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Diederichs New Science - Herausgeber Franz-Theo Gottwald, Ervin Laszlo, Stefan Schuhmacher
Alle Rechte vorbehalten Copyright by Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 1999

Jochen Kirchhoff - Räume, Dimensionen, Weltmodelle : Impulse für eine andere Naturwissenschaft

Zweites Kapitel

Gründe und Abgründe physikalischer Gleichungen -
Das Beispiel E = mc
2

(Anm. d. Erf.:  Energie = Masse mal Lichtgeschwindigkeit hoch 2. Die Zwei hinter der Formel muss immer 'hoch' gelesen werden, also c mal c)
a) Die Legende
E = mc2 ist zweifellos die berühmteste Formel der Physikgeschichte mit mittlerweile legendärem, ja mythischem Rang (gemeinhin verstanden als: Energie gleich dem Produkt aus Masse und dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit). Sie strahlt eine Suggestivität und Faszination aus, der sich die wenigsten entziehen können. Dafür gibt es Gründe. Zum einen liegt die Faszination der Formel in ihrer Einfachheit - einer Einfachheit, die aber keine Simplizität bedeutet, sondern auf einen Ordnungszusammenhang in der Natur, im Kosmos zu verweisen scheint, der pythagoreisch-platonisch verstanden werden kann: als zahlenmässig erfassbare Weltstruktur oder Weltharmonie. (Einstein selbst dachte in solchen Kategorien; Physik überhaupt ist ohne diese archetypische Figur nicht denkbar.)
Mit dieser Einfachheit korrespondiert die unterstellte Universalität der Formel (in diesem Sinne nähert sie sich im Bewusstsein vieler der dunkel umraunten »Weltformel« an, d.h. der Ur- und Grundgleichung des Universums überhaupt). Hinzu kommt, dass die Formel, in ihrem empirischen Gehalt, für zweifelsfrei bewiesen gilt; spätestens die nukleare Energiegewinnung einschliesslich der Atombombe, so liest man in unzähligen Darstellungen, habe die Wahrheit - oder bescheidener: Richtigkeit - der Formel bestätigt. Kurz: Die Formel gilt als verifiziert. Sie ist nicht nur mythisch, legendär und >schön< (u.a. im neuplatonischen Sinne, Physiker und Mathematiker sprechen auch gerne von der »Eleganz« solcher Formeln), sondern auch wahr. Dies scheint primär und für jedermann im Atompilz anschaulich nachvollziehbar zu sein, der auch - wenngleich auf schauerliche, dämonische Weise - schön ist oder zumindest oft so empfunden wurde.
Dass die erste Atombombenexplosion in der Wüste von Neu-Mexiko religiöse Gefühle ausgelöst hat, ist gut belegt. So schien oder scheint der schaurig-schöne Atompilz - auferstandener Christus und weltenzerstampfender Shiva in einem" - den kosmischen Rang und die kosmische Wahrheit der Energieformel fulminant zu bestätigen.
Nun gilt für viele die Formel E = mc2 als integraler Teil der (speziellen) Relativitätstheorie, und auch diese, so kann man aus berufenen Mündern hören, hat damit eine jeden Zweifel hinwegfegende Bestätigung erfahren. Der Einstein-Mythos, der spätestens 1919 geboren wurde (eine Sonnenfinsternis-Expedition hatte die von Einstein postulierte Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne >bewiesen<), und der Atompilz-Mythos seit Juli 1945 gingen eine Symbiose ein. Zwar nicht in dem Sinne, dass Einstein nun kausal oder gar moralisch mit der Atombombe in Verbindung gebracht würde (er war ausgewiesener Pazifist, trotz seiner berühmten Briefe an Präsident Roosevelt), aber im Sinne einer überwältigenden, in dieser Form singulären Einlösung einer physikalischen Formel. In der Materie selbst, so konnte geschlussfolgert werden, liegen enorme Explosivkräfte verborgen oder verschlüsselt, liegt ein Zerstörungspotential shivaitischer Grössenordnung, das im natürlichen oder normalen Zustand den schützenden Bann der die Materie zusammenhaltenden Kräfte nicht verlässt. Ein schlafender Drache im Käfig der Materie also, der nur darauf wartet, zu verheerendem Wirken befreit zu werden.
Die Angst vor der Atombombe ist längst abgelöst worden durch die Angst vor kosmischen Katastrophen, etwa durch einen Meteoriten-Impakt. Auch ein Impakt ist, aus kosmisch-aussermenschlicher Perspektive, schaurig-schön. So schaurig-schön und zugleich so mysteriös und vieldeutig wie der Urknall, der sich so erstaunlicher, nicht nachlassender Popularität erfreut.
Hinzu kommt, dass die Energieformel mehr als andere Formeln vielleicht die beunruhigende Frage aufwirft und zugleich jede Antwort darauf verweigert, ob sie nun erfunden oder gefunden worden ist. Gibt es die Formel bzw. die ihr zugrundeliegende Weltstruktur tatsächlich und wirklich >da draussen< irgendwo oder in den Gründen der Natur, oder ist die Formel eine (geistreiche, faszinierende) Kopfgeburt, eine Idee, eine Erfindung? Einstein als Erfinder oder als Entdecker? Die Formel transportiert auch diese innere Spannung, die uns ja alle irgendwie umtreibt: Was erkennen wir nun wirklich, und wo bleiben wir gefangen im Zirkel unserer Projektionen?
Wie wir die Energieformel werten, ist auch von Belang für die für dieses Buch zentrale Frage nach der Raumenergie. Wenn die Formel eine Erfindung ist oder sein sollte, warum funktioniert sie? Das Ganze - und nicht nur die Energieformel - ist ein erkenntnistheoretisches Vexierspiel, und doch wieder nicht oder nicht ausschliesslich. Denn wenn auch die Formel erfunden ist oder sein sollte und so in der Natur nicht existiert, im Sein der Dinge keinen Platz hat, dann trifft sie doch etwas, sie klinkt sich ein in einen fraglos vorhandenen und insofern objektiven Zusammenhang. Vielleicht stimmt die Formel ja nur partiell, also nicht in Gänze, und vielleicht ist sie - so gesehen - weniger verifiziert, als allgemein behauptet wird. Es lohnt, hier genauer hinzuschauen und die Sache gründlich anzugehen. Dies in ganzer Breite zu tun wäre ein eigenes Buch und ein Stück »Kriminalgeschichte der Physik« (analog der »Kriminalgeschichte des Christentums« von Karlheinz Deschner). So will ich mich auf einige Schlaglichter beschränken.
b) E = mc2 ohne Relativität
1. Die Formel ist kein integraler Teil der speziellen Relativitätstheorie. Selbst wenn sie (was nicht gelungen und auch aus prinzipiellen Gründen gar nicht möglich ist) restlos und exakt verifiziert werden könnte, wäre damit nicht der geringste Beweis erbracht für die Phänomene Zeitdehnung, Längenkontraktion, Konstanz der Lichtgeschwindigkeit bzw. für die Behauptung, dass nichts sich im Universum schneller bewegen könne als das Licht. (Dass die Lichtgeschwindigkeit keine Konstante und auch keine absolute Grenzgeschwindigkeit darstellt, ist mittlerweile zweifelsfrei erwiesen; man muss darüber nicht mehr diskutieren.) E = mc2 beschreibt ganz eigene und wohl noch weitgehend unverstandene Materie-Energie-Prozesse, zu denen man die spezielle Relativitätstheorie nicht braucht. Dazu gleich mehr.
