[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt -  © Wegbegleiter

Nachträge von Adelma v. Vay zum Hauptwerk "Geist-Kraft-Stoff"

(zusammengestellt von Rudolf Passian aus dem Gesamtwerk A. v. V.)

Als erstes folgen aufschlussreiche Belehrungen, die Adelma von Vay im einleitenden Kapitel ihres 1874 erschienenen Werkes "Studien über die Geisterwelt" veröffentlichte. Wir schreiben über:

Inhalt


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

1. Die Prinzipien

Das höchste Prinzip ist Gott, so wie wir es im Buche Geist, Kraft, Stoff durch die Worte Johannis anführten: "Im Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und Gott ist das Wort". Hier sind Gott und das Wort, aus welchem alles entstand, und zugleich auch das Entstandene selbst, eins. Hier haben wir das Prinzip "Gott", als Mittel "das Wort", und als Erscheinung das, was dadurch entstand. Gott ist der Geist, das Wort ist die Kraft, und das, was daraus entstand, ist der Stoff, die Schöpfung. Gott ist also immer das höchste Prinzip, das Urgesetz, das Gesetz der Schaffung, des Lebens, der Bewegung und Bildung. (siehe Bibel, NT, Joh. 1,1-5; Anm.d.Erf.)
Viele gibt es, die Gott und diese Gesetze leugnen, nicht nur auf Erden, sondern auch in den anderen Reichen des Alls, wo der Gegensatz arbeitet; sie wollen Gott nicht als ein persönliches Urwesen, dessen Form, Bildung, Wesenheit und Grösse dem einfachen ungebildeten Geiste unfassbar ist, ansehen. Andere wiederum universalisieren, zerstückeln und zerteilen Gott, so dass Er schliesslich überall und nirgends, und als Vater der Schöpfung, als Herr, den Wesen genommen ist. Gott ist das Urprinzip, ist Vater und Schöpfer, der alle Wesen liebend umfängt.
Ohne diese Urintelligenz, diese höchste Potenz, diese reinste Vollkommenheit ist kein Begriff, keine Schöpfung, keine Weltenordnung. Kein Begriff, weil ohne Urintelligenz überhaupt keine Intelligenz, ohne Gott keine Ihm entsprechenden Geister möglich wären, weil alles seinen Vater, seinen Keim oder Samen, seinen Beginn haben muss.
Keine Schöpfung, aus denselben Gründen: Ohne Intelligenz und ohne höchste Potenz kein Leben, keine Befruchtung und keine Erweckung. Keine Weltenordnung ohne die reinste Vollkommenheit, denn nur diese kann Ordnung schaffen und erhalten. So ist also Gott der Geist, die Seele des Ganzen, unerreichbar in Seinen Eigenschaften, einzig in Seiner Art und Wesenheit, in Seiner Liebe und Weisheit. Aus diesem Gott und Vater kommen alle Wesen, Geister und Menschen.
So, wie es einen Gott gibt, so gibt es ein Gesetz, eine Stufenleiter für alle im All. - Dass Gott allgegenwärtig ist, ist kein leeres Wort, sondern ein Gesetz. Dieses Gesetz liegt in Ihm, in Seiner Wesenheit, Kraft und Allmacht.
Ist nun Gott in Seinem Mittelpunkt unbeweglich? - Er ist in Seinem Mittelpunkt erst recht schaffend, arbeitend, denkend, also auf die höchste geistigste und kraftvollste Art bewegungsvoll, und dabei doch unwandelbar. Sein Geist ist unendlich gross! Das All erscheint Ihm so, wie dir deine Stube, in deren Mitte du stehst. Du kennst die Gegenstände, die da und dort - selbst im verborgensten Schubfach - liegen; du weisst, was hier und dort geschieht und hörst alle Töne des Raumes, der dich umgibt.
Wenn man dir als Kind sagte: "Denke nichts Böses, denn Gott sieht dich" oder "Bete, Gott hört dich!", so hat die Zunge, die das sagte, wahr gesprochen; denn Er sieht dich, Er hört dich. Deine Gedanken, dein Ruf müssen zu Ihm gelangen durch das allwirkende Gesetz des Lichtes, der Rotation und Assimilation (Angleichung, Verähnlichung); denn aus Gott teilt sich Licht, Leben, Bewegung dem All stufenweise mit. Im Licht, in der Bewegung lebst, denkst, sprichst auch du. Diese beiden begegnen, assimilieren sich, und so gelangt alles zu Gott; Er ist allgegenwärtig und allwissend, da alles durch Ihn und in Ihm wird.
Die Menschen denken zu wenig nach über die Wesenheit, Grösse und Herrlichkeit Gottes. Einige malen sich Ihn aus als einen Vater mit langem Bart. Andere wieder verwandeln Ihn in eine Kraft, in eine allgemeine Belebung, in einen Naturgott, der nur stückweise zu finden ist. Andere wiederum leugnen Ihn ganz ab, weil sie Ihm keinen Platz zu geben wissen und Er nicht in ihre Wissenschaft passt.
Menschen, könnt ihr euch denn durchaus nicht den wahren grossen Gott, den Schöpfer und Vater des Alls, denken als unendliches Urwesen, dem das All natürlich, das Universum - als Raum Seiner Person - ähnlich ist? Könnt ihr euch diesen grossen Gott nicht als allwissend und allgegenwärtig vorstellen?
Ausser Christus haben viele Philosophen vor und nach Ihm Grosses und Wahres über Gott gelehrt und auch geschrieben; doch diese Bücher, diese Schätze wurden von der Allgemeinheit wenig gelesen und liegen vergessen da. Und doch wird immer wieder dieselbe Wahrheit gesagt und niedergeschrieben. Was vor und nach Christus in allen Ländern und unter allen Völkern der Erde gesagt wurde, wird immer von Neuem gesagt. Sollte euch dies allein nicht schon ein Beweis der Wahrheit dieser Prinzipien und des ewigen Daseins derselben sein?
Blicket aber um euch in Gottes ewig lebendige Offenbarung: aus welch kleinem Samenkorn erwächst der Baum! Kann die menschliche Kunst des Samens Lebenskeim und Kraft nachahmen? Woher quillt der Duft der Pflanzen und ihre Farbenpracht? - All dies wird aus einem Samen, aus einem Prinzip entwickelt, unnachahmbar durch menschliche Kunst. Die Erde allein birgt für euch grosse Rätsel, und das Wunderbare schliesst sich dem Unfassbaren an. Schon hier kannst du diese Rätsel nicht lösen, und wenn du erst auf das Meer der Sterne, Sonnen und Nebel blickst, o Mensch, kannst du das fassen? Nein! Aber Gott fasst es nicht allein, sondern Er hat es inne, da Er es geschaffen hat. Er ist der Same, der schaffende Lebenskeim, aus dem alles wird. Nach der Grösse und Unendlichkeit, nach der Ordnung der Gesetze und Dinge, die dich umgeben, schliesse auf die Wesenheit und Person Gottes, dem das alles natürlich ist.
Damit hätten wir einen Versuch unternommen, über das Urprinzip, über Gott, einiges gesagt zu haben. Jedenfalls muss es euch klar sein, dass wir Gott das höchste Wesen, den höchsten Geist, den Schöpfer des Alls nennen, und dass wir alle Ausdrücke zu klein und nichtssagend finden, um Seine Grösse und Herrlichkeit zu beschreiben. Denn wenn dieselbe auf Erden schon den Geist so mächtig erfasst, wieviel mehr durchschauert und ergreift einen dies Bewusstsein, wenn man sich im Raume bewegt und von Stufe zu Stufe überall die Erhabenheit und Vollkommenheit des Schöpfers und höchsten Geistes bewundern muss.
Aus Gottes Geiste stammen die Emanationen (Fussnote 1) der höchsten Intelligenz, der reinsten Liebe, des kräftigsten Willens, die "Erstlinge des Geistes Gottes", wie wir sie in unserem Buche Geist, Kraft, Stoff beschrieben haben. Einige dieser Erstlinge widerstanden nicht der Probe des freien Willens und fielen durch Hochmut und Ehrgeiz. Dadurch geschah der Ursprung der nachmaligen Geister, anderer und zwar sekundärer Wesenheit gegenüber jener der Erstlinge. Die Schaffung erlitt durch das Auftreten des Gegensatzes (den Fall eines Teils der Erstlinge) eine Änderung. Es fand eine Vermehrung und Vervielfältigung statt. Das Lebensprinzip musste mehrere Turnusse durchmachen, bis es - mit Gottes Geist und Licht sich vereinend - die nachgeschaffenen oder "Embryogeister" gebar.
Beim Fall der Erstlinge traten eine vermehrte Bewegung, verdoppelte Rotation, vervielfachte Spiralkreise oder Stufen und Lebensturnusse ein, sowohl für das Lebensprinzip, wie für die Geister. Der Fall der Embryogeister hatte die Menschwerdung zur Folge.
Alle Menschen sind also - von ihrer Geburt im Fleische an - gefallene Geister. - Wir teilen euch hier die Dinge nur in den Prinzipien mit, welche sind: Das Urlebensprinzip GOTT; aus Ihm das zweite Lebensprinzip, die MESSIASSE als Erstlinge Gottes; nach dem Fall (der Erstlinge) das dritte Lebensprinzip, die EMBRYOGEISTER. Diese drei Lebensprinzipe sind geistig individuell und intelligent, sie sind drei geistige Wesenheiten: Gott, der Vater und Schöpfer. Die Erstlinge als Totalität: der Sohn. Die sekundären Geister, nach ihrer Harmonisierung bzw. Einswerdung, ebenfalls in ihrer Totalität: der Heilige Geist.
Durch den Fall der Geister entstand ein Dualismus, ein Gutes und Böses, ein Gesetz und ein Gegensatz. Alles teilte sich in das gesetzlich Gute und in das gegensätzliche Böse. Alle nachmaligen Welten - also auch die Erde - entstanden bereits durch diese Gegensätze und in ihnen. Dieser Dualismus, diese Extreme, die sich feindlich und störend gegenüberstanden, werden durch ein verbindendes Gesetz "versöhnt"; wir nannten dieses Gesetz "die Gnade Gottes". Es ist das Potenzierungs- und Rotationsgesetz, welches ewig versöhnend, harmonisierend, vergeistigend wirkt. In diesem einen Gesetze liegt alles: Die Assimilation oder Einigung, die Stufen oder Turnusse, die Stadien oder Zustände, der Kampf und die Harmonie, der Austausch und Stoffwechsel.
Die Prinzipien bzw. der bewegende Geist der Gesetze sind also: 1) Gott, die Erstlinge und die Geister; 2) die Mittel, oder die belebende Kraft der Gesetze, ist das Lebensprinzip, welches fluidisch, vegetabilisch, animalisch ist; 3) die Erscheinungen der Gesetze - oder der Stoff - ist alles sinnfällig Sichtbare, Tangible (Handgreifliche), Solide oder Feste. - Behandeln wir nun


Fussnote 1: lat. Ausfluss. Hier: stufenweises Hervorgehen des Unvollkommenen (Welt) aus dem Vollkommenen (Gott).


