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Rudolf-Passian-Forum - Erfahrungsbericht

Beitrag von Dora Spiegl, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2002, S. 26.

Symbolische Wahrträume in grosser Not

Es herrschte ein strenger Winter. Infolge meines schweren Herzleidens konnte ich meinen Beruf als Krankenpflegerin nicht mehr ausüben. Ich war invalid, bekam aber nur so wenig Rente, dass es zum Leben nicht reichte. Die gesamte Rente ging für die Miete drauf. Ich hatte nichts zu essen. Kein Holz, keine Kohle im Keller. Kurz und gut: ich stand vor dem Nichts und erwog in Gedanken bereits die Flucht in den Freitod. Zwar wollte ich eine Rentenerhöhung beantragen, aber allein würde ich damit – das wusste ich – nicht durchkommen. Wenigstens nicht so rasch, dass die Katastrophe noch aufzuhalten wäre. Meiner Mutter wollte ich auf keinen Fall zur Last fallen.

Da hatte ich eines Nachts einen klaren, plastischen, mir unvergesslichen Traum. Ich sah mich mitten auf einer stückweise zersägten Holzbrücke, deren lose Bretter auf zwei schwankenden Seilen hoch über einem brodelnden Wasser lagen. Ich wagte mich weder vor- noch rückwärts, da das Seil mit den Brettern bei jeder Bewegung bedenklich schwankte, und ich fürchtete, in die Fluten unter mir zu stürzen.
Plötzlich sah ich am jenseitigen Ufer eine hohe, jugendliche, wunderschöne Gestalt im weissen Kleid. Schwarzglänzende Locken fielen ihr über die Schultern. Sie trug einen Strauss weisser Rosen in der Hand.
Fasziniert starrte ich auf diese erhabene Gestalt, die mir plötzlich vom Ufer aus ihre schlanke weisse Hand reichte und – schon war ich drüben...

Schweissgebadet erwachte ich. Es war mir sofort klar, dass die schwankende Brücke Traumsymbol für meine verzweifelte Lage war. Aber die Gestalt des Retters am jenseitigen Ufer? Damals hatte ich noch keine Erklärung dafür.
Am folgenden Tag erhielt ich unverhofft den Besuch eines Verwandten, eines pensionierten Staatsbeamten. Ihm schilderte ich meine verzweifelte Lage und meine derzeit undurchführbare Absicht, eine Rentenerhöhung zu beantragen.
Sofort sagte mein Verwandter: "Setze dich hin und schreibe den Erhöhungsantrag. Ich werde seine Richtigkeit bestätigen und ihn auf schnellstem Wege an die richtige Amtsstelle leiten."
Ich tat das selbstverständlich.
Wieder einen Tag später bekam ich einen Brief meiner damals noch lebenden Mutter. Sie schrieb: "Was ist denn mit Dir los? Ich sah Dich im Traum auf einer schwankenden Brücke stehen, schwarz gekleidet und weinend. Bist Du in Not? Anbei etwas Geld. Komm sofort zu mir."
Natürlich fuhr ich sofort hin und war mehrere Wochen Gast meiner Mutter, so lange, bis die Rentensache geklärt und meine Existenz gesichert war.
Heute weiss ich, dass der rettende Engel am anderen Ufer – der auch meiner Mutter die Traumwarnung sandte – mein Schutzgeist gewesen ist, der mich auf diese Weise vom Freitod zurückhielt.
Heute weiss ich, dass wir schon im irdischen Leben mitten im Jenseits stehen und ohne Hilfe und Führung durch unsere jenseitigen Freunde nicht auskommen.

Möge mein Erlebnis, das mir unvergesslich sein wird, für diejenigen unserer Leser, die sich in gleicher oder ähnlich verzweifelter Lage befinden, Trost und Verheissung sein, dass wir Menschen nie hilflos und verlassen sind. Es liegt nur an uns, die Brücke zum Jenseits so zu festigen, dass sie von beiden Seiten jederzeit beschritten werden kann.

Dora Spiegl


red. – Empfehlung hierzu: die beiden Schutzengel-Vorträge von Rudolf Passian, "Keiner ist verlassen" und "Du bist nie allein" (à Euro 7,50). Zu beziehen in Deutschland: Herrn Helmut Kirchner, Steinröschenstr. 3, D-85591 Vaterstetten. In der Schweiz: Frau Evelyn Mutti, Gemeindehausplatz 6, CH-6048 Horw/LU


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"