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Nachträge von Adelma v. Vay zum Hauptwerk "Geist-Kraft-Stoff"

(zusammengestellt von Rudolf Passian aus dem Gesamtwerk A. v. V.)

Inhalt


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Ursonnen/Urlicht, Muttersonnen/Odlicht.

Die Ursonnen bewegen sich in einfacher Rotation um Gott, um das Urlicht. Die "Materie" dieser Welten ist Odlicht, bestrahlt werden sie vom Urlicht.(Fussnote 13) Hier leben die Messiasse, in ihrer Gesamtheit "Sohn Gottes" genannt. - Die Feinstofflichkeit der Muttersonnen alias Paradiese wird mit dem Begriff "Fluid" bezeichnet, ihre Atmosphäre ist Odlicht. Sie kreisen um die Ursonnen und mit diesen um das Urlicht. Sie sind die Heimat der reingebliebenen und der gereinigten (wieder einsgewordenen) Dualgeister, in ihrer Gesamtheit "Heiliger Geist" genannt. - Die dritten Sonnen mit ihren Planeten, bis herab zum sechsten Sonnenkreis und seinen Planeten, sind von gefallenen Geistern bewohnt, die teils von oben im Sinken begriffen, teils von unten aufsteigend in diese Welten gelangten. Sie alle sind mehr oder minder schwere "Büsser".
Durch eine Sünde allein fällt der Geist nicht von der höchsten Höhe bis in die tiefste Tiefe, sondern fällt durch Anhäufung von mehr und mehr Sünden immer grösseren Verdichtungen anheim und sinkt so nach dem geistigen Gesetz der Schwere (Gravitationsgesetz) immer tiefer. So entfernt er sich immer mehr von Gott, von seiner ursprünglichen Heimat und seiner Urnatur. Siehe 5. Kapitel dieses Buches, "Einschluss des Gegensatzes in das Naturgesetz" (Bemerkungen zum "Schlusswort an die sieben Gemeinden der Menschheit", RefBl II, 398/ 99).


Fussnote 13: Urlicht ist ihre Atmosphäre


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Die Materie

entstand als Folge des Geisterfalles; ihre Vergeistigung ist eine der vornehmsten Aufgaben aller materiellen Welten. - Materie ist die sichtbare Erscheinungsform uns unsichtbarer Atome (Emanuel, BE, 117 und 45). Das Geistige ist das Primäre. - Wäre das nicht der Fall, und müsste es sich erst aus der Materie entwickeln, dann gäbe es für den Geist keinen anderen Entwicklungsgang als durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich. - Im Anfang war die Vollkommenheit, Gott. Die Folge der Schöpfung des Urlebens war reiner Geist. Dieser sollte durch Entwicklung die Vollkommenheit seiner (Gottes) Wesenheit erreichen (Emanuel, BE, 116 und 130).


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Lebensaufgabe

des Menschen. - Die besonderen und individuellen Aufgaben des Menschen sind das, was im wahren Sinne des Wortes geistige Bestimmung des Menschen genannt werden kann. Diese Aufgaben sind es, derentwegen der Geist Erdenmensch wird; ohne eine solche Aufgabe oder Bestimmung hätte die Menschwerdung keinen Zweck (RefBl II, 195).
Der Mensch ist eine Triade, eine Drei: Geist, Seele, Körper. Der Geist ist der unsterbliche Gottesfunken. Die Seele ist die Hülle, die Empfindung, das Lebensprinzip, eins mit dem Geiste. Der Körper ist der Ausdruck dieser beiden.
Der Geist ist Bewusstsein, Intelligenz, hat freien Willen. Die Seele ist ein Lebensprinzip, das dem Geiste folgt; sie ist der Atem des Lebens im All. - Der Geist ist gewissermassen Erzeuger (Vater), die Seele ist Mutter. In der Seele liegt Instinkt und Empfindung; im Geiste Wille und Schaffenskraft. Wir weisen hin auf die Kapitel 6 und 16 in "Geist, Kraft, Stoff". Der Geist ist das Ego, Seele ist der Ausdruck ("Aeonen", 187).


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Selbstveredelung.