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

2. Die Mittel,

d.h. das Lebensprinzip als belebende Kraft. - Das Lebensprinzip ist dreifältig, ebenso wie das intelligente Prinzip. Es ist bzw. es erscheint in dreierlei Formen: fluidisch, vegetabilisch, animalisch.
Zur fluidischen Klasse gehören: die Atmosphäre, die chemischen Gase, alle Fluide und Ausdünstungen der Nervengeister und Körper. Zur vegetabilischen gehören die Mineralien und Pflanzen. Zur animalischen: alle Monaden, Lichttierchen, Infusorien, alle Organismen der Menschen und Tiere. Alles ist organisch belebt durch mikrokosmische Körper, welche Wasser. Erde, Luft konsolidieren (festigen) und verbinden. Diese Verbindungen geschehen durch die Belebungen der Monaden, die nicht nur die Luft und die Erde, sondern auch die fluidischen Körper der Geister erfüllen. Es sind tausenderlei Abstufungen und Arten in diesen kleinsten Subjekten, den Monaden.
Das Lebensprinzip strömt, wie gesagt, aus Gottes (Ur-)Iicht und bewegt mechanisch durch die Rotationsbewegung in den verschiedenen Turnussen alles Vorhandene. Von den ersten Stufen erfasst, folgt es dem Rotationsgange nach abwärts - in Verdichtungen und Vervielfältigungen - bis es, durch dasselbe Gesetz wieder erfasst, sich vergeistigend, individualisierend nach aufwärts steigt zur Einschmelzung in Gottes Hauch, zur seelischen Umkleidung der stofflichen Funken: Geister genannt.
Wir verstehen unter "Lebensprinzip" auch die Natur. Sie ist ja die verkörperte Seele des Ganzen, die empfangende Mutter und Gebärerin; während Gott der Vater und begeistigende Lebenskeim ist. Deshalb nennen wir die Geister "die Krone der Schöpfung", die Vollkommenheit derselben; denn nichts Besseres, nichts Höheres, nichts Kraftvolleres, nichts Erhabeneres wird geschaffen, als die Geister, welche Kinder Gottes und der Natur, Kinder des göttlichen Funkens und des ihnen Form gebenden, göttlichen Lebensprinzipes sind. Die Geister tragen die Unsterblichkeit dieser Verbindung und Lebensgabe in sich, weil sie die Frucht der grössten und reinsten Liebe, die Mitteilung der höchsten Intelligenz, die Ausgeburt der grössten Kraft sind.
Deshalb nun, weil die Geister die Krönung der Schöpfung sind, ist es auch der Mensch inmitten des materiellen Lebens. Der Mensch wäre - wie der tierische Organismus - ohne den Geist, mit dem Lebensprinzip allein, eben kein denkendes Wesen und nicht die Krone der Schöpfung. Zeuge davon sind euch die tiefgefallenen Geister, die - ihre geistige Kraft verloren habend - als einverleibte Menschen sogar den höheren Tieren an Charakter und Eigenschaften nachstehen, eben weil sie den göttlichen Funken in sich erstickten, unterdrückten, versinnlichten und sich nur dem animalischen Leben zuwandten.
Wir nehmen den Standpunkt der Erde und Menschen, d.h. der schon gefallenen Geister an. Diese Geister müssen alle durch ihren Fall, durch die Verdichtung und Beschwerung ihres Nervengeistes, Mensch werden nach dem Gesetz der Schwere, welches sie einverleibungsbedürftig macht. Im Menschen sind Lebensprinzip und Geist; sie stellen den Instinkt und die Vernunft dar.
Ersteres, das Lebensprinzip, bildet die Seele, den Nervengeist; und dieser, der Nervengeist, bildet das fluidische Lebensband, das den Geist an den Menschen kettet und ihn mit dem Körper verbindet (Fussnote 2). Dasselbe Lebensprinzip deiner Seele ist auch in der Blume, im Tier, in den Monaden, in der Luft, im Sonnenstrahl; in dir aber ist es potenziert, individualisiert, zum Selbstbewusstsein gelangt durch seine Verschmelzung mit dem göttlichen Funken, dem unsterblichen Geiste.
In allem Anderen ist das Lebensprinzip sich selbst unbewusst, dem Gesetze mechanisch folgend. Ihr könnt das Steigen, Wachsen, Individualisieren dieses Lebensprinzips auch auf Erden beobachten: In den Fluiden, Blumen und Tieren ist es eine mehr mechanisch wirkende Belebungskraft.
Dieses Lebensprinzip verwandeln die mythologischen Sagen der Völker, besonders diejenigen Indiens, in Blumenseelen. Auch die Griechen glaubten die Blumen von Elfen belebt. Habt ihr nicht Tausende der schönsten Mythen und Erzählungen über das Leben, Sterben und Verwandeln derselben? Suchet hierin die Urwahrheiten heraus, die zu eurer grössten Bewunderung gleichsam schon von Natur aus im All liegen. Ja, allen Mythen, heidnischen Sagen, Mythologien liegen Urgesetze der Natur und der Menschheit zugrunde.
So wussten die Menschen und Völker den Schätze bergenden Erdtiefen Gnomen zuzuordnen, den Höhlen und Felsen Geister, den Bergen Oreaden, den Wellen des Meeres Ozeaniden und Sirenen, den Wäldern und Quellen Dryaden, Nymphen, Nixen und Elfen. So verstanden sie es, Gebilde der Lüfte, der Sonnenstrahlen, des Meerschaumes zu schaffen. Und trägt dies alles nicht einen Keim der Wahrheit in sich? Sind die Lüfte, die Sonnenstrahlen, die Meereswellen, die Schilfe, die Quellen und Wälder, die Berge und Steine etwa nicht belebt durch das fortwährende, rotierende Lebensprinzip, das stufenweise - je mehr es belebt, an Instinkt und Bewusstsein zunehmend - Seele wird? Also findet ihr wirklich im Zittern der Luft, im Lispeln der Blätter, im Brausen der Flut, Leben Fortschritt und Individualisierung.
So heult und singt, so pfeift und spricht es um dich, Geist-Mensch! Horche auf, und betrachte das Werdende dessen, was du schon bist! Nur ist dir, o Mensch, die Wissenschaft des Teuersten und Wertvollsten verlorengegegangen. Der göttliche Funke, er hat sich in dir verdunkelt durch die Sünde, durch die Übertreibung, durch die Derotation (zum Gesetz). In den alten Hexenbüchern und -prozessen ist viel zu lesen von Tier-, Wasserund Feuerseelen, welche - durch die Hexen zitiert - allerhand Erscheinungen hervorbringen, wie z.B. Krankheit, Sturm, Brand, Feuer, Überschwemmung u. dgl. mehr. In all diesem liegt nur soviel Wahrheit, dass eben das Lebensprinzip alles Vorhandene, alles Dasein, fluidisch, vegetabilisch und animalisch belebt, und dass all diesem Geister als Motoren vorstehen.
Wir sagten, dass das Lebensprinzip dem Naturgesetz zuerst mechanisch folgt, sich (quasi automatisch) potenzierend, ausbildend, und in dieser seiner Ausbildung selbstbewusster wird.
Das Lebensprinzip belebt alles in einer gewissen Reihenfolge und Ordnung. Nehmen wir z.B. ein bestimmtes Atom oder Lichtpartikel aus dem grossen Lebensprinzip heraus, so zeigt sich, wie - obzwar unbewusst mechanisch folgend - doch eine gewisse Selbstarbeit und Individualisierung erfolgt.
Versetzen wir uns in den Feuerofen des Schaffens im Mittelpunkt des Universums: Seht, von da geht das Leben, die Belebung strahlenförmig aus! Millionen Lebensprinzipe, im Effekt doch nur einen Strahl im Lichte bildend, ergiessen sich aus diesem unendlichen Mittelpunkt - nach der Bewegung der Rotation - über das All; in erster Reihe die chemischen und verfeinerten Fluide und Stoffe belebend. Nur rotieren und bewegen sie sich abwärts. Hier ist das Strahlenleben, welches aus dem grossen Eins kam, schon gebrochen, vermehrt, und bildet eigene Strahlenkränze in den Fluiden der anderen Kreise und Sonnen.
Diese Fluide nun rotieren abermals belebend nach abwärts; das Lebensprinzip arbeitet jetzt verdichtend, Festes gestaltend. Auf diese Art findet ein jedes Lichtatom seine eigene Kleidung, Form und Ausbildung, vom Geistigen bis zum Materiellen, durch alle Mineralien und Vegetablien hindurch. Immer jedoch stehen diesen Verwandlungen die das All bewegenden Geister vor.
Aus der Belebung der Mineralien führt die Rotation die Lebenskeime in das Vegetabilische ein, wo sie sich, bis zu ihrer Verschmelzung mit dem animalischen Leben, in ein seelisches, d.h. bewusster werdendes Leben verwandeln. Hier entfalten sich die Lebenskeime schon einzeln nach Arten; es beginnen die Abstammungen und Abstufungen des einen vom andern. Das Verwachsen des fluidischen, vegetabilischen und animalischen Lebens ineinander ist das innige Band, welches alles aneinanderknüpft. Es ist nirgends eine Trennung, sondern überall herrschen Übergänge, Lebensaustausch, Verbindungen.
Lebensprinzip wird geartet. Ein reineres Prinzip liegt in der Taube, im Pferd, in der Rose, als wie im Eisen, in der Belladonna, im Raben, in der Hyäne. Der Fall der Geister erzeugte Gegensatzfluide, Gegensatzempfindungen und Schöpfungen, die sich im Seelenleben abspiegelten und in gröberer Materie, in Giftpflanzen, bösen Tieren usw. Ausdruck fanden. Deshalb muss der Mensch diese seine selbstgeschaffenen Fluide zähmen, potenzieren. Es ist eine anders geartete Seele bzw. ein anderes Lebensprinzip im Hund als wie im Fisch oder Elefant; im Apfel als in der Stachelbeere; im Veilchen als in der Brennessel; im Erz als im Marmor. Daher die verschiedenen Gerüche, Farben, Geschmacksarten. Alles teilt sich in Stufen und Kreise ein, welche dann Abarten und Rassen zeigen, die doch wieder Abstufungs-Ähnlichkeiten in sich haben. Deshalb sind Ausdrücke wie "Wasser-, Blumen- und Tierseelen" kein leerer Wahn, sondern finden eine naturgesetzliche Begründung. Es gibt jedoch keine herumirrenden, uneinverleibten Blumenseelen. In ihrer nur scheinbaren Stille und Ruhe liegt oft die allerrascheste Bewegung, und es findet z.B. das Lebensprinzip der abgeblühten (oder abgemähten; d.Hrsg.) Pflanze sofort sein neues Leben, seine neue Form; die Seele des toten oder gemordeten Tieres gleich ihren neuen Lebenskeim oder ihre Einverleibung wieder.
Die Ähnlichkeit des Menschen mit dem Tier ist die des Geistes mit dem Lebensprinzip, also eine seelische. Der Mensch ist bereits das, was die ganze Natur zu werden strebt: eine unsterbliche, bildungsfähige Individualität.
Die Verschmelzung des Lebensprinzips mit dem göttlich-geistigen Prinzip kann nur dann stattfinden, wenn ersteres seelisch ausgebildet und potenziert ist. Auf Erden ist kein solchermassen ausgebildetes Lebensprinzip einverleibt; wohl aber in den Tieren und Pflanzen der höheren Planeten und Stufen. Auf die mechanischen Entwicklungen des Naturgesetzes wird das Lebensprinzip nach und nach sich selbst bewusster, bis es individuellen Geist - und durch dessen freien Willen - Freiheit und Vernunft erlangt.

