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Grenzwissenschaften - Religion
(Anm.d.Erf.: Der Artikel von Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler stammt aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Mai / Juni 1999, Nr. 3, IV. Jahrgang, S. 142 ff.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ] - Klammern.)

Seelsorge an Verstorbenen

red. - Herrn Prof. Dr. Schiebeler danken wir für die Abdruckerlaubnis seines Manuskripts, das wir, neben der heutigen Einleitung, in drei Abschnitten auf die kommenden drei Nummern unseres WB aufteilen werden: 1) Bei einem Bombenangriff verschüttet 2) Eine Sterbende im Krankenhaus 3) Befreiung eines Christenverfolgers.
Aus den Darlegungen des geschätzten Verfassers geht ebenfalls hervor, dass es irrig ist anzunehmen, aufgrund vieler Berichte von Nah-Todes-Erfahrungen sei das Sterben in jedem Falle "eine tröstliche Angelegenheit".

Seit etwa 150 Jahren gibt es Bücher, in denen der Ablauf des irdischen Todes von Menschen beschrieben wird. Über den Vorgang des endgültigen Ablebens von dieser Erde schreibt die Ärztin Dr. Elisabeth KÜBLER ROSS in ihrem Buch "Über den Tod und das Leben danach" (S. 76):
"Nachdem wir von unseren jenseitigen Verwandten und Freunden und ebenfalls von unseren Geistführern und Schutzengeln empfangen worden sind, gehen wir durch eine symbolische Verwandlung hindurch, die oft als eine Art Tunnel beschrieben worden ist. Bei einigen wird diese Verwandlung durch einen Fluss, bei anderen durch ein Tor ausgedrückt, gemäss der auf jeden individuell bezogenen Symbolwertigkeit. "
Aus diesen und anderen, ähnlich gearteten Berichten verschiedener Autoren könnte man den Eindruck gewinnen, dass Sterben eigentlich eine ganz tröstliche Angelegenheit ist, und den Verstorbenen in der jenseitigen Welt immer ein vergleichsweise angenehmes Leben erwartet. Dass so etwas aber nicht in jedem Fall eintreten muss, zeigen medial übermittelte Berichte verstorbener Menschen.
Viele Verstorbene, die nicht die Voraussetzungen mitbringen, nach ihrem irdischen Tod sofort in Zufriedenheit ein erfülltes und geordnetes Leben führen zu können, irren statt dessen hilflos umher oder befinden sich anderweitig in Not. Sie werden in der jenseitigen Welt in günstigen Fällen von etwas fortgeschritteneren Wesenheiten aufgesucht, die sich dieser Notleidenden hilfreich annehmen. Dabei arbeiten sie, sofern das bei seltenen Gelegenheiten möglich ist, mit menschlichen Gemeinschaften dieser Erde zusammen. Aus solch einer Zusammenarbeit heraus über mehr als 20 Jahre hinweg entstanden die von mir miterlebten und in dem Buch "Nachtodliche Schicksale" berichteten Beispiele über Unterstützung und Seelsorge an hilfsbedürftigen Verstorbenen. An einer gleichartigen zwischenweltlichen Gemeinschaftstätigkeit war 80 Jahre vorher der amerikanische Psychiater Dr. med. Carl A. WICKLAND (1862-1937) beteiligt. Er hatte eine medial veranlagte Ehefrau und bemerkte mit ihrer Hilfe, dass manche seiner psychiatrischen Patienten gar nicht im medizinischen Sinne krank, sondern besessen waren. Damit ist gemeint, dass ihre geistige Verwirrung und ihre Wahnideen Folge einer paranormalen Fremdbeeinflussung waren, hervorgerufen durch jenseitige Wesenheiten, die sich den medial veranlagten Patienten angeheftet hatten.
Dr. Wickland sah seine Aufgabe darin, sowohl die irdischen Menschen als auch die jenseitigen Wesenheiten aus ihrer unheilvollen Verknüpfung zu lösen. Über diese mehr als 30 Jahre dauernde Tätigkeit schrieb er ein überaus wertvolles Buch mit dem Titel "Thirty Years among the Dead", Los Angeles 1924. Es wurde 1952 unter dem Titel "Dreissig Jahre unter den Toten" auch ins Deutsche übersetzt und ist wegen der Fülle seines Materials sehr lesenswert. In diesem Buch berichtet Wickland (S. 43): "Es stellte sich heraus, dass meine Frau ein vorzügliches Medium war und leicht von entkörperten Wesenheiten in Besitz genommen werden konnte. Als Antwort auf ihre Zweifel, ob es auch recht sei, wenn man die "Ruhe der Toten störe", behaupteten jene Wesen, dass wir Menschen hier noch eine völlig falsche Vorstellung von den Zuständen nach dem Tode hätten.
