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Grenzwissenschaften - Parapsychologie / Medien
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Rudolf Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom November 1997, Nr. 6, II. Jahrgang, S. 306 ff.)

Ratschlag für den Besuch bei professionellen Medien

Wenn Spiritualisten betonen, sie seien keine Spiritisten, so wollen sie sich damit von allem "Hokuspokus" distanzieren, der ihre Bemühungen seit 1848 (als im amerikanischen Hydesville, Bundesstaat New York, erstmals in der modernen westlichen Welt (Fussnote 1) ein Toter mittels codierter Klopfgeräusche zu Lebenden sprach) immer wieder in Verruf gebracht hat.
Der Spiritualismus besitzt zwar in England eine überdurchschnittlich breite Basis, vielleicht weil das "Übernatürliche" dort weniger unter Hexenverfolgungen gelitten hat als auf dem Kontinent; allgemeine Anerkennung findet er aber keineswegs. Vor allem den etablierten Kirchen ist er ein Dorn im Auge, nach Ansicht der Spiritualisten "weil wir beweisen, was sie nur behaupten können". Als Durchbruch wertet Charles Sheratt, ehemaliger Direktor des Arthur-Findlay-Colleges, die sogenannte "Fraudulent Medium Act" von 1951, die bestimmt, dass ein Medium, das bei betrügerischen Machenschaften ertappt werde, hart zu bestrafen sei.
Ein Durchbruch sei dies deshalb, sagt Sheratt, weil damit die Medien wenigstens indirekt anerkannt worden seien; denn wer vor betrügerischen warne, lasse durchblicken, dass es auch seriöse gibt. Sheratt fordert Medienbesucher auf, strenge Massstäbe anzulegen: "Wenn Sie in einer Sitzung bei einem Medium die (von ihm) beschriebenen Personen samt und sonders nicht identifizieren können, sollten Sie Ihr Geld zurückverlangen. Und merken Sie sich: Ein gutes Medium braucht keine Inserate."
Anm. d. Red.: Diese (der "esotera" Nr. 10/1985 entnommene) Stellungnahme verdient volle Zustimmung. Infolge fehlender Erinnerung kann sich zwar oft erst nach dem Mediumbesuch die Identität des beschriebenen Jenseitigen herausstellen, aber das hat an sich wenig Sinn. Grund: Aus dem Kreis von näherstehenden Verstorbenen sollte es wenigstens einem möglich sein, die Gelegenheit zu nutzen und sich zu melden.
Die für Kenner vielfach unbefriedigenden Leistungen professioneller Medien, wie sie besonders in der Schweiz fleissig Fränkli sammeln, haben ihren Grund hauptsächlich im Geschäftssinn eben dieser Medien. Wer als Medium nicht begriffen hat, dass die Grundlage des Spiritualismus eine ethische ist, dass bei alledem das Anziehungsgesetz des Ähnlichen zum Tragen kommt und dass höherentwickelte Jenseitige solche medialen Kontaktmöglichkeiten zu meiden pflegen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel), der täte klüger, einen ehrsamen Beruf auszuüben, statt mit den heiligsten Gefühlen seiner Mitmenschen Schindluder zu treiben. Medien, die ihre Begabung zu Geschäftszwecken missbrauchen, haben dafür hart zu büssen, nachdem sie für die physische Welt "gestorben" sind. - 

Rudolf Passian


Fussnote 1: Diese Ansicht ist falsch. Vorkommnisse wie seinerzeit in Hydesville gab es schon immer. Der sog. moderne Spiritismus bzw. Spiritualismus entstand in Deutschland. Begründer und zugleich erster parapsychologischer Forscher war der Arzt Justinus Kerner (1786-1862). Nur verstanden es die Amerikaner besser, die Sache von Hydesville an die grosse Glocke zu hängen. - R. P.


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Letzte Änderung am 29. Juli 2000