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Parapsychologie

Erlebnisbericht von Frau Bernarda Stocker (Dipl. Krankenschwester) aus der Fachzeitschrift Heim, Nr. 11-2000, bearbeitet von Rudolf Passian

„Ich wott a chli schlafe“ [Ich will ein wenig schlafen]

Ich möchte von meinem Erlebnis berichten, welches für den grössten Teil der Bevölkerung sehr unwahrscheinlich klingen mag. Ebenso fehlte mir oft der Mut, mit jemandem darüber zu sprechen, denn ich hatte Angst, nicht ernst genommen und belächelt zu werden. Ich konnte anfangs mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen und erzählte erst einen halben Tag später einer Pflegeperson davon. Sie glaubte mir nicht und belächelte mich. Ich verschwieg es und erzählte erst einige Wochen später jemandem wieder davon. Diese Person glaubte mir und sie erzählte ein ähnliches Erlebnis. Nun möchte ich meine Geschichte weitererzählen und damit vor allem Pflegepersonen ansprechen, welche eine ähnliche Begebenheit erlebten.
Ich arbeite auf einer geriatrischen Pflegestation. Eines Morgens kam eine Schwesternhilfe zu mir und bat mich, sofort ins Zimmer von Frau Mala zu kommen. Am Gesichtsausdruck der Schwesternhilfe wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich kam in das Zimmer von Frau Mala. Sie sass am Tisch. Es sah aus, als ob sie einfach nur schlafen würde. Ihr Gesicht war ganz blass, der Puls kaum fühlbar und sie war nicht mehr ansprechbar. Ich vermutete, dass sie wahrscheinlich wieder einen kleinen Schwächeanfall erlitt. Wir hoben Frau Mala ins Bett, da sie immer mehr in sich einfiel. Im Bett erblasste Frau Mala noch mehr, ihr Atem wurde oberflächlicher und der Puls wurde noch schwächer. Zusehends marmorierten sich ihre Beine, sie bekam kalte Extremitäten und das bekannte weisse Dreieck im Gesicht war schon zu sehen. Ich hatte noch nie zuvor einen so schnellen Prozess mitangesehen. Innerhalb von wenigen Minuten veränderte sich ein „normaler Körper“ zu einem „sterbenden Körper“ hin.
Wir benachrichtigten umgehend die Angehörigen und ich blieb bei Frau Mala. Ich setzte mich zu ihr auf den Bettrand und hielt ihre Hand. Plötzlich nahm Frau Mala meine Hand, als wollte sie mir „grüezi“ sagen. Sie drückte ganz fest und bekam einen liebevollen, fröhlichen und schmerzfreien Gesichtsausdruck. Dies hatte mich sehr beeindruckt. In diesem Moment bekam ich das Gefühl, als berühre ich nur noch einen Gegenstand und nicht mehr Frau Mala. Dann schaute ich unwillkürlich zur Decke hin und sah Frau Mala in der linken Ecke mir zulächeln. Ich konnte diesen Augenblick gar nicht richtig einordnen und schmunzelte vor mich hin. Ich dachte, das kann doch gar nicht sein. Immer wieder schaute ich an die Decke, links, dann rechts. Erstaunlicherweise war sie immer links oben zu sehen und mir war unwohl. Ich stand auf, öffnete intuitiv das Fenster und setzte mich wieder auf den Bettrand. Ich dachte, vielleicht kann sie nicht loslassen und ihre Seele ist im Zimmer gefangen. Wie könnte ich ihr denn jetzt in dieser Situation helfen, und mache ich das Richtige?
Während mir tausend Gedanken durch den Kopf gingen, unterbrach mich plötzlich Frau Mala. Sie setzte sich auf, als ob nichts war und fragte in ihrem italienischen Akzent: „Was magge Du da?“ Ich war völlig sprachlos und sagte: „Ich leiste ihnen einfach ein wenig Gesellschaft.“ Sie sagte: „I ani Durst.“ Ich gab ihr ein Glas Tee. Sie trank den Tee in einem Zug und meinte: „I wott a chli schlafe.“ Während unserer Kommunikation schaute ich wieder an die Decke und es waren ganz normale Wände zu sehen. Ich fühlte nun, dass wieder Frau Mala und nicht ein Gegenstand im Bett lag. All ihre (Todes-)Anzeichen verschwanden in so kurzer Zeit, wie sie auch aufgetreten waren. Frau Mala atmete wieder ganz normal, ihre Vitalwerte waren nicht mehr aussergewöhnlich und ihr Gesicht bekam wieder eine rosa Farbe. Ich liess nun Frau Mala schlafen und ging aus dem Zimmer. Eine Pflegeperson kam auf mich zu und fragte, ob sie gestorben sei. Ich sagte: „Nein, sie schläft.“
Nach diesem Erlebnis begegnet mir Frau Mala immer mit einem sonderbaren und freundlichen Lächeln.

Bernarda Stocker


Rudolf Passian setzte sich mit Sr. Bernarda Stocker in Verbindung und bat um Beantwortung der Frage, wie und wo im Gesicht sich „das bekannte weisse Dreieck“ zeige, und ob dessen Spitze nach oben oder unten zeige.
Sr. Stocker teilte daraufhin mit, dass sie viele positive Reaktionen auf ihren Bericht erhalten habe. Frau Mala sei 97 Jahre alt und spreche einen schwer verständlichen italienischen Dialekt. Bedingt durch ihre Krankheit könne sie sich zu jenem Erlebnis leider nicht äussern.
Das weisse Dreieck sei ein Todeszeichen und es sei „bei den Menschen individuell zu sehen, meistens mit der Spitze nach unten gerichtet.“


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"