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Religion - Christentum - Neuoffenbarung

Artikel von Werner Frangen aus der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr 6/2001, S. 180-183
Die Literatur-Hinweise in [ ]-Klammern stammen vom Autor Werner Frangen. Hinweis [10] stammt vom Erfasser.

Bestätigung für Johannes Greber

– red. Wenn sich die Dinge im Aussen von selbst zu fügen scheinen, ist das meist Anzeichen dafür, dass nun eine Sache reif geworden ist. In diesem Fall betrifft das die Person und Angelegenheit des Johannes Greber. Leserfreund Frangen sandte uns nachfolgenden Bericht, ohne wissen zu können, dass gerade für diese Ausgabe ein Artikel über Greber geplant war. Geichzeitig zeichnete sich ab, dass das von Greber neu übersetzte Neue Testament Ende November [2001] lieferbar ist (endlich!). Nachdem Prof. Schiebeler nun für Klarheit UM das Buch sorgen konnte (siehe Artikel aus WB 6/2001), schreibt Frangen von der Klarheit IM Buch und gibt hierfür Beispiele.

Johannes Greber (1874–1944), der 25 Jahre lang katholischer Pfarrer war, machte sich stenografische Aufzeichnungen von dem aus einem Bauernjungen sprechenden Hochengel [1, S. 7, 17] über angebliche Fälschungen, Falschübersetzungen und Falschauslegungen der heute vorliegenden Bibel. Es handelt sich um nichts weniger als die Frage: Was hat Christus wirklich gelehrt? Die Antwort darauf enthält hauptsächlich der Vierte Teil seines Buches: „Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion“. Wie kann man dies nachprüfen?
Selber den Kontakt zur Geisterwelt aufzunehmen, ist nicht jedermanns Sache. Im Gegenteil warnt das Greberbuch ausdrücklich vor vielen Täuschungsmöglichkeiten. Umso dankbarer müssen wir sein, dass ein wortmächtiger Prediger und Stenograf, bereit, um der Wahrheit willen seine Lebensstellung zu opfern, in unserer lebenden Sprache solche Informationen aus der Engelwelt empfangen und mitteilen durfte. Immerhin sei eine ausgewiesene Geistheilerin, Anni Ziemer (1915–1993) als Zeugin genannt (s. a. WB 6/1999, S. 392). Sie berichtete 1987 in ihrem Seminar in Rastatt, dass sie ihren Engelhelfern in Gedanken Fragen stelle und auch die Antwort in Gedanken erhalte. U. a. sagte sie, die Strauss-Walzer würden auch im Himmel gespielt; auf ihre Frage dagegen, ob auch andere Planeten von denkenden Wesen bewohnt seien, hätte sie niemals eine Antwort erhalten. Schliesslich: „Das Greber-Buch ist in Ordnung.“
Es gibt ferner die Möglichkeit der Prüfung an Hand der Dogmengeschichte. Hierfür mögen wenige Beispiele genügen. Römische Kaiser als Herren einer Staatskirche liessen aus rein politischen Gründen Dogmen aufstellen.
1. „Als Origenes zwischen 211 und 215 nach Rom reiste, herrschte dort unter den Christen bereits Streit darüber, ob Gott und Christus eine und dieselbe Person seien. Die Versuchung, den Erlöser als Gott aufzufassen, war um so grösser, je oberflächlicher man es mit der christlichen Lehre nahm. Wegen des durch die Verfolgungen entstandenen Mangels an glaubenskundigen Führungspersönlichkeiten kam es zwangsläufig zu oberflächlichen und verkürzten Glaubensvorstellungen“ [7, S. 137]. Diesen Streit entschied der (noch ungetaufte) Kaiser Konstantin auf dem von ihm einberufenen Konzil zu Nicaea 325 mit einer etwas unklaren Formulierung, auf die sich die nur teilweise geladenen Kleriker einigten: Jesus sei mit Gott »homoiousios«; das konnte zur Not als »im Wollen wesenseins« verstanden werden, bedeutet aber genauer »wesensidentisch«. Die drei ablehnenden (darunter Arius) und die zwei später widerrufenden Bischöfe wurden verbannt [7, S. 159-162].
2. Der oströmische Kaiser Justinian wollte seinen schlimmsten Gegnern, den Ostgoten (die von Wulfila im Sinne des Origenes belehrt waren), die kirchliche Rückendeckung entziehen. Deshalb verdammte er mit einem Edikt 543 neun Lehren des Origenes, darunter die Lehre von der Reinkarnation und der nur zeitlichen Höllenstrafe für die Gottlosen. „Erst als die Römer die Macht in den Gotenreichen zurückgewonnen hatten, folgte der Klerus dem Beispiel Justinians und berief im Jahre 553 ein Konzil nach Konstantinopel ein.“ [7, S. 336] Dieses verdammte insgesamt 15 Lehren des Origenes. Der 8. Bannfluch verkündet, positiv gewendet, die Trinitätslehre: Gottvater, Gottsohn und der Heilige Geist seien eines Wesens. Die Lehre von einer dritten Person der Gottheit hatte schon im Jahre 335 der Bischof Marcellus I. aufgebracht [7, S. 192–197]. Es mutet wie eine historische Notwendigkeit an, dass schon 608–632 Mohammed eine entschiedene Ein-Gott-Lehre verkündete.