Sie versicherten uns, dass es in Wirklichkeit gar keinen Tod gebe, sondern nur einen ganz natürlichen Übergang von der sichtbaren zur unsichtbaren Welt, und dass die höher entwickelten Geister ständig nach Gelegenheit trachten, sich mit uns Menschen zu verständigen, um uns darüber zu belehren, welche ungeahnten Möglichkeiten zur Aufwärtsentwicklung als Geister uns drüben erwarten! - Aber das Sterben, die Loslösung des Geistes vom Körper, vollziehe sich so einfach und natürlich, dass die allermeisten dem Wechsel kürzere oder längere Zeit gar nicht gewahr werden. Und da sie über die geistige Seite ihres Wesens nie belehrt worden sind, halten sie sich in ihrer Unwissenheit auch als Verstorbene noch weiter an den Stätten ihrer irdischen Wirksamkeit auf!
Ferner behaupteten sie, dass viele Geister von der 'magnetischen Aura' der Menschen angezogen werden, in diese eindringen und so ihre Opfer umlagern oder besessen machen; dabei braucht weder dem Geiste noch dem davon betroffenen Menschen von solcher Aufdringlichkeit etwas bewusst zu werden. Und dennoch werden auf diese Weise Geister, ohne es zu wissen - aber freilich oft auch aus feindlicher Absicht - die Urheber von unsagbarem Unheil und Elend und verursachen körperliches Siechtum, moralische Minderwertigkeit, Verbrechen und scheinbares Irresein!
Von dieser Seite her das Übel an der Wurzel zu fassen, sagten die Geister, bringe für den Neuling auf dem Gebiet psychischer Forschung die schwersten Gefahren mit sich; aber noch gefährlicher sei es, in Unwissenheit über diese Tatsachen zu beharren, besonders für den empfindsamen Neurotiker. Diese Geistwesen erklärten auch, dass sich durch eine planmässige 'Übertragung', d.h. indem man solche Besessenheitsgeister von ihrem Opfer ablenkt und in ein Medium hineinlockt, die Richtigkeit dieser Hypothese dartun und der Sachverhalt, wie er in Wahrheit ist, beweisen lasse. Durch solche Übertragung der seelischen Störungen auf ein Medium könnten die Kranken von ihren Quälgeistern befreit, diese letzteren aber der Einwirkung fortgeschrittener Geister zugänglich gemacht werden, die dann weiter für sie sorgten und sie über die höheren Lebensgesetze belehrten."
Über seine weiteren Erfahrungen und Erkenntnisse berichtet Dr. Wickland mit folgenden Worten (S. 31): "Der Wechsel oder Übergang, 'Tod' genannt - das Wort ist eine falsche Benennung - und allgemein mit Furcht und Schrecken betrachtet, vollzieht sich gewöhnlich so natürlich und einfach, dass die Mehrzahl der Menschen nach dem Verlassen des Körpers sich ihres Hinüberganges gar nicht bewusst sind. Und soweit die Verstorbenen von einem geistigen Fortleben nichts wissen, sind sie in völliger Unkenntnis darüber, dass sie in einen anderen Daseinszustand hinübergetreten sind. Ihrer körperlichen Sinnesorgane beraubt, leuchtet ihnen kein irdisches Licht mehr; und aus Mangel an Verständnis für das hohe Lebensziel sind diese Menschen geistig blind und finden sich in einem Dämmerlicht - die 'äusserste Finsternis' nennt es die Bibel - und treiben sich in dem Bereich herum, der als Erdsphäre bekannt ist.
Der Tod macht keinen Heiligen aus einem Sünder und keinen Weisen aus einem Narren. Die Gesinnung bleibt nach wie vor dieselbe, und jeder Mensch nimmt seine alten Leidenschaften, Gewohnheiten, Meinungen, Lehrirrtümer, Gleichgültigkeit oder Zweifel mit ins jenseitige Leben hinüber. 'Wie der Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er!' Indem sie geistige Gestalten annehmen, die das Ergebnis ihres irdischen Vorstellungslebens sind, verbleiben Millionen Verstorbener eine Zeitlang in der Erdsphäre und oft sogar am Schauplatz ihres Erdenlebens, festgehalten durch Gewohnheiten und Neigungen. 'Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz' (Matth. 6,21).
