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Lebensberatung

Beitrag von Jürgen Ryzek, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2005, S. 56-60.

Männer brauchen Liebe

von Jürgen Ryzek

Über den Sprung in das höhere Bewusstsein

Denk' ich an Männer, Macher, Macht, bin ich um Glaube und Hoffnung gebracht – beinahe jedenfalls. Zuerst nämlich fallen mir alle Greuel dieser Welt ein; alle Folterungen, Bluttaten, Gemetzel; jede Entmündigung, Unterdrückung, Sklaverei; jedwede Schändung, Entweihung und Profanisierung; mir kommen Bilder in den Sinn von stigmatisierten, ausgestossenen Heiligen, von brennenden weisen Frauen, von ausgemergelten, geknechteten Andersgläubigen; ich denke an Zerstörung, Brachialgewalt und Notzucht. Welche Grausamkeit, frage ich mich, haben Männer eigentlich noch nicht begangen?
Ich möchte nicht missverstanden werden: Ich verteile keine Schuld! Die Sache ist vielmehr die: Wie gehe ich als Mann mit diesem männlichen Potenzial um, das zu Auswüchsen der schlimmsten Art missbraucht werden kann? Wie kann der spirituelle Weg für einen Mann im Zeitalter des geistigen Umbruchs aussehen? Ist womöglich alles Männliche nur zu ertragen, wenn es rigoros im Zaum gehalten wird? Das wird kaum die Lösung sein, und die Wortwahl zeigt schon, dass dies hiesse, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen; leider wird es so in unserer Kultur erfolglos praktiziert. Wie sieht es also aus, wenn Männlichkeit konstruktiv und zum Wohle aller gelebt wird? Wohin mit der drängenden männlichen Kraft? Was tun?

Entdeckungsreise in die Welt der Ursachen

Um das herauszufinden, brauchen wir eine völlig neue Perspektive. Probleme können, so Einstein, nicht auf der Ebene gelöst werden, wo sie entstanden sind. Sprechen wir also nicht von den problematischen Ergebnissen männlichen Tuns, sprechen wir nicht von Anti-Aggressionstraining, von dem, was zu tun und was zu lassen wäre, und Ähnlichem; wenden wir uns stattdessen lieber den Ursachen zu. Was liegt all den Wirkungen des Männlichen zugrunde?
Kein Zweifel, Männer treiben Dinge auf die Spitze. Mythen rund um den Globus wissen davon Geschichten zu erzählen. Die Weisen verschiedenster Kulturen berichteten davon, sie verstanden diese Eigenschaft als archetypische Energie. Was wäre, wenn wir sie mit dieser Einsicht einmal richtig ernst nähmen? Hier begänne eine äusserst spannende Entdeckungsreise, und ich lade Sie ein, sich zusammen mit mir einen Überblick über dieses Neuland zu verschaffen, bei einem kurzen Trip in die Welt der Ursachen, einer Schnuppertour in die feinstoffliche Welt.
Unterwegs werden wir dabei sein, wenn die archetypischen Energien unsere feinstofflichen Leiber bauen, und wir dürfen erkennen, was Energie mit Bewusstsein zu tun hat. Alles zusammen wird uns erhellen, warum es gut ist, dass Männer so sind, wie sie sind, aber auch, warum es höchste Zeit für sie ist, die nächste Herausforderung anzugehen. Sind Sie also bereit?

Die archetypische Energie des Männlichen

Die archetypische Lebensenergie der alten Weisen ist etwas, mit dem wir modernen Menschen dank und sogar trotz unseres naturwissenschaftlichen Verständnisses durchaus etwas anfangen können. Bei unserer Suche nach den Eigenschaften des Mannes und ihren energetischen Grundlagen könnten wir in jedes naturphilosophische System einsteigen; am besten geeignet für unseren Zweck scheint mir die westliche Astrologie. Die männliche Energie, die alles auf die Spitze treibt, wird hier durch das Zeichen Widder dargestellt. Zusammen mit den anderen elf archetypischen Energien bildet sie die ganze Welt, jeden beliebigen kompletten Zusammenhang und nicht zuletzt den ganzen Menschen – eben ein Ganzes, dessen aufeinander bezogene Teile eine Einheit bilden.
Stellen wir uns eine Einheit als einzelne Schwingung vor, dann kann und wird diese Schwingung gemäss den harmonikalen Gesetzen zwölf Teilschwingungen erzeugen, die zusammen eine Oktave abbilden, die wir hier als Ganzes verstehen wollen. Bei jeder natürlichen Schwingung geschieht es so. Jede der Teilschwingungen kann wiederum Ausgangspunkt für zwölf weitere Teilschwingungen sein. Beim Fortgang dieses Prozesses würde sich in einer Kaskade die ursprüngliche Schwingung, die ursprüngliche archetypische Energie, endlos fortpflanzen und dabei immer weiter in Oktaven auffächern zu der umfassenden Symphonie des Seins. Dieser Fächer aus Oktaven wäre das Modell für die Entwicklung der Lebensenergie.
Tatsächlich ist diese lebendige Struktur nicht nur eine Vorstellung, sondern eine physikalische Realität. Wir kennen sie zum Beispiel aus der Musik mit ihren Oktaven. Das bedeutet für die Lebensenergie, dass etwa die Schwingung der männlichen Energie WIDDER in unendlich vielen Oktaven und in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen erscheint. Sie trägt dort jeweils zu unterschiedlichen Funktionen mit unterschiedlichen Erscheinungsformen bei, entspricht aber immer ihrer archetypischen Grundstruktur. So durchdringt das Männliche das gesamte Dasein.