3. Nicht minder selbstherrlich verfuhr das Papsttum. Aus politischen Gründen liess Pius IX. unter Gewaltanwendung vom 1. Vatikanischen Konzil 1870 die päpstliche Unfehlbarkeit beschliessen; mit dieser Aufwertung hoffte er, im 1861 proklamierten Königreich Italien eine drohende Enteignung des Vatikanstaates abzuwenden. [10]
4. Ein weiteres Beispiel ist die Verkündung des Dogmas von der Himmelfahrt Mariens (1950), das im NT keine Stütze findet. Es handelt sich vielmehr um eine missionspolitische Entscheidung. Wie es dazu kam? Darüber sagt der Dominikaner Professor Victor White [8, S. 120–129]: „In den Dreissigerjahren herrschte auf dem europäischen Kontinent beträchtliche Aufregung über die Werke von P. Joseph Winthuis. Er war ein Missionar in Neupommern (jetzt Neubritannien) im Südpazifik gewesen und wurde später Dozent für Völkerkunde an der Universität Innsbruck. Das Hauptthema seiner Schriften war das von ihm so genannte „Zweigeschlechterwesen“ des primitiven Denkens. Nicht nur menschliche und tierische Wesen, sondern auch alle unbelebten Gegenstände sind entweder männlich oder weiblich. Alles ist ferner unfruchtbar, kraftlos und unvollständig, stückhaft und schädlich, wenn es nicht mit seinem Gegenstück vom anderen Geschlecht verbunden wird. Ein Gott ohne Gemahlin mag zu Zornesausbrüchen fähig sein, ja sogar Gesetz, Ordnung und Autorität verkörpern, er wäre aber wesenhaft unvollkommen und machtlos. Sollte er dazu noch behaupten, er sei ein Vater, der einen Sohn erzeugt, so würde er handfesten Unsinn reden. Winthuis zog aus alledem den etwas erschreckenden Schluss, dass der verhältnismässige Misserfolg der christlichen Missionsbemühungen seit 2000 Jahren darauf zurückzuführen sei, dass man es verabsäumt habe, dem „zweigeschlechtlichen Charakter“ des primitiven Denkens entgegenzukommen. Er deutete auch an, dass dieser „bisexuelle Charakter“ nicht nur die Mentalität verhältnismässig primitiver Völker beherrsche, wie jener, unter denen er selbst gearbeitet hatte, sondern auch solcher fortgeschrittenerer Kulturen, besonders im Fernen Osten. Es ist möglich, dass der anscheinend irrationale Brauch vieler Sprachen, die Nomina nach Geschlechtern einzuteilen, darin seine Wurzel hat.
Die Werke Winthuis' verursachten einige Entrüstung. Trotzdem er aber einen gewissen Fanatismus an den Tag legte, stimmten ihm die Völkerkundler allgemein zu, ebenso wie seine Ansichten viel Würdigung von den Missionaren selbst fanden. Bestätigendes Beweismaterial - von dem vieles kaum neu war, aber im Lichte seiner Theorie neue Bedeutung erhalten hatte - wurde in aller Welt gesammelt: in Europa, Afrika, Sibirien, Mexiko, Indien. Platons berühmter Mythos im „Symposion“ ist uns allen bekannt. Die Ansicht, dass nicht nur Menschen und Tiere, sondern die ganze Natur in männlich und weiblich geteilt sei, ist gewiss nicht nur bei primitiven Völkern zu finden: sie tritt höchst deutlich in der chinesischen Philosophie hervor, die alles unter dem Himmel in die Elemente yin (weiblich, dunkel und passiv) und yang (männlich, hell und aktiv) teilt.
Alfred Bertholet übernahm in seiner Arbeit „Das Geschlecht der Gottheit“ die Ergebnisse von Winthuis und baute sie aus. Es gibt viele hermaphroditische (also zweigeschlechtliche) Gottheiten und noch mehr Götterpaare beider Geschlechter. Aber nach Bertholets Ansicht kann mit der vollsten Überzeugung versichert werden, »dass der Gedanke der Eingeschlechtlichkeit der Gottheit schon auf primitiver Stufe als etwas Unbefriedigendes empfunden wird, das einer Ergänzung nicht nur fähig, sondern bedürftig ist.«