Solche Verstorbene dagegen, die in ihrer Entwicklung fortgeschritten und in eine höhere geistige Welt gelangten, sind eifrig bemüht, diese erdgebundenen Geister zu belehren. Die letzteren sind aber infolge der falschen Vorstellungen vom Zustande nach dem Tode in dem Wahn befangen, die vor ihnen Verstorbenen seien ja 'tot' oder 'Gespenster'! Daher lehnen sie es oft ab, ihre Freunde wiederzuerkennen und sich über ihren eigenen Zustand klar zu werden.
Viele befinden sich im Zustand tiefen Schlafes, andere glauben, sich verlaufen zu haben oder sind verwirrt. Die Verstandesverwirrten werden in dem befremdlichen Dunkel von Furcht gequält. Anderen schlägt das Gewissen, und sie leiden unter Angst und Gewissensbissen wegen ihres Lebenswandels auf Erden. Manche werden von selbstischen und bösen Regungen getrieben, Gelegenheit zur Betätigung ihrer Neigungen zu suchen. In diesem Zustande bleiben sie dann, bis sich die zersetzende Wirkung ihrer Wünsche herausgestellt hat, die Seele nach besserer Einsicht und Erleuchtung schreit und fortgeschrittene Geister an sie herankommen und ihr helfen können."
Dr. Wickland beschreibt, auf welche Weise er mit den erdgebundenen und besessenmachenden Geistwesen über seine mediale Frau in Verbindung trat und wie er erstere zu einer Abkehr von ihrer diesseitigen Bindung veranlasste (S. 47).
Die Geister konnten mit Unterstützung unsichtbarer Helfer Eingang in das Medium finden. Dadurch wurde es möglich, sich mit ihnen ganz unmittelbar zu unterhalten. Wickland machte dabei den Versuch, sie zur Erkenntnis ihrer wahren Lage zu bringen und sie zu belehren, dass sie ja ein viel besseres Leben haben könnten. Dann nahmen die höher entwickelten Geister sie mit sich und sorgten weiter für sie, während seine Frau in ihren normalen Bewusstseinszustand zurückkehrte. Der Arzt berichtet dann weiter (S. 48):
"Nun mag manch einer fragen, warum denn die fortgeschrittenen Geister nicht die erdgebundenen Seelen, auch ohne sie zuvor in ein Medium zu bringen, in ihre Obhut nehmen und auf den rechten Weg bringen. Ganz einfach, weil viele dieser unwissenden Seelen für die fortgeschrittenen Geister gar nicht erreichbar sind, bevor sie nicht noch einmal in innigste und vollbewusste Berührung mit der irdisch-materiellen Körperwelt gebracht werden. Erst wenn sie dabei durch rauhe Tatsachen gewahr werden, dass sich doch wohl eine grosse Veränderung an ihnen vollzogen haben muss, kommen sie zur Einsicht über ihre Lage und lassen sich auf den Weg einer Aufwärtsentwicklung bringen!
Bekommt solch ein unwissender Geist Gelegenheit, sich unserem Zirkel durch das Medium kundzutun, dann dient dieser Vorgang mehreren Zwecken. Gewöhnlich wird dabei dieser Geist zur Erkenntnis seiner Lage gebracht, und der ihn belehrende Forscher hat von jedem neuen Fall den Gewinn einer Bereicherung seiner Erfahrungen. Gleichzeitig werden aber stets ganze Scharen anderer Geister, die auch noch im Dunkel mangelnder Erkenntnis leben, um uns versammelt, damit sie aus dem Benehmen ihres Schicksalsgenossen und der ihm erteilten Belehrung auch für sich eine Lehre ziehen."