Das Modell der feinstofflichen Leiber

Klar, Männer haben schon immer gewusst, dass sie überall präsent sind. Was sie aber auch wissen könnten, ist, dass die Widder-Energie in den verschiedenen Oktaven einen jeweils anderen Geist trägt. Der englische Physiker David Bohm hat es so ausgedrückt: Energie + Information = Bewusstsein. In welcher Oktave der Lebensenergie also schwingen die Männer heute bevorzugt mit? Welche Informationen sind es, denen sie ihre Aufmerksamkeit schenken? In welchem Geist handeln Männer gegenwärtig?
Das sind wichtige Fragen, wenn wir den Wirkungen männlichen Tuns auf den Grund gehen, sie richtig einschätzen und verstehen wollen. Warum folgen wir auf der Suche nach Antworten nicht einfach David Bohm und bringen Energie und Information zusammen. Das Fächermodell der Lebensenergie – den energetischen Aspekt also – kennen wir bereits. Fehlt uns noch ein Modell, das Informationen in eine sinnvolle Ordnung und Struktur bringen und mit dem Fächermodell verbinden kann.
Ein solches Modell ist in Indien seit Jahrtausenden bekannt. Es ist das Modell der feinstofflichen Leiber. Heilige, Seher und Sensitive haben schon immer von dem Licht berichtet, das sich um den physischen Körper herum und zusammen mit ihm bewegt. In Wahrheit, so erkannten sie, handelt es sich nicht nur um einen äusseren Lichtkranz, vielmehr durchdringt das Licht den Körper und ragt über dessen physische Form hinaus. Wer dieses feinstoffliche Licht sieht, kann den Fokus seiner Wahrnehmung so verändern, dass verschiedene, einander durchdringende Schichtungen des Lichts erkennbar werden. Jede dieser Schichten bezeichneten die Inder als einen feinstofflichen Leib, dessen Licht umso feiner, ja überirdischer beschrieben wird, je höher seine Frequenz ist. Nach dem Fächermodell der Lebensenergie umfasst jeder Leib die Frequenzen einer Oktave.

Die menschliche Bewusstseinsentwicklung

Den feinstofflichen Leibern werden ganz bestimmte Inhalte, also Informationen, zugeschrieben. So gehören etwa die organischen Funktionen zum Ätherleib. Gefühle (eine nach innen gerichtete Energie) und Emotionen (nach aussen zielend) entsprechen der Schwingung des Astralleibs, der manchmal auch Emotionalkörper genannt wird. Das rationale Denken wird vom Mentalleib getragen. So wurde es von den indischen Weisen überliefert, und viele fanden dies seither in genau dieser Weise durch eigene Anschauung und Erfahrung bestätigt.
Der Rest ist jetzt einfache Bohmsche Mathematik: Nehmen wir die Frequenz des Ätherleibs und die organischen Funktionen zusammen, dann erhalten wir das Körperbewusstsein, in dem wir unsere Empfindungen wahrnehmen können. Die Frequenz des Astralleibs und Gefühle und Emotionen zusammen führen direkt in das Seelenbewusstsein. Schliesslich öffnen die Frequenz des Mentalleibs und die Ratio gemeinsam das Tor zum mentalen Bewusstsein.
Die Entwicklung eines jeden Bewusstseins kennzeichnet nacheinander den Verlauf der menschlichen Evolution. Wir arbeiten, so der Philosoph Ken Wilber, seit einigen tausend Jahren an unserer mentalen Entwicklung. Wahrscheinlich kommt es daher, dass gegenwärtig viele Menschen Ratio, Intellekt und Verstand als Krönung des menschlichen Seins ansehen. Das mentale Bewusstsein hat aber eine Eigenschaft, die Zweifel an dieser Einschätzung weckt. Diese Eigenschaft heisst Dualität. Alles, was gedacht werden kann, hat auch ein Gegenteil.