Wie der Einstein-Freund und -Bewunderer Max Born in seinem Buch über die Relativitätstheorie mitteilt, hat Einstein selbst eine nicht-relativistische Ableitung der Formel gegeben, die sich auf das Faktum des Strahlungsdrucks stützt, den etwa eine Lichtwelle ausübt, die auf einen absorbierenden Körper auftrifft. - Unter der Annahme, dass die Formel (was nicht selbstverständlich ist) »die Proportionalität von Energie und träger Masse feststellt«, kann der »Masse m« der zwischen zwei Körpern ausgetauschten Strahlungsenergie mathematisch-logisch schlüssig der Wert E/c' zugeordnet werden (nach mehreren Zwischenstufen der Beweisführung). Und m = E/c2 kann dann auch als E = mc2 geschrieben werden."
Zwischen 1905 und 1907 hat Einstein mehrere Herleitungen der Energieformel aus relativistischen Prämissen gegeben, wobei es - ein Kuriosum am Rande - eigenartig bleibt, dass die erste davon auf einem logischen Zirkelschluss beruht, also das voraussetzt, was eigentlich bewiesen werden soll." Nun sind Zirkelschlüsse, Tautologien und logische Fehler gang und gäbe in der abstrakten Naturwissenschaft, wobei es allerdings häufig Mühe macht, diese aus dem hermetischen Kreis des mathematischen Formalismus herauszulösen. Von den wahrlich staunenswerten Möglichkeiten auf dem mathematischen Verschiebebahnhof der Gleichungen und Symbole macht sich der Nicht-Mathematiker und Nicht-Physiker in der Regel keine Vorstellung. Mathematik ist auch eine Trickkunst und Tricksterkunst."
Der Mathematiker kann im platonisch verstandenen Geisterreich bleiben (fast alle Mathematiker sind, bewusst oder unbewusst, Platoniker), der Physiker muss sich hinabbegeben ins komplizierte Dunkel der Materie, um dort das Licht des mathematisch-platonischen Geistes aufzuspüren. Und was immer er >herausbekommt<, er muss es ontologisieren, auch wenn er sich dagegen sträubt; er muss es zur physikalischen Realität erklären, die nicht fassbar und erfassbar sein kann ohne jene Seinsqualitäten, die nicht der mathematische Formalismus selbst sind, die dieser Formalismus aber idealiter abbildet. Und was hier das Primäre und was das Sekundäre, was das Ursprüngliche und was das Abgeleitete ist, darüber gibt es einen nicht endenden Streit der Naturforscher und Mathematiker.
Die berühmten Experimente mit beschleunigten Elektronen zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden in den Lehrbüchern der Physik meist als Bestätigungen der relativistischen Massenveränderlichkeit herausgestellt, was einer kritischen Überprüfung nicht standhält. Lehrbuchautoren schreiben in der Regel von denen ab, die sie für anerkannte Autoritäten halten oder die von der scientific community abgesegnet worden sind. Das gilt auch für populärwissenschaftliche Darstellungen; wirklich selbständig gedacht oder kritisch hinterfragt wird kaum, und auch dubiose oder schlecht belegte Messwerte wandern ungeprüft und unbehelligt durch die Lehrbücher und die populären Werke. Die theoretischen Physiker, die nicht selten Gedankenexperimente mehr lieben als wirkliche, >grobstoffliche< Experimente, übernehmen gemeinhin die Messwerte aus den Lehrbüchern oder den veröffentlichten Aufzeichnungen der Experimentalphysiker. Und häufig werden aus puren Vermutungen und Fiktionen, abgeleitet aus mehrdeutigen, unsicheren Messdaten, durch den Zauberstab der Ontologisierung Wirklichkeiten, die zwar als Modelle und Hypothesen in die Welt treten, sich aber schleichend festsetzen in den Köpfen und diesen dann nur noch mit Mühe, wenn überhaupt, wieder entrissen werden können. Die populär-wissenschaftlichen TV-Sendungen sowie Zeitschriften- und Zeitungsartikel tun das Ihrige, um der breiten Öffentlichkeit das sogenannte naturwissenschaftliche Weltbild nahezubringen, innerhalb dessen der Urknall, Schwarze Löcher, die wundersam gekrümmte Raum-Zeit und ähnliches ein gespenstisches Eigenleben führen.
Das Universum wird als ein solches vorgestellt, in dem eine Mischung aus kosmischem Darwinismus und kosmischem Faschismus herrscht (Beispiel: Schwarze Löcher als gnadenlose Allesfresser, als grässliche Mega-Staubsauger oder Sternenmörder). Überall betäubende, lebensfeindliche Monster. Es bleibt ein Wunder, wie da ein Grashalm zustande kommt oder wie wir - die Menschen - hier hineingeraten sind... Und tief unten in der Psyche regt sich der Verdacht, dass das alles so gar nicht stimmt, dass alles >ganz anders< ist. Aber wie, aber wie?
Zurück zu Einstein und zur Energieformel. Eingehender wohl als jeder andere hat der Wissenschaftshistoriker und -philosoph Max Jammer (auch er ein Bewunderer Einsteins) die experimentellen Befunde analysiert, auf die sich die Behauptung einer relativistischen Massenveränderlichkeit stützt, und er gelangt zu einem im Grunde niederschmetternden Ergebnis, ohne jedoch (was seltsam ist) hier weiterreichende Schlüsse zu ziehen. Der Umstand, dass freie Elektronen im Bereich hoher Geschwindigkeiten einer Geschwindigkeitszunahme einen grösseren Widerstand entgegensetzen als im Bereich kleiner Geschwindigkeiten, ist zweifelsfrei experimentell belegt. Die Interpretation Einsteins - Zunahme der »trägen Masse« der Elektronen durch Bewegung, also kinetische Energie - ist dagegen nie zirkelfrei bewiesen worden. Die experimentellen Ergebnisse lassen eine eindeutige Entscheidung zwischen den konkurrierenden Erklärungsmodellen kaum zu. Ich selbst nehme an, dass bei den Elektronenversuchen eine Art Selbstinduktion im Sinne der klassischen elektromagnetischen Theorie vorliegt."