Arbeit an sich selbst ist Gesetz. Emanuel sagt (BE, 170): Das Gesetz, das die ganze gefallene und unentwickelte Geisterwelt einschliesst und dem sich die vollendeten Geister in ihrer Erkenntnis der Solidarität aller Geistbrüder unterstellen, ist Arbeit. Die Arbeit, eigene Fehler zu bekämpfen, Tugenden, die schon im Geist erwacht sind, zu entwickeln und sich jene anzueignen, von denen ihm seine Erkenntnis sagt, dass sie ihm noch fremd sind; die Arbeit, die Bedürfnisse der Geschwister zu erkennen und nach Kräften zu befriedigen; die Arbeit, diese Kräfte zu erkennen und ihnen nicht zu enge Grenzen zu stecken; die Arbeit, die Gesetzeswelt Gottes zu erkennen und Licht mit Licht zu verbinden, indem der Mensch den eigenen Willen den Wirkungen dieser Gesetze anschmiegt und vereint; die Arbeit, eigene Vollendung zu erreichen und dann den ganzen mächtigen Licht- und Kraftstrom seiner Wesenheit in den erkannten Gottesdienst zu stellen: das ist die Aufgabe des gottgeschaffenen Geistes.


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Zweck der Menschheit.

Der Zweck der Menschheit ist, Bindeglied zu sein zwischen Hohem und Niederem in der Geisterwelt; das Gute, Wahre vom Hohen nehmend und es dem Niederen weitergebend (Emanuel, BE, 182).


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Zweck der Mitteilungen höherer Geister.

Den Menschen die höchste Wahrheit, die sie aufzunehmen imstande sind, so darzustellen, dass sie die Sehnsucht erfasst, dieser Wahrheit zu leben, das ist der Zweck der Geisterkundgebungen. - Die geistige Nahrung, die euch geboten wird, muss mit euch ähnlicher Substanz vermischt werden; nur so könnt ihr sie aufnehmen (Emanuel, BE, 184 und 270).
Wenn nur reine Geister, die sich ohne Fall zu ihrer Vollendung emporgearbeitet haben, Träger göttlicher Offenbarungen sein könnten, so wäre eure Erde seit der Menschwerdung Christi ohne Nahrung geblieben. Doch Gott lässt immerfort Geistkräfte in eure Welt strömen, die ihrer Wesenheit nach befähigt sind, Träger göttlicher Wahrheiten zu sein. Ich sage: "Wahrheiten"; denn solche Träger sind Teilbringer, der eine diesen, der andere jenen Lichtstrahl auffangend und weiterstrahlend. Der Lichtbringer sind viele, die in euren Nebel hineintauchen und ihn zum Teil erhellen (aaO, 76).


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Schutzengel Schutzgeister.

Es besteht Veranlassung, zu unterscheiden zwischen Schutzengeln und Schutzgeistern: erstere sind nie gefallene oder wieder zu ihrer ursprünglichen Reinheitsstufe gelangte Wesenheiten, letztere waren ehemals Erdenmensch, sind mit ihrem Schützling geistig-seelisch verbunden (Verwandte, Freunde, Lebenspartner), müssen jedoch eine Entwicklungsstufe erreicht haben, die ihnen das verantwortungsvolle Amt eines Beschützers ermöglicht. - In den Erläuterungen zum Matthäus-Evangelium (RefBl I, 393/94) wird zu NT, Matth. 18,10 gesagt:
Die moralische Stufe des Menschen bestimmt den Rang oder die Höhe, die sein Schutzgeist auf der Stufenleiter der Reinheit einnimmt. Deshalb spricht Christus hier: Die Schutzengel der Kleinen (frommen, einfältigen Menschen und der Kinder) sehen immer das Angesicht Gottes, sind himmlische Geister, währenddem die Schutzgeister ... verstorbene Familienangehörige sein können, sofern sie sich schon einen gewissen Grad an Reinheit errungen haben. Niemand ist verlassen und ohne Schutz auf der Welt. - Auch die entkörperten Geister sind nicht ohne Aufsicht und Schutz.


