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Metaphysik

Artikel von Dr. Beat Imhof, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 4/2006, S. 3-20.

Diesseits und Jenseits – eine Frage der Wellenlänge

Von Dr. Beat Imhof

Einleitung

Vor einigen Jahren unternahm ein Geschäftsmann mit drei Freunden eine Ballonfahrt über die Schweizer Alpen. In der Gegend von St. Gallen kam ein heftiger Sturmwind auf und presste den Ballon so zusammen, dass er seine Tragfähigkeit einbüsste. Die vier Insassen stürzten aus tausend Metern in die Tiefe und kamen ums Leben. Drei Tage danach rief mich die Frau eines der Verunglückten an und wollte wissen: „Was soll ich meinem achtjährigen Sohn sagen, wenn er mich fragt, wo sein Papi jetzt sei?“ Ich empfahl ihr: „Nehmen Sie einen Transistorradio zur Hand und stellen Sie eine beliebige Mittelwelle ein. Dann fragen Sie ihn: ,Was hörst du?' Vielleicht einen Schlager oder irgendeine Werbesendung, jedenfalls nichts Weltbewegendes. Alsdann schalten Sie auf Ultrakurzwellen um und fragen Sie ihren Sohn erneut: „Was hörst du jetzt?“ Nun vernehmt ihr beide vielleicht eine herrliche Symphonie. Da können Sie ihrem Sohn erklären: „Dein Papi ist immer noch bei uns, doch er lebt jetzt in einer UKW-Welt.“

Wenn ein Mensch im Tod das Diesseits verlässt, gerät er nicht in ein Niemandsland, wie viele immer noch glauben. Er wechselt bloss seinen Aufenthaltsort, der auf Grund einer höheren Schwingung etwas anders geartet ist. Es ist dies jene andere Welt, die wir das Jenseits nennen. Diesseits und Jenseits unterscheiden sich von einander lediglich durch ihre Wellenlänge.

Im Tod gelangen wir von einer Schwingungsebene in eine andere, ohne an Ort und Zeit gebunden zu bleiben. Einer, der in einem Nahtod-Erlebnis dieser anderen Daseinsstufe sehr nahe kam, schreibt: „Verschiedene Welten werden aus verschiedenen Schwingungen gebildet. Gleichzeitig können daher am gleichen Ort verschiedene Welten existieren, da die einander nicht korrespondierenden Schwingungen sich auch nicht beeinflussen.“ (1)

Unsere Sinnesfenster

Das Jenseits befindet sich jenseits unserer irdischen Sinneswahrnehmungen. Wir Menschen in der Diesseitswelt nehmen nur Schwingungen einer niederen Frequenz wahr. Für alle höheren Schwingungsbereiche sind wir weitgehend blind und taub. Es ist wie wenn wir aus dem Fenster eines Hauses schauen und nur einen begrenzten Ausschnitt der Umgebung sehen. Ebenso können wir durch ein anderes Fenster hinaus horchen, um wahrzunehmen, was draussen geschieht. Deshalb sprechen wir vom optischen und akustischen Fenster. Was ausserhalb der Reichweite von Auge und Ohr liegt ist für uns aussersinnlich und daher jenseitig.

Die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits ist je nach der Sinnesfähigkeit fliessend. Was mein Hund an hohen Tönen hört, ist für mich zum Teil schon jenseits meiner Wahrnehmung. Was eine Fledermaus mit ihrem Radargehör an hochfrequenten Echowellen aufnimmt, ist für uns bereits jenseits. Das gleiche gilt für die Ultraviolettstrahlung, die eine Biene sieht oder für das Infrarot, das eine Schlange an ihren warmblütigen Beutetieren wahrnimmt.

Beobachten wir den Propeller eines Flugzeugs oder eines Ventilators. Wenn dieser stillsteht, können wir dessen Schaufeln klar erkennen. Je schneller sich der Propeller aber dreht, um so eher verschwinden diese vor unseren Augen. Weil unser Gehirn im Verarbeiten von optischen Bildern recht langsam ist, können wir auch kurzwellige Strahlen wie Lichtstrahlen [den grössten Teil der von der Sonne gesandten elektromagnetischen Strahlung können wir nicht wahrnehmen; nur den winzigen Teil des sog. sichtbare Lichts], Röntgenstrahlen, Elektrostrahlen oder kosmische Strahlen nicht sehen. Aus dem gleichen Grund können wir die jenseitige Wirklichkeit wegen ihrer hohen Eigenschwingung nicht mehr wahrnehmen. Freilich können wir unsere Sinne mit künstlichen Instrumenten schärfen, zum Beispiel mit einer Infrarotkamera, mit einem Fernrohr oder mit einem Mikroskop, um uns die Welt des Verborgenen näher zu bringen. Nun gibt es vereinzelt Menschen, die auf Grund ihrer besonderen Begabung in der Lage sind, Stimmen oder Bilder aus der Jenseitswelt zu empfangen. Wir bezeichnen diese als hellsichtig oder hellhörend. Weil sie zwischen Diesseits und Jenseits vermitteln können, heissen sie auch Medien.

