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Grenzwissenschaften - Religion
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Werner Frangen, Karlsruhe aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Nov./Dez. 1999, Nr. 6, IV. Jahrgang, S. 389.)

Besessenheit und Exorzismus

Gibt es Besessene? Der Vatikan jedenfalls geht davon aus und hat sein Exorzismus-Ritual von 1614 aktualisiert. Der Priester soll über dem Besessenen die Worte sprechen: "Weiche, Satan, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!"
Dazu erhebt sich die weitere Frage: Ist das Wesen, das vom Willen. eines Menschen Besitz ergriffen hat, wirklich der (oder ein) Teufel?
Eine bloss naturwissenschaftliche Medizin, die die Existenz von unsichtbaren Geistwesen leugnet, wird zu alledem Nein sagen. Und doch liegen erschreckende Berichte vor; so von einem bedeutenden evangelischen Pfarrer, Johann Christoph BLUMHARDT (1805-1880), über die Besessene Gottliebin DITTUS, wiedergegeben in (2) und (5).
Heutzutage machen es, dank der technischen Wiederbelebungsmöglichkeiten, zahlreiche Todesnähe-Erlebnisse sehr wahrscheinlich, dass die Verstorbenen als (für uns unsichtbare) Geister weiterleben. Siehe etwa (4).
Halten wir uns zunächst an ärztliche Erfahrungen, wie sie der Irrenarzt Dr. WICKLAND (um 1900) beschrieben hat! Ihm fiel auf, dass nicht alle Wahnkrankheiten sich allmählich entwickelt hatten, wie es bei organischen Veränderungen des Hirns zu erwarten wäre, sondern dass bei manchen bislang Gesunden eine plötzliche Änderung der Verhaltensweise zum Schlimmen hin eingetreten war; er vermutete Besessenheit.
Seine mediale Ehefrau erhielt von jenseitigen Helfern den Hinweis, dass ein Elektroschock dem besetzenden Geist viel unangenehmer sei als dem Patienten. Dies bewährte sich; der ausgetriebene Geist fuhr anschliessend in das - in Volltrance befindliche - Medium. Mit dem aus ihm sprechenden Geist, der sich über die Misshandlung mit "Feuer" bitter beklagte, führte der Arzt aufklärende Gespräche und liess diese (1897 - 1924) stenografisch aufzeichnen, s. (6). Hier ein typisches Beispiel:
Einer der Geister sagte, er sei Eisenbahner gewesen. Auf die Frage, ob ihm ein Unglück widerfahren sei, berichtete er, vor 40 Jahren wäre er einmal zwischen die Puffer geraten; es wäre ihm aber nichts passiert. Nur, als er nach Hause kam, hätte seine Ehefrau von ihm nichts mehr wissen wollen. Seitdem führe er ein Wanderleben auf den Strassen der USA. - Dieser Mann hatte offenbar keine Ahnung davon, dass er längst verstorben und daher in seiner Geistgestalt für seine Ehefrau unsichtbar war.
Der geneigte Leser mag daraus ersehen, wie wichtig es ist, Todesnähe-Erfahrungen zur Kenntnis zu nehmen und sich ein Bild von der geistigen Welt zu machen, damit er sich künftig einmal, nach seinem eigenen Tode, dort zurechtfindet. Viel aufschlussreicher noch sind Dr. Wicklands Gespräche mit Toten, die sich bereits seit kürzerer oder längerer Zeit im "Jenseits" aufhielten. Jenseits bedeutet eigentlich nur: jenseits der Sinneserfahrung der Lebenden.
In diesen ca. hundert Fällen von Besessenheit stellten sich die Geister immer als Verstorbene heraus, niemals als Teufel. Oft musste Wickland den Geist darüber aufklären, dass er bereits verstorben sei, und gab ihm den Rat, sich einmal umzusehen, ob er vielleicht irgendwo seine schon früher verstorbenen Eltern erblickte. Die eigenen Eltern nämlich sind es häufig, die einen Verstorbenen im Jenseits erwarten und empfangen. - In einem Falle sprachen in der Tat auch die Eltern des Verstorbenen aus dem Medium. Sie beklagten sich: "Seit langem schon versuchen wir, deine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken; aber du warst nicht ansprechbar!"
Die so aufgeklärten Geister konnten in den meisten Fällen in der Begleitung von jenseitigen Verwandten oder Freunden zu lichteren Regionen aufsteigen; manche bedankten sich - noch nach Jahren - überschwänglich. Einige Unbelehrbare (darunter bigotte Dogmengläubige) wurden bis zu ihrer Besserung im Jenseits eingekerkert. Die Patienten jedoch wurden frei.