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"Junge" Menschengeister

Täglich fallen junge Geister, täglich steigen alte Geister. Die Geister, die da fallen, werden Menschen. Jene Geister, die da steigen, werden ebenfalls Menschen. So kommen sowohl Glieder des Gesetzes als auch Glieder des Gegensatzes in die Einverleibung: die einen, gefallen aus dem Gesetz, die andern emporgestiegen aus dem Gegensatz. Beide sind junge Menschengeister und finden sich nicht leicht zurecht als Menschen, da sie es noch niemals waren.
Es gibt aber auch "alte" Geister, die schon oftmals Menschen waren; und da sie diese Stufe noch nicht überwunden haben und immer wieder Menschen werden, so müssen sie die jungen Menschengeister im irdischen Leben unterrichten.
Der Mensch weiss gar nicht, welch wichtige Rolle er im Weltenall spielt, er kennt gar nicht die Tragweite jedes seiner Willensausflüsse, jedes seiner Worte, jeder seiner Taten. Er ahnt nicht, welch grossen Folgenkreis sie beschreiben, nach rechts, nach links, nach oben und nach unten!
Der Mensch ist ein gar wichtiges Glied in der Schöpfung. In seiner Art wichtiger als die Engel in der ihren; denn die Aufgabe der Engel ist es, im Makrokosmos zu wirken, (Fussnote 14) während die Aufgaben der Menschen sich im Kleinlichen bewegen. Im Kleinlichen, das oft so schwer zu erfüllen ist! Es ist leichter, eine grosse weltbeglückende Tat zu verrichten - wenn die Fähigkeiten dazu vorhanden sind - als täglich im kleinen Familien-, Freundes- und Berufskreis stündlich, minütlich die vielen Gedulds-, Demuts- und Nachsichtsproben zu bestehen, die der Mensch gar nicht zählen kann! Und jede einzelne derartige Probe ist nicht nur wichtig für die Charakterveredlung des Menschen selbst, sondern wichtig für seine ganze Umgebung; nicht bloss für die menschliche, sondern auch und umso mehr für die geistige. Denn die geistige Umgebung des Menschen überwiegt zahlenmässig bei weitem die menschliche; und wenn der Mensch auf der einen Seite Lehrer und Beschützer um sich hat, so umgeben ihn auf der anderen Seite wieder Schüler und Schützlinge, welch letztere von ihm Gehorsam, Liebe und Gerechtigkeit lernen, während erstere durch sein Besserwerden steigen sollen in ihrer Stufe. Der Mensch übt eine grosse Anziehungskraft auf die Geister aus, er kann schlechte bessern und kann auch gute zu Fall bringen.
Der Mensch kann sich weder aufschwingen zu den Messiassen, noch hinabsteigen zu den Dämonen. Er hat genug sich aufzuschwingen zu den reinen Geistern und genug sich herabzulassen zu den unreinen Geistern, die ihm beide ähnlicher sind, die leichter von ihm lernen und von welchen er leichter lernt; die ihn leichter verstehen und die er leichter versteht.
Wenn wir also sagten, des Menschen Beruf sei, aus dem Teufel einen Menschen zu machen, so verstehen wir unter "Teufel" nicht die Dämonen. Diese können noch nicht zu Menschen gemacht werden, die haben noch zu warten, denn sie sind die Verführer der unreinen Geister. Zuerst müssen die unreinen Geister aufsteigen und Menschen werden; und wenn die Menschengeister ihre Arbeit erfüllt haben und die unreinen Geister die Menschheit bilden werden, dann erst werden diese zu sich heraufziehen müssen die Dämonen. Denn immer muss der Verführte (als der minder Verschuldete) erlösen den Verführer, der Schüler den Lehrer, nicht aber den Schüler; so schreibt es die göttliche Gerechtigkeit vor, denn der Lehrer ist verschuldeter als der Schüler. Die Dämonen waren Lichtengel, gleicher Erschaffung wie die Messiasse; waren bzw. existierten, als noch keine Sünde war. Sie schufen die Sünde. Die sekundären Paradiesesgeister haben die Sünde nicht geschaffen, sondern sind der Versuchung derer, die die Sünde schufen, später anheimgefallen. Darum werden diese Letzten die Ersten sein, und jene Ersten die Letzten. (Fussnote 15) (RefBl III, 59ff).


