[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt

Grenzwissenschaft - Parapsychologie
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Rudolf Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Januar 1996, Nr. 1, I. Jahrgang, S. 7 ff.)

Zur Problematik des Jenseitsverkehrs

ÜBERSICHT: Kontakte mit dem Jenseits, d.h. mit anderen Seinsebenen, wurden zu allen Zeiten praktiziert und erfahren. Die wissenschaftliche Parapsychologie erarbeitete hierzu ein enormes Forschungsmaterial, welches erkennen lässt, dass "die Sache mit dem Jenseits" eine reichlich subtile und differenzierte Angelegenheit ist. Zahllose Medien und ihre Kreise wissen das nicht oder wollen es nicht wahrhaben, aber - wie z. B. die szt. weitbekannte Forscherin Mrs Travers Smith sagte - stehen die Chancen, eine echte Mitteilung von drüben zu bekommen, 10:1, dh. auf zehn Kontakte kommt nur ein echter, "und man ist bei diesen Experimenten den grössten Zweifeln und Enttäuschungen ausgesetzt." Dies kann von jedem ernsthaften, unvoreingenommenen und wahrheitsliebenden Forscher nur bestätigt werden. - Im folgenden Beitrag, welcher der Zeitschrift "Das geistige Reich" (Jg. 1958, S. 254 ff) entnommen ist, wird das Problem mal buchstäblich "von der anderen Seite aus" betrachtet: Eine Frau, die während ihrer Erdenzeit spiritistische Medien und Zirkel besuchte, schildert nach ihrem Hinübergang als nunmehr "Jenseitige" ihre Eindrücke und Beobachtungen bei Kontakten mit uns Erdbewohnern.

