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Geisteswissenschaft - Religion
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von R. Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Mai 1996, Nr. 3, I. Jahrgang, S. 121 ff.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.)

Das Turiner Grabtuch

- Zeugnis der Auferstehung? -

Frau Else Marx in dankbarer Zueignung

ÜBERSICHT: Seit den fünfziger Jahren dauert der Streit um die Echtheit des Turiner Grabtuchs an; durch den Zerrspiegel der Presse wurde der Öffentlichkeit in regelmässiger Unentschlossenheit immer wieder ein anderes Ergebnis präsentiert, die weltanschauliche Prägung der verantwortlichen Presseorgane trug - wie immer in der "objektiven" Berichterstattung - zur allgemeinen Verwirrung bei. Folgender Beitrag soll Fakten aufzeigen, die für die historische Echtheit des Turiner Grabtuchs als Zeugnis für einen offenkundig paranormalen Entstehungsprozess der Reliquie sprechen.

Um es vorweg zu nehmen: Es geht mir nicht darum, etwas zu beweisen; folgende Stellungnahme biete ich als Handreichung für kritische Mitwanderer, die angesichts der verheerenden Meinungsmanipulation bald nicht mehr wissen, was sie glauben sollen (- wissenschaftliche Fakten können in Bezug auf unseren Glauben lediglich Orientierungshilfen sein, aber keine Grundlage dafür). Seit 1988 "weiss" ja jedes Kind, dass es sich bei der seit ca. 1350 als Reliquie verehrten Leinwand nun doch um eine mittelalterliche Fälschung handelt. Immerhin hat man den Stoff mit der äusserst zuverlässigen Radiocarbonmethode (C 14-Methode) ins 14. Jahrhundert datiert. Das genügte, um zahllose Menschen in eine schwere Glaubenskrise zu führen, denn das Grabtuch war für die meisten Kirchengläubigen eines der wenigen "erlaubten" paranormalen Orientierungshilfen. Wäre damit das Turiner Grabtuch also erledigt?
Wie lässt sich aber erklären, dass 1898 der italienische Advokat und Fotograf Secondo Pia, der als erster eine Aufnahme vom Grabtuch machte, feststellte, dass das Negativbild seines Fotos schon eine Positivaufnahme ergab? Geschickte Malkunst mittelalterlicher Fälscher? - In den fünfziger und sechziger Jahren debattierte man über die Echtheit des Turiner Grabtuchs; zwei Untersuchungen 1967 und 1973 endeten mit der Feststellung, die "Fälscherthese" sei eher unwahrscheinlich. 1978 wurden in Turin zwei aus skeptischen Wissenschaftlern bestehende Delegationen zur gründlichsten chemischen und physikalischen Analyse zugelassen, wobei auch gerichtsmedizinische Methoden angewandt wurden. Der Sprecher der amerikanischen Gruppe, Prof. Dr. Mulhallas bekannte in einem anschliessenden Interview: "Wir dachten alle, dass wir nach einer halben Stunde unsere Geräte wieder einpacken und nach Hause zurückkehren könnten, aber die Untersuchung hat uns von der Echtheit des Tuches überzeugt. Die Beweislast liegt jetzt bei den Skeptikern."
Nach den Ergebnissen von 1978 zeigt die Turiner Leinwand den Körperabdruck eines Mannes von 180 cm Grösse und ca. 79 Kg Gewicht, dessen Körper die Wunden von 130 Geisselhieben, Nagelwunden an Handwurzeln und Füssen, Quetschungen, wie sie bei dem Sturz mit dem getragenen Querbalken entstanden sein könnten, den Lanzenstich und die Wunden einer "Dornenhaube" aufweist. Jeder Fälscher würde nach den Zeugnissen der Evangelien eine Dornenkrone darstellen, und keine Haube, von der im NT keine Rede ist. Eine solche Dornenhaube hatte kein anderer Gekreuzigter zu tragen. In mittelalterlichen Darstellungen gehen die Wundmale nicht durch die Handwurzeln, sondern durch die Handflächen (was widersinnig ist, denn einem so Gekreuzigten würden die Nägel die Hände durchreissen). Die Seitenwunde liegt in der rechten Körperseite und weist hohen Blutaustritt auf: bei einem Toten staut sich das Blut rechts, was ein mittelalterlicher Fälscher bei den damaligen anatomischen Kenntnissen schwerlich wissen konnte. Keine Merkmale der Verwesung, wohl aber der Leichenstarre. Ausserdem legte man der Leiche Münzen auf die Augen, was man nur bei eindeutig Toten zu tun pflegte. Der offensichtliche Einfluss der Reliquie auf die Ikonographie des frühchristlichen und byzantinischen Christusbildes - vor allem auf den alten lkonen und kaiserl. Münzen seit dem 6. und 7. Jahrhundert - beweist, dass das Grabtuch zu jener Zeit schon bekannt war. Nach den Angaben des britischen Forschers Noel Currer-Briggs war das Grabtuch wahrscheinlich jahrhundertelang in der Stadtmauer von Edessa eingemauert; jedes andere gewöhnliche Gewebe wäre zu Staub zerfallen.
Alles schön und gut, dennoch bewies zehn Jahre später die schon erwähnte Radiocarbonuntersuchung schlagend, dass das Tuch aus dem Mittelalter stammen muss. Also doch eine Fälschung?
