[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt

Zeitgeschichte

Artikel von Rudolf Passian, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2003, S. 47-49.

Wenn es so weitergeht wie bisher...

Von Rudolf Passian

Kaum jemand wird sich noch irgend welchen Illusionen darüber hingeben, wohin die Dinge zwangsläufig treiben, wenn es in der Weltpolitik so bleibt wie bisher: Eine Weltmacht im christlichen Tarnanzug, unsäglich besorgt um das Wohlergehen der Menschheit und den Fortbestand des Oil-Business, besiegte ein militärisch hoffnungslos unterlegenes muslimisches Land, nachdem uns zuvor eingehämmert worden war, von dem Teufel Saddam und seinen Massenvernichtungswaffen drohe uns allen eine tödliche Gefahr.

Das mit den Massenvernichtungswaffen war eine Finte. Tony Blair musste deswegen dem britischen Parlament Rede und Antwort stehen.

Eine bereits zuvor vorhanden gewesene Gefahr ist bei alledem noch bedrohlicher geworden, nämlich die tödliche Gefahr für Millionen Christen in muslimischen Ländern. Sogar einige christliche Oberhirten meldeten sich zu Wort und warnten vor den Folgen des Irak-Krieges. Der Auslandsbischof der EKD, Rolf Koppe, befürchtet, dass die rund 700'000 Christen im Irak mit Hass und Vergeltung rechnen müssen. Das gelte auch für Pakistan (drei Millionen Christen). Im Irak Saddam Husseins waren die Christen relativ frei, erklärte der Titularbischof der christlichen Chaldäer in Bagdad, Ishlemon Warduni: "Wir haben die Freiheit der Religionsausübung, das heisst, wir halten unsere Gottesdienste ab und lehren den Katechismus."

Der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Konrad Raiser (Genf), verurteilte den "Missbrauch religiöser Sprache". So berufe sich der US-Präsident auf eine "göttliche Legitimation" (!) für den Krieg. Der deutsche Islam-Wissenschaftler Hans-Peter Raddatz warnte vor einem "weichgespülten" Islambild. Jährlich fänden rund 160'000 Christen im islamischen Raum gewaltsam den Tod. "Juden und Christen sind unsere Feinde", erklärte der Generalsekretär des Bündnisses von sechs islamischen Oppositionsparteien in Pakistan. Jeder gute Moslem habe die Pflicht, "Ungläubige" zu töten. "Man wird euch hassen um meines Namens willen", heisst es im Hinblick auf die Wendezeit in Lukas 21,17. Ist es jetzt soweit? – In christlichen Gottesdienstfeiern und kirchlichen Zeitungen hört man allerdings kaum etwas davon.

Der katholischen Baronin Adelma von Vay war aus dem höherstufigen Jenseits von einer Welt berichtet worden, die eine ähnliche Entwicklung wie die Erdenmenschheit bereits hinter sich hatte. Es heisst da unter anderem:

"Vor einigen tausend Jahren war diese Welt in ihren Verhältnissen wie eure Erde. Es gab verschiedene Nationen, Regierungen usw. Mit dem geistigen Fortschritt und der moralischen Vervollkommnung jener Menschen nahm auch die Vervollkommnung der Tiere und Pflanzen zu. Zuvor jedoch waren die Menschen ehrgeizig, rachsüchtig, und führten mit den vorzüglichsten Waffen Kriege gegeneinander. Oft entschied sich das Schicksal der Völker in einiger einzigen furchtbaren Schlacht an einem Tag. Sie hatten besondere Kanonen mit eigens chemisch präparierten Geschossen, die tötend oder betäubend auf Tausende wirkten. Sie stellten diese Mordmaschinen an den Grenzen des feindlichen Landes auf und schossen die alles zerstörenden Projektile ins Land hinein, wodurch ganze Städte zerstört und grosse Menschenmassen getötet wurden. Der Kulminationspunkt der Mordmaschinen war bei ihnen erreicht, und ganze Nationen aufgerieben. Dies ist auch die Zukunft der Erde.

Als ihre Leiden den Gipfelpunkt erreicht hatten, sandte Gott einen seiner reinsten Geister zur erlösenden Mission in diese Welt. Dieser ward in einem Königshaus geboren und wurde Kronprinz des damals dort mächtigsten Reiches. Seiner inneren Mission bewusst, begann er schon als Jüngling an der moralischen Besserung seines Reiches zu arbeiten."

Als er König geworden war, beriet er sich "mit den Weisesten des Landes und sie führten Gesetze ein, die allen Nationen die möglichste Gleichberechtigung, die grösstmögliche Gerechtigkeit brachten. Soldaten und Waffen wurden abgeschafft. Der König wollte, dass es keinen Ersten und keinen Letzten – in bisherigem Sinne – im Reiche gebe."

"Durch diese weise Regierung, welche die Impulse gab, wandelte sich diese Welt allmählich um, es verschwanden durch sukzessives Aussterben die rohesten Tiere; die Kultur der Erde und Früchte hingegen wurde eine immer vollkommenere. Die dortigen Menschen jetzt verkehren ungehindert mit den Geistern, die ihre Ärzte und Ratgeber sind. Sie beten den alleinigen Gott an. Ihre Entkörperung bzw. Tod ist ihnen ein Festtag. Durch Abtötung der sexuellen Sinnlichkeit werden die Kinder ohne Schmerzen geboren, die Körper sind herrlich und edel geformt.

Die Menschen dort haben die Gesetze des Magnetismus erforscht und können sich schwebend bewegen. Ihr Lernen ist mehr ein Begreifen, ihre Schrift ist kurz und vielsagend. Die Nationen sind bereits in eine Sprache, eine Religion, einen Rang (Menschen-Geschwister) verschmolzen. Alle Verpflichtungen sind gegenseitig, der eine wirkt für den anderen nach weiser Leitung." ("Reflexionen aus der Geisterwelt", Band 1, Budapest 1873, 260 f.).

Man mag diese Mitteilungen als "schönes Märchen" betrachten, aber warum sollte das Geschilderte, das für Erdenmenschen wie ein Märchen klingt, nicht irgendwo im Weltall Wirklichkeit sein? Und woher stammen denn die Märchen? Fanden die Märchendichter den Stoff hierzu etwa auf der Erde? Nein. Sofern nicht pures Wunschdenken der Auslöser war, so wäre doch denkbar, dass sie ihr diesbezügliches Gedankengut – in Form undeutlicher Erinnerungen – in ihr Erdenleben mitbrachten?

Jedenfalls verunmöglichen so verbreitete Eigenschaften wie Macht- und Profitgier, Neid und Geltungssucht etc. die Gestaltung wahrhaft friedlicher Verhältnisse. Aber: "Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, ein Frass des Feuers" (Jesaja 9,4). Warum lernt man so gar nichts aus der blutigen Menschheitsgeschichte? (R.P.)


[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Home ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -  Download -  Kontakt

"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"