Max Jammer schreibt in seinem Buch »Der Begriff der Masse in der Physik« über die relativistische Deutung der Elektronenversuche: »Der definitorische Charakter der zu Grunde liegenden Begriffe findet seine Analogie in der Interpretation der experimentellen Ergebnisse. Das willkürliche Moment, das in der Begriffskonstruktion zum Ausdruck kommt, erscheint wiederum in der Interpretation der empirischen Daten.«" Und: »>Masse< ist in der Relativitätstheorie nichts anderes als das Ergebnis bestimmter Operationen, bei denen Definitionen bzw. Spezifizierungen eng mit raumzeitlichen Betrachtungen verknüpft sind. Nur dank dieser Verbindungen hängt das Ergebnis der Messungen von der Geschwindigkeit ab.«

2. Die Formel E = mc2, was immer ihr nun an Wahrheit oder Wirklichkeit oder auch nur Richtigkeit zugrunde liegt, ist nicht Einsteins Erfindung oder Entdeckung, wie oft behauptet wird. Ungefähr zeitgleich mit Einstein war Paul Langevin auf die Formel gestossen; Langevin war es auch, der als erster die Beziehung dieser Formel zur Kernphysik herstellte. »Er ging von der Beziehung zwischen Massenverlust und Energieabgabe bei radioaktiven Kernumwandlungen aus. Diese war von Einstein, Planck und anderen frühzeitig bemerkt, aber nicht weiter verfolgt worden. Da man damals irrigerweise vermutete, dass die Kernkräfte elektromagnetischer Natur seien, lag es nahe, die Formel über die Strahlungsgrösse E/c2 hier anzuwenden. So entdeckte Langevin 1911 den Massendefekt, die Massenabnahme der Kernbausteine beim Zusammentritt zu Atomkernen unter Weggang von Energie. Er erkannte auch sofort in diesem Vorgang die Quelle der Sonnenenergie (Vereinigung von Wasserstoffkernen zu Heliumkernen). Noch hundertmal grössere Energien müsste man, sagte er, durch die Zerstörung von Atomen und Umwandlung ihrer Masse in Energie gewinnen können«."
Dass ich, wie es bereits im ersten Kapitel angeklungen ist, an der seither gängigen Deutung der »Quelle der Sonnenenergie« meine Zweifel hege, kann hier unberücksichtigt bleiben. Wichtig ist der Gedanke einer möglichen Energiegewinnung aus den in der Formel verschlüsselten Umwandlungsmöglichkeiten, den Einstein und mit ihm die meisten Physiker zunächst und auf Jahrzehnte hinaus für abwegig hielten. Als die in England internierten deutschen Physiker (u.a. Werner Heisenberg, Max von Laue, Carl Friedrich von Weizsäcker und auch Otto Hahn, der Chemiker, waren darunter) am Abend des 6. August 1945 über den Rundfunk vom Abwurf der Atombombe über Hiroshima hörten, löste die Nachricht zunächst einen Schock aus. Am meisten emotional aufgewühlt war Otto Hahn, der Entdecker der Kernspaltung, der schon im Oktober 1939 Weizsäcker gegenüber geäussert hatte, im Falle einer »Uranbombe« (allerdings in der Hand Hitlers) werde er sich umbringen.
Dann kam Skepsis auf, ob es sich bei der verheerenden Bombe wirklich um eine Atombombe gehandelt habe.
Aufschlussreich und wenig bekannt ist der Umstand, dass schon im Jahre 1905, als die legendären Einstein-Beiträge in den Annalen der Physik erschienen, Gustave Le Bon (völlig unabhängig von Einstein) in seinem Buch »L'evolution de la matiere« (»Die Entwicklung der Materie«) die These vertreten hatte, dass die (damals) moderne Physik die »Entmaterialisierung der Materie in Energie« bewiesen habe; ungeheure Explosivkräfte, so Le Bon, könnten entfesselt werden, wenn es gelänge, Materie vollständig in Energie umzuwandeln."
Es wird behauptet, dass nach E = mc2 jedes Gramm Materie einer Energie von 25 Mill. kWh (Kilowattstunden) entspricht, und zwar soll dies - erstaunlich genug - für jede beliebige Substanz gelten. Eine Totalumwandlung von Materie in Energie in der behaupteten Form ist niemals direkt und zweifelsfrei beobachtet worden. Die bekannten Zerstrahlungsprozesse sind nicht eindeutig. Nur die sehr seltene Teilchen/ Antiteilchen-Auslöschung und wenige andere Prozesse dieser Art scheinen >relativ eindeutig< zu sein. Und offenbar ist der Geltungsradius der Formel auf dem Gebiet der Kernenergie sehr beschränkt; alle Totalitätsbehauptungen sind pure Spekulation. Bei der Kernspaltung ist faktisch nur ein Tausendstel der angestrebten und zu errechnenden Energiemenge erreichbar, »und auch dies nur bei einigen besonderen spaltbaren Atomarten«. »Alles übrige bleibt Masse und ist nicht umwandelbar.«" »Die Umwandlungen finden nur auf subatomarer Stufe statt, und wir wissen nicht, ob es sich hier wirklich um eine Umwandlung von Materie in Energie handelt. Die Formel [...] hat praktisch nur einen engen Geltungsbereich.«"
Die Materie hat sich bisher allen Versuchen entzogen, sie zu enträtseln; auch die grössten Teilchenbeschleuniger kommen der Lösung dieses Rätsels nicht näher - im Gegenteil. Die Elementarteilchenphysik tritt auf der Stelle, und auch die megalomanischen technischen Zurüstungen sowie das öffentlichkeitswirksame Auftreten der involvierten Physiker täuschen darüber nicht hinweg. Keiner weiss, was wirklich abläuft und gemessen oder auch nur postuliert wird." Ich halte die gesamte »Hochenergie-Physik« für ein ungeeignetes Mittel, die Rätsel der Materie zu ergründen. Teilchenbeschleuniger sollen helfen, den Urknall, die Weltgeburt aus der uranfänglichen Explosion, zu simulieren.

c) Energieformel und Strahlungszeit
3. Vor Langevin und Einstein hatten etliche andere diese oder eine ähnliche Formel gefunden, u.a. Poincare, Wien, Abraham und Hasenöhrl." Die Prioritätenfrage wird in der Einstein-kritischen Literatur unnötig aufgebauscht, so als könne man Einstein den Vorwurf machen, hier eine Art Plagiat begangen zu haben. Das ist auch insofern unsinnig, als die Formel, wer immer ihr Schöpfer oder Entdecker war, im frühen 20. Jahrhundert in der Luft lag. Dass und warum das so war, hat zu tun mit dem (angenommenen oder realen) Wahrheitsgehalt der Formel und ist für die zentrale Thematik dieses Buches von grosser Bedeutung. >Wie wahr sind naturwissenschaftliche Theorien?< - darum geht es in diesem Kapitel, und die Formel E = mc2 ist ein hochsignifikantes und -aufschlussreiches Beispiel, bei dem ich noch ein wenig verweilen möchte.
Was die Physik um 1900 beschäftigte, war (vereinfacht gesagt) das Verhältnis von Strahlung und Materie, ein wahrlich abgründiges und auch heute in der Tiefe ungeklärtes Verhältnis. Mit der Entdeckung der Radioaktivität (1896) begann die »Strahlungszeit«, wie Ernst Jünger das nannte; Strahlung wurde gleichsam zur archetypischen Grösse einer ganzen Epoche. Materie, das war manifest geworden in der Radioaktivität, kann zerstrahlen. Ausserdem gab es die elektromagnetischen Felder, die irgendwie mit der festen Materie und den sie bestimmenden Gesetzen zusammenhängen mussten. Aber wie? Wie konnten die klassische Mechanik der festen Körper und die (ontologisch dunklen) Felder des Elektromagnetismus theoretisch-konzeptionell zusammengeführt werden?