Fussnote 14: Engel sind nach "Geist, Kraft, Stoff" entweder gut gebliebene oder gut gewordene Geister der Nachschöpfung, der 2. Schöpfung, während Christus der immer reingebliebene Geist der Urschöpfung ist. Der Ausdruck "Sepharim" und "Cherubim" (so heisst es in den von Adelma v. Vay empfangenen "Erläuterungen der Apostelbriefe") ist für die unschuldigen Embryo-Geister der Paradiese passend. Sie sind das Bild der kindlich reinen, noch nicht geprüften jungen Geister. Engel jedoch ist ein Geist, der schon eine Stufe der Vollkommenheit erreicht hat (RefBl II, 150).
Fussnote 15: Demnach ist die Behauptung mancher Glaubensgemeinschaften irreführend, wonach Luzifer seine gegensätzliche Haltung aufgegeben und sich bekehrt haben soll.


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Durch Unvernunft gefallen, durch Vernunft wieder aufsteigen

Same ist Leben. Aus Gott dem Schöpfer kam aller Same, alles Leben. Gott ist ein Geist. (Fussnote 16) Aus Ihm kann nur geistiger Same kommen. Da aber alles, was geboren wird, nicht dasselbe ist wie der Erzeuger, sondern diesem ähnlich, so war der aus Gott geborene Same nicht Geist, sondern Seele, dem Geiste ähnlich: lebensfähig, und vermöge ihrer innewohnenden Kraft belebungsfähig; es war ein dem Urprinzip ähnliches Prinzip.
Jedes Neugeborene muss wachsen, sich entwickeln, fortschreiten bis zu einem gewissen Grade, wo es seine Reife erlangt. Ebenso musste das neugeborene (und vom Lebensprinzip belebte) Seelenprinzip sich entwickeln, fortschreiten bzw. wachsen und zur Reife gelangen. Und wie das Kind nicht frei ist, bis es nicht erwachsen wurde und seine Selbständigkeit erlangte, so war auch das Prinzip nicht frei. Es war einem Gesetz unterworfen, in welchem es sich entwickeln, fortschreiten und zur Reife, nämlich zur Freiheit gelangen sollte.
Es war und ist also ein allgemeines Seelenleben, das sich im Gesetz (naturgesetzlich) entwickeln, fortbilden und freiwerden soll. Ein jeder Same ist ein Ding für sich, ein Individuum. So waren auch die unzähligen Seelen, die das grosse allgemeine Seelenprinzip bildeten, Individuen und sind es noch heute. Erst als sie im Gesetz ihren Turnus durchgemacht hatten, durch den gesetzlichen Fortschritt zur Reife gelangten, wurden diese Seelen frei, d.h. sie wurden Geister.
Wer kann frei machen? Wer kann adeln? Nur der Höchste, der Freieste, der Edelste. So mussten alle diese Seelen nach ihrem gesetzlich durchgemachten Lebensturnus zum Schöpfer gelangen, welcher sie freimachte, indem Er ihnen freien Willen gab, um sich frei im All bewegen zu können und als freie Geister über die unfreien, an das Gesetz gebundenen Seelen zu herrschen.
So wie ein jeder Mensch seine Klassen und Stufen durchlaufen muss, um ein Gelehrter, ein Weiser, ein Freier zu werden, so müssen auch diese neugeborenen Seelen alle Stufen der Entwicklung und Fortbildung durchgehen, um von ihrem Schöpfer geadelt, d.h. freigemacht zu werden. So wird die Seele erst den gröbsten Stoff beleben, dann den feineren; zuerst das unorganische, dann das organische Leben in allen Phasen durchwandern. Es wird auf der Stufenleiter des Fortschritts alias Wachstum alle Systeme von oben herab und von unten hinauf - alles in denselben belebend - durchgehen. Es wird so immer zarter, empfindlicher, verständiger werden, bis es bei seiner Rückkehr in die höchsten Systeme zur Reife gelangt ist und fähig, in die "Scheuer des Schöpfers" gesammelt zu werden, um dann von dort - von Ihm beeigenschaftet - als freies Geistwesen ins grosse All der Arbeit hinauszuziehen. Dort steht es ihm dann frei, den Weg des Gehorsams, den es bereits unfrei durchlief, nun frei durchzumachen, um das höchste Ziel zu erreichen: die Weisheit und Freiheit im Schöpfer geniessen zu können.
Könnte die Seele freiwerden, wenn sie nicht ihren ganzen Arbeitsturnus durchlaufen hätte, wenn sie nicht durch unbedingten Gehorsam im Gesetz fortgeschritten wäre? Die Seele ist sich dieses anerschaffenen Gesetzes - auch Instinkt genannt - dem sie bisher mechanisch folgte, im Laufe ihres Arbeitsturnusses vollends bewusst geworden und bringt dieses Bewusstsein als reife Frucht zu ihrer Freiwerdung schon mit. Der Schöpfer adelt nun die reife Seele und macht sie zum freien Geist, indem Er sie zur Handhabung desselben Gesetzes beruft. Die Adelung stellt nun den freien Geist dem Gesetz der Seelen gleich, sie macht ihn zum Vollstrecker dieses Gesetzes; wodurch er aber nicht gesetzfrei, sonder nur willensfrei wird, dieses Gesetz in einem höheren Sinn zu üben. Er wird nicht des Gehorsams entbunden, sondern soll denselben musterhaft darstellen; soll nicht gesetzlos, sondern eins mit dem Gesetze werden. So er sich nun über das Gesetz, mit dem er eins sein soll, hinwegsetzen wollte und diesen seinen gegensätzlichen Willen durchführt, verliert er sogleich wieder seinen Adel und verfällt unter das Gesetz der Seelen.
Ihr Menschen hier, in euren niederen Systemen, seid solche entadelte Geister, nicht besser als die Seelen höherer Systeme. Und so wie diese nicht anders freiwerden können als durch Aufarbeitung des ihnen eingeborenen Gesetzes, so könnt auch ihr armen Knechte nicht anders freiwerden als durch vollständige Aufarbeitung eures angeborenen Lebensgesetzes. Und da ihr durch unrichtige Anwendung eures freien Willens, der euer Adel ist, gefallen seid und euch entadelt habt, so müsst ihr durch richtige Anwendung desselben wieder steigen und euch den Adel bzw. die Freiheit neuerdings verdienen. Durch Unvernunft seid ihr gefallen, durch Vernunft sollt ihr zur Weisheit steigen; und jeder Schritt, den ihr auf der Stufenleiter zur Weisheit tut, macht euch immer freier, edler.
Die Freiwerdung des gefallenen Wesens liegt im Naturgesetz der Seelen; die Mittel aber zu dieser Freimachung des entadelten Wesens, die sind Gnade. Das Wesen muss das Gesetz ganz erfüllen, das ihm nun - nach seiner Entadelung - dreifach schwerer zu erfüllen ist als es ihm als Seelenwesen war. Damit es dies könne, gibt ihm der Schöpfer hierzu seine Gnadenmittel, und zwar nach jedes Geschöpfes Kraftvermögen, das die Menschen "Bestimmung" nennen. - So machet richtigen Gebrauch von diesen Mitteln, damit ihr aus der Unvernunft und Unfreiheit zur Weisheit und Freiheit gelangen könnet. (Fussnote 17)