So kann „das fehlende Weibliche“ zu einem wirklichen Problem für den Missionar werden, und es gibt Beweise im Überfluss, dass es zu einem ernsten psychologischen Problem für den westlichen Menschen moderner Zeiten werden kann, wo die Symbole seines Gottes jede Verkörperung des Weiblichen und damit einer notwendigen Ergänzung seiner Vollständigkeit vermissen lassen. Wo Gott nur männlich und Vater ist und wo (wie es gewöhnlich der Fall ist) der Mann oder Vater mit Gesetz, Ordnung, Zivilisation, dem Logos und dem Über-Ich in Verbindung gesetzt wird, neigt die Religion – und die Lebensführung, die sie ermutigt – dazu, nur zu einer Angelegenheit jener zu werden, unter Vernachlässigung der Natur, des Instinkts, der biologischen Zeit im Gegensatz zur Uhrzeit, des Gefühls, des Eros und dessen, was Freud das „Es“ nannte. Eine solche Religion kann – weit entfernt, zu „binden“ und zu integrieren – nur allzuleicht zu einem Instrument der Verdrängung und damit der individuellen und sozialen Auflösung werden. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Verdrängung in eine Neurose mündet, ob sie bewusst als „religiöses Problem“ empfunden wird oder nicht.“
Durch die Himmelfahrt (die nach antiken Mythen - Herakles - einer Vergottung gleichkommt) wurde Maria als Tochter, Braut und Mutter der Dreifaltigkeit im Range erhöht. Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung hat dies aus therapeutischen Gründen begrüsst. „Die praktische Ausschliessung des Eros als wirksame soziale und psychologische Kraft hat nach Jung mehr als alles andere dahin gewirkt, die Menschheit an den Rand der Endkatastrophe zu bringen“ [8, S. 142]. Eine viel weitergehende Berücksichtigung findet die Zweigeschlechtlichkeit jedoch in der Lehre des Hochengels von den Dualwesen [1, S. 264 - 265].
Eine dritte Möglichkeit ist die Textprüfung. Hierfür eignet sich „Das Neue Testament. Griechisch und Deutsch“ von Nestle-Aland [3]. Aus der Einführung erfährt man, dass „die Fülle der seit etwa 1930 bekannt gewordenen Papyri aus der Zeit um 200 völlig neue Einblicke in die Textgeschichte ermöglicht.“ [3, S. 3*]. Dem „Herausgebergremium – ohnehin aus hochqualifizierten Textkritikern bestehend“ ging es darum, „unter den festgestellten (oft sehr zahlreichen) Lesarten die nach äusseren wie inneren Kriterien ursprüngliche“ festzulegen [3, S. 5]. Grebers (in den Dreissigerjahren entstandene) Übersetzung des Neuen Testaments [2] ging noch von dem (in Cambridge aufbewahrten) Codex Bezae Cantabrigiensis (entstanden um 450) aus, der damals als der zuverlässigste angesehen wurde [2, S. 18]. „Wir haben heute in den frühen Papyri den Text um 200 in breitem Umfang zur Verfügung, und zwar im griechischen Wortlaut. Dass weder der Codex Bezae Cantabrigiensis noch die Vetus Syra direkt aus dem 2. Jahrhundert herrühren, ist eine sich heute immer mehr durchsetzende Überzeugung.“ [3, S. 5*] Man ist also heute dem griechischen Urtext wesentlich näher gekommen als zu Grebers Zeiten. In den Fussnoten von [3] sind aber auch sämtliche anderen Lesarten (einige hunderttausend), gruppenweise zusammengefasst, aufgeführt – ein Meisterwerk rationeller Darstellung.
Daran lassen sich die Engel-Aussagen betreffend Fälschungen überprüfen!
Um diese Prüfung vorzunehmen, muss man Kenntnisse des Altgriechischen mitbringen, wie sie das Humanistische Gymnasium heutzutage mangels Nachfrage leider nur noch selten vermittelt. Zwar enthält der Nestle-Aland von 1986 synoptisch die Einheitsübersetzung von 1979 und die Revidierte Lutherbibel von 1984. Durch die Gegenüberstellung wird fälschlich der Eindruck erweckt, die deutschen Texte seien eine getreue Übersetzung des von den Forschern erarbeiteten, möglichst ursprünglichen griechischen Textes! Das stimmt leider nicht; denn über die deutschen Texte bestimmen Bibelgesellschaften, die den Kirchen verpflichtet sind. – Dass Missverständliches darin mitgeschleppt wird, beleuchten zwei Bemerkungen des in München geborenen und 1935 nach Jerusalem emigrierten Schalom Ben-Chorin. Er ist mit [4, S. 6] einer der seltenen jüdischen Vermittler zwischen Judentum und Christentum.
Die Schilderung der Hochzeit zu Kana (Joh. 2, 1 - 11) beginnt mit den Worten: “Und es war am dritten Tage ...„. Es müsste simpel heissen: „... an einem Dienstag ...“[4, S. 68 - 69]. Im Hebräischen und Altgriechischen werden nämlich die Wochentage mit Zahlwörtern bezeichnet. Die Zählung begann mit dem Sonntag; der Dienstag war der traditionelle Hochzeitstag der Juden; und in Analogie zum Schöpfungsbericht war der 7. Tag (Sabbat, Samstag) ein Ruhetag. Die Urchristen wählten dagegen den Auferstehungstag Christi, also den Sonntag, zum Ruhetag. Aus kommerziellen Gründen lässt man heutzutage die Arbeitswoche mit dem Montag beginnen.