Soweit Auszüge der Ausführungen von Dr. WICKLAND. Aus eigener Erfahrung durch Teilnahme an medialen Versuchen von 1972 bis Ende 1997 kann ich folgendes berichten:
In einem Kreis von 8 - 10 Personen, der sich regelmässig anfangs alle 7 Tage, später alle 14 Tage, traf, waren immer zwei medial veranlagte Teilnehmer anwesend. Zeitweise waren es drei. Das eine Medium, Frau A., geboren 1948, ist von Beruf Lehrerin und Hausfrau. Das andere Medium, Herr B., geboren 1938, ist von Beruf Ingenieur. Die Medialität äusserte sich in fliessendem medialen Sprechen im Zustand der Halbtrance. Das Bewusstsein der Medien war also zurückgedrängt, sie konnten aber noch den wesentlichen Inhalt des von ihnen Gesprochenen erfassen. Sie waren jedoch, wenn der Zustand der Halbtrance eingetreten war, nicht mehr imstande, ihre Sprache selbst willentlich zu steuern. Sie konnten Geistwesen nach Besitzergreifung ihres Körpers auch nicht mehr selbst abschütteln. In der Anfangszeit wurden sie sogar manchmal gegen ihren Willen durch ungebetene Geistwesen mit Beschlag belegt. Es war dann oft schwierig, diese zum Verlassen der Medien zu bewegen. Durch Auflegen eines Kruzifixes und Auflegen der Hände auf den Kopf des Mediums und intensives Gebet zu Gott um Befreiung gelang dies jedoch immer, ohne dass den Medien ein Schaden zugefügt wurde.
Die Sprachfärbung und Ausdrucksweise der Medien im Zustand der Halbtrance war weitgehend die ihrer normalen Sprache. Den Geistwesen stand für ihre Kundgaben nur der irdische Wortschatz und Namensvorrat der Medien zur Verfügung.
Das Ziel des Kreises war nicht, mit bestimmten verstorbenen Menschen oder verstorbenen Verwandten in Verbindung zu kommen, also nicht etwa Verstorbene zu zitieren. Das Ziel war, ganz allgemein etwas über die Verhältnisse in der jenseitigen Welt in Erfahrung zu bringen und verstorbene Menschen, die weitgehend unwissend in einem Zwischenreich umherirren, über ihren Zustand aufzuklären, sie religiös zu beraten und zu veranlassen, sich dem Reich Gottes anzuschliessen und sich um eine innere und äussere Weiterentwicklung zu bemühen.
Aus der Anzahl der jenseitigen Helfer- und Missionsgeistwesen, die mit uns zusammenarbeiteten, traten drei ständig mit uns in Verbindung. Es war dies ein Geistwesen, das durch den Mund von Frau A. zu uns sprach und sich uns gegenüber Stanislaus nannte. Ein anderes sprach durch den Mund von Herrn B. und nannte sich Nepomuk. Ein dritter Geist kam speziell als jenseitiger Heiler zu uns und vermittelte seine Heilkräfte durch Auflegen der Hände des Herrn B. auf den Kopf eines Patienten. Er nannte sich Alberto Petranius. Diese Namen sind im Jenseits angenommene und uns Menschen gegenüber gebrauchte Identifikationsbezeichnungen, haben also nichts mit irgendwelchen Heiligen oder dergleichen zu tun.
Über die Beziehungen und Aufgaben der jenseitigen Gruppe gegenüber uns Menschen äusserte sich der Kontrollgeist Stanislaus am 10.9.1976 zu uns folgendermassen: "Eines ist euch sicher schon klargeworden: Wir sollen ja zu euch passen, wir sollen aber auch eure Leiter und Führer sein, eure Vermittler zu einer höheren Ebene. Wir müssen also einerseits euch verstehen können, uns in euch hineindenken können, auf der anderen Seite aber Zugang bekommen zu höheren Lehrmeistern, damit wir auch wirklich unserer Aufgabe würdig sind. Und genau diese Stellung müssen wir uns erarbeiten und uns schwer dafür einsetzen, alle miteinander, die wir uns Kontrollgeister nennen dürfen. Kontrollgeister dürfen wir uns erst nennen, wenn wir eine lange Ausbildungszeit hinter uns haben, dies nicht im menschlichen Sinne lange Zeit, sondern ganz bestimmte Prüfungen und Aufgaben betreffend. Erst dann können wir einem bestimmten Kreis dessen Aufgaben gemäss zugeteilt werden. Wir werden immer dem Kreis entsprechend ausgebildet.
Jetzt dürft ihr nicht die Vorstellung haben, dass wir schon besonders hoch sind, das beileibe nicht. Uns unterlaufen viele Fehler, die ihr selbst schon erlebt habt. Wir über- oder unterschätzen manches, wir sind oft unsicher, auch wir sind oft ratlos und wissen oft nicht mehr weiter. Aber das dürfen wir auf der anderen Seite auch wieder sagen, ohne dabei als anmassend und vermessen dazustehen, wir können euch leiten und führen, wir können euch wirklich weiterhelfen, wir können euch in eurer persönlichen Entwicklung weiterbringen. Ihr könnt bei uns vieles dazulernen. Das macht uns glücklich und froh, und dafür sind wir sehr dankbar. Hoffentlich habt ihr uns richtig verstanden.
