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Aus der Broschüre 'Die Goldenen Sprüche des Pythagoras (582 - 497 v. Chr.)', Gestaltung: MCPassian 1997, Druck: Hopfengärtner München
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.

Die Goldenen Sprüche des Pythagoras (582 - 497 v. Chr.)


Liebe

ist das einzige
was wächst
wenn wir sie verschenken.

Pflicht ohne Liebe
macht verdriesslich.

Verantwortung ohne Liebe
macht rücksichtslos.

Gerechtigkeit ohne Liebe
macht hart.

Wahrheit ohne Liebe
macht kritiksüchtig.

Erziehung ohne Liebe
macht widerspruchsvoll.

Klugheit ohne Liebe
macht gerissen.

Freundlichkeit ohne Liebe
macht heuchlerisch.

Ordnung ohne Liebe
macht kleinlich.

Sachkenntnis ohne Liebe
macht rechthaberisch.

Macht ohne Liebe
macht gewalttätig.

Ehre ohne Liebe
macht hochmütig.

Besitz ohne Liebe
macht geizig.

Wirklich:
Ohne die Liebe
ist alles in der Welt verkehrt.
Erst die Liebe macht alles gut.

Pythagoras

[ Gestaltung MCPassian 1997 - Druck: Hopfengärtner München ]


Die Goldenen Sprüche

I.
Zuerst verehre in allem die ewigen Götter, die geistigen Lenker des Kosmos;
Dann folge deinem Gelübde und dem erhabenen Vorbild der Grossen und Edlen;
Auch den niederen Göttern und Erdschicksalslenkern vergiss nicht zu opfern.

II.
Ehre die Eltern und alle, die deinem Herzen und Geiste verwandt sind.
Und wähle die, deren Tugend am höchsten vollendet, zu Freunden.
Und sei stets bemüht, ihren Worten der Liebe und Taten der Freundschaft zu folgen.

III.
Verachte nie einen Bruder, weil er noch mit Fehlern behaftet;
Denn wenn er nur will, kann auch er sich höherverwandeln.
Erkenne dies wohl und üb' dich, dich selbst zu bemeistern
Und Herr zu sein über Trägheit und Gier, Unmass, Wollust und Zorn.

IV.
Handle niemals gemein und gegen die Stimme des bess'ren Gewissens,
Sondern achte den Willen des göttlichen Selbstes in dir und in andern;
Und strebe, selbstlos gerecht zu sein in Worten und Taten.
Sei deines Denkens und Fühlens Meister;
und was du tust, tue ganz und mit voller Bewusstheit!

V.
Gedenke immer des Todes, der dir nimmt, was bloss irdisch vergänglich;
Doch sorge dich nicht, wenn die Erden-Schätze dir wieder und wieder entgleiten.
Was immer dich trifft, ertrag' es geduldig als Folge früherer Schuld.
Doch suche zu bessern, was wendbar, auch wenn du erfährst,
Dass oft die Besten der Prüfung des Schicksals am häufigsten unterworfen sind.

VI.
Höre nun, was ich dir sage, und folg' meinem Rat zu deinem eigenen Besten:
Lass nie dich erschrecken oder behindern durch böse und gute Worte der Menschen:
Wenn sie dich verleumden, bedenk', dass man das Übel nur überwindet durch Nichtwiderstreben,
Und lass nie dich verführen durch anderer Menschen Worte und Taten,
Etwas zu denken, zu sagen oder zu tun, was du nicht selbst als gut, vollkommen und würdig erkanntest!

VII.
Nur der Nicht-Erkennende redet und handelt uneingedenk der späteren Folgen;
Du aber suche, richtig zu denken und richtig zu handeln, um Gutes zu wirken,
Und alles zu lernen, was das Leben dich lehrt,
damit du einst seine göttliche Fülle geniessest!

VIII.
Vergiss keinen Tag dich auch um deines Leibes Wohl zu bekümmern,
Doch halte Mass in Speise und Trank und in der Pflege deines Körpers.
Mässig sein heisst: nichts zu tun, was deine Gesundheit nicht fördert;
Einfach zu leben - nicht üppig, den Ärger und Neid der andern erregend -,
Nie zu verschwenden zur Unzeit, wie es der Tiermensch zu tun pflegt;
Niemals dem Geiz und den Sinnen zu frönen und den Gottgeist in dir zu fesseln!