Wie gesagt, ihr habt auf Erden kein solch vorzügliches instinktiv ausgebildetes Seelenprinzip, und nicht jene vorzüglichere Belebungskraft der höheren fortgeschrittenen Welten des Alls. Die Erde selbst - als Individualität - ist die Abstammung einer höheren Welt, also keine hohe Welt selbst. Weil sie jedoch aus einer höheren Welt abstammt, haben sich noch Ähnlichkeiten mit letzterer in ihr erhalten. Die Erde wurde nicht aus sich selbst geboren, sie ist die Ausgeburt einer anderen höheren Welt, welcher sie in ihrer Bildung, Form und Materie ähnlich ist. Die Welten haben ja alle ihre Stufen und ihre Ordnung, ihre Potenzierung und ihre Vergeistigung, denn sie haben durch den Fall der Geister ebenfalls ihren Abfall, ihre Vervielfältigung und Materialisierung gehabt.
Allen Ereignissen, Veränderungen und Verwandlungen steht das geistige Prinzip vor; die Geister sind die Beweger, das Lebensprinzip die Beleber desselben.
Ein jedes Element ist chemisch anders gestaltet, geistig anders belebt. Es lebt, ist bewegt und geleitet durch das Naturgesetz, durch das Prinzip alles Lebens, durch einen Geist. Ein jeder Geist hat in seinem chemischen Kleide die Potenzen der Stoffe in sich und begibt sich durch dieselben in die ihm homogenen (gleichartigen) und verwandten Fluide und Stoffe. Wir sagten dir, dass die oft so sonderbaren Witterungsverhältnisse durch Erdatmosphäre-Geister geleitet werden. Aus dem Zentrum und innersten Punkt der Erde heraus bilden sich fluidische Eruptionen, die gerade für die klimatischen Verhältnisse Mitteleuropas von grosser Wichtigkeit sind.
Europa ist mehr als alle anderen Weltteile klimatischen Veränderungen ausgesetzt, da es am Ausgeburtsund Nabelpunkte der Erde liegt; an jenem Punkte, aus welchem einst die Ausscheidung der Erde aus der Sonne geschah. Amerika ist ein neutralerer Teil, dessen Entwicklung langsamer ist. Asien ist die Seite des Gleichgewichts, der Harmonisierung. Afrika ist der Teil der Unfruchtbarkeit und Latentisierung (des noch Verborgenruhens; d.Hrsg.), welcher Teil belebt werden muss im Laufe der Entwicklungen, und zwar durch Europa. Asien ist das Haupt und Hirn, Europa das Herz und Sonnengeflecht, Amerika das Nahrungs- und Verdauungssystem, Afrika der Sockel der Erdfigur.
Diesem allen stehen dementsprechende Geister vor; auf diese Art hätte ein jeder Weltteil seine ihm eigentümlichen Geisterkreise. Beobachtet nun einmal die Philosophien und Religionen, wie sie alle in Asien - als dem Haupt der Erde - den schönsten Ursprung hatten, besonders das Christentum; dann in Europa beherzigt wurden und sich so erst nach Amerika verpflanzten, wo man vieles materialisierte (Fussnote 3). In Afrika hat das Geistige noch keine bewussten Wurzeln gefasst. Es hat so ein jeder Weltteil seine Individualität. In Asien begann das Leben, der Gedanke, welcher dann in Europa Wurzel und Fortpflanzung fand, durch Europa nach Amerika gelangte und nun Afrika erwecken soll.
Wir sagten, dass im Innersten der Erde auch Geister seien. So ist es. Viele Völker des Altertums dachten sich das Innere der Erde bewohnt und von Geistern erfüllt. Die Erde wird mit ihrem Gravitationsund Bewegungsgesetz von Geistern begleitet, die dieser Bewegung folgen; denn einer jeden Bewegung steht gesetzlich ein geistiges Prinzip, d.h. eine Kategorie bestimmter Geister vor. Mittels seiner Fluide dringt ein Geist überall durch, wo er Anhalt und homogene Fluide findet. So wie ein Geist bei geschlossener Tür - in einem gut gesicherten Raume - dir erscheinen kann, so kann er auch ins Innerste der Erde dringen. Den Geisterfluiden ist der Stoff (die Materie) eine poröse Masse, die er mittels seiner Fluide und Kräfte durchdringt. Ohne dieses Durchstrahlen der Geister bis ins Innerste der Erdfluide wäre kein Leben, keine Wärme, keine Bewegung von innen nach aussen. Es ist nicht nur nötig, dass die Geister als Menschen auf der Erdoberfläche leben und sie bearbeiten, sie müssen auch als Geister im Innern der Erde arbeiten. Diese Arbeit ist für die betreffenden Geister eine unbewusste, mechanische, und wird nur von solchen Geistern ausgeführt, welche - tief gesunken - (dem Naturgesetz) mechanisch folgen und den Fluiden der Erde eben adäquat und homogen sind. (Fussnote 4)
Nur die einer mechanischen Arbeit zugeneigten und verfallenen Geister sind zu solcher inneren fluidischen Erdatmosphäre-Arbeit geeignet. Sie leben und folgen den Bedingnissen ihres Zustandes, sich selbst noch unbewusst; so wie sie auf Erden als Menschen und Wilde mechanisch - sich selbst geistig unbewusst - lebten und den Bedingnissen ihres Lebens folgten, arbeiteten, ackerten, jagten und auf ihre Art lernten, so folgen sie auch als Geister den Bedingnissen ihres Lebens, arbeiten und lernen. Solche Geister waren auf Erden (ethisch) tiefstehende Menschen; wenn sie sterben, werden ihre Geister von den Erdfluiden erfasst und in die Rotationsbewegung gebracht. Indem sie nun diesen Fluiden zur Belebung dienen, ist dieser Rotationsgang für sie eine sie reinigende, erlösende Arbeit. Für derartige Geister wird diese untergeordnete fortwährende Arbeit ein neuerweckendes Leben, welches ihnen das Selbstbewusstsein wiederbringen soll; es reisst sie heraus aus der "ewigen Verdammnis" und geistigen Versunkenheit, und gibt ihnen - nach einem Arbeitsturnus - Kraft zur Wiedereinverleibung auf Erden. Dies ist alles höchst weise und gerecht eingeteilt und wird durch höhere Geister nach Gottes Gesetz geleitet und überwacht.
Die früher erwähnte seelische Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier, ja das enge Band der Gesetze, das sie verbindet, hat manchen irdischen Naturforscher falsche Schlüsse ziehen lassen (z.B. Darwin; d.Hrsg.). Sie erklären diese Erscheinung eben nur materiell, nur an dem, was sie an anatomischer Ähnlichkeit fanden, ohne des Unterschieds zwischen Werdendem und Gewordenem zu gedenken; ohne zu bedenken, dass der Unterschied zwischen Instinkt und Vernunft - der Maschine und des Bewusstseins - doch auf einem wichtigen Gesetz beruhen müsse, ebenso wie die seelische und anatomische Ähnlichkeit. Es ist unmöglich, hier auf rein anatomischem und physiologischem Wege der Wahrheit auf den Grund zu kommen; dieser Weg allein wird die Menschen nie bleibend aufklären und belehren. Zu den materiell-anatomisch und physiologischen Studien sind geistige und psychische Studien unumgänglich nötig; und zwar durch den Verkehr mit dem geistigen Prinzip, durch Medien und Geister.
Viele sagen, der Mensch habe von allen Naturreichen in sich, und so ist es auch! Die ganze Natur fasst er potenziert in sich durch die Weckung des Seelenprinzips mittels des göttlichen Funkens. Ja, der Geist ist nach seiner Schaffung, wenn er rein und makellos durch Gott gezeugt, und durch das Seelenprinzip (die relative Natur) empfangen und geboren wurde, eine relative Gottheit, gottähnlich. Und mag der Geist noch so tief fallen, mag er als Mensch noch so tief sinken, er bleibt eben immer eine Gottheit nach dem Prinzip seiner Geburt; aber eine gefallene Gottheit. Nur weil sie göttlichen Ursprungs sind, können sich diese gefallenen Gottheiten - diese Geister des Gegensatzes - bessern; der Kern, die Möglichkeit der Umkehr und Neu-Potenzierung, liegt in ihnen.


Fussnote 2: Bei Körperaustritts-Erlebnissen und von Hellsichtigen wurde dieses "Lebensband" als silbern glänzend, pulsierend beschrieben, als "Silberschnur". "Ehe noch der silberne Faden zerreisst" (AT, Pred. 12,6) bedeutet, dass nach dem Zerreissen dieses Lebensbandes (für den physischen Körper) der Tod eintritt.
Fussnote 3: d.h., wo man vieles materiell auffasste.
Fussnote 4: d.h. entsprechend, gleichartig. - Die hier angedeutete Seinsstufe mag einer Hölle gleichzusetzen sein und sich als Vorstellung einer "Unterwelt" ins Menschengedächtnis eingegraben haben (vgl. AT, Pred. 9,10: "... denn bei den Toten, dahin du fährst, ist weder Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit" (nach Luther). Übersetzung Menge: "... denn in der Unterwelt, wohin dein Weg geht, gibt es kein Schaffen und keine Überlegung mehr, weder Erkenntnis noch Weisheit.")