Fussnote 16: Joh. 4,24 lautet in älteren Bibeln "Gott ist ein Geist". Das Wörtchen "ein" wird man in neueren Ausgaben des Neuen Testaments vergeblich suchen. Warum eigentlich? Offenbar können sich heutige Theologen nicht mehr vorstellen, dass ein Prinzip sich personifiziert manifestieren, dass Gott als Person erfahren werden kann. Mehr wissen wir von Gott nicht, als dass er das höchstvorstellbare Liebesprinzip darstellt, ansprechbar im Du als Person. Das wurde und wird genugsam erfahren. Zu Adelma v. Vay wurde im Kommentar zum Johannes-Evangelium gesagt: "Gott ist ein Geist. Das Wort ,ein' schliesst alle Teilung aus und macht Gott zum höchsten Wesen; es sagt euch eine unendlich herrliche grosse Wahrheit und macht alle pantheistischen Teilungslehren zunichte." (RefBl 1878, S. 35)
Fussnote 17: Reflex. Il, 343 ff. - Kahir fasste dies in die Worte: "Aus dem Mussgesetz der Schöptungsordnung in die Freiheit des geistigen Seins." - Emanuel sagt: "Der Fall der Geister erforderte neue Gesetze; denn die reine Geisterschaffung bedurfte nur Gesetzen der Entwicklung, des Wachstums. Nun bedurfte es Gesetze der Auflösung des Übels, entstanden durch das Irren der freien Geister. Diese Gesetze sind Gesetze der Gnade und der Gerechtigkeit. Sie sind so lange in Wirkung, bis die Vollkommenheit der ganzen Schöpfung erreicht ist" (BE, 82).