Wir sind euch also Lenker und Leiter, und als solche müssen wir etwas höher stehen, und auch noch höher als eure Schutzgeister, die ja nur die Aufgabe haben, euch zu beschützen und euch vor Unheil zu bewahren und euch das Erdenleben erträglicher zu machen und ebenfalls wieder Vermittler zu sein zur nächst höheren Ebene!"
Über seine sonstigen Aufgaben berichtet der Kontrollgeist Stanislaus: "Ich glaube, wir haben schon einmal darüber gesprochen, dass wir auch hier viele Geistwesen betreuen und mit ihnen gemeinsam ein Stück Weges gehen müssen, solange sie es dringend nötig haben. Wir müssen sie begleiten, sie anweisen, ihnen helfen, sie unterstützen. Dann haben wir auch viele Gruppen, die wir nur überwachen, zu denen wir immer wieder hinschauen müssen, ob alles gut geht, die unsere Ratschläge brauchen, die aber nur Anweisungen von uns bekommen, sonst aber alles selbständig machen. Sie haben ihren eigenen Leiter. Sie benötigen uns daher nur zur Hilfestellung. Jeder von uns beiden (Stanislaus und Nepomuk) hat mehrere dieser Art, die er betreuen muss. So sind wir immer wieder schwer beschäftigt. Ausserdem wird auch uns in der nächsten Zeit wieder freie Zeit gegönnt werden, so dass wir uns entspannen und von unserer Arbeit zurückziehen dürfen. Dann werden auch wir unsere Freizeit in vollsten Zügen geniessen."
Bei der Zusammenarbeit mit dem jenseitigen Helferkreis ging es einmal darum, Verstorbene, die sich entweder noch gar nicht bewusst waren, dass sie gestorben sind, oder aber die völlig allein in einer trostlosen jenseitigen Gegend herumirrten, so aufzuklären und zu beraten, dass sie bereit sind, sich mit Unterstützung der Kontrollgeister dem Reich Gottes anzuschliessen und ihm hinfort zu dienen. Andererseits wurde aber auch uns Menschen im Krankheitsfall Hilfe durch den Heilgeist Alberto Petranius zuteil, ohne dass dabei aufsehenerregende Wunderheilungen erfolgten. Einzelheiten habe ich in dem Buch "Der Mensch und seine Bindung an Gott" geschildert. Auch wurde das religiöse Vertrauen der irdischen Teilnehmer gefestigt. So ergab sich also ein Geben und Nehmen, eine gegenseitige Hilfe zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
Der Ablauf einer Zusammenkunft, meist an einem Freitag, geschah folgendermassen: Begonnen wurde mit religiöser Musik von einer Schallplatte. Dann erfolgte die Verlesung eines Abschnittes aus der Bibel. Danach kam ein Gebet zu Gott, das ich in seinen Grundzügen von Allan KARDEC übernommen und den eigenen Bedürfnissen ein wenig angepasst habe:

"Wir bitten dich, Gott Du Allmächtiger, uns gute Geister zu schicken, um uns beizustehen, und jene zu entfernen, die Dir nicht dienen und die uns in einen Irrtum führen könnten. Verleihe uns das nötige Licht, um die Wahrheit vom Betruge unterscheiden zu können. Entferne auch die übelwollenden Geister, die zwischen uns Uneinigkeit bringen könnten, indem sie Neid, Stolz und die Eifersucht erwecken. Wenn es einige versuchen sollten, sich hier einzuschleichen, so beschwören wir sie im Namen Gottes, sich zurückzuziehen. Gute Geister, die ihr Gott und Christus dient, kommet zu uns, um uns zu unterrichten. Machet uns empfänglich für eure Lehren. Machet, dass ein jedes persönliche Gefühl in uns vor dem Gedanken an das allgemeine Wohl verschwinde. Wir bitten besonders unsere Schutzgeister, dass sie uns ihren Beistand angedeihen lassen.
Amen! "

Danach kam ein Gebet zu CHRISTUS, in dessen Namen die Zusammenkunft erfolgte, mit der Bitte um seinen besonderen Schutz an diesem Abend vor den Angriffen der Gegner Gottes auf die jenseitigen Helfer und uns Menschen auf dieser Erde. Er wurde um Hilfe für die bedürftigen Geistwesen und um Wahrheit und Klarheit und Schutz vor aller Täuschung gebeten.