Da auch Licht als elektromagnetische Strahlung galt, kann die Frage auch so formuliert werden: Was hat Licht mit Materie zu tun? Was immer Licht ist, es ist nicht Materie; was immer Materie ist, sie ist nicht Licht. Hier klaffte ein Abgrund, der ähnlich unüberbrückbar schien wie der Abgrund zwischen der reversiblen Zeit in der klassischen Mechanik þ (und in den Gesetzen des Elektromagnetismus) einerseits und der irreversiblen, gerichteten Zeit der Wärmelehre (Thermodynamik) und der Evolution des Lebendigen andererseits. Einer alten Mystikerformel nach ist Materie »gefrorenes Licht«, womit - naturphilosophisch gesehen - Licht zum Urstoff wird, zur Ursubstanz, zur »feinstofflichen Materie«; Licht wird der Materie und Materie dem Licht nicht nur ähnlich, sondern beides wird wesensmässig und substantiell zu einem. Und genau dies geschah, in der Grundrichtung, im physikalischen Denken des frühen 20. Jahrhunderts; das Licht rückte gleichsam an die Stelle des Äthers.
Die elektromagnetische Strahlung wurde zunehmend gedanklich >materialisiert<, d.h. mit Eigenschaften ausgestattet, die bis dato der Materie vorbehalten waren (Masse, Trägheit, Impuls); andererseits wurde die Materie >entmaterialisiert< (wie schon bei Faraday) und die >reale Masse< zunehmend mit der - zunächst rein fiktiven - >elektromagnetischen Masse< gleichgesetzt. Genau diese an sich gegenläufige Bewegung mündet in die in der Energieformel gebündelte Masse-Energie-Beziehung. Einstein behauptete, dass ausnahmslos jede Energieänderung, also keineswegs nur die elektromagnetische, mit einer Veränderung der Masse eines Körpers verbunden sei. (Bewegt sich ein Körper schneller, erlangt er also ein höheres Mass an kinetischer Energie, so gewinnt er dadurch auch eine grössere Masse - wenn die Prämisse stimmt.) In dem Aufsatz »Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?« von 1905 wird zum erstenmal die Hypothese von der »Trägheit der Energie« in allgemeiner Form dargestellt.
Die genannten Versuche mit beschleunigten Elektronen, die Kaufmann von 1901 bis 1906 durchführte, standen im Zusammenhang mit den physikalischen Bestrebungen, die Mechanik elektromagnetisch zu begründen wie auch den Begriff der >trägen Masse< aus den Maxwellschen Gleichungen abzuleiten. Kaufmann sprach von der »elektromagnetischen Masse p« (mü) eines Elektrons als der »scheinbaren Masse«; diese sollte die gleiche Grössenordnung haben wie die mechanische Masse m, die er die »wirkliche Masse« nannte. Mit der Geschwindigkeitszunahme der Elektronen, so Kaufmann, werde dann die »scheinbare Masse« erheblich grösser als die »wirkliche Masse«. 1902 gelangte Kaufmann zu der Schlussfolgerung, dass die Masse des Elektrons überhaupt eine elektromagnetische Erscheinung sein müsse.
Eine ähnliche Behauptung findet sich bei Max Abraham, der (gleichfalls 1902) verkündete: »Die Trägheit des Elektrons hat ihren Ursprung im elektromagnetischen Feld.« Und: »Die Masse des Elektrons ist rein elektromagnetischer Art.« Wenig später kommt Henri Poincare in »Science et Methode« zu der verallgemeinernden Aussage: »Was wir Masse nennen, ist wohl nichts als eine Erscheinung, und die gesamte Trägheit ist elektromagnetischen Ursprungs.«" Und A.H. Bucherer, der die Versuche Kaufmanns wiederholte, deutete 1904 die Möglichkeit an, »dass die Masse eines materiellen Atoms sich schliesslich als rein fiktiv erweisen werde«."
Erstaunliche Aussagen von schwindelerregender Tragweite, die auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren haben. In seinem Buch »Kosmische Kreativität« erwähnt Ervin Laszlo die Theorie von B. Haisch, A. Rueda und H. Puthoff, innerhalb derer offenbar diese alten Gedanken auf einer neuen Reflexionsebene wieder aufgegriffen werden. Den Physikern sei es bisher nicht gelungen, schreibt Laszlo, »zu zeigen, wie die Trägheit mit den materiellen Objekten verbunden ist«. »Mach hatte schon zu Beginn dieses Jahrhunderts vorgeschlagen, die Trägheit auf die gesamte Materie des Universums zurückzuführen, und Einstein hoffte, das Machsche Prinzip in die allgemeine Relativitätstheorie zu integrieren. Es gelang aber nicht, überzeugende Beweise vorzulegen.« In dem Modell von Haisch, Rueda und Puthoff sei »die Trägheitskraft eine Form elektromagnetischen Widerstands, der in beschleunigten Bezugssystemen aus der spektralen Verzerrung des Nullpunktenergiefeldes des Vakuums resultiert«."
Wichtig ist mir zunächst an dieser Stelle, darauf hinzuweisen, dass die Einsteinsche Energieformel einem theoretisch-physikalischen und naturphilosophischen Kontext entstammt, der heute weitgehend vergessen ist, aber sich als geeignet erweisen könnte, das ganze Thema noch einmal neu anzugehen. Sowohl in der klassischen Mechanik als auch in der Relativitätstheorie ist die Trägheit der Materie - überhaupt der ominöse Faktor m - eine durch und durch rätselhafte Erscheinung, begrifflich-konzeptionell ungenau und widersprüchlich und ontologisch bodenlos.
Es gibt gute Gründe, anzunehmen, dass jede Bewegung mit einer vakuumfeldbedingten physikalischen Zustandsänderung einhergeht und dass es sich bei der Trägheit um einen analogen Induktionseffekt handelt, wie ihn die klassische Theorie des Elektromagnetismus als den zunehmenden Widerstand eines geladenen Teilchens gegen weitere Beschleunigung kennt (Selbstinduktion). Alle Bemerkungen über den elektromagnetischen Ursprung der >trägen Masse<, wie sie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert von einer Reihe von Physikern vorgetragen wurden, wären heute im Hinblick auf den raumenergetischen Ursprung der Trägheit zu modifizieren.

4. Die Formel E = mc2 hängt gleichsam über einem gähnenden Abgrund. Schon die Bedeutung des Gleichheitszeichens ist nicht eindeutig. Was ist hier gemeint: Gleichheit (starke Form: Identität; schwache Form: Äquivalenz, also Gleichwertigkeit) oder >nur< Proportionalität (bzw. Analogie)? Im populären Verständnis zeigt die Formel: Materie und Energie sind dasselbe, beides ist ineinander umwandelbar (und zwar vollständig), und irgendwie hängt dies mit der mysteriösen Lichtgeschwindigkeit zusammen.