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

3. Die Erscheinungen des geistigen Prinzips (der Intelligenz) und des seelisch-mechanischen Prinzips (des Instinkts),

findet ihr erstere nur im Menschen allein, letztere aber in den Fluiden, Pflanzen und Tieren, in allem.
Die Erde ist derart gestaltet und steht auf solch materieller Stufe, dass ihre Bewohner von den Geistern (der Geisterwelt), von allem fluidischen Leben wie getrennt erscheinen und nichts von alledem zu sehen und zu hören vermeinen! Nun wissen wir jedoch, dass der Mensch nicht allein organische, sondern auch seelische und geistige Eigenschaften (Fähigkeiten) besitzt, infolgederen er auch auf Erden neben der organischen, auch auf seelische Art und Weise sehen, hören und fühlen könnte. So gibt es viele Menschen, Medien genannt, die das sogenannte Aussermaterielle (Aussersinnliche) - die Geister und Fluide - sehen und fühlen können.
Ausser der gewöhnlich sichtbaren Materie gibt es viele Stoffe, die derb, schwer, fühlbar und wägbar sind, wenngleich sie von den Menschen in ihrer Wesenheit nicht gesehen werden, sondern nur nach ihren Erscheinungen bemerkbar sind. Doch da alle diese Dinge auf Gesetzen beruhen, so ist jetzt die Zeit ihrer Entdeckung (durch Menschen) da. Bis jetzt hat man sich noch wenig um die Mittel zu dieser Entdeckung bemüht. Doch ist die Homöopathie als Heilgesetz durch Potenzierung der Materie schon ein Beginn eines wissenschaftlichen Beweises des Daseins geistiger Kräfte.
Haben die sogenannten exakten Gelehrten die Ergründung dieses Beweises studiert und erforscht? Ist ihnen bekannt, warum und wie diese Dynamik so wunderbar heilt? Kennen sie die Wirkungsgrade und Kraftstufen der Potenzierung? - Nein, sie bemühten sich gar nicht, hierin zu forschen; ja, sie sind verwegen genug, das ganze Gesetz dynamischer Heilkraft, der Potenzierung der Materie schnurstracks zu leugnen, also auch alle Heilungen, die auf diesem Wege geschehen, zu ignorieren. Und warum? Haben sie vielleicht triftige Gegenbeweise? O nein! Aber sie können nicht glauben und wollen nicht forschen; sie sagen einfach: die Homöopathie, der Heilmagnetismus und alle Medien sind Unsinn. Doch die Zeit, die Ereignisse und Umstände, das die Erde umgebende geistige Prinzip, letztlich die Geister werden durch ihre Fluide und Einflüsse die Menschen veranlassen, auf diese Studien zu kommen.
Wir möchten gern so positiv (in wissenschaftlichem Sinne; d.Hrsg.) sein als nur möglich. Vorderhand ist es schwer, nur von dem zu euch zu reden, was ihr schon glauben müsstet ohne gegebene Beweise. Doch die Beweise, die euch gegeben werden, sind für die Menschen eben keine, weil sie sich bloss auf Medien (bzw. deren Angaben) beschränken. Wissend, wie wenig die materiellen Beweise die Menschen überzeugen, gehen wir mit vielen anderen Geistern nicht den Weg der physikalischen Effekte, sondern den der vernunftsgemässen Deduktion (Fussnote 5). Wir möchten euch kurz und bündig die Prinzipien derselben mitteilen und zur Beurteilung übergeben.
Ausser den genannten drei individuellen Lebensprinzipien waltet noch das im allgemeinen mechanisch belebende Prinzip. Es strömt aus dem Mittelpunkte und belebt das All, sich verdichtend durch alle Stufen hinab, sich vergeistigend durch alle Stufen hinauf. Kein Stäubchen, kein Lüftchen, kein Tierchen, kein Leben ohne dieses Lebensprinzip. Dasselbe wird aus dem Subjektiven - in den verschiedenen Lebensturnussen - objektiv oder einzeln, bis es seine Potenzierung oder Vergeistigung erreicht; und durch die Vereinigung mit Gottes Hauch und Licht individualisiert bzw. zu Geistern oder zu einzelnen Subjekten wird. In den Embryo-Geistern bildet es dann die Seele oder Hülle des göttlichen, ewig lebenden Funkens, Geist genannt. Das bist du, ich, sind wir alle. Nach diesen Voraussetzungen gehen wir nun zur Erde herab und werden euch die Dinge, die ihr dort sehet, nach diesen Prinzipien erklären; nach diesen drei geistigen Wesenheiten, und nach dem Gesetz dieses Lebensprinzips.
Durch den allgemeinen "Sündenfall" entstand der Gegensatz zum Gesetz, und mit ihm die Gegensatz-Fluide, Gegensatz-Kraft, Gegensatz-Bewegung; wir nennen sie Elektrizität, Repulsion, Derotation. Die Elektrizität ist in ihrem Ursprung geistig und wird fluidisch; sie hat die Repulsion als Kraft, und als Folge die Derotation. Das Gesetz ist in seinem Ursprung Licht bzw. Magnetismus, hat die Attraktion als Kraft, und als Folge die gesetzliche Rotation. Dies sind im Prinzip die scharfen Gegensätze. In der Folge jedoch sind diese Gegensätze durch die "Versöhnung", Assimilation, Stufen und Turnusse vereint, sind durch das Gesetz der Dynamisierung oder Potenzierung, der Einswerdung und Harmonisierung fähig. Ja, Gegensatz und Gesetz sind in ihren Erscheinungen oft so eng ineinander verwoben, dass der Mensch in Verwechslungen der Begriffe und Namen verfiel.
Die Extreme stehen einander scharf gegenüber, aber es gibt vereinende Elemente, die noch in Gährung und Harmonisierung begriffen sind und ein tiefes Studium zu ihrer richtigen Erforschung verlangen. So gibt es nach dem Gesetze keinen puren, reinen Magnetismus auf Erden, ausser in den Äusserungen und Fluiden hoher Geister an ihre Medien; doch auch diese Geister müssen - zu eben diesen Äusserungen - mit Elektrizität vermengten Magnetismus an sich nehmen, wenn sie sich der Erde nähern. Der Mensch kennt die Elektrizität nur in ihrer Kraftäusserung und hat die fluidischen, nervengeistigen, perispritalen Zusammensetzungen und Wesenheiten derselben noch nicht erforscht. Durch die Dynamisierung oder Potenzierung wird die Elektrizität magnetisiert. Dies ist auch das Gesetz, nach welchem der geistige Heilmagnetismus elektrisch-bedingte Krämpfe und Hysterien heilt, elektrische Geister bekehrt oder bannt.
Wenn du das Prinzip des Geistes auf Erden finden willst, so suche in dir selbst, o Mensch! Da findest du das stillsprechende innerste Bewusstsein desselben; ja, da findest du den bewegenden Geist, den Herrscher und König, und unterscheidest ihn von der belebenden Kraft, der Seele und Dienerin, die ersterem mechanisch folgen soll. Wehe, wenn sie der König, und er der Knecht ist; wehe wenn der hingebende Teil den erzeugenden beherrscht!
Dieses bringt uns auf den Dualismus in der Trias oder "Dreifaltigkeit" des Menschen sowohl, als auch aller anderen Wesen und der Natur. - Gehen wir auf einen Augenblick wieder zur höchsten Stufe, zu Gott empor, und wir finden auch in Ihm, der alles in Sich fasst, die erzeugende Kraft und die ergänzende, hingebende Kraftaufnahme. So nannten wir Gott den Erzeuger, die männliche Kraft; die bildende, hingebende Kraftaufnahme (nannten wir) das Lebensprinzip oder die Natur. Beides aber kommt aus Gott, da Er aus Sich selbst heraus die männlich-erzeugende so wie die weiblich-empfangende Kraft entwickelt. Besässe Er diese beiden Eigenschaften nicht, so wäre Er eben kein Schöpfer und hätte das tote Nichts nicht zum Leben erwecken können; so aber ist Gott der Erzeuger von allem in allem. Ihr findet in Ihm, d.h. in der von Ihm ausgeströmten Lebenskraft: Befruchtung oder Lebens-Vervielfältigungs-Bildungsfähigkeit; und doch sind diese Dualitäten in Gott durch das Geschaffene zu einem herrlichen Drei vereint.
Nun werdet ihr es begreifen, dass Gott in Seiner Dreiheit alles aus sich selbst schafft. - Wo Drei, da ist notwendigerweise auch Zwei. Die Zwei schaffen das Dritte, und das ist in seiner Erscheinung ein ,,dreimächtiges Eins". Da alles Geschaffene ein in den Prinzipien Gott ähnliches relatives Bild ist, so findet sich dasselbe Gesetz des Dualismus in der Trias auch in den Geistern und Menschen:
In den neugeschaffenen Geistern wurde der göttliche Funke zum "Erzeuger" oder männlichen Prinzip, und das potenzierte Seelenprinzip zur "Empfängerin", zum weiblichen Prinzip. Beide sind in einem Dualgeiste geeint. In dieser Vereinigung Zweier in Einem ist der Eine nicht besser, der Andere nicht schlechter, sie sind sich gleich! Das Wort Duale schliesst die Gleichheit in sich und heisst: zwei in allem gleiche Geister in einer fluidischen Hülle vereinigt, zwei Wesenheiten bergend, doch vereint durch eine Liebe, durch einen Willen. Dies ist der paradiesische Anfangszustand der Geister, die grösste Glückseligkeit.
In diesen Prinzipien (waren und) sind sie zu bleiben, sich auszubilden und fortzuschreiten bestimmt: Erzeugung und Hingabe, zwei Geister und Wesenheiten in einer Hülle, die vollkommenste Ergänzung zweier Prinzipien, die sich selbst genügen in vollster Liebe, in reinster Harmonie! - Wie konnten doch nur einige aus dieser Harmonie austreten?! Wie konnten sie der versuchenden Stimme des (bereits) getrennten Gegensatzes - dessen einzelne Duale sich mit Hochmut und Eigenkraft rühmen - Gehör schenken?!
Der Wille war frei. Die Dualgeister hatten als solche zweiartige Liebe, zweiartigen Willen. Der empfangende Wille des weiblichen Geistes im Dual empfand den Willen und Wunsch nach der Erkenntnis der einzeln getrennten Gegensatzgeister (Fussnote 6). Dies brachte zuerst in den Dualwillen, dann in die Dualliebe und drittens in die Dualkraft bzw. Fluide Uneinigkeit. Durch das Sich-teilen dieser dreivereinigten Zahl wurden die Dualgeister einzeln - Eins und Zwei - und erschienen als Mann und Frau. Die Dualtrennung hatte Einverleibung, Tod, Geburt, Lebensturnus, Menschen-Sinnlichkeit zur Folge. Wieder ihren Ursprung zu erreichen, wieder eins zu werden in einer Liebe, einem Willen, einer Hülle, ist das Streben, die Aufgabe aller gefallenen und getrennten Geister.
Betrachten wir nun das Leben auf Erden. Wahrhaftig, sie ist ein Ort grosser Busse für beide Teile der gefallenen Dualgeister, aber besonders für den empfangenden weiblichen Teil. Betrachtet das Weib der Erde: Schwächer konstituiert als der Mann, muss sie doch weit mehr leiden als er. Während ihm nur der Genuss bekannt ist, muss sie - die Schwächere - unter grossen Schmerzen die durch die Liebe gezeugte Frucht gebären. Ihre ganze Entwicklung vom Kinde bis zur Jungfrau, von der Jungfrau bis zur Frau und Mutter bringt ihr Schmerzen, die der Mann nicht kennt. Er geniesst, sie leidet. Auch ist die physische Arbeit des Erdenweibes keine minder harte als die des Mannes. Im Gegenteil, oft arbeitet dieser hingebende Geist weit opferfähiger, als der erzeugende herrschende Geist des Mannes, wenn man ihre Konstitutionen vergleicht. Die Bauersund Arbeiterfrau teilt - trotz Schwangerschaft und Ernährung des Kindes - alle Feld- und Landarbeiten des Mannes; ja muss obendrein noch für die Mahlzeit, das Körperwohl und die Bequemlichkeit aller besorgt sein. - Die Bürgersfrau scheint weniger Arbeit zu haben als der Mann, und doch ist dem nicht so; denn während er am Schreibtisch sitzt oder vielleicht anderweitig seinen Geschäften nachgeht, muss die Frau tätig im Hause wirken, sich um alles kümmern, für alles sorgen. Von den Tausenden, die mühsam arbeitend Tag und Nacht dasitzen zur Fristung ihres eigenen oder des Lebens ihres Kindes, mögen wir gar nicht reden. Es ist, als ob hier ein sühnendes Gesetz obwalte! Denn wenn in der Leichtfertigkeit und Sittenlosigkeit dieser Erde aussereheliche Kinder zur Welt kommen, wer trägt diese lebenslängliche Sorge und Last? Wieder das Weib!
Welch ein Genuss wäre es wohl dem Weibe, sich in Studien und Arbeiten zu vertiefen, die denen des Mannes gleichen, der Welt ihre geistigen Kräfte zu widmen, ihren Denkungskreis zu erweitern. Doch darf sie dieses, wenn sie weiblich und in ihrem Kreise nützlich bleiben will, nur bis zu einer gewissen Grenze.
Das instinktmässige Wissen der Frauen ist zu bewundern; denn ohne höhere Schulbildung können sie selbst den unterrichtetsten Männern Stützen, ja oft Ratgeberinnen sein. Sie scheinen das Wissen durch Intuition an sich zu ziehen.
Vor der Welt stand der Mann scheinbar immer höher als die Frau. Er hat auch auf industriellem und wissenschaftlichem Gebiet das meiste geleistet. Er war Künstler, Schriftsteller, Naturforscher, Komponist, während Frauen dies immer nur ausnahmsweise waren. Nun erhebt sich die Frage: können sie dies alles nicht sein, oder hindern nur ihre anderen Frauenpflichten sie daran, es zu werden?
Diese Frage beantworten wir etwas weiter unten. Jetzt wollen wir bloss sagen, dass seinem Wesen nach der empfangende Geist ebenso gut ist wie der erzeugende, denn sonst könnten sie ja nie einige bzw. innige Duale werden; sie sind nur durch den Fall uneinig, entzweit worden. Aber auch in dieser Entzweiung könnte der eine ohne den anderen nicht bestehen. Was wäre z.B. das allgemeine erzeugende Prinzip ohne das empfangende? Ein verlorener Same. Was wäre das empfangende Prinzip ohne das erzeugende? Ein unfruchtbares Feld. Ihr seht, das eine lebt durch das andere; ihr Gesetz ist: sich gegenseitig zu ergänzen, und sogar hier auf Erden schon eine Ähnlichkeit ihres einstigen einigen Dualwesens darzustellen.
Wahrlich, der hingebende weibliche Teil des Duals sühnt durch Schmerzen und Demütigungen seinen Urfehler! Aber das Weib soll und wird auch "der Schlange den Kopf zertreten", d.h. den Gegensatz versöhnen. - nun aber zu unserer Frage:
Können die Frauen den Männern in ihren intellektuellen Tätigkeiten nicht nachkommen oder sollen sie es nicht? - Sobald man den Dualbegriff als naturgesetzliche Zusammengehörigkeit und geistige Gleichheit begreift, so ist die Antwort einfach: sie können den Männern gleichkommen, doch sie sollen es nicht. - Ihre Aufgabe auf Erden ist es nicht, öffentlich zu studieren und öffentliche Vertreterinnen aller Wissenschaften zu sein. Ihre Aufgabe ist dies auf der jetzigen Stufe und dem jetzigen Stadium der Erde noch nicht; denn sie sollen hier den Fall, die Trennung der Duale, dessen Anregung sie - der empfangende Teil der Duale - gaben, büssen (d.h. wiedergutmachen; d.Hrsg.). Deshalb haben sie hinieden eine andere Aufgabe als der Mann. Inmitten ihrer Sühne und Schmerzen, inmitten der Worte: "In Schmerzen sollst du deine Kinder gebären", liegt auch eine unendliche Seligkeit; liegt das tiefe herrliche Gefühl der Mutter, der Lebensgeberin, welches der Mann nicht kennt. - Die Mutterliebe ist das schönste und heiligste Gefühl der Erde, keines kommt ihr an Reinheit und Opferfähigkeit gleich, und dieses Gefühl, es gehört eben der Mutter allein. Dieses oft in den verworfensten Geschöpfen noch rührende Gefühl haben die Frauen den Männern voraus.
Vielen wird der Dualbegriff unangenehm und unheimlich sein. Warum? Eben aus dem Grunde ihres Bruches und Falles; aufgrund ihrer in Selbstliebe und Egoismus verwandelten Dualliebe; aufgrund ihres in Hochmut und Eigensinn verwandelten Dualwillens. Der Dualbegriff, als Ausgangs- und Endpunkt der Geister, müsste euch immer logischer und wahrer erscheinen; denn die Liebe, der Wunsch zur Einigung, entspringen aus diesem Gesetz, so, wie aus dem Dualbruch alle Fehler und Verirrungen erklärbar sind.
Vielen Menschen wird dieser Dualbegriff nicht behagen, da sie - von ihren Dualen getrennt - in Sinnlichkeit und Dualliebe-Verletzung, in eigenmächtigem Hochmut sich ergehen. Weil sie die wahre Dualliebe nicht kennen, die reine und hohe, ergehen sie sich in geistiger und leiblicher Liebeständelei, in Verirrungen. Was ist der Grund aller Laster, des Verfalls der Rassen und des Zunehmens aller Unsittlichkeit? Immer nur dieser eine sinnliche Fall der einstigen harmonischen Liebe. Durch diese Trennung sind beide Teile selbstliebend und selbstwillig geworden, ein jeder glaubt allein für sich bestehen zu können; der Mann trennt sich von der Frau, die Frau vom Manne. Besonders jetzt herrscht eine grosse Derotationsbewegung unter den empfangenden weiblichen Geistern aus der ihnen gesteckten Bahn. Mit allem Ehrgeiz streben sie ihrer sogenannten Emanzipation zu und wollen sich den Männern in Wissenschaft, Industrie und Kunst gleichstellen; sie wollen hinüberrotieren in die Bahn der Männer. O Frauen! Euer enger und gering scheinender Wirkungskreis ist in der Tat in das Mark der Menschheit eingreifender, umfangreicherer und wirksamerer als der des Mannes, der nach aussen schafft. Doch gibt es keine Wirkung nach aussen, wenn die inneren Ursachen, das Mark, die Seele des Ganzen nicht tüchtig sind. Wollt ihr diese innere Arbeit für die äussere verlassen? In der Demut liegt Kraft, und diese Kraft gehört zu solch fruchtbringendem Wirken. Je mehr die Frauen keck ihre Häupter zwischen die Männer stecken, desto erbärmlicher werden sie, weil sie aus ihrem Gesetz - der empfangenden und hingebenden Natur - heraustreten, erzeugen wollen und es nicht können. Wenn jedoch die Frau, der Lilie gleich, geraden Weges, doch mit leicht gesenktem Haupte, treu neben dem Mann steht, dann wird dieser sie immer höher achten, besser lieben, ja dann wird sie ihm unentbehrlich werden, und er wird sie als köstlichstes Juwel schätzen.(Fussnote 7)