Über den reichen Jüngling sagte Jesus zu seinen Jüngern (Matth. 19,24): „Eher geht ein Seil (nicht: ein Kamel) durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Himmelreich ein.“ [4, S. 21].– Dass die Kirchen seit Jahrhunderten an einem nachlässig übersetzten Wortlaut festhalten, ist blamabel. Die Unkenntnis jüdischer Eigenheiten erklärt sich aus der traditionellen gegenseitigen Abneigung der christlichen und jüdischen Theologen.
Ein Rekurs auf den griechischen Text im Nestle-Aland lohnt sich insbesondere bei der menschengemachten Trinitätslehre (deutsche Zitate aus der Einheits-Übersetzung von 1979).
Als Beleg für die Gottheit Jesu gilt die Stelle: „Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!“ (Joh. 20,28) So lautet auch der griechische Text im Nestle-Aland. In Joh. 13,13 sagt Jesus indes: hymeis phooneite me ho didaskalos kai ho kyrios, kai kaloos legete eimi gar = Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. - Hiernach ist es plausibel, dass die abweichende Anrede des Thomas gefälscht ist [1, S. 19].
„An allen Stellen, an denen der griechische Text 'ein heiliger Geist' oder 'ein Geist' sagt, haben eure Übersetzer 'der Heilige Geist' oder 'der Geist' geschrieben.“ [1, S. 368 - 369]. – „Der Heilige Geist“, von dem sich das Papsttum erleuchtet glaubt, beruht also auf einer Falschübersetzung, für die es an den vom Hochengel genannten Stellen (Matth. 1,18; 1,35; 1,41; 1,67; 12,28; Mark. 1,8. Apg. 1,2) keine einzige Lesart gibt! Vielmehr heisst es dort: pneuma hagion = ein heiliger Geist; pneumatos hagiou = eines heiligen Geistes. Das Fehlen des bestimmten Artikels bedeutet im Griechischen den unbestimmten Artikel. Der kleine Anfangsbuchstabe bedeutet: kein Eigenname; denn Eigennamen wie »Jesous Christos« haben stets grosse Anfangsbuchstaben.
Ein Beleg für das Trinitätsdogma wäre auch der Taufbefehl des auferstandenen Christus in Matth. 28,19: „Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Der griechische Text in [3] hat jedoch Kleinschreibung: „tou hagiou pneumatos“, meint also keinen Eigennamen.
Hierzu bemerkt Schalom Ben-Chorin: „Diese Stelle fehlt aber in den ältesten Handschriften vor dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr.), was nunmehr durch die Entdeckung von Professor Pines, der 1966 in Istanbul ein judenchristliches Manuskript aus frühchristlicher Ära auffand, bestätigt wurde. Hans Kosmala hat in seiner Untersuchung »The Conclusion of Matthew« in »Annual of the Swedish Theological Institute« 1965, S. 132 ff. darauf hingewiesen, dass die hier erwähnte Stelle in älteren Versionen keinen Taufbefehl enthält, sondern von der Gewinnung von Jüngern im Namen Jesu unter allen Völkern spricht, wobei die trinitarische Formel entfällt. Diese Urversion wird von Eusebius zitiert.“ [4, S. 187]
Über Lesarten, in denen diese Stelle fehlt, schweigt Nestle-Aland. Die entsprechende Stelle in Mark. 16, 15 - 16 enthält jedoch keine trinitarische Formel. Überdies vermerkt Nestle-Aland: „Nach den ältesten Textzeugen endet das Markusevangelium mit Vers 8. Die Verse 9 - 20 sind im 2. Jahrhundert hinzugefügt worden, vermutlich um dem Markusevangelium einen den anderen Evangelien entsprechenden Abschluss zu geben.“ Die Unlogik des »3=1« fiel auch Goethe auf. Im katholischen Religionsunterricht wurde uns Kindern ein Denkverbot erteilt: „Über das Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit dürft ihr nicht einmal nachdenken! Ihr müsst es einfach glauben.“
Abschliessend sei die Lehre von der „ewigen Verdammnis“ erwähnt, ein Ärgernis, das so manchen an Gott verzweifeln und ungläubig werden liess. Ich vernahm sie als Siebenjähriger von meinem Dorfpfarrer Hermann Lang mit einer Verschärfung, die mich fast wahnsinnig machte: „Das Schlimmste aber ist, dass die Qualen in alle Ewigkeit immer noch zunehmen“. Im Mittelalter war dies offizielle Lehre der katholischen Kirche (mündliche Mitteilung von Pfarrer Manfred Mössinger in der Langensteinbacherhöhe). Diese Irrlehre beruht auf einer Falschübersetzung des griechischen aionios = zeitlich begrenzt [1, S. 375 - 379] Ein Zeuge hierfür ist der Kirchenvater Hieronymus mit dem Bekenntnis, „die Kirche habe die ewigen Höllenstrafen nur als nützliche Vorstellung bewahrt; man müsse das denen verheimlichen, welchen die Furcht nützlich sei, damit sie – die Strafe fürchtend – nicht sündigen.“ [9, S. 342]. Lassen sich etwa mit solcher Panikmache die Menschen „zum Guten zwingen“? Die Erfahrung spricht dagegen!