Physiker mögen sich von der Simplizität, die diese Art von Popularisierung mit sich bringt, abgrenzen, was häufig einhergeht mit einem Rückzug auf den mathematischen Formalismus, doch in der Sache haben sie wenig beigetragen, um die Energieformel wirklich verständlich zu machen. Die Lehrbücher der Physik weichen gerade den entscheidenden Fragen aus. Die Gleichung hat ja nur dann einen nachvollziehbaren Sinn, wenn sie mit gewissen Vorstellungen darüber verknüpft ist, was nun die Faktoren E und m bedeuten bzw. wie sie in der Wirklichkeit verankert sind.
Entgegen dem herrschenden Verständnis möchte ich an dieser Stelle die These aufstellen: Physik, richtig verstanden und bezogen auf die wirkliche Natur, kann nicht und darf nicht in das Prokrustesbett des mathematischen Formalismus gezwängt werden. Eine Physik, die sich erschöpft in mathematischem Formalismus und der Frage nach den Qualitäten und damit der Wirklichkeit ausweicht, ist keine Naturwissenschaft. Mathematische Formalismen haben hilfswissenschaftlichen und in diesem Sinne dienenden Charakter, ihre Machtübernahme ist der Tod einer wirklichkeitsgemässen Naturwissenschaft und führt uns einem echten Verstehen der Natur nicht näher. Wenn Physik dies nicht leistet, ist sie nichts wert, wie eindrucksvoll auch immer ihre technischen Erfolge und Triumphe sein mögen.
Meist wird die Formel physikalisch gedeutet als die Äquivalenz von Energie und Masse; es wird also die eher schwache Form der Gleichheit bevorzugt. Dass der Laie Materie und Masse oft gar nicht auseinanderhalten kann, ist durchaus verständlich; die feinsinnig-abstrakten Begriffsbestimmungen der Physik-Lehrbücher verstehen viele nicht und zeigen auch kein Bedürfnis, sich damit zu beschäftigen. Was die Lehrbücher im Abschnitt »Mechanik« anbieten (bezogen auf die sogenannte klassische Mechanik), ist zwar formal exakt, aber logisch und ontologisch (also mit Blick auf die Wirklichkeit) ein Vexier- und Zirkelspiel. Schon Ernst Mach hat dies vor über 100 Jahren gezeigt. Masse soll eine Eigenschaft der Materie sein, wobei es eigentlich drei Massen gibt, die als äquivalent gesetzt werden: aktive Gravitationsmasse, passive Gravitationsmasse und träge Masse. Das ist dunkel, und ebenso dunkel bleibt, wie diese Eigenschaft der Materie mit der Materie selbst zusammenhängt. Gemäss den drei Massen gibt es im Grunde drei Eigenschaften: die Eigenschaft, andere Körper anzuziehen, die Eigenschaft, von anderen Körpern angezogen zu werden, und die Eigenschaft, einem von aussen kommenden Bewegungsimpuls Widerstand entgegenzusetzen.
Im Rechenapparat der klassischen Mechanik verflüchtigen sich selbst Felsen und Himmelskörper zu abstrakten Schemen (= Massenpunkten). Über die Formel »Kraft gleich Masse mal Beschleunigung« (F = ma) können die (dreifache) Masse und die Beschleunigung (a) mit dem Faktor Kraft (F) in eine funktionale Beziehung zueinander gesetzt werden. Die Masse lässt sich dann berechnen aus dem Quotienten von Kraft und Beschleunigung (m = F/a).
Die Zentralformel der mechanistischen Bewegungslehre (davon wird noch zu reden sein) hat mit Newton selbst wenig zu tun. Die sogenannte Newtonsche Mechanik (oder klassische Mechanik) hat die kausale, substantielle Bewegungslehre, die sich in Newtons »Principia« findet, weitgehend eliminiert bzw. bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Für Newton war Masse soviel wie Materiemenge (quantitas materiae), die Anzahl der harten, undurchdringlichen Urkörper (Atome) in einem gegebenen Volumen. Eine »träge Masse« kennt Newton nicht. Trägheit ist in den »Principia« eine der Materie innewohnende eigenständige Kraft (vis insita), eine immaterielle Grösse, die als reale Ursache der geradlinig-gleichförmigen Bewegung gilt; entgegen der klassischen Mechanik ist diese Urbewegung bei Newton nicht kräftefrei. In der genuin Newtonschen Physik ist das Verhältnis von Trägheit und Materie im Ganzen überzeugender und in sich konsistenter als in der klassischen Mechanik; es bleiben aber hier wie dort beunruhigende Fragen.
Da hier nie eine wirkliche Klärung erfolgt ist, die alle Anomalien und Widersprüche auszuräumen in der Lage gewesen wäre, schon deswegen, weil eine überzeugende Theorie der Materie fehlt, ist das m der Energieformel bodenlos.
Wenn die postulierte Umwandlung nur eine Materieeigenschaft im üblichen Verständnis betrifft (>träge Masse<), was ist dann mit der Materie selbst? Wird sie davon als Ganze affiziert oder nicht? Man spürt sofort, dass diese Frage ins Ausweglose, Paradoxe oder Absurde führt. So ist es verständlich, wenn Laien da nicht weiter unterscheiden; für sie ist das m in der Formel eben Materie. In dem Buch »Wissenschaft der Götter« von D. Ash und P. Hewitt heisst es: »Er [Einstein] zeigte, dass Materie in Energie umwandelbar ist, und ebnete damit den Weg für die Atombombe und die Kernenergie. Das war die entscheidende wissenschaftliche Entdeckung des Jahrhunderts. Aber die Äquivalenz von Materie und Energie hält die Menschen zum Narren. Sie ist das grösste Rätsel der Physik des 20. Jahrhunderts. Die moderne Physik ringt immer noch darum, genau zu verstehen, was Materie ist und warum sie mit Energie austauschbar ist. Wie kann Materie, die so statisch erscheint, eine Form der Energie sein, die ja nun wahrhaftig dynamisch ist? « Die Frage nach dem Zusammenhang von >träger Masse< und Materie wird hier einfach übergangen, und in der Substanz machen das auch die Physiker selbst. Alles andere wäre auch eher abträglich für den mythischen Rang der Energieformel.