Anschliessend dauerte es bei erfolgreichem Ablauf etwa 10 bis 30 Minuten, bis bei den Medien der Zustand der Halbtrance eintrat und sich zunächst die Kontrollgeister Stanislaus und Nepomuk meldeten. Sie begrüssten die Anwesenden und gaben den geplanten Verlauf des Abends bekannt. Danach machten sich nach mehr oder weniger langer Zeit und zu Anfang meist stockend mit Sprachschwierigkeiten kämpfend hilfsbedürftige Geistwesen bemerkbar. Mit ihnen wurde dann versucht, ein Wechselgespräch zu führen. Nachdem dieses nach meist langer Zeit beendet wurde, meldeten sich noch einmal die Kontrollgeister, gaben ihre Beurteilung zu dem abgelaufenen Abend bekannt und verabschiedeten sich dann von uns.
Danach erfolgte das Schlussgebet als Dank- und Bittgebet zu Gott. Mit Dank für den Schutz an diesem Abend und mit der Bitte um Hilfe für die Bedürftigen in der jenseitigen und der diesseitigen Welt, für die Kranken und die Hungernden und mit der Bitte um den Frieden in der Welt und um Kraft, Gott zu dienen. Zum Schluss: "Deine heiligen Engel seien mit uns, damit der böse Feind keine Macht an uns finde." Das gemeinsame Vaterunser bildete das Ende. Zum Abschluss erfolgte noch einmal geistliche Musik von einer Schallplatte.
Drei Begebenheiten aus einer Vielzahl ähnlich gelagerter "Fälle" möchte ich hier berichten. Die stattgefundenen Gespräche erstreckten sich jeweils manchmal über mehr als eine Stunde. Ich gebe sie nach den Tonbandaufzeichnungen wieder. Es ist nichts Wesentliches weggelassen und nichts hinzugefügt worden.
Natürlich kann ich die absolute Wahrheit der hier vorgetragenen Schilderungen nicht im Sinne der Naturwissenschaften beweisen. Ich bewerte sie wie Reiseschilderungen über Afrika oder Australien aus dem vorletzten Jahrhundert. Die liessen sich damals auch nicht beweisen oder exakt nachprüfen und enthielten rückblickend gesehen mancherlei Irrtümer. Aber trotzdem waren die Grundinhalte zutreffend und wichtig für Menschen, die ebenfalls diese Kontinente besuchen wollten. So sollte man auch die folgenden Berichte und die des Buches "Nachtodliche Schicksale" bewerten. Man sollte sich Gedanken darüber machen, was für Folgerungen sich für unser irdisches Dasein in der Lebensführung ergeben, wenn die Grundaussagen dieser Jenseitsdurchgaben zutreffen sollten. Wenn man diese Folgerungen aber nicht ziehen will, weil man alles sowieso für Unsinn hält, sollte man sich wenigstens nach dem eigenen Tode dieser Schilderungen erinnern, wenn man in vergleichbare Situationen gerät. Vielleicht kann man sich dann noch langwierige und unliebsame Umwege ersparen, wenn man entsprechend handelt wie es sich aus den Berichten ergibt.
Die hier wiedergegebenen Schilderungen stellen natürlich nur die Verhältnisse in einem speziellen, erdnahen Jenseitsbereich dar, haben also keine Allgemeingültigkeit. Sie bedeuten nicht, dass jeder Verstorbene Vergleichbares erlebt. Es lassen sich aber in der parapsychologischen Literatur durchaus Parallelstellen finden. Auch widerspricht das hier Geschilderte für mein Empfinden keineswegs dem, was in der Bibel berichtet wird. Diese lässt sich ja nur sehr sparsam über das Leben nach dem Tod aus, und wenn, dann nicht im absoluten Gegensatz zu dem hier Gesagten. Erst Theologen und Sektengründer konstruieren etwas, was nicht in Einklang mit diesen Schilderungen gebracht werden kann. So möge der Leser zunächst einmal neutral bis wohlwollend die folgenden Kapitel lesen und sich erst am Schluss sein eigenes Urteil bilden.

[ Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler ]

(Fortsetzung im nächsten Heft: "Bei einem Bombenangriff verschüttet". [ Die oben angegebenen Beispiele sind in diesem Artikel nicht enthalten ]


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Letzte Änderung am 11. August 2000