Sensitive Menschen sehen und hören auf Grund einer besonderen Begabung über die Grenzen unserer alltäglichen Erfahrungswelt hinaus, während die meisten von uns gefangen bleiben in ihrer eng begrenzten Sinneswelt. Daher heisst es in Goethes "Faust": „Die Geisterwelt ist nicht verschlossen; dein Sinn ist tot, dein Herz ist zu.“ Und Mabel Collins lässt uns wissen: „Das Unsichtbare, Jenseitige, Metaphysische ist in und um uns. Der Mensch, der es verkennt, wohnt wie in einem dunklen Kerker.“ Mit dem Dichter Novalis können wir sagen: „Alles Sichtbare haftet am Unsichtbaren, das Hörbare am Unhörbaren, das Fühlbare am Unfühlbaren, vielleicht das Denkbare am Undenkbaren“.

Für die Bewohner der Jenseitswelt ist der Einblick in unsere Diesseitswelt durchaus möglich. Sie sehen, wie es uns geht und was wir tun oder lassen. Wir können dies vergleichen mit zwei benachbarten Räumen, die durch ein Einwegfenster voneinander getrennt sind. Von der einen Seite ist der Durchblick möglich, von der anderen Seite jedoch nicht. Eine derartige Einrichtung weist manchmal ein psychologisches Studio auf, um kleine Kinder in ihrem Verhalten beim Spielen zu begutachten, ohne dass sie sich dabei beobachtet fühlen.

Eine einzige Wirklichkeit

Die Wirklichkeit hört nicht dort auf, wo unsere Wissenschaftler mit ihren Messinstrumenten an Grenzen stossen. Sie reicht weit darüber hinaus. Die Trennwand unserer Sinneswahrnehmung ist überbrückbar, wenn wir unserem Denken keine begrenzenden Fesseln anlegen. Wir alle könnten mit Paul Klee bekennen: „Diesseits bin ich nicht ganz fassbar. Ich lebe ebenso bei den Verstorbenen wie bei den Ungeborenen; etwas näher dem Herzen der Götter als üblich.“ Freilich nehmen wir von der ganzen Wirklichkeit nur einen beschränkten Ausschnitt wahr. Dennoch müssen wir damit rechnen, dass es noch andere Wirklichkeitsebenen gibt. Es sind dies Dimensionen höherer Schwingung, die uns Menschen vorerst noch nicht zugänglich sind.

Das berühmte Medium Arthur Ford berichtet: „Eine Frau, die gerade ihren Mann verloren hatte, besuchte mich in der Hoffnung, Kontakt mit ihrem verstorbenen Mann aufnehmen zu können. Die Verbindung kam zustande. Sie und ihr Mann unterhielten sich, und sie sagte unter Tränen, wie verzweifelt sie sei, seit er "fortgegangen" sei. Prompt kam die Antwort des Verstorbenen: ‚Aber ich bin ja gar nicht fortgegangen' “. (2) Unsere Verstorbenen sind in Wahrheit nicht fortgegangen. Sie leben in der gleichen Welt wie wir, nur in einer anderen Schwingungswelt, die wir die "andere Wirklichkeit" nennen können.

Die Entfernung [der Unterschied] zwischen Diesseits und Jenseits liegt also nicht im Raum [Räumlichen], sondern lediglich im Schwingungszustand. So können Lebende und Verstorbene sich tatsächlich am gleichen Ort aufhalten. Der Philosoph Kant (!) erkannte: „Die andere Welt ist kein anderer Ort, sondern eine andere Anschauung.“ Wir könnten ihn auch als anderen Bewusstseinszustand bezeichnen. Nach C. G. Jung bildet unsere diesseitige Bewusstseinswelt mit dem Jenseits denselben Kosmos, „So dass die Toten sich gewissermassen nicht an einem anderen Ort befinden als die Lebendigen. Es besteht nur ein Unterschied in der Frequenz der beiden Lebensformen...“. (3)

Unsere diesseitige Sicht der Dinge ist stets einseitig. Wir sehen nur Halbheiten. Daher bestätigt Mathias Claudius:

Seht ihr den Mond dort stehn,
er ist nur halb zu sehn
und ist doch rund und schön.
So ist es mit manchen Sachen,
die wir getrost belachen
weil wir sie nicht verstehn.

