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Laudation

Artikel von Werner Schiebeler, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 1/2004, S. 2+3.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.

Rudolf Passian zum 80sten!

Rudolf Passian wurde am 14. Februar 1924 in Reichenberg (Nordböhmen) geboren. Schwere Verwundungen im Kriege mit Verlust eines Unterschenkels. Heimatvertreibung nach Kriegsende. In der sowjetischen Besatzungszone verurteilte ihn ein Militärgericht wegen angeblicher "Anti-Sowjetpropaganda" zu 25 Jahren Zuchthaus. Die folgenden Hungerjahre in einem von der Aussenwelt hermetisch abgeschlossenen Straflager brachten ihn zum Nachdenken über Sinnfragen des Lebens und über das Wesen des Todes: Kommt nach dem Tode noch etwas oder ist dann alles aus?

Nach der 1955 erfolgten Freilassung und seiner Flucht nach dem Westen begab sich Passian auf die Suche nach Antworten, auch auf religiösem Gebiet. Nachdem ihm das Buch von Johannes Greber, "Der Verkehr mit der Geisterwelt, seine Gesetze und sein Zweck" vielerlei Aufschlüsse gegeben hatte, stiess er auf die parapsychologische Forschung, der er sich bis heute widmet. Jahre intensiver Studien folgten. Vor Irrungen und "Lehrgeld-zahlen-müssen" blieb auch er nicht verschont, jedoch enthielt er sich sehr bald jeglichen Missionierenwollens: Wahrheitsliebe, Toleranz und objektives Darlegen von Pro und Kontra kennzeichnen sein Wirken.

Trotz körperlicher Behinderung unternahm Rudolf Passian zahlreiche Studienreisen, nach England, Indien (Kaschmir, "Jesus-Grab"), auf die Philippinen und achtzehnmal nach Südamerika (Brasilien, Paraguay, Chile, Argentinien, Peru). Neben den Fakten der Sterbe- und Jenseitsforschung interessierten ihn besonders aussergewöhnliche Heil- und Diagnostizierungsmethoden bei Völkern der Dritten Welt. Auf dem Gebiete der Quasi-Chirurgie im Trancezustand liess er am eigenen Körper Eingriffe vornehmen, u.a. eine Nierenstein-Operation (per Taschenmesser), eine Bandscheiben-Operation (mit Rasierklinge und Haushaltsschere), sowie einen Prostata-Eingriff, bei welchem das Gewebe des Adenoms in Schambeinhöhe durch die geschlossene Bauchdecke herauskam. Die meisten dieser eindrücklichen Erlebnisse und Begebenheiten konnten filmisch dokumentiert werden. Daneben beobachtete Passian eingehend die Vielfalt spiritistischer, animistischer, schamanistischer und magischer Phänomene in afrobrasilianischen Kulten (Umbanda, Quimbanda, Candomble, Voodoo) und im Kardec-Spiritismus.

Seine Aufgabe sah und sieht Passian darin, Ergebnisse, Aspekte und Problematik der Paraforschung in eine volksnahe Sprache zu übertragen, um das Interesse an dieser horizonterweiternden Forschung in weiten Kreisen wachzurufen. Dabei dient ihm die Parapsychologie eigentlich nur als Mittel zum Zweck, um interessierte Mitmenschen auf Wesentliches hinzuweisen: auf das erwiesenermassen ichbewusste Weiterexistieren nach dem körperlichen Tode (mit allen ethischen Konsequenzen), sowie auf die Realität jenseitiger Welten. Diese Weltschau mündet in eine lebendige schöpfungskonforme Religion, mit der Erkenntnis der Selbstverantwortlichkeit des Menschen für sein Denken, Tun und Unterlassen. Eine reichhaltige Vortragstätigkeit und schriftstellerische Tätigkeit waren das Ergebnis seiner Forschungen. Zuletzt erschien zum Jahresende 2003 sein Buch "DER ENGELREIGEN – Antwort auf viele Fragen" (lieferbar über Verlag Martin Weber in D-77746 Schutterwald). Seine anderen Hauptwerke sind:
Eine Ehrung, die unseren Autor besonders erfreute, weil damit seine spezielle Verbundenheit mit Brasilien zum Ausdruck kommt, ist, dass eine dort neu entdeckte Schmetterlingsart nach ihm benannt wurde. Erwähnenswert sind ferner Passians Hilfswerke in Brasilien und anderenorts, die er im Laufe vieler Jahre dank seines Freundeskreises durchführen konnte. Darunter ein Kinderhilfswerk und die Errichtung einer kleinen Krankenstation für ein weit abgelegenes Indianerdorf südlich des Amazonas. Zwei beschwerliche Reisen dorthin gehören zu seinen wertvollsten Erinnerungen. Zum Schluss bleibt nur übrig, Herrn Passian weitere ertragreiche Schaffensjahre bei guter Gesundheit zu wünschen.

