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Medizin - Pharmaforschung - Tierversuche

Beitrag von Dr.med. Dr.phil. II Christopher Anderegg (CH-Zürich), erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 3/2005, S. 32-35.

Mythos Tierversuch

Werden Querschnittgelähmte dank Versuchen an Ratten und Affen bald wieder gehen können, wie Tierversuchsbefürworter behaupten?

Aus einem Beitrag vom "Verein zur Abschaffung der Tierversuche"

1990 gelang es Wissenschaftlern am Institut für Hirnforschung der Universität Zürich, durchtrennte Rückenmarksnerven von Ratten wieder nachwachsen zu lassen. Seitdem behaupten Tierversuchsbefürworter immer wieder, dank diesem "spektakulären Durchbruch" könnte man Querschnittgelähmte bald heilen und ihnen das Leben im Rollstuhl ersparen. Wie sieht es in Wirklichkeit aus?

Bei Ratten fand man heraus, dass sich durchtrennte Nervenfasern wegen wachstumshemmender Stoffe im Rückenmark nicht regenerieren können. Um diese Hemmstoffe auszuschalten, wurden den Ratten "unter humanmedizinischen Bedingungen" Krebszellen ins Gehirn gespritzt. Diese Zellen entwickelten sich zu Tumoren und schieden in die umliegende Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit Antikörper aus, welche die Wachstumshemmer im Rückenmark blockierten. Gleichzeitig wurde das Rückenmark nicht ganz, sondern nur halb durchtrennt, damit die Ratten teilweise bewegungsfähig - d. h. nicht querschnittgelähmt - blieben.

Am Ende wuchsen einige der durchtrennten Rückenmarksnerven nach, und die Ratten gewannen ihre Bewegungsfähigkeit "fast vollständig" zurück. Trotzdem wagen die Zürcher Hirnforscher noch nicht, ihre Versuche an querschnittgelähmten Menschen durchzuführen. Zurzeit experimentieren sie an Affen als letzten Schritt zum Menschenversuch.

Im Gegensatz zum Tierversuch wird beim Menschen das Rückenmark bei einem Unfall weder chirurgisch noch sauber durchtrennt. Vielmehr erleiden Querschnittgelähmte schwere Verletzungen und Quetschungen, die grosse Bereiche des Rückenmarkes betreffen und mit tierexperimentell "geprüften" Antikörpern oder anderen Substanzen kaum erfolgreich behandelt werden könnten. Ausserdem ist der Vierbeingang eines Tieres weder anatomisch noch biomechanisch mit dem Zweibeingang des Menschen vergleichbar.

1990, kurz nach Veröffentlichung seiner Tierversuchsergebnisse in der Fachpresse, behauptete der zuständige Forscher Prof. Dr. Martin Schwab, dass Querschnittgelähmte von seinen Rattenversuchen "in 5 bis 7 Jahren" profitieren könnten.

Bis heute, 14 Jahre später, kann aber kein einziger Querschnittgelähmter aufgrund von Schwabs Tierversuchen wieder gehen.

Die Fixierung auf unwissenschaftliche Tierversuche - eine Veterinärmedizin für Menschen - garantiert, dass Querschnittlähmungen unheilbar bleiben. Die einzige Hoffnung, Querschnittgelähmte vielleicht eines Tages heilen zu können, beruht - wie in allen anderen Bereichen der medizinischen Forschung - auf Methoden, die sich direkt auf den Menschen beziehen wie z.B. Experimente mit menschlichem Gewebe im Reagenzglas und sorgfältige Studien an Patienten.

Eingesandt von Walter Vogt, 2004

Der "Verein zur Abschaffung der Tierversuche" wurde 1979 unter dem Namen "CIVIS, Schweiz" gegründet. Präsident: Dr.med. Dr.phil. II Christopher Anderegg, Ostbühlstr. 32, CH-8038 Zürich, Tel./ Fax: 01 482 73 52, Website: www.animalexperiments.ch, Postkonto 80-18876-5