Einmal stand eine Frau in heller Aufregung schon morgens um 8 Uhr vor meiner Sprechzimmertüre und bestürmte mich mit den Worten: „Stellen Sie sich vor, was mir passiert ist. Gestern abend hatten mein Mann und ich einen heftigen Streit. Im Unfrieden gingen wir zu Bett und ein jedes wies dem anderen die kalte Schulter zu. Am Morgen lag mein Mann tot neben mir. Was soll ich nur tun?“ Ich versuchte die Frau zu beruhigen, indem ich ihr versicherte: „Ihr Mann ist nicht aus der Weltgeschichte herausgefallen. Er ist bloss wie in ein anderes Zimmer gegangen. Sie können ihm jetzt noch verzeihende und liebende Gedanken nachsenden.“ Bei mir aber dachte ich an die mahnenden Dichterworte von Ferdinand Freiligrath:

O lieb so lang du lieben kannst.
O lieb so lang du lieben magst.
Es kommt die Zeit, es kommt die Zeit,
Wo du an Gräbern stehst und klagst.

Eine niedere Frequenz kann in der Regel eine höhere Schwingung nicht durchdringen, wohl aber ist es möglich, dass ein höherer Wellenbereich einen niederen überwindet. Aus diesem Grund kann ein Licht die Finsternis erhellen, aber niemals geht die Finsternis ins Licht. Daher ist es möglich, dass im Jenseits höher schwingende Geistwesen in tiefer gelegene Aufstiegsstufen hinuntersteigen können, aber nicht umgekehrt.

Weil Diesseits und Jenseits sich in der Schwingungsdichte unterscheiden, ist es auch nicht möglich, aus der Astralsphäre irgendwelche feinstoffliche Gegenstände in die materielle Diesseitswelt hinüber zu bringen. Frederick Sculthorp, der die Fähigkeit hat, während des Schlafes aus seinem Körper auszutreten, wollte bei einer Jenseitsreise an einer Strasse in London einen Pflasterstein mitnehmen, um diesen als Beweisstück für seine Exkursionen in der Hand zu haben. Dies gelang ihm jedoch nicht, da seine kurzwellige "Astralhand" durch den grobmateriellen Steinbrocken hindurch ging und für ihn nicht fassbar war. (4) So ist es auch bei sogenannten "erdgebundenen Seelen", deren irdischer Daseinsdurst noch nicht erloschen ist. Da sie immer noch körperabhängige Bedürfnisse haben, diese aber in der diesseitigen materiellen Welt nicht befriedigen können, weil der materielle Stoff einer Weinflasche oder einer Zigarettenpackung für ihre kurzwellige Hand nicht mehr ergreifbar ist, machen sie sich hier auf Erden an Trinker und Raucher heran und geniessen so die ätherischen Düfte von Alkohol und Nikotin. Hier kommt es zu einer Art Umsessenheit [bzw. kann es bei diesseitig Süchtigen zu einer solchen kommen].

Alles [Stoffliche] ist Energie

Der Stoff, aus dem Diesseits und Jenseits bestehen, ist Energie. Die einzelnen Schwingungsebenen unterscheiden sich voneinander durch ihre Frequenz. Sehr deutlich nehmen wir dies in der feinstofflichen Astralwelt wahr. Stefan von Jankovich erlebte es im ausserkörperlichen Zustand nach seinem schweren Autounfall im Tessin im Jahr 1964, als er von zwei Ärzten für klinisch tot erklärt wurde. Sein Eindruck war: „Alles war Schwingung, alles schwang mit allem in Harmonie.“ (5)

