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Psychologie - Lebenshilfe

Beitrag von WB-Leserin Margot Kermann, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 5/2001, S. 160+161.

Beitrag als kleine Lebenshilfe

Die Leserbriefe im „Wegbegleiter“ Nr. 3/2001 haben mir gezeigt, dass es vielen Lesern darauf ankommt, durch diese Zeitschrift echte Lebenshilfe zu erfahren, also Anregungen, wie sie ihr tägliches Leben besser bewältigen könnten. Viele Menschen sind heute verunsichert und suchen nach Ratschlägen und Berichten, wie andere ihr Leben gemeistert haben. Dabei kommt es freilich auch auf die jeweilige Bewusstseinsstufe an, wie weit also jemand in der Lage ist, tiefer gehende Themen zu begreifen. Aus meinem eigenen Leben, das nun schon sehr lange währt, kann ich vielleicht mit einigen Richtung weisenden Anregungen ein wenig helfen. Ich habe sehr viele Schicksale verfolgen können und beobachtet, dass es sehr vom Karma jedes Einzelnen abhängt, was er also aus früheren Inkarnationen mitbringt, wie er sein jetziges Leben gestaltet. Da das Thema der Wiedergeburtslehre bereits durch die Massenmedien weit bekannt gemacht wurde, fände ich es angebracht, dass schon in den Schulen die Kinder damit aufwachsen und dass in den höheren Klassen dieses Thema zum Normalunterricht gehört. Denn daraus ergibt sich die Forderung, Konsequenzen zu ziehen, indem jeder an sich arbeitet und sein Leben positiv gestaltet. Wenn die neue Jugend schon mit diesem Wissen aufwächst und auch erfährt, dass Gewaltlosigkeit jeder Gewaltanwendung überlegen ist und Liebe für alle Wesen den neuen Zeitgeist bestimmt, dann müssten wirklich die neuen Schwingungen der neuen Erdepoche wirksam werden.
Wenn ich von meinem Leben berichten darf, wie ich immer wieder sichtbar von Gott geführt wurde, so muss ich selbst immer von neuem staunen, wie sich alles entwickelt hat. Wenn ich aber lese, dass man nur durch Leid und Leiden seinen Charakter entwickelt, so kann ich dem nicht zustimmen. Mein eigenes Karma hat mich nicht durch negative Ereignisse geführt, im Gegenteil!
Ich bin in einem südöstlichen Vorort von Berlin aufgewachsen. Als ich fast acht Jahre alt war, begann 1914 der erste Weltkrieg. Mein Vater wurde darin so sichtlich von Gott beschützt, dass mein tiefer Glaube an die Güte, Allmacht und Wegweisung Gottes schon in der Kindheit begründet wurde. Angst kannte ich schon als Kind nicht, instinktiv fühlte ich mich stets beschützt.
Meine geistige Entwicklung geschah unmerklich, weil sie von oben gelenkt wurde und meinem Lebensplan entsprach, den ich von Anfang erwählt hatte. Das Entscheidende war, dass ich den „richtigen“ Mann geheiratet hatte. Ich lernte ihn in einer Esperanto-Gruppe kennen; er war Vegetarier, Nichtraucher und stand den Quäkern nahe, einer Glaubensgemeinschaft, die meinen religiösen Ansichten sehr entsprach. Durch meine Einkäufe im Reformhaus lernte ich eine Zeitschrift kennen, die mir die Kraft des positiven Denkens bewusst machte, welches mir als Waage-Mensch ohnehin lag.
Mein Leben war nicht immer leicht, es stellte schon seine Anforderungen; aber mein Grundsatz war: Bei mir geht alles, und: Wie es kommt, so wird's genommen! Ärgern gab es nicht, nur Wundern. Und positives Denken zieht positive Menschen an. Als mir in meinem Reformhaus (1950-53) eine Kundin erzählte, dass sie nur mit schlechten Menschen in Berührung komme, wurde mir beim Vergleich mit meinem Leben erst bewusst, dass ich bis dahin nur mit guten Menschen zu tun gehabt hatte. Durch seine Gedanken und Gefühle hat jeder seine eigene Ausstrahlung, welche anziehend oder anders wirkt.
Durch den zweiten Weltkrieg bin ich mit meiner Familie auch wunderbar geführt worden. 1938 hatten wir noch Auswanderungspläne. Als Friedensfreunde und Gegner des Naziregimes sahen und fürchteten wir den nahenden Krieg. Bereits 1935 hatte in Berlin die erste Luftschutzübung mit vollständiger Verdunkelung stattgefunden. Unser Schicksal führte uns aber Anfang 1939 aus Berlin fort an die tschechische, damals noch böhmische Grenze, wo mein Mann für zehn Jahre Arbeit fand und nicht in den Krieg musste. So konnten unsere drei Kinder in Ruhe aufwachsen. Als Ende 1944 die Flüchtlingswelle aus dem Osten anrollte, konnten wir nacheinander neun Freunde und Bekannte aufnehmen. Meine Losung war stets: Mit gutem Willen geht alles!
Später habe ich auch den jeweiligen Sinn aller Stationen meines Lebens erkannt: 1949/50 wurden wir an die Nordsee nach Sylt geführt, weil unser zweiter Sohn mit acht Jahren Asthma bekommen hatte, dies aber dort durch die reine Meeresluft vollständig verlor. Als ich 1950 nach Koblenz geführt wurde, um ein Reformhaus zu eröffnen, lernte ich gleich zu Beginn mein Allheilmittel „Amphoskana“ kennen, ein Einreibemittel, welches mich seither bis in mein hohes Alter schmerzfrei und beweglich hält. In den nunmehr 23 Jahren, die ich jetzt am Hochrhein wohne, suche ich neben meiner Hausärztin einen Naturheilarzt auf, welcher durch Augendiagnose meinen aktuellen Gesundheitszustand feststellt und dementsprechend durch gezielte Spritzen unterstützt.
Was mich vor allem erstaunt, ist mein gesunder Geisteszustand. Es war mir natürlich bewusst, dass man gerade im Alter seine geistigen Fähigkeiten trainieren muss: Die Millionen Gehirnzellen müssen Aufgaben bekommen. So rate ich sehr gerne Kreuzwort- und auch Zahlenrätsel. Manche Zahlenreihe hat sich mir so tief eingeprägt, dass ich sie noch nach Monaten auswendig hersagen kann. Auch lege ich täglich zwei Patiencen als kleine Gehirnübung. Das strengt meine Augen weniger an als Lesen, was ich auch noch ausgiebig tue, da ich an vielem interessiert bin. Meine Bibliothek ist im Laufe der Zeit enorm angewachsen, immer den Interessengebieten der jeweiligen Lebensphase entsprechend. Dabei liegen Schwerpunkte bei der Naturheilkunde, aber auch der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen. Gegen die Nutzung der todbringenden Kernkraft habe ich schon seit den sechziger Jahren gekämpft.
Mein Idealismus ist ungebrochen, und ich möchte schliessen mit einem Zitat aus einer kleinen Schrift von Brunhild Börner-Cray, welches mir eine Erklärung gibt dafür, dass ich mich am Ende meines jetzigen irdischen Lebens noch so jung und unverbraucht fühle: „Wäre es möglich, stets reine und vollkommene Gefühle und Gedanken aufrecht zu erhalten, so könnten wir erleben, wie sich unser Körper sichtbar verjüngt. Die Qualität aufbauender und liebevoller Gedanken und Gefühle bewirkt gleichzeitig auch eine Reinigung und Erneuerung unserer feinstofflichen inneren Körper.“