Das Weib hat, wie gesagt, die grössten Anrechte auf die menschliche Bevölkerung. Liegt nicht schon hierin allein ein Vorteil vor den Männern? - Der Mann zeugt das Kind, der Mutter allein gehört es an. Und ihr wollt Universitäten besuchen, öffentlich auftreten, den Männern gleichgestellt werden und hoffet, hierin eine nie geahnte Grösse zu erreichen? O Frauen, wollt ihr euch eurer angeborenen Grösse berauben? Wollt ihr euren Wirkungskreis, der so umfassend in das innerste soziale und zivilisatorische Leben eingreift, selbst zerstören? - Es wäre dies der grösste Fehltritt, und eine ungeheure Derotation aus eurem Gesetze!
Woher nun diese Bewegung unter den Frauen, diese Emanzipationswut, diese fixe Idee von ihrer fortwährenden Unterdrückung? - Der Grund liegt in der Entzweiung der Dualgeister, und weil eben nur solche entzweiten Geister zur Sühnung und Besserung auf Erden einverleibt werden. Denn nicht nur das Erdenweib will mit dem Manne wetteifern, auch ihre voneinander getrennten Dualgeister wollen es.
Wir sagten, dass die Anregung zum Falle durch den weiblichen empfangenden Dualteil geschah, und durch den erzeugenden ausgeführt wurde. Deshalb sollen beide büssen, jeder aber in der ihm vorgezeichneten Bahn. Keiner soll sich in Hochmut über den anderen erheben. Keiner ist im Prinzip minder oder mehr als der andere, aber zur Erzielung der Harmonie und Dualeinigung sind einem jeden Bahnen vorgezeichnet, die seiner Wesenheit nach ihm am besten eignen, und zwar für den weiblich-empfangenden Teil nicht die ins Auge fallende äussere wirtschaftliche und politische Arbeit des Mannes, sondern mehr die innere Tätigkeit des sozialen und Familiengeistes.
Je mehr das Weib von ihrem eigenen Wirkungskreis erfüllt ist, desto reiner, geistiger und tätiger ist sie; desto höher steigt sie in ihrem doppelten Wert, und beschämt werden es die Männer fühlen, dass die echte Weiblichkeit Wissen und Bildung, Häuslichkeit und Demut zu vereinen weiss. - Es gehört eine gewisse Kraft und Flexibilität des Geistes zur gerechten Verteilung zwischen häuslichem und geistigem Ausbilden und Wirken.
Diese Zweiseitigkeit haben nur Frauen; denn die Männer sind meist von einer bestimmten Richtung in Anspruch genommen, nur dem einen oder anderen lebend. Die Höhe der weiblichen Reinheit, Klarheit und Ruhe wird selten von einem Manne erreicht. Der weibliche Wirkungskreis ist dehnbarer als der männliche, ohne in die Öffentlichkeit zu treten; er erhebt, aber verkleinert nicht den Geist, er stählt und klärt ihn durch tägliche Prüfung. Der Mann ist durch seine Stellung nicht so vielen täglichen Prüfungen ausgesetzt, da er immer den Vorrang hat und weniger gedemütigt wird; daher ist der männliche Geist aber auch weniger geklärt.
Weil eben die Erfüllung ihrer Pflichten gar nicht leicht ist, so wollen sich viele Frauen ihrer entledigen und werfen sich auf äussere Wissenschaften, deren Erlernung minder schwer ist, weil sich mit Fleiss alles erlernen lässt. Es ist leichter, Zoologie, Geologie, Astronomie zu studieren, als die tägliche Ausübung der Demut, Liebe und Nachsicht zu pflegen; als sich der Ausbildung des eigenen Geistes und anderer Geister zu weihen. Die meisten Männer würden vor dieser Arbeit in Extremen entsetzt zurückschrecken. Zudem soll das Weib die Erhalterin und Trägerin des Glaubens und der Liebe Gottes sein. Für Gott wirken und sprechen; ein Bild der Reinheit darzustellen, ist ihre Aufgabe. Dieses liegt dem Manne fern. Sie kann durch Liebe den Mann an sich fesseln, und wenn ihm dann das makellose Leben einer edlen Frau Gott zu erkennen gibt, hat sie dann ihre Aufgabe nicht erfüllt? Nähern sich dann nicht beide der Dualverbindung?
Wir haben hier kein Wort gesagt, was nicht schon gesagt worden wäre; nur haben wir euch mit dem Prinzip eures Seins, mit dem Uranfang eurer Wesenheit, mit dem Grund eurer Trennung und Sünden bekannter zu machen gesucht.
Die uneinverleibten Geister haben in ihrem Zustande relativ dieselben Versuchungen, Aufgaben und Sühnen zu bewältigen wie die Menschen. Durch die Dualtrennung wurden die Geister in ein männliches und ein weibliches geistiges Prinzip geteilt. In den Turnussen der gesetzlichen Einverleibung (Fussnote 8) ziehen die erzeugenden Geister den männlichen, die empfangenden Geister den weiblichen Samen an sich, um ihn nervengeistig - erstere als Mann, letztere als Weib - auszubilden.
Nun geschehen auch hierin sehr oft Derotationen durch eigenwillige Geister, so dass verkehrte Einverleibungen stattfinden, als erzeugende Geister in weiblichem, empfangende in männlichem Samen. Oft wieder liegen diese verkehrten Einverleibungen im Buss- und Sühnungsgesetz der Geister verankert, sie werden dann gesetzlich (d.h. entwicklungsbedingt) verkehrt einverleibt. Erfolgen jedoch solche verkehrten Einkörperungen durch Derotation bzw. Eigenwillen der Geister, so haben sie gewöhnlich die furchtbarsten Folgen in Form entsetzlicher Auswüchse und Abnormitäten wie Unweiblichkeit, Schamlosigkeit, Feigheit in moralischer Hinsicht. Physisch sind Hemaphroditen (Zwitter) Früchte solch gegensätzlicher Derotationen. Ihr findet oft einen leidenschaftlichen männlichen Geist in einem Weibe, und einen weibisch-eitlen Geist in einem Manne; nehmet sie dann als verkehrte gegensätzliche Einverleibung an. - O Mensch, es gibt nichts Herrlicheres als der potenzierte weibliche Geist, und nichts Kraftvolleres als der potenzierte männliche Geist! Ersterer ist die vollkommenste Schönheit und Liebe, letzterer die vollkommenste Kraft, die vollendetste Weisheit.
Wie unaussprechlich und über alle Beschreibung erhaben ist es, wenn sich zwei so vollkommene Geister zu ihrer dualen Einigung gegenüberstehen, um getraut, vermählt zu werden durch das Dritte, sie einsmachende Fluid. Dies ist der höchste Moment in der Schöpfung. Engelschöre singen ihre Loblieder dazu, und Gott schliesst das neuvermählte wiedervereinte Dualpaar in seine Liebe, sein Licht, seinen Glanz ein ...
Doch kehren wir wieder zur Erde, dem Ort der Sühnung und Prüfung, zurück. Wie vieles ist noch abzustreifen, abzulegen, bis zur Erreichung der herrlichen Dualeinigung! - Das Dualleben, die Vereinigung zweier Wesenheiten in einem Körper, d.h. die Wiedervereinigung, die Vermählung des weiblichen mit dem männlichen Prinzip, ist nicht nur im geistigen und menschlichen, sondern auch im fluidischen, pflanzlichen und tierischen Leben vorhanden. Eingehende Studien der Natur und die Beobachtung derselben liefern euch den Beweis dieser Zweiartigkeit, die vom kleinsten Objektiven ins Subjektive übergeht und in seiner Erscheinung geeint ist. Alles, bis in das kleinste Stäubchen der Luft und Körnchen der Erde, ist männlich erzeugend, weiblich empfangend, fluidisch vereinend. Diese Dreiartigkeit kommt aus Gott und spiegelt sich im Kleinsten wie im Grössten ab, im Objektiven wie im Subjektiven.
Der Mensch ist:
1) Geist, als bewegendes, sich äusserndes Prinzip, als Vernunft.
2) Kraft, als Seele und belebendes Prinzip, als Instinkt.
3) Stoff, als Körperform, Organismus, Ausdruck.
Aus dem zweiten, dem Lebensprinzip, strömt das bindende fluidische Lebensband, welches die Einverleibung, die Ausbildung des Fötus und die Geburt geschehen macht. Bei den Geistern wird dieses Belebungsprinzip zum Nervengeist, d.h. zur fluidischen Hülle der Geister. Die Einverleibung kann eine Ausdehnung des Nervengeistes - eine Organisierung desselben - genannt werden, so wie die Entkörperung ein nervengeistiges Zurückziehen und Ansichziehen der Belebungsfluide aus den physischen Organen genannt werden kann.
Der Lebenskeim wird im Mutterleibe geistig bewegt und geweckt, seelisch und nervengeistig belebt, herangebildet und geboren. Durch dieselben Prinzipien wächst und gedeiht das Kind zum ausgewachsenen Menschen, und stirbt durch das Zurückziehen dieser Prinzipien aus dem materiellen Organismus, d.h. der bewegende Geist und das Lebensprinzip entziehen sich dem Körper und gehen denselben Weg in sich selbst zurück, den sie aus sich selbst gegangen waren; sie werden ein Geist, d.h. ein selbstbewusstes, indivduelles geistiges Wesen, welches den menschlichen Körper als abgestreifte Hülle leblos zurücklässt. Dieser Körper, bar des bewegenden und belebenden Prinzips, zerfällt und verwest, während der Geist fortlebt.
Doch ist der Prozess des Todes von der Medizin immer noch nicht gründlich genug behandelt worden. Oft hält man einen Starrkrampf oder Scheintod, eine längere Abwesenheit des Geistes aus dem Körper, für die definitive Auflösung alias den Tod. Da gäbe es noch viele Mittel, solche "Toten" wiederzuerwecken. Meist werden eure Verstorbenen schon nach einigen Tagen eingescharrt und begraben, denn sie waren ja "tot". In Wahrheit aber waren sie es nicht und befanden sich nur in einem unharmonischen physischen Zustand, welcher in Form von Totenstarre diesen Eindruck erweckte. Wenn der Körper dann im Grabe liegt, muss der Geist durch die seelischen Qualen der totalen Trennung hindurch. Blaue Flecken am Leibe, ja oft auch der Verwesungsgeruch, sind keine untrüglichen Zeichen des wahren Todes, d.h. der totalen Trennung des Leibes vom Geiste; sie sind gewöhnlich Anzeichen, dass diese Trennung und Auflösung kommt, aber sie sind nicht immer die Auflösung selbst. Die Menschen sollten grosse, gut belüftete und wohleingerichtete Leichen-Häuser bzw. Anstalten haben, in welche sie ihre Toten legen, und sie nicht vor dem neunten Tage, und erst nach allen möglichen Wiedererweckungsversuchen begraben. Ärzte sollten in diesen Anstalten die Erstarrten beobachten und wiederzubeleben versuchen. Besonders durch elektrisch-magnetische Einströmungen, ja selbst durch Magnetismus allein, könnte man schöne Resultate erzielen, sowie durch kalte Einpackungen und warme Bähungen (Fussnote 9), je nachdem die Krankheit eben war. Bei allgemein auflösenden Krankheiten sind solche Versuche natürlich unnötig.
Eine solche Wiederbelebungs-Anstalt, durch gute Medien betreut, würde manche "Auferstehung" feiern, manche Tränen trocknen. Nicht in allen Krankheits- und Todesfällen trennt sich der Geist gleich schnell aus dem Körper; durch lebensmagnetische (magnetopathische; d.Hrsg.) Einströmung gäbe es hier manche Möglichkeit der Erweckung, d.h. der Wiederherstellung der Harmonie zwischen Geist, Nervengeist und Körper. In manchen Fällen weilt der Geist länger beim Körper und könnte noch in denselben zurückgerufen werden. Christus kannte die Motoren dieser Wiederbelebungskraft, die, wie ihr seht, nicht aussernatürlich sind, sondern auf Erden nur noch unerforscht und unerkannt.
Die kleinste Disharmonie im Menschen hat ihre Rückwirkung auf den Geist und umgekehrt; man lebt in Wechselwirkungen. Austausch ist das ewige Treiben des Lebens, im Kleinen wie im Grossen.
Es ist kein Gesetz, dass Geist und Nervengeist nur in einem gesunden Körper leben können; sehr oft assimilieren sie sich einer kranken Materie und bilden einen kränklichen Organismus. Die Kränklichkeit des Körpers wäre keine Bedingung für die Trennung des Geistes vom selben.
Verletzungen lebenswichtiger Organe haben den sogenannten Tod zur Folge. Doch es gibt viele Fälle, in welchen keine gänzliche Zerstörung stattfindet, wo die Tätigkeit der Lebensorgane nur paralysiert (gelähmt) ist und man den Geist zurückführen könnte in die Hülle, besonders durch Anrufung desselben; wobei der Geist durch ein gutes Medium selbst Auskunft geben könnte, wie ihm am besten zu helfen sei. (Fussnote 10)
Wir wollen hier einen Zustand hervorheben, der ein Mittelding ist zwischen Scheintod und definitiver, wahrhafter Trennung des Geistes vom Körper. Wenn auch der Geist durch Krankheiten, Disharmonien aus seiner körperlichen Hülle verdrängt wird, er bleibt doch noch eine gute Weile bei demselben, und oft könnte man ihm noch einen lebensfähigen Eingang verschaffen durch Ersetzung der mangelnden Verbindungsfluide. Doch das, was Jesus nur ein Wort kostete, kostet euch das Studium von Jahrhunderten, und noch habt ihr nicht einmal damit begonnen. Die allgemeine Scheu vor den Leichen hält euch ab, euch mit ihnen zu beschäftigen; und wenn der Arzt gesagt hat: "Dieser Mensch ist tot", so muss er es auch sein, selbst wenn Millionen Fälle von Scheintod vorkamen und noch vorkommen werden. Man behandelt eben die Körper der für tot Erklärten wie leblose Massen; man bahrt sie auf, man streckt sie aus, statt sie zu erwärmen, zu magnetisieren, zu elektrisieren oder mit ihnen vorzunehmen, was eben angezeigt wäre. Die Anrufung des betreffenden Geistes würde manches Dunkel aufhellen. Doch darüber lacht die Welt und die Medizin.
Hinrichtungen z.B. sind kein plötzlicher Tod, keine definitive, spontane Trennung des Geistes vom Körper. Nach dem Bilde eures fleischlichen Körpers habt ihr einen Nervenkörper, der von ersterem nicht so plötzlich getrennt werden kann. Also fühlt er (der Geist) alles dreifach: geistig, nervaurisch, fleischlich. Deshalb ist das plötzliche Nehmen des fleischlichen Lebens bei Hinrichtungen oder sonstigem Mord kein definitives Stehenbleiben alles seelischen Nervenlebens; dieses Leben lebt noch fort, bis die nervaurische Agonie es vollendet hat. Das Nervenleben muss sich austoben, bis es den Geist endgültig von sich gibt. Aus diesen Gründen sind Krieg, Mord und Hinrichtung ein dreifaches Unrecht, das nicht nur an der Menschheit, sondern auch an den Geistern verübt wird; man tötet gewaltsam den Körper, das animalische Leben, quält das Nervenleben und den Geist, welchem man eine lange, peinvolle Agonie durchzukämpfen gibt. Obzwar der Verurteilte weiss, dass er sterben soll, so kann er doch nicht die sonst schrittweise Trennung des Geistes und Nervenkörpers vom Fleischleib vorbereiten und bewirken.
Betrachtet die Tiere: sie bekämpfen sich wohl, eine Art die andere, aber kein Adler, kein Tiger zieht gegen seinesgleichen, wohl aber der Mensch. Ihr seht den freien, selbstbewussten Geist - infolge seines geistigen Falles - tiefer stehen, als das dem Naturgesetz mechanisch folgende Tier. Irrsinn, Verblödung, Scheintod, Mord in der eigenen Art, sind Erscheinungen, die unter Menschen, nicht aber unter Tieren vorkommen. Und auf dies, o Mensch, bist du so eingebildet und stolz?
Wir wissen nun, dass alle gefallenen Geister männlich oder weiblich sind; gleichermassen sind es auch ihre Fluide.
Ihr seht, dass der Mensch dreierlei Eigenschaften an sich hat: 1) geistige bzw. vernünftige, 2) seelische alias nervengeistige, und 3) körperliche resp. organische. Zu: 1. Durch seine geistigen Eigenschaften äussert er sich individuell vernünftig, erhält ebensolche Äusserungen von anderen und kann mit ihnen in geistige Verbindung treten.
Zu: 2. Durch seine seelischen Eigenschaften erhält er nervengeistige Verbindungen, fluidische Effekte und Erscheinungen, und gibt solche von sich.
Zu: 3. Durch seine organischen Eigenschaften äussert er sich organisch und empfängt die Äusserungen des ihn umgebenden Lebens.