Joachim Andrew Sacco, Ingenieur aus den USA, produziert seit Mitte letzten Jahres einen Dokumentarfilm mit dem Titel "The Shroud" (Das Leichentuch), in dem u. a. folgendes berichtet wird: Das Streitobjekt wurde 1532 durch einen Brand (ca. 850 Grad) in der Schlosskapelle von Chambèry in Mitleidenschaft gezogen, der Silberbehälter, in den es eingeschlossen war, schmolz. Ein ebenso behandeltes Tuch aus dem Jahre 200 ergab ein um 1400 Jahre verschobenes C 14-Messergebnis. Die Laboratorien, die 1998 die Datierung vorgenommen hatten, revidierten ihre Messergebnisse und meinten, es müsse mindestens 1900 Jahre alt sein. Seit 1993 steht das fest. Die Untersuchungen des Blutes ergaben, dass es menschliches Blut sei, höchstwahrscheinlich der Blutgruppe AB. Man fand eine XY-Chromosomen-Konfiguration, was auf einen Mann schliessen lässt. Untersuchungen von Staub- Pollen- und Schmutzspuren ergaben, dass sie aus der Nähe von Jerusalem stammen.
Zum Bild selbst: es wurden keine Farbpigmente gefunden, Säure scheidet ebenfalls aus. Manches wird erst bei ultraviolettem Licht sichtbar, das Bild ist dreidimensional kodiert. Verschiedene KünstIer wurden beauftragt, eine Reproduktion vorzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Nicht einmal mit Methoden der Fotographie könnte man so ein Bild herstellen.
Wie kann man solch ein Bild dann sonst produzieren? Die Antwort: ,Man" kann es gar nicht! Durch Computersimulationen wurde nachgewiesen, dass der Körper sich blitzartig in einen neuen Raum versetzt hat, die Struktur der Atome hat sich neu geordnet. Beim Übertritt in diese neue Ordnung wurde viel Energie abgestrahlt (mehrere hundert Joule pro c hoch 2 [Quadratzentimeter]), die das Bild auf dem Tuch erzeugt hat. Forscher zogen einen Vergleich zu dem Atomblitz von Hiroshima, der Negativbilder von Opfern auf Mauern und Steine gezeichnet hat. Die Neuordnung der subatomaren Teilchen im Körper liess das Tuch regelrecht durch den Energie abstrahlenden Körper fallen: jene Partien, die mit dem Körper in direkter Berührung waren, bekamen mehr Strahlung ab als die anderen. Darum ist das Bild auf der Vorderseite deutlicher als auf der Rückseite.
In einem Pressegespräch gab der Produzent des mittlerweile wohl fertiggestellten Films folgenden Kommentar ab: "Den Wissenschaftlern, mit denen ich zu tun habe (rund 40 Forscher, die sich seit 1978 mit diesem Themenkreis befassen; Ärzte, Hämatologen, Physiker, Ingenieure aus verschiedenen Sparten, Archäologen, Historiker ... ) und die sich mit dem Fragenkomplex beschäftigten, ist es wie mir ergangen: Sie gelangten zu der Überzeugung, dass die Auferstehung tatsächlich stattgefunden hat. Wir haben einfach die Evidenz dafür vor uns. Da sprechen die Tatsachen."
Soviel zu den blossen Fakten wissenschaftlicher Forschung. Dass bei einer sog. Dematerialisation, wie sie hier von Wissenschaftlern physikalisch beschrieben wurde, Energie im Spiel sein muss, zeigt die sprichwörtliche Erhitzung von apportierten Gegenständen, die in der klassischen parapsychologischen Fachliteratur immer wieder beschrieben wird.
Betrachten wir nun einmal im Zusammenhang mit dem Dargelegten die einleuchtendsten jenseitigen Stellungnahmen zu dem Prozess der Auferstehung und damit verbunden der körperlichen Zeugung des Gekreuzigten. In seinem Buch "Der Baumeister seiner Welt" lässt Hans Malik durch ein dem Kreise Adelma von Vays angehörenden Medium einen Zeugen des Lebens und Sterbens Jesu zu Wort kommen: "Christus kam zur Welt in Menschengestalt mit Fleisch und Bein wie jeder andere Mensch, doch die Materie, aus der sein Körper gebildet war, bestand aus jungfräulichen Urstoffen oder Urmaterien des Erdkreises."
"...Der Körper wurde vom Kreuze genommen und war das, was eines anderen toten Menschen Körper ist: ein Leichnam. Christus war tot, sein Geist hatte den Körper verlassen und der Leichnam blieb zurück. Auch wenn Christus seinen Leib im Grabe nicht zersetzt (aufgelöst) hätte, wäre dieser nicht verwest, sondern hätte sich verflüchtigt..."
"Christus, der vollkommene Geist, konnte in keiner unvollkommenen (kranken) Materie leben, um einen vollkommenen Menschen darzustellen; deshalb konnte für ihn kein Leib auf sinnliche ... Art gezeugt, sondern musste einer erschaffen werden. Nachdem Christus die Materien seines Leibes im fluidischen Zustande nun nach seiner Auferstehung zu Gebote standen, konnte er sich jederzeit seinen Leib bilden, d.h. die fluidischen Materien verdichten und ihnen ganz das Aussehen seines früheren Körpers geben mit allen Spuren, die die Martern und die Kreuzigung auf ihm hinterliessen. Er bedurfte hierzu keines Mediums behufs Entlehnung von Stoffen, denn er hatte ja die Stoffpotenzen seines früheren Leibes zur Verfügung um sich, die er formen konnte nach seinem Willen, zum Erkennen und zum Nichterkennen; denn der Geist, der den Stoff zu beherrschen versteht, kann sich die Form geben, die er will. Die Verdichtung seines Leibes brauchte nun keinen Ausbrütungsprozess durchzumachen, sondern er verdichtete und zersetzte sich blitzschnell (!)."