(Red.: Als Nicht-Mediziner kann ich die Wirksamkeit von Tierversuchen kaum beurteilen. In spiritueller Hinsicht habe ich jedoch gegenüber allen tierquälerischen Versuchen meine grössten Bedenken. Ob die Ausführenden, oft sind es junge frisch ausgebildete Fachkräfte, welche für die forschenden Professoren unter deren Aufsicht die "Drecksarbeit" an Tieren vornehmen "müssen", wissen, was sie sich damit karmisch aufladen? Ich kenne persönlich einen jungen Biochemiker, der zu Tierversuchen beruflich "genötigt" wird und dabei sehr schlechte Gefühle hat. Es geht dabei um die Entwicklung eines Katzen-Antiallergens, d.h. ein Heilmittel für Menschen, die gegen Katzenhaar allergisch sind. Muss das wirklich sein?
Ich reihe medizinische Tierversuche in die gleiche Kategorie von Vergehen gegen die göttliche Ordnung ein wie das Schlachten und Essen von Tieren. Der Mensch hat Alternativen zur tierischen Ernährung, wie hinlänglich nachgewiesen ist, die seine Gesundheit keineswegs gefährden (im Gegenteil!). Ich nehme an, dass viele unserer Leserinnen und Leser bereits weitgehend auf Fleisch verzichten. An alle anderen geht mein Vorschlag: Verzichten Sie doch in diesem Jahr zumindest über die Weihnachts-Feiertage ganz auf Fleisch. Ich finde es hanebüchen, wenn wir den Geburtstag des Sohnes des Gottes der Liebe mit einem Tierleichenschmaus begehen. Es führt nichts daran vorbei: Fleischessen ist ein Vergehen gegen die göttliche Ordnung! Der Mensch ist kein ausgeprägter Fleischesser und dank seiner Intelligenz und Agrartechnik fähig, sich ausschliesslich (und erst noch gesünder) pflanzlich zu ernähren. In der westlichen Welt steht uns doch heutzutage das ganze Jahr über vegetarische Nahrung in Hülle und Fülle zur Verfügung. Seien Sie ehrlich: Würden Sie noch Fleisch essen, wenn Sie die Tiere selbst töten und schlachten müssten? Wir Fleischesser sind also feige, bequem, heuchlerisch und gedankenlos! In einem Kommentar zum Srimad-Bhagavatam (Essenz der indischen Veden) schreibt A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada: "Solange die Menschen Schlachthöfe unterhalten, wird es auch Schlachtfelder geben." [Verkürzt]. Fleischesser haben also eine "Schlachthausmentalität"!
Weitere Argumente gegen die Tierhaltung zum Zwecke des Fleischessens:
Die Agrarflächen, welche für die Ernährung dieser Tiere gebraucht werden, erbringen viel mehr Nahrungsmittel(-Energie), als aus dem geschlachteten Tierfleisch wieder herauszuholen ist. Die Tierhaltung reduziert also faktisch die für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehende Agrarfläche. Und dies angesichts von Mangelernährung und weltweitem Hunger! Selbstverständlich sind die realen Verhältnisse komplizierter (z.B. Tierhaltung zum Zwecke der Milchproduktion oder zur Gewinnung von Wolle oder als Transportmittel). Bei der Tierhaltung zum Zwecke des Fleischkonsums wird jedoch eindeutig potentielle Nahrungsenergie "verschwendet", ganz abgesehen vom Elend der Tierhaltung, Tiertransporte, Schlachthäuser. Ein Teil der Schlachtabfälle wird wieder als "Tiermehl" an (normal vegetarisch lebende) Nutztiere rückverfüttert, vor allem, um die Fleischproduktion zu "beschleunigen". Dabei kommt mir gleich BSE in den Sinn, eine Rinderkrankheit, welche vor allem durch verseuchtes Tiermehl übertragen wurde. Die Vogelgrippe ist ein aktuelles Beispiel, was geschieht, wenn Menschen zu nahe mit zu vielen schlechtgehaltenen Nutztieren auf zu engem Raum zusammengepfercht leben. Bisher wurden deswegen v. a. in Südostasien vorsorglich ca 150 Millionen Stück Geflügel getötet! Ist die Vogelgrippe vielleicht auch eine Reaktion der Gruppenseele der Tiere auf die quälerische Massenhaltung?
Methangas aus Tierfäkalien macht 10% der weltweit ausgestossenen Treibhausgase aus. Methangas erzeugt einen 30mal (!) höheren Treibhauseffekt als die Stickoxyde, welche bei der Verbrennung von Holz, Kohle und Erdöl entstehen. Fleischessen führt also zur Beschleunigung des Treibhauseffektes und der globalen Klimaveränderung, was wiederum zu Naturkatastrophen führt, wie uns gerade in diesem Jahr (u.a. in den USA) drastisch vor Augen geführt wurde. Trotzdem wird fröhlich weitergemacht...

Ich möchte hier noch auf eine gute Organisation hinweisen: VgT, Verein gegen Tierfabriken Schweiz, CH-9546 Tuttwil, gegr. von Erwin Kessler am 4. Juni 1989, Website: www.vgt.ch, eMail: www.mh.tc/contact/vgt.ch, Telefonbeantworter: 0041 (0)52 378 23 01, Fax 052 378 23 62.

PS: Ich selbst bin immer noch Fleischesser; aber daran aufzuhören. – T.F.)



Glauberger Fürbitte

Wir beten zu Gott, dem Schöpfer:

Vater unser im Himmel,
wir bitten Dich auch für unsere Brüder und Schwestern, die Tiere:
geheiligt werde Dein Name
in jedem Geschöpf, dem Du das Leben geschenkt hast.
Dein Reich komme
auch zu den Tieren, denen im Menschenreich täglich Unrecht geschieht.
Dein Wille geschehe
in Ehrfurcht vor allem, was lebt wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
das Brot der Bescheidenheit und nicht der Ausbeutung.
Und vergib uns unsere Schuld
auch an unseren älteren Geschwistern, den Tieren,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
auch denjenigen, die uns verachten, weil wir für die Tiere eintreten.
Und führe uns nicht in Versuchung,
Deine Geschöpfe unseren Bedürfnissen anzupassen,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
das uns auch von Deinen Geschöpfen und damit von Dir trennt.
Denn Dein ist das Reich
der Schöpfung
und die Kraft
der Auferstehung
und die Herrlichkeit
der Kinder Gottes.
In Ewigkeit. Amen.

Glauberg, Frühjahr 1994



Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir,
alle Geschöpfe streben nach Fortschritt wie wir.
Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir.
Sie sind uns von Gott nicht (nur) zur "Nutzung",
sondern vor allem zur Förderung, Hege und Freude anvertraut.
Sie sind genauso wie wir Werke Gottes, des allmächtigen Schöpfers –
uns seelisch und stofflich gleichgestellte Brüder und Schwestern.

(frei nach Franziskus von Assisi)


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"