Jene Frau schreibt unter dem Decknamen "Peregrina". Nachdem sie sich "drüben" eingewöhnt und so manches hinzugelernt hatte, spürte sie das Verlangen, zu ihren irdischen Freunden zurückzukehren:
"Es wurde mir gestattet, an den Zusammenkünften jenes Kreises teilzunehmen, welchen ich schon in meinem irdischen Leben wöchentlich besucht hatte. Damals war ich gewohnt, die verschiedenen Kundgaben und Mitteilungen mit mehr oder weniger Gläubigkeit anzunehmen, obgleich ich manchmal dabei im tiefsten Grunde meines Herzens ein gewisses Gefühl des Unbefriedigtseins empfand und ich mich fragte, ob die inspirierten Worte aus jenseitigen Sphären nicht erhebender gestaltet sein müssten, wenn sie jener würdigen Quelle, aus der sie zu stammen vorgaben, entsprechen sollten."
"Nun war es soweit, dass ich den Kreis meiner ehemaligen Geistesgeschwister von der anderen Seite her beobachten konnte. Über ein Dutzend Personen hatten im halbdunklen Zimmer die Hände zu einer Kette gefasst... Um sie herum drängten sich Geister verschiedener dunkler und heller Grade, um sich durch ein Medium. kundgeben zu können."
Unter den Sitzungsteilnehmern befanden sich einige Medien. "Zwei von ihnen waren von ihren bewährten Führern begleitet, durch deren Vermittlung sie Mitteilungen anderer Geister empfingen und weitergaben. Jetzt konnte ich auch die Beweggründe der verschiedenen Teilnehmer sehen, welche sie in diesen Kreis führten: Einige trieben die Neugierde. Andere kamen mit dem ernsten Wunsch zu lernen. Der Rest aber wollte bloss in Verbindung mit ihren abgeschiedenen Freunden und Verwandten kommen... Jeder zog daher jene Geister an, die seiner inneren Einstellung entsprachen. Ausserdem war noch eine Gruppe müssiger und boshafter Foppgeister anwesend, die bei jeder Gelegenheit versuchten, den Kreis zu stören oder trügerische Kundgaben durchzugehen."
"Zu meinem Troste gewahrte ich auch Schutz- und Kontrollgeister, welche die Medien abschirmten. Durch inniges Gebet wurden lichtere und reinere Geister angezogen, die ernste Worte der ewigen Weisheit übermittelten, wenn die Irdischen bereit waren, sie mit dem Herzen aufzunehmen."
"Eine Hellsehende beschrieb verschiedene der anwesenden Geister, doch entsprach ihre Schilderung nicht immer den Tatsachen... Unbegreiflich war mir, warum es gestattet wurde, dass plötzlich ein Geist aus niederen Sphären Macht über ein Medium gewann, und sich zum Schluss als Beauftragter Jesu berief."
"Man sollte daher nicht alle Äusserungen von Geistern auf Treu und Glauben nur deshalb entgegennehmen, weil sie medial durchgegeben wurden. Gott gab den Menschen Vernunft und Urteilskraft, um unterscheiden zu lernen."
"Ich konnte nun auch den Charakter der Medien durchschauen und bei einem davon sehen, wie sie ohne rechte Überzeugung ihrer Pflicht, als Bindeglied zweier Welten zu dienen und ohne klares Verständnis für die Wichtigkeit ihrer Mission, ihrer Aufgabe nachkam. Als ein höherer Geist Gelegenheit fand, sich dieses Mediums zu bedienen, musste er zu seiner Betrübnis wahrnehmen, wie seine Botschaften entstellt und seine lichten Gedanken mit den unzulänglichen Sprachmitteln des Mediums verdunkelt wurden. Er gab seine Bemühungen bald auf und ohne merkliche Unterbrechung trat an seine Stelle ein niederer Geist, um seine dunklen Ideen an die Anwesenden heranzutragen." Zum Schluss schmückte er sich mit dem Namen eines bedeutenden Staatsmannes, "was von den Zuhörern aufs Eifrigste begrüsst wurde. 0 hatten dieselben bloss die boshaft grinsenden Gesichter jener Gruppe von Unsichtbaren sehen können, welcher jener niedere Geist entstammte!"
"Dann wurde ein männliches Medium von verschiedenen Geistern als Mittler benutzt. Ich konnte in sein Herz blicken und sah dort Antriebe zu hohen Grundsätzen. Auch er, obgleich nicht in solchem Grade das Spielzeug boshafter Wesen, zog nur eine niedere Klasse von Geistern an, und nichts von wirklichem Belang wurde durch seine Kundgaben gewonnen."
Ein anderes Medium sprach sodann. "Es war eine Frau mit guten, aber schwachen Antrieben, von Natur abergläubisch und mit einem Eifer für ihren Glauben, der nur durch ihre Unwissenheit noch übertroffen wurde. Teilweise gingen ihr Eifer und ihre Einbildungskraft mit ihr durch; sie hielt ihre eigenen Impulse fälschlich für Eindrücke aus der Geisterwelt, und das, was sie von sich gab, war ein Gemisch von Wahrheit und Irrtum, so dass es fast wertlos war. Sie war ein Opfer ihres eigenen Eifers und ihrer eigenen Täuschung, während die Zuhörer aufmerksam und ehrfurchtsvoll dem, was sie sagte, lauschten..."
"Fast verzagt, wandte ich meine Aufmerksamkeit nun dem vierten und letzten Medium zu, um zu sehen, ob noch irgendeine Hoffnung auf eine wahre Mitteilung aus der Geisterwelt blieb... Ich hatte während meines Erdenlebens alle vier Medien gekannt, aber mir war nie klargeworden, welche Einflüsse die Charaktereigenschaften auf ihre Medialität ausübten. Jetzt sah ich, dass diese Frau (das vierte Medium) von hellen Geistern umgeben war, und wenn sich ihr andere nahen wollten, wurden sie in einer gewissen Entfernung wie von einer unsichtbaren Schranke zurückgehalten, die sie nicht zu überschreiten vermochten. Dieses Medium war befähigt, Mitteilungen der besten und hellsten Jenseitigen durchzugeben..." Nun deutete Peregrinas jenseitige Führerin nach oben, "und ich sah, wie von Sphäre zu Sphäre und von Geist zu Geist die Gedankenschwingungen sich übertrugen, um sodann durch das Medium in Worte gekleidet zu werden" (vgl. die "Jakobsleiter", 1. Mose 28,12).
"Endlich wurde mir die Gnade zuteil, mich durch ein Medium kundzugeben. So einfach mir das auch scheinen wollte, war es doch nicht so leicht, über einen menschlichen Organismus Kontrolle zu gewinnen. Wohl hat mich dabei meine Führerin unterstützt, aber es war mir nur möglich, meine Identität zu beweisen und einige Sätze durchzugeben; was mich nicht ganz befriedigte, weil es mir nicht so gelingen wollte, wie ich es mir im Erdenleben vorgestellt hatte... Mehr Hindernisse, als Ihr Euch vorstellen könnt, standen mir entgegen, um mich völlig verständlich machen zu können. Vor allem ist es die Schwierigkeit, Gedanken auszudrücken und Ereignisse zu schildern, mit denen im sterblichen Dasein sich nichts vergleichen lässt".
"Durch die Art und Weise, in der die Medien sich entwickeln, gibt es nur sehr wenige, die wirklich fähig sind, völlig passive Werkzeuge zu werden. Die Gedanken und Meinungen des Mediums, besonders aber seine Ausdrucksweise, werden immer mehr oder weniger mit einwirken und all dem, was aus der Geisterwelt zu stammen vorgibt, in höherem oder geringerem Grade den eigenen Charakter verleihen. Ausserdem ist es nicht immer möglich, dieselbe Stärke des Einflusses aufrechtzuerhalten; und sowie dieser nachlässt, ist der Ausdruck schwerer zu finden."

Gekürzt wiedergegeben von Rudolf Passian


[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Home ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -  Download -  Kontakt

Letzte Änderung am 2. Mai 2000