Auf dieser Basis gründet sich der Geisterverkehr als Naturgesetz, weil er als solcher in den Menschen und Geistern selbst liegt. Es ist also der Geisterverkehr mit den Menschen weder ein Wunder, noch etwas Aussergewöhnliches, sondern er ist begründet im Gesetz der Gleichheit der Duale, die durch Assimilierung, Vereinigung oder Mediumschaft zu ihrer harmonischen Verbindung gelangen. Viele betrachten alle Mediumschaften als Ausflüsse der - wie sie sagen - "magnetischen Kraft". (Fussnote 11) Die Auffassungen hierüber sind aber sehr einseitig. Der Magnetismus im Menschen äussert sich dreifach und dreiartig, und zwar:
1. geistig, als Licht,
2. fluidisch, als Attraktion und Assimilation (Anziehung und Angleichung),
3. physisch, als Wärme und Ausströmung.
Dieser Magnetismus ist indessen niemals ganz rein, sondern immer mit Elektrizität gemengt; ausser im reinen hohen Geiste, welcher dynamisierten, potenzierten Magnetismus enthält. - Magnetismus Nr. 1 ist bewegend, und je nach dem Geiste hoch oder niedrig potenziert.
Magnetismus 2 ist belebend, mehr oder weniger attraktiv und assimilierbar, d.h. flexibel. Magnetismus 3 ist mehr oder minder kräftig und warm, leicht oder schwer; er hat stets die beiden ersteren als Bedingung, ist der physische Ausdruck ihrer Wesenheit, das dritte dieser Duale.
Der Magnetismus Nr. 1 ist Licht, d.h. Prinzip, und solches liegt als Potenz des Geistes in ihm, seine Substanz, seinen Wert und seine Stufe angebend. Magnetismus 2 liegt in seinen Nerven und Fluiden. Magnetismus 3 liegt im Blut und im Körper.
Der Mensch strömt eine Dreikraft aus und saugt ebenso eine Dreikraft ein. Durch dieses Wechselleben, dies fortwährende Geben und Empfangen, lassen sich alle geistigen, seelischen und körperlichen Zustände der Menschen und Geister erklären. Die Gesundheitsbedingungen der Menschen, die Ursachen vieler Krankheiten, Infektionen, endlich alle Mediumschaften lassen sich aus diesen Gesetzen ableiten.
Auch die Geister haben diese drei Arten von Magnetismus in sich; der geistige und seelische bleibt derselbe wie beim Menschen, nur der körperliche Magnetismus ist hier fluidischer Magnetismus, der bei der Einverleibung (Inkarnation) organisch wird.
Das Urgesetz der Drei in Eins, welches das Dualgesetz in sich schliesst, ist mit logischer Folgerung auf alles anwendbar. So bildet der Mensch selbst einen Triangel: Der Geist ist die Spitze, dargestellt durch den Kopf mit seinen Denkorganen. Die Fluide konzentrieren sich im Sonnengeflecht, unter dem Herzen des Menschen. Der Mensch ist Folge des geistigen Falles, deshalb ist er - wie alles Lebende - in Gegensätze bzw. Polaritäten geteilt.
Vom Gehirn also bis zum Sonnengeflecht geht der gesetzliche Triangel oder das Reich des Lichtes und Geistes. Dort kondensieren sich die zwei Polaritäten, d.h. der zweite Triangel, der Triangel des tierischen Lebens, schliesst sich als umgestürztes Gesetz an den ersten Triangel:

Geistes-Triangel und Triangel des tierischen Lebens

Das potenzierteste magnetische Fluid geht vom Geiste oder Lichte aus in das Nervensystem und Sonnengeflecht. Die elektrischen Fluide kommen von den Unterleibsorganen ebenfalls in das Sonnengeflecht, und zwar als Wärme. Indem das Sonnengeflecht die Attraktion bildet und die Polaritäten in sich vereint, kondensiert und bereitet, so hat es auch die Kraft der Wiedergabe und Repulsion (Abstossung): die geistigeren Fluide steigen in das Gehirn, die elektrischeren in Unterleib und Füsse; erstere geben dem Gehirn Nahrung und Flexibilität, letztere den Unterleibsorganen Verdauung, den Füssen Bewegung. Ihr denket und bewegt euch im Gesetz der magnetisch-elektrischen Polaritäten und in der Kondensierung derselben. Störungen dieser Verhältnisse nennt man Krankheiten.
Wenn der Mensch nun diese zwei Triangel (bildlich gesprochen) bilden soll, so nehmen wir an, dass die geistigste Potenz, d.h. der persönliche Geist, hauptsächlich auf die Spitze bzw. das Gehirn wirkt; dass diese Wirkung sich durch den ganzen Organismus verbreitet und sich mit den elektrischen materiellen Lebensfluiden des Unterleibs im Sonnengeflecht kondensiert, wo der Hauptsitz der nervengeistigen Fluide, des Gefühls oder der Seele ist. Auf diese Art wirkt der Geist hauptsächlich im Gehirn, die Kraft im Sonnengeflecht, der Stoff im Unterleib.
Bei seiner Einverleibung muss der Geist sich an diese Gesetze halten. Er selbst und seine Eltern leben und sind ja nur nach diesen Gesetzen Geist und Mensch. Bei der Einverleibung sehen wir aber den Drei-Geist, die Drei-Kraft, den Drei-Stoff in einer Wirkung. Da nun dieselben niemals harmonisch sind, so seht ihr ein, wie schwer es ist, erstens harmonische Eltern zu finden, und zweitens sich selbst harmonisch einzuverleiben. Hierbei arbeitet das Gesetz der Assimilierung, Kondensierung oder Gleichmachung. Ein jeder Geist hat diesem Gesetz zu folgen. Und wenn seine Vernunft nicht ausgebildet genug ist, dieses Gesetz zu erkennen, so hat er den Instinkt, der ihn seelisch-mechanisch zur Befolgung dieses Gesetzes treibt. Weil aber viele Geister im Vernunft-Gegensatz ausgebildet sind und die Erde selbst ein "gefallener" (tiefstehender) Planet ist, so sind die Einverleibungen auf derselben sehr schwer zu harmonisieren. In dieser Unharmonie liegen die vielen Leiden des Weibes, die Sinnlichkeit der Eltern, die Degeneration der Kinder.
Bei der Einverleibung wirkt der Geist absolut motorisch auf den Vater, relativ belebend auf die Mutter. Ist nun dieser absolute Lebenskeim in der Mutter, so ist auch der sich einverleiben wollende Geist und zwar durch seinen Perisprit (Nervengeist) - fluidisch im Fötus, dem er seelische Lebenskraft gibt. Der Geist selbst ist an Mutter und Fötus gebunden und befindet sich in einer oft schmerzlichen organischen und nervengeistigen Umgestaltung. (Fussnote 12)
Während nun der wachsende Fötus durch die Mutter organisches Leben an sich saugt, zieht er durch den ihn belebenden Geist seelisches Leben an sich. Da der Geist die Mutter fortwährend umgeben muss, so sind dadurch die verschiedenartigen Seelenzustände der schwangeren Frauen zu erklären, weil eben der sie umgebende Geist grosse seelische Einwirkungen auf sie hat. Umgekehrt sind die Einwirkungen der Mutter auf das noch ungeborene Kind bekannt. Hierin suchet wieder die Polaritäten, die sich berühren, kondensieren, abstossen, um ein drittes Ganzes zu bilden. Wenn die Frucht das Stadium der materiellen Reife erreicht, prägt sich das seelische Leben immer mehr und mehr in demselben aus, so dass das Kind zum lebenden Wesen im Mutterleibe wird.
Der Geist bildet sich also mit dem Fötus, durch die nervengeistigen Fluide auf ihn motorisch einwirkend - im Verein mit dem organischen Leben der Mutter - seinen Organismus; die Einwirkung des Geistes ist demnach bis zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes eine äusserliche. Doch im Vorgang der Geburt kehrt der Geist mehr und mehr in seinen Körper ein; der erste Schrei des Kindes kündet euch die vollständige Menschwerdung des Geistes an. Nun kann der Geist nicht mehr von aussen auf seinen Körper einwirken, sondern nur noch von innen heraus. Totgeburten entstehen durch das Zurückziehen des Geistes aus dem Organismus.