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Der Hauch Gottes im Menschen

Adelma von Vay fragte ihre geistigen Leiter: "Bitte erklärt mir, wie ist das 'Gott in mir'." - Die Antwort lautet (GK, 104):
Lese im Buche Hiob, 33. Kapitel: "Der Geist Gottes hat mich gemacht und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben." - Gottes Hauch gab dir das Leben, die Unsterblichkeit. Der Geist wurde aus dem 'Worte' Gottes, die Seele aus dem potenzierten Seelen- und Lebensprinzip. Siehe Geist, Kraft, Stoff.
Frage: Wie ist es möglich, dass ein Geist, der den Odem Gottes in sich hat, so tief fallen und bös werden kann, wie es manche Menschen und die Dämonen sind?
Antwort: Dies beschrieben wir dir im Buche "Geist, Kraft, Stoff", Kap. 4 (und Kap. 17; Anm.d.Erf), im 1. Fall der Erstlinge und im 2. Fall der Paradies-Geister. Der Odem Gottes im Geiste kann nicht fallen, daher ist keiner ewig böse; die Lehre ... von der ewigen Verdammnis ist nicht richtig. Der Odem Gottes im Geiste bleibt intakt wie ein unzerstörtes Atom. Der Odem Gottes im Geiste ist die Rettung, die Erlösung, die Potenzierung, der Motor, welcher den Gegensatz wieder zum Gesetz zurückbringt.
Frage: Ist auch in den Dämonen, den gefallenen Erstlingen, dieser Odem Gottes intakt geblieben?
Antwort: Ja, denn etwas das aus Gott kommt, sein Hauch, kann nicht schlecht werden, er wird lediglich verdunkelt. In den Gegensatzgeistern liegt der Odem Gottes latent; er ist durch das Böse verdrängt, in Dunkel gehüllt, für das Gute nicht aktiv. Er hat eine gegensätzliche Richtung eingeschlagen, aber im Laufe der Rotierungen (zeitlichen Entwicklungsturnussen) wird er nach und nach wachgerufen und in Arbeit gebracht. Die Weizenkörner, die man bei ägyptischen Mumien fand, die dort Jahrtausende begraben lagen, waren noch keimfähig und wuchsen zur Frucht heran; das Lebensprinzip, welches im Weizenkorn lag, war nicht tot. So ist es auch mit dem Odem Gottes, der latent im Gegensatzgeiste 'begraben' liegt. So ein Geist lebt mehr durch seine Seele, er ist tierisch verwildert.
In der Kabbala heisst das ewige Unsterbliche "Ain Souph", was das "Gott in sich", das Absolute bedeutet. In den indischen Vedas heisst es das "Atma". Im Buddhismus besteht der Mensch aus:

1. Rupa (Körper)
2. Pruna Siva (Vitalität)
3. Linga Sharira (Astralleib)
4. Karma Rupa (Tierseele)
5. Manas (Menschenseele)
6. Buddhi (geistige Seele)
7. Atma (Geist)

Nach unserer Lehre in Geist, Kraft, Stoff hat der Mensch in sich:

1. Vom allgemeinen Lebensprinzip (Leben)
2. Vom Pflanzen-Seelenprinzip (Wachstum)
3. Vom Tier-Seelenprinzip (Instinkt)
4. Vom Fluid-Seelenprinzip der Lüfte (Bewegung)
5. Vom Wasser-Seelenprinzip (Aufschwung)
6. Astralleib oder Perisprit (Nervengeist) (Fussnote 18)
7. Gottes unsterblichen Odem (Geist)

Ihr findet hierin Ähnlichkeiten, nur andere Benennungen.(Fussnote 19) Des Menschen Bestreben soll es sein, den Odem Gottes in sich zu wecken, auszubilden, durch ihn zu arbeiten und zu wirken. Die innere Stimme des Gewissens liegt im Odem. Ein absolut Böses gibt es nicht, weil jeder Geist den Odem Gottes in sich hat; daher benennen wir alles Böse den "Gegensatz", das Abgefallene.
Bete in aller Ruhe und ohne Exaltation (Überschwenglichkeit): "Du Odem Gottes, der du in mir bist! Wach auf! Sprich zu mir, leite und führe mich, lass mich dein Licht sehen!" - Bete dies ruhig und bestimmt, mit festem Willen. Das bestehende Gesetz der Einigung mit Gott - das ,Gott in dir' - wird sich dann erfüllen; ruhig, stetig, aber ohne 'Wunder'."