Als der junge Atomphysiker Fridjof Capra eines Nachmittags am Strand von Kalifornien lag, spürte er den rieselnden Sand zu seinen Füssen, er sah die Wolken hoch oben dahinziehen, er hörte die Brandung des Meeres, er nahm den Wind wahr, der ihm Kühle zuwehte, er fühlte seinen Atem und verspürte seinen Herzschlag, und plötzlich wurde es ihm bewusst: alles um mich, aber auch alles in mir ist nichts anderes als schwingende, tanzende, vibrierende, pulsierende Energie. (6)

Die Welt, in der wir leben, ist also nicht grobstofflich, nicht materiell wie die Materialisten meinen. Alles ist Schwingung, alles ist Energie. Vom grossen Naturforscher Max Planck stammt folgende Aussage, die er bereits 1932 an einem Kongress in Florenz machte:
„Als Physiker, als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft der Erforschung der Materie dient, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zu dem winzigen Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es im ganzen Weltall weder eine intelligente noch ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nie gelungen, das heissersehnte Perpetuum mobile zu finden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten, intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund der Materie, nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, denn diese Materie bestünde, wie wir gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott.“

Betrachten wir unser Universum als ein ganzheitliches, geschlossenes System, müssen wir als dessen Ursache auf eine transzendente Kraft schliessen, die bereits wirksam war, bevor das materielle Weltall entstand.

Am Anfang war also nicht, wie Hoimar von Ditfurth meint, der Wasserstoff (7), sondern die grandiose Idee des Wasserstoffatoms. Das Weltbild der Naturwissenschaft entfernt sich heute immer mehr vom krassen Materialismus des 19. Jahrhunderts. Heute wissen wir, dass die Verschiedenartigkeit der materiellen Elemente lediglich auf der mannigfaltigen Kombination ihrer Atome beruht. Diese wiederum sind nicht grobstofflicher Natur, sondern vielmehr gewaltige Energieballungen auf kleinstem Raum. Das ganze Universum ist nichts anderes als verdichtete Energie. Letzten Endes ist alles durchdacht und geistdurchwirkt von einer göttlichen Intelligenz. Stellvertretend für viele moderne Forscher bekennt der Astrophysiker James Jeans: „Das Weltall beginnt immer mehr einem grossen Gedanken als einer grossen Maschine zu gleichen.“

Die einzelnen Daseinsebenen im Diesseits wie im Jenseits, von der dichtesten Stofflichkeit bis hin zu den höchsten und feinsten Formen des Geistes, unterscheiden sich durch ihre jeweilige Schwingungshöhe. Alles schwingt nach dem Gesetz des Rhythmus. Die einzelnen Schwingungsbereiche können ineinander übergehen oder sich überlagern, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Eine materielle Blockade gibt es für die schwingende Energie eigentlich nicht. Ein Frequenzbereich fliesst in den benachbarten über. Allerdings gilt das geistige Gesetz, „dass niemand aus eigener Kraft in Regionen eindringen kann, deren Schwingungen höher sind als seine eigenen.“ (8) Daher ist es ein Irrtum, wenn in zahlreichen Kirchen, Tempeln und Moscheen den Gläubigen versichert wird, dass sie nach ihrem Tod augenblicklich ins Paradies oder vor den Thron Gottes gelangen werden. Ein jeder kommt zunächst in jene jenseitige Schwingungs- und Gesinnungswelt, die er bei seinem Hinübergang erreicht hat.

Od ist Lebenskraft

Alles Irdische ist nichts anderes als verdichtetes Od [Urlicht/Odlicht]. Der ganze Kosmos ist durchflutet von einer Energie, deren Urquell von göttlicher Natur ist. Auf der Ebene des Lebendigen sprechen wir von Odem, Atem oder Lebenshauch, in der östlichen Philosophie auch Atman genannt. Dieses für hellsichtige Menschen oft als hauchdünner Dunst wahrnehmbare Odlicht bezeichnen wir als Aura. Aus der religiösen Malerei kennen wir diese als Heiligenschein, auch Aureole oder Nimbus genannt.