Fussnote 5: Deduktion = Schlussfolgerung vom Allgemeinen aufs Einzelne.
Fussnote 6: Mit anderen Worten: Den gemeinsamen Bemühungen der dualmässig bereits getrennten Gegensatzgeistern gelang es, im weiblichen Dualprinzip der reinen Paradiesgeister (d.h. in "Eva") die Wissbegierde zu wecken. - Es ist in diesem Zusammenhang belangreich, dass Neugier noch heutigentags als überwiegend weibliche Charaktereigenschaft gilt.
Fussnote 7: Sofern der Mann selber bewusst zu leben gelernt und Sinn, Zweck und Ziel menschlichen Seins erkannt hat.
Fussnote 8: d.h. der individuell karmisch und entwicklungsbedingten Inkarnationen.
Fussnote 9: "Bähungen" ist ein veralteter Ausdruck für die Anwendung feucht-warmer oder trocken-warmer Umschläge (Tücher, Kräuterkissen). Kalte Umschläge finden z.B. in der naturheilkundlichen Priessnitz-Methode Anwendung.
Fussnote 10: Über sich selbst oder für andere zutreffende Diagnosen zu stellen und therapeutische Anweisungen zu geben (siehe  Edgar Cayce), ist auch im Zustand des sog. Somnambulismus möglich. Hypnose, Trance und Somnambulismus sind lediglich verschiedene Grade eines aussergewöhnlichen psychischen Zustandes.
Fussnote 11: Veralteter Ausdruck für psychische oder mediale Kraft.
Fussnote 12: Belangreich hinsichtlich der Abtreibungsproblematik!


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Ein weiterer Kommentar

Dasselbe Weltgesetz, welches die Entwicklung, Fortbildung und das Endziel der Materie bestimmt, ist auch für die Entwicklung, Fortbildung und Harmonisierung der Geister massgebend.
Als das All von Gott belebt wurde, musste dieses Lebendige nach dem Gesetz des Schöpfers seinen Turnus durchmachen, um das seelische Lebensprinzip zu entwickeln, welches zur Individualisierung der Geister notwendig war. Ebenso, wie dieses sich im Gegensatz bewegen musste, ebenso sollten auch die daraus geschaffenen Geisterseelen, welche mit dem göttlichen Funken geschwängert waren, in selbigem (dem Gesetz) arbeiten. Da nun, wie euch bekannt ist, nicht alle diese Wesen solches taten und viele aus diesem Gesetze heraustraten, es übertraten, dasselbe brachen, so musste für diese, ihren Verhältnissen zufolge, das frühere Weltgesetz eine Ausdehnung, Erweiterung erhalten, wie es der Bruch erforderte.
Dieses ausgedehnte erweiterte Weltgesetz, welches eine Folge des Bruches war, musste eine Einteilung, Hineinteilung (Division) erleiden, welche in dem aus Gott geschaffenen attraktiven Bindeband oder Mutterband bestand, wodurch diese Geister an das Gesetz gebunden und ihnen dadurch die Gelegenheit gegeben ward, sich wieder in den Kreis, aus welchem sie sich geschwungen hatten, zurückbegeben zu können.
So, wie dem All seine Zeit gesetzt war, innerhalb welcher es das seelische Lebenselement gebären musste, um die Gottesfunken zu empfangen und als Individualitäten wieder aus sich herauszugebären, ebenso hat das Weltgesetz auch seine Zeit, um das aus dem Gesetz des Innern getretene und sich im äusseren Gesetze bewegende geistige Prinzip wieder nach dem Inneren zurückzuführen. Diese Zeit ist sowohl nach himmlischen, als auch weltlichen Begriffen eine Zahl; und eine solche Zahl ist jeder Welt und jedem Geist - je nach ihren verschiedenen Stufen - gesetzt.
So, wie die Zahl des Weltgesetzes für die grobe Materie in der Spiralkreisbewegung der äusseren Rotation der Unterwelten ihren Ausdruck findet, ebenso ist sie auch für die feine Materie in den Spiralkreisen der inneren Rotation der Oberwelten ausgedrückt; denn das ganze Weltenall ist auf mathematischen Grundsätzen erbaut, die in der Grundzahl 1 - nämlich in Gottes Zahl, aus welcher alle Zahlen fliessen - ihre Wurzel haben.
Die Geister schufen sich ihre Wohnstätten selbst, und mussten dies nach dem bestehenden Zahlengesetz tun. Diejenigen, welche durch ihren Fall dem Zahlengesetz der Unterwelten anheimgefallen waren (welches ein zuerst durch Addition, dann später nach dem zweiten Falle ein durch Multiplikation sich vermehrendes war), mussten ihre Arbeit in demselben teils unbewusst-mechanisch, teils intelligent-freiwillig tun; und müssen auch wieder im Potenzierungsgesetz (welches ein der Einheit zustrebendes subtrahierendes Zahlengesetz ist), so lange arbeiten, bis sie alles wieder auf jene Zahl bringen, von welcher aus die Vermehrung durch ihren gegensätzlichen Willen geschah. Und diese Zahl, deren Ziel sie durch immerwährende Reduktion anstreben, ist die Zahl 3, von welcher der Bruch ausging, der eine solch immense Vermehrung zur Folge hatte.
Also muss der Geist mit diesem Zahlengesetz mitrotieren, wenn er in das engere Gesetz der Drei, welches das himmlische Gesetz ist, eintreten will. Wer das nicht tut, bleibt im Gesetz der Unterwelten und kommt aus Tod und Einverleibung (Stoffwechsel) nicht heraus. Es kann im Gesetz der Unterwelten der Geist nur in der Materie und durch die Materie vorwärtsschreiten; und solange er noch zur Materie hintangiert, ist er nach dem Gesetz der Ähnlichkeit an dieselbe gebunden, d.h. das Gesetz der Unterwelten ist für ihn massgebend und bestimmend. So viel er durch seine Willenskraft vermehrt, verdichtet hat, so viel muss er durch seine Willenskraft wieder vermindern, verdünnen.
Wenn wir sagen: Ihr müsset euch dem Guten bequemen (das Gute anstreben), des Schlechten entäussern, so ist das gleichbedeutend, als sagten wir euch: Ihr müsset an euch selbst subtrahieren. Von eurer Zahl, die ihr euch freiwillig selbst bestimmtet, kann und darf euch auch nicht eine Ziffer weggenommen werden, da dies eine Beeinträchtigung des freien Willens wäre, welchen selbst Gott, als ihr gegen Ihn wirktet, nicht beeinträchtigte. Jeder muss seine sich selbst gemachte Zahl aufarbeiten und seine Rechnung muss in allen Punkten übereinstimmen, alle Proben aushalten, um recht befunden zu werden.
Der aus Gott rein erschaffene Geist führte die Zahl 3, welche in den Attributen "Intelligenz, Liebe, freier Wille" ihren Ausdruck hat. Diese Zahl habt ihr überschritten und eure Eigenschaften durch viele andere - entgegengesetzte - vermehrt. Dieses Vermehrte müsst ihr durch moralische Substraktion aufarbeiten, bis zur euch anerschaffenen Drei. Also arbeitet und rechnet an euch selbst, damit ihr euch aus dem Gesetz der Unterwelten heraussubtrahiert und in das Gesetz der Oberwelten hineindividieret, um dann im Gesetz der Drei dort zu beginnen, wo ihr bei eurem Falle stehengeblieben seid.
Gerechtigkeit heisst nach unseren Begriffen "recht rechnen". Und um recht zu rechnen, muss man der Grundzahl Eins folgen; und der Eins folgen heisst Gott folgen. Jede andere Rechnung führt zur Verwirrung, zum Chaos. Letzteres ist der Gegensatz zur Harmonie, welche aus der Zahl Drei erbaut, eine reale Schaffung, ein konkretes Eins ist.
(Aus "Reflexionen aus der Geisterwelt", Budapest 1873, S. 171ff. - Beitrag "Zwei Reflexionen über die Gerechtigkeit", Teil 2: "Vom mathematischen Gesichtspunkte"). Ergänzend hierzu aus GK, 111:
In Geist, Kraft, Stoff haben wir die Drei definiert. Christus sprach nie von einer ,Dreifaltigkeit'. Er sprach von Gott, dem Vater. Er nannte sich den Sohn (Erstling) und versprach seinen Jüngern den Geist der Wahrheit, der ihnen am Pfingstsonntag erschien. 1) Gott der Vater und Schöpfer. 2) Seine Erstlinge, geschaffen vor jedem Sündenfalle, die Christusse, eins mit dem Vater. Dann 3) die Totalität der heiligen,nach dem Falle geschaffenen Geister, worunter ihr ,den heiligen Geist' zu suchen habt. Die Einwirkung dieser heiligen Geister auf Erden ist eine permanente auf jene, die den heiligen Geist anrufen. Diese dritte Geisterkategorie ist ,die Versöhnung' Gott des Vaters nach dem Fall der Erstlingsgeister, nach dem ersten Bruch. Solche heiligen Geister zu werden im Drei ist euer Ziel; dieses haltet fest, so werdet ihr eins mit dem Vater, durch Christus, den Sohn. - Ruft jemand den heiligen Geist an, so dringt sein Ruf in die Totalität der heiligen Geister ein, und einer unter ihnen kommt dann, den Betreffenden zu erleuchten. Die Gleichheit macht einig; ob man da sagt der Messias oder die Messiasse, der Sohn oder die Söhne, bleibt sich - in der Urdrei - gleich.


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Gott/Erstlinge/Geister.

Erkennet die drei geistigen Prinzipien: Den ewigen Gott, den Schöpfer; die Erstlinge seines Geistes, das ist für euch speziell der Erlöser Jesus Christus, der Sohn Gottes, der aus dem Vater kam und der da war, ehe ihr waret und ehe noch das Böse existierte, und der da kam, euch zu erlösen; euch, die ihr das dritte geistige Prinzip seid: die Geister oder Kinder Gottes. (RefBl II, Erläuterungen zu den Apostelbriefen, empfangen durch Adelma von Vay, S. 21)
Alles Bestehende ist eine grosse Dreieinigkeit: Gott der Schöpfer; die vorweltlichen Geister bzw. Erstlinge seines Geistes, die da waren vor dem Falle, die Mitarbeiter der Schöpfung, aus denen Christus der Erlöser kam; die nachweltlichen Geister (der Paradiese), welche nach dem Sturz der Erstlinge kamen und als geheiligte reine Geister - in ihrer Gesamtheit - den Heiligen Geist bilden. Dies ist "Gott Vater, Sohn und heiliger Geist". (aaO, 73)


[ Startseite ]  -   [ Nachträge ]  -   [ Inhalt ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt -  © Wegbegleiter

Letzte Änderung am 24. Jan. 2000