Fussnote 18: Nervengeist oder Perisprit waren im 19. Jahrhundert gängige Bezeichnungen für den inneren, den seelischen Körper Justinus Kerner, Alan Kardec); heute oft gleichgesetzt mit dem Astralkörper oder dem Ätherleib.
Fussnote 19: Einheitliche Auffassungen über die Wesensbeschaffenheit des Menschen findet man nirgends, weder in den Religionen, noch in der Esoterik. Einige dieser unterschiedlichen Systeme bringt Horst E.. Miers in seinem "Lexikon des Geheimwissens" unter dem Stichwort "Prinzipien des Menschen" (Freiburg 1970, 326ff). Siehe auch das Kapitel "Zur Wesensstruktur des Menschen" in Passian/"Licht und Schatten der Esoterik" (Knaur-Taschenbuch Nr. 4266, München 1991, 21ff).


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Zur Erdgeschichte

Als die Erde noch ein Gasball war und in den verdichteten Zustand überging, übte die Luft die erste Kraftwirkung auf sie aus. Dieser erste Reinigungsprozess geschah durch die Luft und war ein Abwerfen von Luft-Reifen, welche die erste atmosphärische Schicht um die Erde bildeten. Als die Erde schon ein fester Körper war, hatte sie eine zweite Krisis zu bestehen, und zwar durch Wasser, sie warf Wasser ab in Dunst-Reifen. Dies war die zweite atmosphärische Schicht, welche die erste weiter hinausdrängte. Die dritte Krisis hatte sie kurz vor der Einkörperung der Menschengeister durch Feuer zu bestehen, sie warf Feuer ab in Feuer-Reifen.
Ein Element für sich allein ist nicht bildungskräftig, es muss ein zweites haben, von dem es umgebildet wird, und diese Umbildung kann nur auf einer bestimmten Basis vor sich gehen.
Diese (genannten) Elemente übten vorzeitlich nicht nur ihren Einfluss auf die Erdkugel aus, sondern später auch auf die darauf wohnenden Menschen und die sie umgebenden Geister; sie wirkten immer reinigend und vervollkommnend auf diese ein.
Seitdem das Menschengeschlecht die Erde bewohnt, haben sich schon zwei Ausscheidungs- oder Reinigungsprozesse in Elementen und Geistern - d.h. in Geist, Kraft und Stoff - vollzogen: durch Luft und Wasser; dem des Feuers harrt sie noch.
Die Erde muss einen Verbrennungsprozess durchmachen, um eine neue Erde zu werden. (Fussnote 20) Ihr könntet sagen: Das wäre eine Zerstörung der Welt! - Nein, ein Reinigungsprozess, der eine neue Erde mit neuen Bewohnern und einem neuen Himmel - was ihr so Himmel nennt - schaffen wird. Denn sobald die Erde neu wird, muss auch ihre Atmosphäre und ihr Äther anders werden, weil sie eben zusammengehören. Das neue Geschlecht auf ihr könnte in einer Atmosphäre von Dunst und Feuerreifen, welch letztere mit ihren verkohlten Stoffen ganz am Erdkörper festkleben, nicht leben und atmen. Deshalb müssen alle diese Stoffe durch einen Verbrennungsprozess gereinigt und für das neue Geschlecht brauchbar gemacht werden.
Die Erde, mit ihrem Geschlecht im grossen Ganzen genommen, muss dreimal geboren werden. Zwei Neugeburten hat sie bereits überstanden, der dritten geht sie nun entgegen. (RefBl VI, 187 ff. - Kundgabe vom 15.8.1874)


Fussnote 20: Vgl. 2. Petrus 3,10 + 13; Offb. 21,1 (Anm.d.Erf.: nach Elberfelder Übersetzung lautet 2. Petrus 3,10: Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr [im Gericht] erfunden werden. ... 3,13: Wir erwarten aber nach seiner Verheissung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Offenbarung 21,1: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.)


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Letzte Änderung am 19. Jan. 2000