Unsere gegenständliche Welt ist also nichts anderes als verdichtetes Od. Das Entstehen und Bestehen aller Lebewesen geschieht durch stetige Anreicherung von Odkraft. Dieses Od kann verschiedene Verdichtungsgrade annehmen. Als bioenergetische Ausstrahlung kann sie im Niederfrequenzbereich fotografiert werden, wie dies der Arzt Walter Kilner (1847–1920) und später um 1939 das russische Forscher-Ehepaar Semjon und Valentina Kirlian bewiesen haben. (9) Selbst unser Planet Erde ist umgeben von mehreren Odschichten, die wir kennen als Geosphäre, Biosphäre, Psychosphäre und Mentalsphäre. Aus der Jenseitswelt empfing Pfarrer Greber die Erklärung, dass dieses Od je nach seiner Schwingung Farbe und Geruch besitzt und Spuren selbst an materiellen Gegenständen hinterlässt: „Alles Geschaffene hat diese Odaura. Auch die grossen Weltkörper. Was ihr Anziehungskraft der Erde nennt, ist die Kraft der Odstrahlung, deren Reichweite in einem bestimmten Verhältnis zur Grösse der Erdkugel steht. (10)

Vergessen wir nicht, dass unser Planet eingehüllt ist nicht nur von einer Lufthülle, von der unser ganzes irdisches Leben abhängt, sondern auch gebildet wird von all den Gefühls- und Gedankenschwingungen von sieben Milliarden Menschen, die ununterbrochen unsere Umgebung erfüllen und häufig genug auch vergiften. Der emotionale und mentale Müll, der dadurch entsteht, belastet fortwährend unsere Existenz. In einer Jenseitsbelehrung aus der Geistigen Loge Zürich heisst es daher: „Pflegen Menschen eine niedere Denkweise, dann vermehren sie dadurch ihre unreine Odströmung, und diese schädigt sie an Leib und Seele. Dagegen sind feinfühlige Menschen, die sich gleichzeitig bemühen, die hohen Ziele des Lebens zu finden und den Tugenden nachzuleben, in geläutertes, feineres Od gehüllt. (11)

Ein hellsichtiger Mann erzählte mir, wie er in einem Haus, wo über Jahre dauernd Streit und Zwietracht herrschte, den Eindruck bekam, als würde in jedem Ziegelstein der Teufel hausen.
Daher mahnte ein jenseitiges Geistwesen: „Schafft in euren Häusern und Wohnungen geistiges Licht. Denn jeder Gegenstand, den ihr betastet, nimmt eure Schwingung an. So wie des Menschen Ausstrahlung ist, so wird sein Hab und Gut von ihm bestrahlt. Positives Leben schafft lichte Häuser und lichte Wohnungen, sie sind mit lichten Wesen erfüllt. Negative Gedanken erzeugen finstere Wohnungen und düster schwingendes Mobiliar, weil es durch gegensätzliche Schwingungen verfinstert wurde. Diese Ausstrahlung zieht niedere Seelen an, die unsichtbar in euren Häusern und euren Wohnungen zuhause sind.“ (12)

Nicht nur das Diesseits ist erfüllt von Od-Strahlung, sondern auch das Jenseits. Lehrer aus der geistigen Welt bestätigen: „Denn ein jedes geistige Wesen in der für euch unsichtbaren Welt besitzt von allem Anfang an – vom Anfang seiner geistigen Geburt an – diese Od-Ausstrahlung. Somit kann alles, was sich seit Urbeginn ereignet hat, wieder hervorgeholt und betrachtet werden – der ganze Werdegang des betreffenden Wesens samt all seinen Erlebnissen. Jedes Geistwesen ist Träger dieser odischen Kraft und trägt seine Vergangenheit in sich.“ Vereinfacht können wir sagen: Das Jenseits ist ein höherer Schwingungszustand der Od-Energie und das Diesseits ist die Verdichtung derselben Energie auf einer niederen Schwingungsebene.

So ist uns garantiert, dass auch wir Erdenmenschen all unsere Lebensspuren, auch all unsere Taten und Untaten, ja jeden Gedanken, jedes Wort und jedes Tun als Erfahrungsspur mitnehmen in die jenseitige Welt und dort hierfür auch zur Verantwortung gezogen werden. Unser Od-Kleid, an dem wir fortwährend weben, vergisst nichts. Diese Spur schlägt sich auch nieder im Lebensfilm, den Menschen im todnahen Zustand zu sehen bekommen.