5. Analoges gilt übrigens auch für den Faktor E, Energie. Die meisten interessiert gar nicht, dass hier (nicht ausschliesslich, aber primär) die kinetische Energie (Bewegungsenergie) gemeint ist, die in der klassischen Mechanik als E = 1/2 m v2 erscheint, also als die Hälfte des Produktes aus Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit. Die formale Gleichheit, wenn man von der vorangestellten Halbierung des Gesamtbetrages absieht, von E = ( 1/2) m v2 und E = m c2 ist evident. Energie wird in den Lehrbüchern der Physik definiert als die Fähigkeit, Arbeit zu leisten, wobei Arbeit als das Produkt aus Kraft und Weg gilt. Ein von einer gewissen Höhe herabfallender Stein z.B. kann ein Brett zerschlagen; er leistet damit, um hier im Physikerjargon zu bleiben, mechanische Arbeit. Während er in gleichmässig beschleunigter Bewegung fällt (entweder wie von einem unsichtbaren Seil Richtung Erdmittelpunkt gezogen oder von oben abwärts gestossen) besitzt der Stein Bewegungsenergie oder kinetische Energie, die dann in Arbeit umgesetzt wird; da sich die Einschlagstelle erwärmt, verwandelt sich offenbar die mechanische Arbeit in thermische Energie (Wärme). Dadurch wird erhellt, dass Energie etwas Ursprüngliches und Unzerstörbares ist; der Satz von der Erhaltung der Energie besagt, dass Energie weder aus dem Nichts entstehen noch sich ins Nichts auflösen kann. Nimmt man das ernst, indem man diese Schlussfolgerung ontologisiert, also zur >objektiven Wirklichkeit< erklärt, wird Energie zu einer absoluten und ewigen >Grösse<, zu einer Konstituente des Universums.
Im Beispiel des fallenden Steins wird die produzierte Wärme zerstreut, sie kann also keine Arbeit mehr leisten. Grundsätzlich gilt: Bei jeder Umwandlung von Energie geht ein Teil durch Zerstreuung verloren (Entropie). Jeder Körper auf dem Planeten besitzt dank der Gravitation potentielle (gespeicherte) Energie; erst im Vorgang des Zu-Boden-Fallens (Richtung Erdzentrum) wird kinetische Energie entwickelt. Die potentielle Energie eines auf die Höhe h gehobenen Körpers entspricht der Arbeit, die gegen die Erdanziehung geleistet werden muss, um den Körper auf diese Höhe zu heben. Der fallende Körper verliert potentielle Energie in dem gleichen Masse, in dem er kinetische Energie gewinnt; die Summe beider Energien ist an jedem Punkt der Fallstrecke konstant. Kraft wird in der klassischen Mechanik ausschliesslich mit der Beschleunigung verbunden, nicht dagegen mit der Trägheit. Das ist eine wichtige Prämisse, die nicht aus empirischen Befunden folgt, sondern einerSetzung entspringt. In anschaulicher Sprache kann man sagen, dass die kinetische Energie nach E = 1/2 m v2 der Aufprallwucht entspricht, die ein zu Boden stürzender Stein oder ein gegen ein Hindernis prallendes Fahrzeug entwickelt.
Für unseren Kontext ist es wichtig, noch einmal auf die bereits angesprochene Diskussion innerhalb der Physik um 1900 zurückzukommen, aus der die Formel E = m c2 erwuchs, und zwar schon vor Einstein und unabhängig von relativistischen Überlegungen und Spekulationen. Es ist ein eigenartiger Vorgang, dass einige Physiker jener Zeit einen Gedanken wiederzubeleben suchten, der - bezogen auf Wärme und Elektrizität - im 18. Jahrhundert herrschte. Ich meine den Gedanken, dass Energie ein stoffliches bzw. quasi-stoffliches und Masse besitzendes »Fluidum« darstellt. In seinem »Entwurf einer allgemeinen Theorie der Energieübertragung« von 1898 entwickelte Gustav Mie die Vorstellung von der Energie als einem Fluidum, das sich mit bestimmter Dichte im Raum ausbreitet. Obwohl Mie den späteren Gedanken einer allgemeinen »Trägheit der Energie« ablehnte, hielt er »alle Energieverschiebungen« für »Folgen wirklicher Energieströme«."
Im Jahre 1900 kam dann Henri Poincare hinsichtlich der elektromagnetischen Energie zu dem Schluss, diese sei »ein theoretisches Fluidum mit Trägheit«. »Mit dem Lichtdruck musste ein Rückstoss des die elektromagnetische Energie des Lichts absorbierenden Körpers verbunden sein, aus dem sich über den Impuls mv eine Masse oder Trägheit m mit der elektromagnetischen Strahlung E

m = E/c2

berechnen liess. m ist hier nur die Masse der einfallenden Strahlungsmenge. Eine Ähnlichkeit mit Einsteins Formel E = mc2 tritt wieder hervor. Die Masse variiert mit dem Energieaustausch mit der Umgebung durch Strahlung.«"
E = mc2 bzw. m = E/c2 wird bei Poincare ausschliesslich aus elektromagnetischen Erscheinungen abgeleitet. Deutet man, wie es vorübergehend geschah, alle Materie als >elektromagnetische Masse< und identifiziert Mechanik mit Elektrodynamik, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, nun die elektromagnetische Masse-Energie-Äquivalenz auf jede Art von Energie, auch die kinetische, auszudehnen, obwohl die Voraussetzungen hier ganz andere sind. Dass beschleunigte Elektronen in elektromagnetischen Feldern einen zunehmenden Widerstand aufbauen (also gegen einen Zuwachs an Geschwindigkeit), kann als eine >scheinbare Massenzunahme< der geladenen Teilchen gedeutet werden, was im Grunde nur eine andere Bezeichnung oder die stärkere Form der Selbstinduktion darstellt.

Etwas anderes ist es, wenn man annimmt, die Massenzunahme, hier durch kinetische Energie, sei wirklich. Diese Annahme wurde dann unter dem Einfluss Einsteins die herrschende, obwohl sie nicht auf direktem Wege beweisbar ist. »Wenn man den zunehmenden Widerstand, den das Teilchen dem beschleunigenden Feld entgegensetzt, als Massenzuwachs deutet, ist die Formel E = mc2 bestätigt. (Es gibt allerdings Physiker, die die Bestätigung nicht für genau halten.) Wird ein Elektron auf 42 000 km/sek beschleunigt, nimmt seine Masse dabei auf 1,01 m0 zu. Zunächst wächst die Geschwindigkeit stark an, die Masse nur wenig. In den höheren Geschwindigkeitsbereichen ist es umgekehrt. Ähnliches gilt für andere geladene Teilchen. Alle elektromagnetischen Teilchenbeschleuniger berücksichtigen die scheinbare Massenzunahme mit der Geschwindigkeit.«" (m0 ist die sogenannte Ruhemasse.)