Werner Frangen, Karlsruhe.


Literatur
(die aufgeführten Werke enthalten weitere Literaturangaben).

[1] Johannes Greber. Der Verkehr mit der Geisterwelt, seine Gesetze und sein Zweck. Herausgeber: Greber-Kreis Ungarn. Erhältlich bei: Irmgard Herrmann, Buchhandlung und Versand, Alte Dorfstr. 4 c, D-21444 Vierhöfen, Telefon (0049) (0) 41 72 / 9 00 08 78, Fax (0049) (0) 41 72 / 9 00 08 77, e-mail: info@greber-christen.de, Website: www.greber-christen.de.

[2] Das Neue Testament, aus dem Griechischen neu übersetzt und erklärt von Johannes Greber. Published and distributed by Johannes Greber Memorial Foundation, 139 Hillside Avenue, Teaneck, N. J. 07666. [Die Foundation existiert nicht mehr. Eine Neuherausgabe durch den Greber-Kreis Ungarn ist in Vorbereitung.]

[3] Nestle-Aland. Das Neue Testament Griechisch und Deutsch. Deutsche Bibelgesellschaft, Katholische Bibelanstalt. Stuttgart 1986.

[4] Schalom Ben-Chorin. Bruder Jesus. dtv/List. München. 1. Aufl. 1977. 14. Aufl. 1992.

[5] –. Mutter Mirjam. dtv/List. München. 1. Aufl. 1982. 7. Aufl. 1881.

[6] –. Paulus. dtv/List. München. 1. Aufl. 1980. 8. Aufl. 1992.

[7] Robert Sträuli. Origenes der Diamantene, ABZ Verlag. Zürich 1987.

[8] Victor White OP. Seele und Psyche. Theologie und Tiefenpsychologie. Otto Müller Verlag Salzburg. 1964.

[9] Rudolf Passian. Abschied ohne Wiederkehr? Tod und Jenseits in parapsychologischer Sicht, 5. Aufl. Reichl Verlag. St. Goar 1988.

(Angabe des Erfassers:)
[10]: August Bernhard Hasler, Wie der Papst unfehlbar wurde - Macht und Ohnmacht eines Dogmas, Buchclub Ex Libris Zürich 1981


Bilder

Johannes Greber als Seminarist in Trier
Bild 1: Johannes Greber als Seminarist in Trier.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"