Gedanken sind schneller als Licht

In unserer materiellen Welt kennen wir vier Grundkräfte der Natur:
  1. Die Schwerkraft, die dafür sorgt, dass Gegenstände sich anziehen und dadurch gegenseitig in der Schwebe halten können.
  2. Die elektromagnetische Kraft, die sich z.B. in der Elektrizität oder (Licht)-Strahlung zeigt.
  3. Die schwache Atomkernkraft-(Wechselwirkung), die den radioaktiven Zerfall der Elemente bewirkt.
  4. Die starke Atomkernkraft-Wechselwirkung, welche die gewaltige Energie des Atomkerns zusammenhält.
Ausser diesen vier Grundkräften muss es noch eine fünfte Kraft geben, die wir die Gedankenkraft nennen. Diese hat ihre eigenen Wirkkräfte, die über das Physische hinausgehen. So sind Gedankenübertragungen von der Mondrückseite zur Erde oder aus den Tiefen des Meeres möglich, wie Experimente bewiesen haben. Wenn der englische Physiker Faraday einmal sagte: „In dem Moment, da es möglich ist, mit der Kraft der Gedanken nur einen einzigen Strohhalm zu bewegen, müssen wir unser Weltbild ändern“, können wir heute feststellen: Wir sind soweit!

Gedanken sind Energiewellen, die wie ein Bumerang auf uns zurückkehren. In der indischen Sagenwelt ist die Rede von einem geistigen Kampf zwischen den Devas, den guten Engeln, und den Asuras, den gefallenen Engeln. Ihre Waffen waren gedanklicher Art. Ein böser Geist verfehlte das Ziel, indem der gute Geist das gefährliche Gedankengeschoss abwehren konnte. Dieses stürzte auf seinen Herkunftsort zurück und tötete den Werfer [heisst auch "choc de retour"]. Wir erkennen hier das Gesetz der Gegenläufigkeit, [Resonanz, "actio = reactio"], das heisst: „Wie man in den Wald hinein ruft, so tönt es zurück“ oder „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

Albert Einstein behauptete zu seiner Zeit, nichts sei schneller als das Licht. Dies mag wohl stimmen im Bereich der Physik [inzwischen sind sogar überlichtschnelle Quanteneffekte von Materie entdeckt wurden]. In der Metaphysik aber können wir feststellen: nichts ist schneller als ein Gedanke. In Gedankenschnelle können wir den Weltraum durcheilen und in unserer gedanklichen Vorstellung Himmelskörper erreichen, die Millionen von Lichtjahre von unserer Erde entfernt sind. Daher konnte Schiller dichten: „Mich hält kein Band, / Mich hindert keine Schranke. / Frei schwing ich mich durch alle Räume fort. / Mein unermesslich Reich ist der Gedanke / Und mein geflügelt Werkzeug ist das Wort.“ Die Reichweite des menschlichen Geistes ist grenzenlos. Mit unserem Denkvermögen schlagen wir die Brücke zwischen Diesseits und Jenseits; weder Schranken noch Schwellen stehen den Gedanken entgegen. (13)

Da Gedanken fliessende Energien sind, bauen diese auf Grund einer inneren Gesetzmässigkeit, die für alle Arten von Energie gilt, Kraftfelder auf. Diese unterscheiden sich voneinander nach ihrer Wellendichte. Gedanken weisen eine sehr hohe Frequenz auf. Daher sind ihre Kraftfelder auch von hoher Dichte und deshalb sehr wirkungsvoll. Je nachdem ob sie von positiven oder von negativen Gedanken erzeugt werden, haben diese Kraftfelder auch eine unterschiedliche Qualität. Negative Gedankenfelder wirken zerstörend, niederreissend und krankmachend, positive Gedankenfelder wirken aufbauend, erhebend und heilend. Dies ist etwa der Fall beim Gebrauch von positiven und negativen Kraftgedanken, von Segens- und Fluchwörtern. Durch unser Denken schaffen wir im Diesseits wie im Jenseits jene Verhältnisse und Geschehnisse, die unserer Eigenschwingung entsprechen und Ausdruck unserer Gesinnung und Stimmung sind. Auf diese Weise schaffen wir durch unser Denken Himmel und Hölle in uns.

Die Quelle der Gedanken ist nicht das Gehirn, sondern der Geist. Da unser geistiges Wesen sowohl im Diesseits wie auch im Jenseits tätig ist, wird unser menschliches Denken in der jenseitigen Welt wie in einem Computer gespeichert. Wäre dem nicht so, gäbe es kein Gewissen, keine Verantwortung, keinen Lebensfilm, kein "Buch des Lebens" und auch keine letztgültige Gerechtigkeit.