Margot Kermann


red. Margot Kermann gehört schon seit Jahren zum treuen Leserstamm des Wegbegleiter. Wir freuen uns, heute diesen Bericht von ihr unter der Rubrik „Lebenshilfe“ abdrucken zu dürfen und gratulieren unserer wahrscheinlich ältesten Abonnentin nachträglich zu ihrem am 27. September (2001) gefeierten 95. Geburtstag!


Nachruf von Rudolf Passian, erschienen in der Zeitschrift „Wegbegleiter“ 6/2001, S. 208.

Margot Kermann ging in die andere Welt

In der Nr. 5/2001 brachten wir die interessanten Lebensbetrachtungen unserer treuen Leserin Margot Kermann aus Murg-Niederhof (D), ohne zu ahnen, dass sie uns körperlich so bald verlassen würde. Ihr Beitrag zeigt, in welch herzerfrischender Weise sie über Lebenserfahrungen und -probleme zu plaudern verstand. Nach einem wahrhaft erfüllten Leben ging die 95jährige am 16. November in die andere Welt hinüber. In jene Welt, von deren Wirklichkeit sie zutiefst überzeugt war.
Wer Margot Kermann und ihr Leben kannte, für den gibt es keinen Zweifel, dass sie nunmehr in einer Welt göttlichen Lichts und friedvoller Liebe ihren Einzug halten durfte. Verdientermassen, denn ihre geistige Lebenseinstellung, die sie voll in die Alltagspraxis zu übertragen verstand, war eine vorbildliche gewesen.
Nun wird sie sich in Ruhe all den vielen neuen Eindrücken hingeben können. Mit 2.Tim. 4,7 kann sie sagen: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten“. Margot Kermanns rühriger, allem zeitlos Guten und Schönen aufgeschlossener Geist wird sich wohl bald neuen Aufgaben zuwenden. Dabei wird sie ihre zurückgebliebenen Weggefährten, wie auch ihren WEGbegleiter, gewiss nicht vergessen.
Wer Margot Kermann näher kannte und schätzen gelernt hatte, der kann gar nicht anders, als ihr in dankbarer Verbundenheit ein ehrendes Andenken zu bewahren. Und dies in der zuversichtlichen Gewissheit, dass unser gedankliches Verbundenbleiben über Zeit und Raum fortbesteht, und dereinst einmünden wird in ein frohes Wiedersehen in einer besseren Welt!

Rudolf Passian,
im Namen des Verlags und aller Mitarbeiter


Zusatz von Martin Weber: Noch am 8.11.2001 schrieb uns Frau Kermann einen Leserbrief mit folgendem Inhalt:

„Da ich in meiner kleinen Lebenshilfe in Nr. 5/2001 des Wegbegleiter erwähnte, dass mir mein Einreibemittel "Amphoscana" seit 50 Jahren so gut geholfen hat, ist es wohl nötig zu sagen, dass es das Mittel nur in Apotheken gibt, weil es ja ein Heil-Mittel ist, das man aber bestellen muss, weil es meist unbekannt ist. Es enthält vor allem Ameisensäure, die schon seit der Antike als Heilmittel bei Gicht, Rheuma und Ischias galt, ausserdem Arnikatinktur und Magnesiumphosphat. Es wird von einem Apotheker in Augsburg hergestellt.
Bei empfindlicher Haut sollte man die betreffenden Stellen vorher leicht eincremen. Auch sollte es sehr intensiv eingerieben werden, damit es in die unteren Hautschichten dringt, wo es gerade seine wohltuende Wirksamkeit entfalten kann. Dabei ist es preislich so günstig: eine Flasche = 100 ml = 9,45 DM, und ich reibe damit über ein halbes Jahr lang ein.
Ich wünsche allen Anwendern gute Besserung!“


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"