Hier ein Resümee zur Erklärung solcher Besessenheitsfälle. Ein Mensch, der stark am Erdendasein, an Macht über andere, am Sinnengenuss oder an materiellem Besitz hängt, irrt nach seinem Tode u. U. lange im Finstern auf der Erde herum. Die lichte Aura von Lebenden zieht ihn an. In eine labile, ich-schwache oder mediale Person kann er u. U. gleichsam hineinschlüpfen, mit den Sinnen derselben wahrnehmen und sogar ihren Willen beeinflussen - in der Regel, ohne dass dies den Beiden bewusst ist. Ein Drogensüchtiger z.B. leidet nach dem Tode entsetzlich unter Entzugserscheinungen und treibt die besetzte Person wie rasend in die Sucht, um daran zu partizipieren.
Demnach ist doch die Vaterunser-Bitte berechtigt: Und führe uns nicht in Versuchung!
An dieser Stelle darf die Warnung vor leichtfertigem Geisterverkehr nicht fehlen, s. (1). Die sich unter Anrufung Gottes dem Dienst am Nächsten weihenden Medien und Heiler werden durch ihre Schutzgeister behütet. Andererseits bezieht sich die biblische Warnung vor dem Befragen der "Toten" auf die "geistlich Toten", d.h. die mit Luzifer von Gott abgefallenen Geister (= Teufel); s. (2), S. 160; sie betrifft also nicht den medialen Geisterverkehr des Urchristentums, den Paulus im 2. Korintherbrief erwähnt.
Bei Dr. Wickland meldete sich mehrmals die verstorbene Mary BAKER-EDDY und versuchte verzweifelt, fundamentale Irrtümer in der von ihr gelehrten "Christlichen Wissenschaft" richtigzustellen, s. (6), S. 388. Lebend hatte sie in einer Vision geschaut, wie im Jenseits Leuten zugeredet wurde, die ihren Erdenleib längst abgelegt hatten und einen vollkommenen Geistleib besassen, aber sich immer noch für krank hielten. Diese Lehren hatte sie irrtümlich auf irdische Kranke verallgemeinert: Materie und Krankheit seien nur Schein, in Wirklichkeit sei der von Gott geschaffene Körper vollkommen. Sie sah sich nun massenhaft von verstorbenen Kranken bedrängt, die wegen dieser Irrlehre die Hilfe von Ärzten verschmäht hatten. Verbohrte irdische Anhänger indessen erklärten, solche Durchgaben könnten nicht von Mary Baker-Eddy stammen, weil diese zu Lebzeiten etwas anderes gelehrt habe.
Das Tagebuch (3) der menschenfreundlichen schwäbischen Prinzessin Eugenie von der LEYEN (1867-1929) schildert erschütternde Erlebnisse mit schuldbeladenen "Armen Seelen", die z.T. seit Jahrhunderten umherirrten.
Im Verlaufe seiner 50-jährigen Praxis fiel dem schweizerischen Psychiater Dr. NAEGELI-OSJORD (1909-1997) auf, dass es eine chemisch-physikalische Erklärung der Schizophrenie - bis heute - nicht gibt. Auch FREUDS Triebtheorie reicht nicht aus. Ohne deshalb auf pharmakologische Hilfen zu verzichten, erweiterte er seinen Verständnishorizont zu einer Naturphilosophie im Sinne von PARACELSUS, SWEDENBORG, C G. JUNG und Viktor E. FRANKL. Er hielt auch positive Besessenheit von Propheten und Charismatikern (Therese von KONNERSREUTH, Padre PIO) durch Gottes Engel für denkbar. Sein Werk (5) beschreibt gut bezeugte (z.T. gefilmte) Phänomene dämonischer oder (in Brasilien) kultischer Besessenheit, die bei Wickland fehlen; aber auch leichtere Fälle, die als Umsessenheit oder Infestation bezeichnet werden.
Das katholische Exorzismus-Ritual von 1614 schickt den Teufel unter Beschimpfungen in die Hölle zurück. Es fällt auf, dass dabei (auch in der aktualisierten Fassung) "Arme Seelen" als Verursacher der Besessenheit gar nicht in Betracht gezogen werden. Wie mag eine solche Verkennung auf eine unwissende "Arme Seele" wirken? Wird das Ritual sie nicht in die äusserste Verzweiflung stürzen - oder eher zum Widerstand reizen? - Der Arzt erzielte seine Besessenheits-Heilungen durch einen "sanften" Exorzismus mit begütigendem Hinweis: "Aber wisset, dass auch ihr dereinst von der unendlichen Güte Gottes erlöst werdet!"
Im Jahre 1987 hielt die von Harry EDWARDS ausgebildete hellsichtige Geistheilerin Anni ZIEMER (1915-1993), Präsidentin des DVGH, ein einwöchiges Seminar in Rastatt. Sie zeigte vier von einer österreichischen Sensitiven gemalte Bilder von ihr helfenden Geistern, darunter der vor 3000 Jahren lebende Indianer White EAGLE, der durch ein britisches Medium inspirierende Bücher herausgibt. Der Umstand, dass Frau Ziemer die porträtierten Gestalten wiedererkennt, spricht für die objektive Existenz der Geistwesen. Dort berichtete sie das hier nacherzählte, warnende Erlebnis:

"Eine werdende Mutter hatte mich gebeten, bei der bevorstehenden Geburt dabei zu sein; doch ich war verhindert. Da riefen mich ihre Brüder an: Ihre Schwester sei über den Wehen tobsüchtig geworden, von den Ärzten gefesselt und durch Kaiserschnitt entbunden worden. Ich sollte baldmöglichst kommen.
Was war geschehen? Die werdende Mutter hatte sich, wie ich später erfuhr, durch Meditation auf eine entspannte Geburt vorbereitet und diese im Kreissaal während der Wehen fortgesetzt. Der anwesende Arzt war ausdrücklich gebeten worden, keine Spritze zu geben. Er tat dies aber doch, ohne die Frau zu verständigen. Bei Meditation oder Gebet steht aber das oberste Chakra offen. Das Schlusswort "Amen" hat die unentbehrliche Funktion, dieses Chakra wiederum zu schliessen. Über das offenstehende Chakra können nämlich die Geister von Verstorbenen eindringen und Besessenheit erzeugen. Dies war offenbar hier geschehen, nachdem die Spritze das Bewusstsein ausgeschaltet hatte.
Die Brüder hatten die operierte Frau nach Hause gebracht, damit sie nicht in die Psychiatrie käme. Als ich dort eintraf, war die Wohnung von der - noch immer an einen Autositz gefesselten - Tobsüchtigen grossenteils demoliert. Ich sah sogleich, dass sie von drei Kerlen besessen war! Keinerlei beschwörendes Zureden brachte diese dazu, von ihrem Opfer abzulassen, bis ich versprach, für jeden von ihnen eine Messe lesen zu lassen. Die freigewordene Frau war nur noch ein Häufchen Elend.
Der zuständige Mönch in der Abtei Maria Laach setzte mich in die grösste Verlegenheit als er nach den Namen der Personen fragte, für die die Messen gelesen werden sollten. Ich erzählte ihm den Hergang. Daraufhin sagte er sichtlich erstaunt, er hätte noch nie davon gehört, dass eine Frau einen Exorzismus geleistet hätte!"

Fazit: Eine erschreckende Unkenntnis auf Seiten der Geistlichkeit und der Mediziner, die es doch wissen müssten, um raten und helfen zu können! Der heute verständnislos praktizierte Elektroschock kann nach wie vor Wahnkranke befreien; es besteht aber die Gefahr, dass das unaufgeklärte besetzende Geistwesen alsbald ein anderes Opfer befällt. Das gilt auch für die Todesstrafe: Ein lebenslang eingesperrter Schwerverbrecher kann sich, zumal unter geistlichem Zuspruch, zum Besseren wandeln; als unaufgeklärt umherirrendes Geistwesen stiftet er womöglich andere Labile zu Verbrechen an! Doch auf der Rastatter Tagung sagte Anni Ziemer auch: Das beginnende Wassermann-Zeitalter wird der ganzen Menschheit die Kenntnis von einer geistigen (feinstofflichen) Welt zurückbringen.

[Werner Frangen, Karlsruhe]


Literatur

(1) Hildegard Gesbert. Prüfet die Geister. 3., erweiterte Auflage 1988. Bestelladresse: H. Maria Wolpert, Breyellerstrasse 61, 41751 Viersen.
(2) Johannes Greber. Der Verkehr mit der Geisterwelt. Erhältlich bei: Irmgard Herrmann, Buchhandlung und Versand, Alte Dorfstr. 4 c, D-21444 Vierhöfen, Telefon (0049) (0) 41 72 / 9 00 08 78, Fax (0049) (0) 41 72 / 9 00 08 77, e-mail: info@greber-christen.de, Website: www.greber-christen.de.
(3) Eugenie von der Leyen. Meine Gespräche mit Armen Seelen. 4. Aufl. Christiania-Verlag. 1985
(4) Dr. med. Raimond A. Moody. Leben nach dem Tod. Rowohlt-Verlag. 1977.
(5) Dr. med. Hans Naegeli-Osjord. Besessenheit und Exorzismus. Otto Reichl-Verlag, 1983.
(6) Dr. med. Carl Wickland. Dreissig Jahre unter den Toten. 7. Aufl. Otto Reichl-Verlag, 1957.


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Letzte Änderung am 11. September 2005