagiat begangen zu haben.
60. Zu den Grundprinzipien der Bewegungslehre gehört der niemals auszulöschende Wirkfaktor des Chaos (im nicht-chaostheoretischen Verständnis) und der Unbewusstheit. Die Welt ist keine Kosmos-Idylle.
61. Sechs Thesen stellen die Grundprinzipien der kosmischen Bewegung dar, wie sie sich aus der erweiterten Radialfeld-Hypothese ableiten lassen. Die Annahme einer ursachelosen Perpetualbewegung nach herrschendem Muster wird damit endgültig obsolet; die Bewegungslehre der herrschenden Physik erscheint von hier aus als ein überdimensioniertes Epizykelsystem.
Die Bewegung der Gestirne kann in der Grundrichtung aus radialenergetischen Wechselwirkungen zwischen den Gestirnen abgeleitet und als Fliessen entlang eines Energiegefälles (einer Potentialdifferenz) verstanden werden. Hinzu kommen klangliche, harmonikale und bewusstseinsmässige, intelligente Faktoren, die holistisch zusammenwirken. Im Falle des Sonnensystems spielen offenbar klangliche Ordnungselemente eine zentrale Rolle: Resonanz-Zonen z.B. oder harmonikale Proportionen, aus denen sich der Dur-Dreiklang als ein konstitutives Prinzip herausfiltern lässt. Dies lässt darauf schliessen, dass das abendländische Tonsystem in der Grundordnung des Sonnensystems verankert sein könnte.
62. Raum, Licht und Bewusstsein sind auf rätselhafte Weise miteinander verschwistert. Offenbar ist die Leere des Weltraums ein Abgrund der Fülle und der Allgegenwart von Energie und Bewusstsein.
63. Licht ist noch immer ein Mysterium. Das gleiche gilt auch für die Sonne. Das Zentralgestirn des Planetensystems - wie auch alle anderen ihm ähnlichen Gestirne - ist eine stella incognita. Das Standardmodell der Sonne und damit der Entstehung des kosmischen Lichtes ist unbefriedigend und gerät immer mehr in Bedrängnis.
63. Aus der Sicht der Radialfeld-Hypothese ist die Spektralanalyse in der gemeinhin praktizierten Form kein geeignetes Mittel, um die Natur der Gestirne zu erforschen. Die radialenergetischen Wechselwirkungen zwischen den Gestirnen lassen eine direkte, ungefilterte Übertragung von spektralanalytischen Untersuchungen auf der Erdoberfläche auf die kosmische Umwelt nicht zu. Das Radialfeld der Erde (und im weiteren Sinne das des gesamten Sonnensystems) kann in der Beobachtung und Messung der kosmischen Umwelt nicht eliminiert werden; es ist der stets gegenwärtige (aber undurchschaute und dafür um so mächtigere) Mitspieler.
64. Das Mainstream-Verständnis der Einheit der Natur und der Naturgesetzte im Universum ist eine substantiell unbewiesene und auch unbeweisbare Prämisse, eine metaphysische Setzung.
65. Wahrscheinlich ist die Sonne gar keine Sonne, jedenfalls nicht so, wie sie gemeinhin betrachtet wird. Der thermonukleare Hexenkessel da droben wirkt eher wie eine projektive Fiktion, hinter der sich etwas ganz anderes verbirgt, nämlich die eigentliche und wahre Sonne, von der die Physik nichts weiss (und offenbar auch nichts wissen will).
66. Das Sonnenlicht kann als ein gleichsam herabgestuftes, sekundäres, abgeleitetes Licht betrachtet werden, das sich im absoluten Licht der Radialenergie als seinem Medium fortbewegt. Das metaphysische Licht trägt das physische Licht.
67. Was in der allgemeinen Relativitätstheorie als Lichtablenkung in Schwerefeldern gedeutet wird (die scheinbare Verschiebung der Fixsterne), kann aus den radialenergetischen Wechselwirkungen der Gestirne abgeleitet werden, die Krümmungseffekte zur Folge haben. Nicht der Raum ist gekrümmt, sondern die den Raum durcheilenden Radialenergien sind es.