Werner Schiebeler


Abbildung
Rudolf Passian
Rudolf Passian


[ Anm.d.Erf.: Ich schliesse mich den Worten Herrn Schiebelers an und möchte vor allem die wichtige langjährige Vortragstätigkeit von Herrn Passian herausheben, durch die er parapsychologische Themen in Verbindung mit der (v.a. christlichen) Religion weiten Kreisen der deutschsprachigen Bevölkerung gut verständlich bekannt machte. So kam auch ich (durch meine Mutter, die einen dieser Vorträge besuchte) erstmals in Kontakt mit seinen und anderen wertvollen Schriften (Vay, Funcke, Emanuel, Greber, 'Wegbegleiter'-Hefte, Schiebeler, Risi). Ich verdanke Herrn Passian geistig sehr viel und möchte ihm herzlich dafür danken! Er hatte immer Zeit für mich; als ich noch völlig "unerfahren" war wie auch in persönlichen Krisenzeiten. An Herrn Passian schätze ich seine generelle Menschenliebe, seine Hartnäckigkeit, seinen Humor, seine Offen- und Ehrlichkeit und natürlich seinen ungeheuren geistigen Horizont, den zu erweitern er auch im hohen Alter stets bereit war/ist. Ich lernte ihn als schlichten, bescheidenen, selbstkritischen Menschen kennen, der stets betonte, dass Gelerntes in alltägliche Praxis umgesetzt werden soll.
Es ist mir eine grosse Freude, seine WB-Artikel im Internet publizieren zu dürfen. Möge er uns noch lange erhalten bleiben... ]



Rudolf Passian an seine Freunde und an alle WB-Leserinnen und Leser:

Liebe Freunde und Mitwanderer, anlässlich meines 80sten durfte ich so viel Liebe, Wohlwollen und Sympathie erfahren, dass ich auch auf diesem Wege herz-licht danken möchte! Wahre Freunde und zuverlässige Weggefährten zu haben, sollte als Himmelsgeschenk empfunden werden! Anstelle von Geschenken hatte ich um finanzielle Hilfe für einen Kindergarten in Blumenau/Brasilien gebeten. Ursula Richter (60), gelernte Krankenschwester, führt eine Tagesstätte für Kinder im Alter von wenigen Wochen bis 16 Jahren (derzeit 160), darunter viele, die kein ordentliches Zuhause haben. Stadt und Land zahlen geringe Zuschüsse, mit denen sie ständig im Rückstand sind. 20% der Eltern zahlen nichts, der Rest soviel sie können. Frau Richter selbst arbeitet unentgeltlich, aber es sind 22 Angestellte zu bezahlen, was ohne unsere Hilfe, liebe Freunde, bald kaum mehr möglich sein wird.
Schon seit längerer Zeit mute ich meinem Freundeskreis, der viele Jahre lang meine Hilfsaktionen unterstützte, keine Geldspenden mehr zu; aber da ich aus eigenem Erleben zur Genüge erfuhr, wie drückend Not sein kann, darf ich den Hilferuf aus Blumenau nicht überhören und gebe ihn hiermit an Euch weiter: Bitte helft mit, so gut ihr es könnt! Drüben werden wir dereinst nicht gefragt, wer oder was wir gewesen sind, sondern ob und wie wir da, wo es Not tat, geholfen haben! Das Gesetz des Gebens bewirkt Empfangen. Angedeutet im Segenswunsch: Vergelt's Gott!

Es dankt aber auch, und zwar von Herzen: Euer Mitwanderer Rudolf Passian

(Spenden mit dem Vermerk "Kinderhilfe Blumenau" können auf folgende Konten eingezahlt werden: R. Passian, CH-Horw, Kto-Nr. 5427.09 Volksbank Rhein-Wehra, D-79702 Bad Säckingen, BLZ 684 900 00. In der Schweiz: Freundeskreis R. Passian, Kto.Nr. 20304.01, Raiffeisenbank 6048 Horw, Clearing 81186, Kto.Nr. der Bank: 60-4987-2).

[ Anm.d.Erf.: Obige Danksagung von R. Passian an die WB-Leserinnen und Leser erschien in WB 1/2004, S. 61
Nähere Informationen zur Kindertagesstätte in Blumenau/Brasilien siehe auch unter ../werke/passian/brasilie.htm ]


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"