Bei experimentellen Kernumwandlungen unter Energieabgabe lässt sich die Relation E = mc2 ungefähr verifizieren. Beispiel: »Bei der Kernumwandlung von Lithium in Helium tritt ein Massenverlust ein; die kinetische Energie der Spaltprodukte ist ihm nach E = mc2 innerhalb einer Fehlerbreite von 23 % äquivalent. [...] Es wird, ohne dass genaue Nachprüfungen im grossen möglich sind, angenommen, dass Kernkraftwerke und Atombomben auf derselben Relation beruhen. Unklar ist allerdings, was sich hier eigentlich umwandelt. Meist wird vermutet, dass sich eine noch undefinierbare Kernbindungsenergie in kinetische Energie umwandelt, also eine Energieart in die andere, in welchem Fall sich die Äquivalenz von selbst versteht. Die Kernenergie stellt man sich anscheinend als ein massebesitzendes Fluidum vor. Die Zahl der Teilchen mit Masse ist nach der Kernspaltung unverändert.«"
Der Begriff »Kernenergie« ist jedermann geläufig. Weniger geläufig ist der Umstand, dass die Physiker bis heute nicht in der Lage waren, eine überzeugende und in sich konsistente Vorstellung darüber zu entwickeln, was nun diese Kernenergie oder Kernbindungsenergiewirklich ist. »Dass ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält«, heisst es im ersten grossen Faust-Monolog bei Goethe. Durch allzu häufiges Zitieren (oft in eher belanglosen Zusammenhängen) ist der Vers abgenutzt worden, hier aber greift er. Was hält das Gestirn, was hält die Materie »im Innersten zusammen«?
Dieser Frage gegenüber hat die abstrakte Naturwissenschaft des Abendlandes bisher versagt. Was sie hier geleistet hat, zielt in die entgegengesetzte Richtung: Mit einem ungeheuren technischen und mathematischen Aufwand ist es gelungen, den Materiezusammenhalt partiell aufzulösen, das Sicherheitsschloss der Natur und der Erde gleichsam aufzubrechen (und genau dies stellt die Kernspaltung dar). Bekanntlich ist die Bindungsenergie je Kernbaustein (Nukleon) bei den schwersten Atomkernen besonders klein. Die Physiker nehmen an, dass die hier auftretende Bindungsenergie kaum ausreicht, um die auseinandertreibende elektrische Abstossungskraft der Protonen auszugleichen und damit den Atomkern zusammenzuhalten. So genügt eine verhältnismässig kleine Anregungsenergie, um diese Atomkerne in zwei Kerne mit mittleren Massenzahlen zu spalten. Da nun die Bindungsenergie je Kernbaustein bei den Spaltprodukten, also den mittelschweren Kernen, grösser ist als bei den schweren Kernen, ergibt sich eine Vergrösserung der Bindungsenergie bei einer derartigen Spaltung. Daraus folgt, dass Energie nach aussen freigesetzt wird. Bei der Kernverschmelzung (Fusion) geschieht im Prinzip das gleiche: In beiden Fällen (Kernspaltung und Kernfusion) werden Atomkerne mit kleinerer Bindungsenergie in Atomkerne mit grösserer Bindungsenergie überführt. Der Massendefekt kann als ein Mass der Kernbindungsenergie angesehen werden. Man nimmt an, dass zwischen der Bindungsenergie W und dem Massendefekt (Delta) m eines Atomkerns der Zusammenhang W = (Delta) mc2 besteht.
Beim Aufbau eines Heliumkerns aus zwei Protonen und Neutronen z.B. wird die Bindungsenergie WHe, = 28,3 MeV (Millionen Elektronvolt) frei. Somit entfällt in einem Heliumkern auf jedes einzelne Nukleon eine Bindungsenergie von ungefähr 7,1 MeV. Will man den Heliumkern wieder in seine Bestandteile zerlegen (ein typischer Gedanke der abstraktionistischen und analytischen Physik), so muss ihm die Energie von rund 28,3 MeV zugeführt werden. Im Mittel beträgt die Kernbindungsenergie 7 bis fast 9 MeV je gebundenes Nukleon.
Was hier vorliegt, ist in der Substanz mathematisierter Okkultismus: Es werden Vorgänge, deren eigentliche Natur vollständig verborgen (=okkult) bleibt, mathematisch beschrieben und der technisch-analytischen Behandlung überantwortet. Nicht nur wie im Falle der Atombombe ist das Ergebnis häufig desaströs. Vorausgreifend auf meine Darstellung zur Raumenergie der Erde sei hier angemerkt: Die im Gestirnkern durch Materiezerfall freiwerdenden Raumenergien, die radial in das Weltall hinausstrahlen und die Materie wie Schaum durchdringen, halten den Grossorganismus Erde und mit ihm die gesamte in der Erde geballte Materie zusammen. Im Zuge eines Alterungsprozesses des Planeten sinkt die Strahlungsdichte der radialen Raumenergie, wodurch sich der materielle Zusammenhalt lockert. Die schweren Elemente beginnen radioaktiv zu zerfallen, in Teilchen- und Strahlungsenergie.
Und genau hier setzt die Kernspaltung an; hier lässt sich das Sicherheitsschloss von Gaia oder Demeter aufbrechen und die in die Materie eingeschlossene Energie auf gewaltsame, explosive Weise freisetzen. Alle Versuche in Teilchenbeschleunigern lassen schon im Grundansatz das gewaltsame, explosive Moment erkennen. Explosionen leuchten der modernen Psyche unmittelbar ein; hier erkennt sie sich wieder. Wo Teilchen zertrümmert werden, kommt die abstrakte Naturwissenschaft zu sich selbst. Theoretisch-konzeptionell ist die Situation auf dem Gebiet der Elementarteilchenphysik verworren, ganz zu schweigen von der rein fiktiven Grundlage des sogenannten Standardmodells. Ob wirklich jemals eine vollständige Zerstrahlung von Materie in Energie vorgekommen ist in den Teilchenbeschleunigern, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Die Universalität der Energieformel, auch nur im Bereich der Gestirnoberfläche, ist bis dato nicht bewiesen worden. E = mc2 beschreibt näherungsweise oder richtungsmässig die Energiespeicherung in der Materie der Erde; Sinn macht die Formel nur, wenn damit auch qualitative Aussagen über die Wirklichkeit von Materie und Energie verbunden werden. Diese fehlen in der Physik bis heute. Die Energieformel, ich sage es noch einmal, hängt über einem gähnenden Abgrund.

d) Weltformel-Ersatz und Archetypus
In dem Buch »Einsteins Universum« von Nigel Calder heisst es in der für die Einstein-Hagiographie typischen Sprechweise: »Albert Einsteins Relativitätstheorie steht in dem Ruf, das Universum als ganzes zu erfassen. Er entdeckte nicht nur die Energie der Schöpfung (E=mc2) und die modernen Gesetze, die das Verhalten von massiven Körpern und Objekten bei hohen Geschwindigkeiten bestimmen; seine Gleichungen beinhalten auch den Ursprung und das Schicksal des gesamten Universums.«" Buckminster Fuller schreibt in seinem Buch »Operating Manual for Spaceship Earth« von 1963 den folgenden Satz: »Einstein successfully equated the physical universe as E = mc2.« (»Einstein setzte das physikalische Universum erfolgreich mit E = mc2 gleich.«)
Sätze wie die zitierten hinterlassen einen leichten Schwindel; man reibt sich erstaunt und verwirrt die Augen, so als gelte es, sich von einer Sinnestäuschung zu befreien, die sich als Wirklichkeit aufdrängt. Kein Hauch von Ironie liegt in diesen Sätzen und auch nicht die leiseste Spur kritischer oder erkenntnistheoretischer Distanz. Einstein als Eingeweihter in die tiefsten Mysterien des Universums? Aufschlussreich, dass Calder den Faktor E mit der »Energie der Schöpfung« gleichsetzt. Das rührt meiner Überzeugung nach an die Nahtstelle der Einstein-Legende, die ihren festen Platz im kollektiven Bewusstsein behauptet, und zwar völlig ungeachtet aller Einwände, aller Kritik, aller Modifizierungen, die es mittlerweile zuhauf gibt. Viele identifizieren E mit der Ur- oder Grundenergie des Universums, mit der primordialen Energie, aus der alle anderen Energien herrühren. Wen kümmert noch der eingeschränkte Gültigkeitsbereich dieser Formel (wie aller Formeln) oder die hier aufgeworfenen Fragen, wenn es doch »um das Ganze« geht, um die energetische Letztwirklichkeit aller Materie im Weltall? In einem Akt kollektiver Projektion wird die Formel E = mc2 aufgeladen mit einer nachgerade religiösen oder metaphysischen Potenz.