Die männliche Kraft und das mentale Bewusstsein

Genau hier liegt die Herausforderung für die männliche Kraft. Ihr Part im Konzert des Lebens ist das Vorantreiben der Dinge, das Überwinden von Widerständen. Im mentalen Bewusstsein durchbricht sie jede Grenze des Denkens. Sie gibt ihr Bestes, sie misst alle Möglichkeiten, alle Extreme des Denkens aus. Sie will schneller, höher und weiter; und bringt zugleich Crashs mit Stillstand, den freien Fall und das Treten auf der Stelle hervor. Extreme haben sog. "schlechte" und sog. "gute" Folgen. Die Vorstellung beispielsweise, dass erzwungene Ordnung Glück und Frieden hervorbringt, haben totalitäre Systeme eindrucksvoll ad absurdum geführt. Aber da, wo die politische Unterdrückung am grössten ist, finden sich auch die aktivsten Friedenskämpfer.
Dieses Wörtchen "aber" ist für viele von uns so etwas wie ein Lieblingswort geworden. Es ermöglicht eine distanzierte Betrachtung und zeigt uns, wie weit der Abstand zwischen unterschiedlichen Vorstellungen sein kann. Es sortiert alles nach gut und schlecht, oben und unten, warm und kalt. Am Ende zerteilt es wirksam die Ganzheit unserer Wahrnehmung und führt zur Zersplitterung unserer Seele und unseres Lebens.
Ist diese fatale Dualität wirklich die Vollendung unseres Seins? Ist nicht auch ein bisschen Hilflosigkeit im Spiel? Hilft uns etwa ein Gott aus dieser verdammten Klemme? Oder sollten – und müssen – wir es am Ende auch dank eigener Anstrengung schaffen? Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist: Die Auswüchse des männlichen Umgangs mit dem Denken sind Teil des Lernprozesses, den wir auf dem Weg zur Liebe machen. Liebe nämlich ist das Ziel des Menschseins, nicht Dualität. Dualität ist keine Eigenschaft des Seins, sondern eine Perspektive unseres gegenwärtigen mentalen Bewusstseins. Überschreiten wir dieses Bewusstsein, dann sind wir in der Liebe. Das ist es, was Männer jetzt dringend brauchen!

Der nächste Schritt

Nach dem vegetativen Leben in den körperlichen Empfindungen des Ätherleibs, dem magischen Leben in den Gefühlen und Emotionen des Astralleibs, dem gegenwärtigen intellektuellen Leben im Mentalleib führt uns der nächste Bewusstseinsschritt auf die Ebene des Kausalleibs. Er wird so genannt, weil hier die Ursachen für alles Lebendige gesetzt werden, weil hier Schöpfung stattfindet, die Erschaffung der Welt aus der Liebe zum Sein. Diese Liebe kann nicht sagen „Ich liebe dies“ oder „Ich liebe das“, denn beides würde bedeuten, dass anderes ausgeschlossen wird. Diese Liebe ist keine Entscheidung für oder wider. Auf dieser Schwingungsebene hat die Widder-Energie eine Bedeutung, die uns von Heiligen und Weisen bereits nahegebracht wurde. Hier ist diese Energie einfach nur die Kraft, die unterschiedslos allen dient, weil sie nicht durch rationale Erwägungen beschränkt ist. Hier ist schweigen besser als sprechen, denn lieben heisst sein.
Wir sind jetzt, bevor die Zerstörungen durch das mentale Bewusstsein unumkehrbar sind, aufgefordert, diese ungewohnte neue Sichtweise für uns zu gewinnen. Aus dieser Perspektive würden wir handeln, ohne auf persönliche Vorteile zu schielen. Wir wären wie der Keim, der die Erde absichtslos durchstösst, wie die Blüte, die aufplatzt und ihre Blätter entfaltet. Für diesen Schritt brauchen wir jetzt die vorwärts drängende Widder-Energie, diesmal für ein neues Ziel in einem unbekannten Land. Männer können jetzt zeigen, dass sie die mentalen Lektionen gelernt haben, sie können jetzt ihre Initiative, ihre Kraft und ihren Elan darauf richten, aus dem Teufelskreis des Denkens auszubrechen. Männer können jetzt lernen, kraftvoll zu lieben. Frauen übrigens auch. Wie, das ist allerdings eine andere Geschichte.


Der Autor: Jürgen Ryzek führt nach einer 20-jährigen Karriere als Business-Berater heute eine "Praxis für Lebensenergie" in Eurasburg a. d. Loisach. Er ist Master ChiResonanz Berater, Lebensberater nach Tepperwein, Lebens-Energie-Berater nach Körbler (LEB)®, zertifizierter Seminarleiter "Neue Homöopathie nach Erich Körbler"®, Astrologe, Coach und Trainer. Besonders hilfreich ist seine individuelle schriftliche Darstellung von Potenzialen der Persönlichkeit, zu bestellen als ChiPotenzial. Kontakt: Jürgen Ryzek, praxis@lebensenergie24.de und www.lebensenergie24.de


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"