Ähnliches wurde szt. zum katholischen Pfarrer Johannes Greber gesagt: "Er (der irdische Leib Christi) war wie alle materiellen Menschenleiber aus dem Od der Erde entstanden und kehrte wie diese auch wieder zur Erde zurück. Nur dass er nicht auf dem Wege der Verwesung in das irdische Od (Fussnote 1) aufgelöst wurde, sondern durch eine Dematerialisation von seiten der Geisterwelt."
Emanuel beschreibt die körperlichen Verhältnisse Jesu folgendermassen: "Christus hatte seinen Körper selbst geformt, und er löste ihn wieder in seine Urbestandteile auf, ihn zu wiederholten Malen wieder um sich nehmend, um seinen Jüngern seine Identität zu beweisen. ...Die Bildung dieses Körpers aus den Urbestandteilen der Materie, die ja auch ewig sind, geschah nach denselben Gesetzen der Materialisation, die der Menschheit der Jetztzeit geoffenbart werden."
In seinem Werk "Christentum als Weltanschauung und Lebenskunst" knüpft hier Friedrich Funcke, auf jenseitigen Stellungnahmen fussend, an: "In spiritistischen Sitzungen sind Geister unter den strengsten Bedingungen fotographiert worden und zwar von Forschern, die man nicht als leichtgläubige Toren hinstellen kann. Nun aber stehen die Geister, die sich so zeigen, nicht auf besonders hoher Stufe. Wenn also schon mindere Geister sich sichtbar machen können, so wird Christus, der hohe Geist, dies vermöge seiner Beherrschung der Naturgesetze noch viel besser können. Was nun die eigentliche Auferstehung und das Verschwinden des Leichnams betrifft, so wollen wir uns erinnern, dass dieser Leib aus leichter Materie bestand, die sich unter dem Einfluss des mächtigen Willens Christi im Augenblicke zersetzte und verschwand. Auch diese Verflüchtigung des Stoffes hat ihr erklärendes Seitenstück in den ApportPhänomenen des Spiritismus, indem Gegenstände blitzschnell verflüchtigt, an einen andern Ort versetzt und wieder verfestigt werden nach den Gesetzen der geistigen Chemie."
Schliesslich noch eine übereinstimmende Durchsage über Adelma v. Vay: "Hohe Dinge erfordern hohe Gesetze. Christus legte selbst, vermöge seiner hochgeistigen Schaffenskraft, den Keim zu seinem künftigen halbmateriellen Leibe fluidisch in seiner Mutter Schoss, nach dem höchsten Schöpfungsgesetz... Dieses Hineinlegen des Lebenskeimes in den Schoss Marias war ein fluidisch-chemischer Prozess - wie etwa das Einsaugen von Luft in den Menschenorganismus - wovon Maria weder eine Ahnung noch ein Fühlen hatte."
"... Durch die Kraft des bewegenden Geistes Jesu selbst angeregt und durch die wirkenden Kräfte der Jungfrau Maria auf natürliche Weise zum Wachsen gebracht, bildete der eingesogene Keim einen Fötus, um einen Menschenleib in Erscheinung zu bringen; würdig, bei seiner Geburt den Messiasgeist in sich aufzunehmen und fähig, seinen Äusserungen zu dienen."
Und weiter heisst es: "Es ist also das Kirchendogma der unbefleckten Geburt Christi durch eine Jungfrau mit Hilfe des heiligen Geistes wahr und richtig; aber kein Wunder, sondern das allerhöchste Gesetz! ... Nur diese Geburtsart erklärt seine Auferstehung; denn nur dieser halbmaterielle Leib konnte nicht verwesen, konnte auferstehen und, sich verwandelnd und verklärend, zum Himmel steigen."
Wie unschwer am Sprachstil dieser Kommentare zu erkennen ist, stammen sie teilweise aus der Zeit um die Jahrhundertwende [19./20. Jhrd]. Um so beeindruckender, wie sie die aktuellen Forschungsergebnisse zum Grabtuch Jesu ergänzen - zwar nicht streng wissenschaftlich, doch wer Augen hat zu sehen...
Neben vorliegenden Fakten noch ein historisch belegtes und psychologisch plausibles Argument dafür, dass zu jener Zeit wirklich Gewaltiges geschah: wenn man den Evangelien glauben darf, flüchteten Jesu Jünger bei dessen Verhaftung. Nach der angeblichen Auferstehung traten sie allerdings mit ihrem Leben für die Verbreitung der christlichen Botschaft ein, was geschichtliche Urkunden bezeugen. Also muss etwas stattgefunden haben, das die eingeschüchterten und verwirrten Jünger in Helden verwandelt hat: die erschütternde Erfüllung des Versprechens Jesu, er werde den Tod überwinden und für immer bei ihnen sein. "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." (Matth. 28, 20)