68. Wer im Tageslicht steht, wird nicht von einem anonymen Es umflutet, sondern von einem hohen Bewusstseinswesen. Im Sehen treten wir in ein dialogisches Verhältnis zum Licht.
69. Analoges gilt für die Gravitation, hinter der sich das absolute Licht des Radialfeldes verbirgt. Gravitation ist ein grosses Bewusstsein, das uns durchdringt, ein grosses Licht-Auge, das sich niemals schliesst.
70. Zu den zentralen Fragen der New-Science-Naturphilosophie von heute gehört diejenige nach dem Äther; primär ist hierbei der Raumäther, weniger dagegen der (als überwunden erachtete) Lichtäther gemeint. Gleichwohl verdienen es Raumäther und Lichtätherzusammen durchdacht zu werden. Die Radialfeld-Hypothese versucht dies.
71. Die Radialeneregie kann als Nullpunktenergie gewertet werden. Hier ist die Unendlichkeit bzw. Quasi-Unendlichkeit wirklich. Die Nullpunktenergie des Radialfeldes ist ein Durchgangstor zur Weltseele, zur seelisch-geistigen Nullpunktenergie. Und nur aus dem Einheitspunkt von seelisch-geistiger und radialenergetischer Nullpunktenergie heraus lässt sich die Freiheit des Willens verständlich machen, den Leib zu bewegen. Hier ist der gesuchte Faktor, der die Willensfreiheit ermöglicht.
72. In einem absoluten Sinne ist die Dichte der Radialenergie (Raumenergie) immer unendlich, und zwar in jedem Raumteil; in einem relativen Sinne nimmt sie gemäss dem Quadrat der Entfernung vom Ausgangspunkt ab. Die Hypothese des Radialfeldes löst die Paradoxien der Nullpunktenergie (im Rahmen des »Quantenvakuums«) auf.
73. Die Radialenergie ist keine Subquantenenergie; sie ist die Herrscherin der Materie von der höchsten Ebene aus. Erst auf der Buddhastufe erreicht der transmentale Geist dieses Licht. Insofern wirkt Gravitation weniger von unten als von oben.
74. Gedankenimpulse reisen auf dem Meer der Weltseele, nicht auf dem der Radialenergie. Auch die sogenannten paranormalen Phänomene - etwa Fernwahrnehmung (remote viewing) oder Telepathie - bedürfen des universalen Bewusstseinsfeldes der Weltseele als ihres Übertragungsmediums. Die modernen Raumäther-Theorien, auch die avanciertesten, neigen zu einem (subtilen) Reduktionismus und Physikalismus. Sie kennen weder Weltseele noch Weltgeist (Logos) und überfrachten damit die Raumenergie. Die Radialfeld-Hypothese enthält die Vorstellung einer Weltseele und eines universalen göttlichen Logos als integralen Bestandteil; sie ist keine Eine-Ebene-Lösung oder -Erklärung. Sie ist nicht monistisch, aber auch nicht im bekannten Sinne dualistisch.
75. Alle Vorstellungen über Raumenergie bzw. Raumäther, welche die New-Science-Physiker in den letzten Jahren entwickelt haben, lassen sich in der Grundrichtung auch aus der Radialfeld-Hypothese verständlich machen; ja, die Radialfeld-Hypothese gibt den herrschenden Raumenergie-Theorien jene Grundlage, die bislang gefehlt hat.
76. Die Radialfeld-Hypothese ist eine transmentale Feldtheorie, vielleicht überhaupt die erste Feldtheorie der transmentalen Bewusstseinsstufe. Zwar kann sie in Grenzen als eine physikalische Theorie gewertet werden, die viele Phänomene erklären kann, die bis dato nicht erklärt werden konnten, aber auch als physikalische Theorie überschreitet sie
strukturell die Subjektblindheit, die auch in den Raumenergie-Theorien der New Science noch dominiert.