Nicht nur, dass E gleichgesetzt wird mit der primordialen Energie (der Raumenergie), was die Formel unendlich übersteigt, auch der Faktor c (Lichtgeschwindigkeit) rückt in eine andere (höhere) Dimension. Philosophisch gesehen, war Einstein Lichtmetaphysiker; Licht ist in der speziellen Relativitätstheorie eine Weltkonstituente, die auch das Raum-Zeit-Gefüge beherrscht. In der Energieformel wird Licht - als c = Lichtgeschwindigkeit - auf schwer durchschaubare Weise zur Vermittlungsgrösse zwischen m und E. Die Mehrdeutigkeit des Gleichheitszeichens (Proportionalität, Identität oder Äquivalenz) und die physikalische Dunkelheit von Materie/Masse haben die fulminante Wirkungsgeschichte der Formel nicht verhindert; auch dass sie in dem meistbehaupteten oder -unterstellten Sinne niemals restfrei verifiziert werden konnte, hat die wenigsten beunruhigt. Die Formel wirkt als archetypische Grösse, als Weltformel-Surrogat, sie transportiert eine Botschaft, die die Menschen auf einer Ebene erreicht, die mit Physik gar nichts zu tun hat (jedenfalls nicht mit Physik in dem üblichen Verständnis: als empirische und exakt verifizierbare Wissenschaft). In der Formel enthalten ist eine subtil abgestufte Dreifachheit von Seinsgrössen, die hier in ein gesetzmässiges Verhältnis zueinander rücken: E, aufgefasst als Ur-Energie, als quasi-göttliche, quasi-absolute Substanz; c, aufgefasst als Urgrösse des Kosmos, als absolute Grenzgeschwindigkeit, als Konstituente der Raum-Zeit; und m, aufgefasst als Stoff, als Materie. Zugleich steht c, jetzt verstanden als das Licht selbst, rätselhaft in der Mitte zwischen Energie (dem gänzlich Immateriellen) und Materie.
Um es noch einmal unmissverständlich zu sagen: Das ist in der Formel, als einer physikalisch-mathematischen Struktur, nicht enthalten, aber es wird in ihr oder durch sie transportiert. Und genau das bestimmt den mythisch-archetypischen Rang von E = mc2, und der ist wirklich nicht im platten Sinne >von dieser Welt<. Und man kann die Formel, aus einem (gleichwohl verständlichen) naiven Wirklichkeitsverständnis heraus, nicht aufsplitten in die eine, die rein physikalische Hälfte und die andere, die eher archetypische oder >nur< im seelischen Sinne wirkliche (als Bewusstseinsgrösse). Kollektive seelische Wirklichkeiten haben eine ungeheure Prägekraft, sie sind nicht auszuschalten; und sie sind nicht weniger wirklich als das, was der physikalischen Erfassung zugänglich ist oder zu sein scheint. Dies zu leugnen heisst bereits, dem herrschenden Reduktionismus, der herrschenden Planierung der Weltwirklichkeit und des Kosmos aufzusitzen.
Deswegen (auch deswegen) ist es so schwierig, Theorien zu >widerlegen< (auch mit den besten, schlüssigsten Argumenten), die ins Mythisch-Archetypische entrückt sind, die tief eingelassen sind in die herrschende und global sanktionierte Bewusstseinsform - zumal dann, wenn diese Theorien auch in ihrer logischen Struktur so gebaut sind, dass sie sich einer naiv-direkten Widerlegbarkeit entziehen. Sowohl die Relativitätstheorie als auch der Darwinismus, die Psychoanalyse und die Urknalltheorie sind hier beispielsweise, zu nennen. Nicht nur, dass diese Theorien in ihren Kernargumenten Zirkelschlüsse aufweisen (Karl Popper hat dies überzeugend am Darwinismus gezeigt), sie bieten auch vielfältige Möglichkeiten, auftauchenden Widersprüchen und Unverträglichkeiten mit neuen Epizykeln zu begegnen. (Epizykel waren erdachte Kreise, die in der geozentrischen Kosmologie immer dann ins Spiel kamen, wenn neue Beobachtungen oder Messungen von Gestirnpositionen das Modell zu gefährden drohten.)
Das heisst nicht, dass es nun sinnlos wäre, argumentativ vorzugehen gegen die ausgreifende Kolonisierung der Lebenswelt durch Weltmodelle und den theoretischen Reduktionismus überhaupt. Nur tut man gut daran, die seelische Wirklichkeit in Rechnung zu ziehen. Erst wenn eine machtvolle Theorie innerlich ausgehöhlt ist, d.h., nur noch als Hülse tradiert wird, die sich zunehmend abkoppelt von der Bewusstseinswirklichkeit einer relevanten Anzahl von Menschen, kann sie argumentativ zu Fall gebracht werden. Die besseren Argumente sind es selten (obwohl auch das gelegentlich vorkommt), die einer Theorie Weltgeltung verschaffen oder zum Durchbruch verhelfen. Das gilt auch für die Unterminierung von Theorien, zumal solche von mythischem Rang wie die Einsteinsche.
Nur epochale Bewusstseinsumbrüche oder -transformationen, wie wir sie jetzt erleben, erweisen sich als geeignet, auch Theorien zu demontieren, die den Mythos eines ganzen Zeitalters mitbestimmt haben. Kurz: Argumente - gute, möglichst bessere Argumente als die der >Gegenseite< - sind unabdingbar, nur bleiben sie weitgehend wirkungslos, wenn ihnen die epochale Anbindung oder Rückkoppelung an das fehlt, was seelisch wirklich passiert und globale Gestalt zu werden sucht. Bleibt diese Anbindung oder Rückkoppelung aus, wird auch der intelligenteste Alternativentwurf leicht zur Donquichotterie. An Beispielen dafür ist kein Mangel.

Ein letztes: >Stimmt< nun die Formel E = mc2, oder >stimmt< sie nicht? »Vivet et non vivet« (»lebt und lebt nicht«) könnte man sybillinisch und im Rückgriff auf eine alte Mystikerformel sagen. Den Verifizierungsgrad der Maxwellschen Gleichungen jedenfalls hat sie nie erreicht.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"