IX.
Tue nichts, was später dir schadet. Denk', ehe du handelst,
Und beschliesse den Tag nicht ohne ernste Prüfung des heute Gewirkten.
Frag' dich: was hab' ich getan? was hab' ich geirrt? und was habe ich unterlassen?
Wirktest du Böses, so tadle es und stärke in dir aufs neue den Willen zum Guten;
Wirktest du Gutes, so freue dich dessen und lass es dir Ansporn sein zu abermals Bess'rem!

X.
Dieser Regel gedenke, folg' ihr mit Fleiss und liebe das Gute,
Dann wirst du den Pfad der Tugend, den Lichtpfad der Götter beschreiten,
So wahr Der ist, der deiner Seele Unsterblichkeit lieh: der grosse All-Eine!

XI.
Geh' nie an ein Werk, ohne vorher im Herzen die Gottheit zu bitten, es zu vollenden.
Wenn du dieses getan, wirst du der Menschen und Götter unsterbliches Wesen erkennen
Und schweigend schauen, was aller Geschöpfe Vergehen und Wiederkehr wirket
Und wie in allem Sein die gleiche Geist-Natur wundersam weset.

XII.
Nichts bleibt deinem Auge verborgen: nichts Kommendes und nichts, was einst war.
Als selbstverschuldetes Unglück erkennst du alsdann die Leiden der Menschen,
Die die Wirklichkeit nicht erkennen und nicht die Nähe der liebenden Gottheit!

XIII.
Weh' über die Blinden, die Gott nicht im eigenen Innern erleben,
Die nicht begreifen, dass nur durch den eigenen Geist sie sich vom Übel erlösen!
Wie Räder, von fremden Kräften getrieben, gezogen, eilen sie hierhin und dorthin
Ohne Ruh, immer den Zwiespalt im Herzen, der sie verfolgt, wohin sie auch wandern...
... Erst wenn sie die innere Einheit errungen, sind sie von Leid und Notwendigkeit frei!

XIV.
Lasst guten Mutes uns sein, denn das Menschengeschlecht ist göttlichen Ursprungs
Und bestimmt, die verborgenen Tiefen des eigenen Selbst, der Natur und der Gottheit zu schauen!

XV.

Stehst im Erwachen du schon, so tue beharrlich, was ich dir sage,
Damit deine Seele ein reiner Spiegel der Weisheit und Liebe des Göttlichen werde;
Halt' dich fern von allem, was Leib und Seele herabzieht;
Prüfe in Stunden der Stille und weihe dich selbst und den Weg, dem du folgst!
Der göttliche Geist in dir sei dein alleiniger Führer und Helfer!

XVI.

Wenn du den Erdenleib dann einst verlässest und zur Heimat der Seele emporsteigst,
Dann wirst du selber ein Gott, leuchtend, unsterblich und ewig!

Pythagoras

[ Gestaltung MCPassian 1997 - Druck: Hopfengärtner München ]



[ Anm.d.Erf: Die letzte Zeile in XVI "Dann wirst du selber ein Gott" meint: Während des Hinstrebens zu Gott wirst du immer vollkommener, wirst du dir bewusst, ein zur relativen Vollkommenheit reifendes Geschöpf Gottes zu sein, Ihm qualitativ ähnlich (nicht gleich, vor allem nicht quantitativ!), daher (wie Er) individuell bewusst, glücklich (glückselig), ewig (unsterblich) und nie allein - sondern im Dual vereint (vor Gott)! Du wirst aller Seiner göttlichen Gaben - die er für dich bereit hat - teilhaftig und das wird dir dann so vorkommen, als seiest du selber ein (relativer) Gott, aber nicht: Der (absolute) Gott. Verstehe das ja nicht falsch! Das war/ist nämlich der Hauptfehler der Gegensatz-(Erstlings-)Geister: Sie wollten genau so sein (werden) wie Gott. ]

[ Anm.d.Erf: Der Satz in XIII "Die nicht begreifen, dass nur durch den eigenen Geist sie sich vom Übel erlösen!" meint: Sich freiwillig durch Selbstarbeit vervollkommnen, d.h. zu der dem relativen (Dual-)Geschöpf höchstmöglichen geistigen/kraftmässigen/stofflichen Potenz (der Liebe) emporarbeiten, mit Hilfe von Gott, den Gott treuen Erstlingen (für uns: Christus) und der guten Geisterwelt (=Solidarität der Geister). Wichtig: In diesem Satz ist nicht die Rede von Selbsterlösung! ]


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"