77. Im Verhältnis zur Radialenergie im Urzustand ist die Materie ein dunkler Nebel, der in gewisser Weise gar keine eigenständige Existenz hat. Wirklich allein, was die stoffliche und feinstoffliche Seite der Welt anlangt, ist das absolute Licht der Radialenergie.
78. Die Grösse c (Lichtgeschwindigkeit) gilt nur in unserer kosmischen Provinz: im näheren Einflussbereich des Sonnensystems. Alle das Weltall durchjagenden Ströme von Radialenergie sind quasi-unendlich schnell.
79. Im Bereich der Erde variiert die Lichtgeschwindigkeit mit dem Breitengrad und mit der Tageszeit. Das Tropenlicht ist langsamer als das Licht der Mitternachtssonne.
80. Die Radialfeld-Hypothese kann die bekannten Differenzen der Fallgeschwindigkeit, des Gewichts, der Fluthöhe der Meere in den verschiedenen Breitengraden überzeugender erklären als die herrschende Theorie, die die Erde als Rotationsellipsoid begreift (der Äquatorwulst wird als das Ergebnis von Fliehkräften gedeutet, die durch die Rotation der Erde entstehen; nach der Radialfeld-Hypothese gibt es diese Fliehkräfte in der unterstellten Form nicht).
81. In der blendenden Lichtfülle der Mittagssonne sind wir buchstäblich leichter als in der Schwärze der Nacht. Alle Organismen haben eine Wahrnehmung für diesen Gewichtsunterschied.
82. Die gesamte Nach-Einsteinsche theoretische Physik ist ein grosses Ausweichmanöver vor der Frage des Lichtäthers, die im Kern niemals gelöst wurde. Das schwingende Etwas ist die grosse Herausforderung. Und da könnte es sinnvoll sein, sich noch einmal von einer neuen Ebene aus der Frage zu stellen, welcher Art das Trägermedium des Lichtes ist (das zugleich von äusserster Dichte, äusserster Elastizität und äusserster Feinheit sein muss).
83. Der Teilchen-Welle-Dualismus der Quantentheorie kann in der Radialfeld-Hypothese aufgelöst werden; aus den radialenergetischen Wechselwirkungen ergibt sich, dass der Wellenaspekt der Teilchen der primäre ist. Der von Ervin Laszlo und anderen eingebrachte Vorschlag, Teilchen als Soliton-ähnliche Gebilde zu begreifen, lässt sich auch von der Radialfeld-Hypothese aus plausibel machen.
Das Soliton (als Einzelwelle) scheint ein getrenntes Teilchen zu sein, ist aber dem ihm zugrundeliegenden Meer der Radial- und Raumenergie ständig verbunden. Das Soliton ist das Meer. Die Quasi-Teilchen oder Solitone sind zugleich hochkomplexe, nicht-lineare Wirbel, gespeist und bewegt von ihrer radialenergetischen Matrix.
84. Das Radialfeld ist der Lichtäther, übersteigt ihn aber zugleich.
85. Das Nullresultat, das in den berühmten Ätherwind-Experimenten erzielt worden sein soll, basiert auf verfälschenden Angaben; fast immer haben sich geringfügige Ätherwindeffekte gezeigt. Das bringt die spezielle Relativitätstheorie in grosse Bedrängnis. Von der Radialfeld-Hypothese aus lassen sich die gemessenen Werte im grundsätzlichen deuten. Im Ganzen gilt: Der Lichtäther wird von der Erde mitgeführt, er ist ihr unlösbar verbunden. - Alle Experimente bezüglich des Lichtäthers bzw. des Ätherwindes müssten noch einmal neu durchdacht werden. Die Radialfeld-Hypothese liefert dazu den wahrscheinlich aussichtsreichsten Erklärungsansatz.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"