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Geisteswissenschaft - Religion
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Rudolf Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom November 1996, Nr. 6, I. Jahrgang, S. 275 ff.)

Kennwort "Kremation"

red. - Ergänzend zu den Beiträgen über dieses Thema (WB 3/96 S. 98 und 4/96 S. 139) lassen wir hier zwei Stellungnahmen folgen. Die erste stammt von Kahir (aus "Das geistige Reich", Jahrgang 1958, S. 251). Er schreibt:

"Die Frage hat einen geistigen und einen feinstofflichen Hintergrund: Die Geisteswissenschaft (Anm. d. Red.: Kahir vertrat überwiegend das Lorber'sche Gedankengut) lehrt von keinerlei Nachteilen der Verbrennung, weist aber darauf hin, dass die Trennung des ätherisch-astralen vom groben Materiestoff (der Seele vom Körper) einige Zeit beansprucht. Daher besitzt auch der von der Kirche geübte Brauch der Bestattung des Leibes erst drei Tage nach dem Tode einen sehr realen Grund und sollte, wo immer tunlich, Beachtung finden."
"Bei der Erdbestattung zieht der Ätherkörper erst im Akte der Verwesung die letzten ihm zugehörigen feinstofflichen Seelensubstanzen an sich; ein langsamer Auflösungs- und Umwandlungsvorgang. Bei der Feuerbestattung erfolgt das Gleiche im jähen Vorgang der Verbrennung, der jedoch entgegen vielfacher Annahme, dem abscheidenden Geiste keinerlei physischen Schmerz mehr zuzufügen vermag. Aber die Sache hat dennoch zwei Seiten, so dass eine eindeutige Bejahung oder Ablehnung der Kremation kaum richtig am Platze ist: Menschen, deren Seele sich während des Erdenlebens so vermaterialisiert hat, dass sie den irdischen Leib als ihr eigentliches 'Ich' betrachten, erleiden zweifellos bei der Kremation einen seelischen Schmerz in Form eines gewaltigen Schocks. Denn für sie muss der jähe Verlust dessen, was sie als ihr bewusstes Ich empfanden, logischerweise das Gefühl der Vernichtung ihres Selbst hervorrufen, wenngleich dies ja nicht der Wirklichkeit entspricht. Die Folge ist, dass solche allzu schnell leibfrei gewordenen Seelen lange Zeit wie betäubt in der jenseitigen Sphäre dahindämmern in einem traumhaften Zustand der Erdgebundenheit, die immer wieder nach Materialisierung strebt."
"Anders Menschen, denen schon bei Lebzeiten ihr Erdenkörper als blosser Träger bewusst wurde, und die mit ihrer Seele stets nach dem geistigen Reich strebten. Bei solchen wird die Verbrennung keinerlei Seelenschmerz hervorrufen, sondern im Gegenteil das Gefühl einer beglückenden Befreiung von einem zwecklos gewordenen Ballast. Und da sich das - im Zellenstaate 'Mensch' befindliche - ätherisch-seelische Eigenleben dem Rufe des Geistes, der die Seele irdisch abberuft, nicht widersetzt, so vermag sich der Seelenkörper solch vergeistigter Menschen bei der Kremation in wenigen Augenblicken alles einzuverleiben, was beim Verwesungsvorgang erst nach langer Zeit freigegeben wird."
"Mein Rat wäre demnach betreffs Kremation: Bei geistig-sittlich hochstehenden Menschen: Ja! Bei Menschen einer niederen und materialistischen Entwicklungsstufe: Nein! - Beiden Gattungen ist damit vom Standpunkt des Geistes am besten gedient. - Kahir."

In dem Buch von Friedrich Härdle mit dem Titel "Diesseits und jenseits der Scheidewand", welches schreibmedial empfangene Mitteilungen aus der anderen Welt enthält (Karlsruhe 1962), heisst es auf S. 18 zur Frage der Einäscherung:
"Ich warne euch, lasst euren Körper nicht verbrennen; denn wisset, oft ist die Seele noch nicht gelöst und sie kann durch Verbrennung Schaden erleiden. Meist ist die Seele schon befreit von der irdischen Hülle, und dann schadet die Verbrennung nicht; aber das wissen die (hinterbliebenen) Menschen nicht, ob die Seele schon gelöst ist, und deshalb warne ich. Ich tue es in eurem Interesse. Ihr (eure Körper) werdet auch ohne Verbrennung zu Asche."
Friedrich Härdle bemerkt hierzu, durch die Leichenverbrennung würde eventuell "ein allzu rasches Ausscheiden der Seele herbeigeführt. Die Seele soll sich aber langsam vom Körper lösen, mit dem sie doch stärker verwoben war als der Geist."

R. P.


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Letzte Änderung am 8. Juli 2000