WB-Redaktion


Quellen
Andreas, Peter: "Wie starb Jesus wirklich?" in Esotera 9/84, S. 827-833 u. 10/84, S. 917-923; 35. Jahrgang.
Forsboom, Bernhard: Das Buch Emanuel, Drei-Eichen-Verlag, München, 10. Auflage 1991.
Funcke, Friedrich: Christentum als Weltanschauung und Lebenskunst, Renatus-Verlag, Lorch 1929.
Gaspari, Christof: Interview mit Joachim Andrew Sacco in Die Furche 6/95.
Greber, Johannes: Der Verkehr mit der Geisterwelt, Verlag John Felsbeck, New York 1932.
Malik, Hans: Der Baumeister seiner Welt, Selbstverlag, Wien, 2. Auflage 1950.
Pfeiffer, Heinrich: "Das Grabtuch von Turin und der Schleier von Manopello" in Grenzgebiete der Wissenschaft 3/95, S. 205-209; 44. Jahrgang.
Vay, Adelma: Geist, Kraft, Stoff, 7. unveränderte Auflage mit ergänzenden Nachträgen, Bedellion-Verlag, St. Goar 1993.


Fussnote 1: Mit "Od" ist jener Feinstoff gemeint, der bei den anderen Durchgaben mit "Fluide" (fluidisch) bezeichnet wird.


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Letzte Änderung am 11. Februar 2005