Gedanken hinterlassen Spuren

Mit Recht sprechen wir von Gedankenspuren, von Erlebnisspuren und von Erinnerungsspuren. Selbst wenn wir meinen, wir trügen von einem früheren Geschehen keine Nachwirkung in uns, ist dies eine Täuschung. Unsere Träume greifen oft längst Vergangenes auf. Rückführungen in Hypnose oder tiefer Entspannung können längst Verschüttetes oder Verdrängtes aus dem jetzigen oder aus früheren Leben wieder ins Bewusstsein führen. Ähnliches geschieht in einer Psychoanalyse.

Nicht nur in unserer Seele hinterlassen Gedanken und Gefühle ihre Spuren, sie können sich auch auf leblosen Gegenständen niederschlagen, die von Sensitiven wahrgenommen werden. Professor Tenhaeff von der Universität Utrecht machte Versuche mit sensitiven Personen. Diese waren imstande nachzuspüren, welche gedanklichen Imprägnierungen einem bestimmten Gebrauchsgegenstand aus der Hand des früheren Besitzers anhaften. Auf ähnliche Weise können mentale Aufladungen auf Fotos, Ringen, Amuletten und Kleinodien über Jahrzehnte zurückverfolgt werden. Dies mögen jene bedenken, die gerne in Secondhand-Läden und Antiquariaten einkaufen.

Im Zürcher Volkshaus beobachte ich vor Jahren die Demonstrationen des holländischen Hellsehers Croiset. Dieser konnte zutreffende Angaben machen über Herkunft von Materialien, die man ihm verpackt und verschnürt vorlegte. In einem Fall wurde ihm ein kleines Paket überreicht, von dessen Inhalt er sagen konnte, dass Blut daran klebe. Wie man die Umhüllung löste, stellte sich heraus, dass es sich um eine afrikanische Pfeilspitze handelte.

Auch Räumlichkeiten können durch Gedankenschwingungen geprägt werden, wenn diese während längerer Zeit intensiv einwirken. So gibt es heimelige Häuser und weihevolle Räume, aber auch Wohnstätten, wo einem unheimlich zumute ist. Ebenso weiss man von Örtlichkeiten, an denen es einem nicht ganz geheuer ist. Selbst Energien von Verstorbenen können sich dort kundtun. In der Parapsychologie spricht man von "ortsgebundenem Spuk". Erkundigt man sich nach dessen Vorgeschichte, stösst man häufig auf tragische Ereignisse, die sich eben dort zugetragen haben und als Gefühls- und Gedankenspuren nachwirken. (14)

Wieviel Gedankenloses und Unbedachtes kann da ohne Wissen und Absicht eine bleibende Spur hinterlassen, in der wir dereinst uns verfangen werden, wenn es darum geht, vor jenseitigen Richterengeln die Bilanz unseres Lebens zu ziehen. All unser Sinnen und Sorgen, unser Lieben und Hassen, unser Glaube und Unglaube schlägt sich im Verlauf unseres Lebens in unlöschbaren Eindrücken nieder, denen wir in der Astralsphäre begegnen werden. Daher gilt es mit Doktor Faust in Goethes Dichtung zu bedenken: „Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Aeonen untergehn.“

Seien wir uns bewusst, dass wir durch unser Denken jenseitige Wesenheiten anziehen und bei uns wohnen lassen. Vor Jahrzehnten hörte ich in einer medialen Kundgabe in der Geistigen Loge Zürich folgenden Bericht: Eine wohlhabende, alleinstehende Frau lebte in einer herrschaftlichen Villa. Als sie starb, kam sie in der Jenseitswelt in eine düstere Umgebung, wo es ihr gar nicht behagte. So verlangte sie bei dem zuständigen Wächterengel, dass sie in ihr früheres Haus zurückkehren dürfe. Dies wurde ihr gestattet. Nach einer Weile erschien sie erneut in der ihr zugeteilten Jenseitssphäre und klagte, dass sich in ihrem nun leerstehenden Haus wildes Gesindel herumtreibe, dass auf den kostbaren Teppichen und in den teuren Fauteuils verwahrloste Gestalten herumlungern. Da wurde ihr erklärt: „Dies waren immer schon deine unsichtbaren Hausgenossen, die du mit deinem primitiven Denken angezogen und um dich versammelt hast.“

Orte der Kraft

Wenn bestimmte Gedanken über längere Zeit gedacht werden, schaffen diese regelrechte Gedankengänge, die zu Denkgewohnheit werden. Daher ist es wichtig, stets das Gute herbeizudenken, denn was wir in Gedanken wohnen lassen, das kommt früher oder später auf uns zu.

Denken wir wiederholt bestimmte Gedanken gleichzeitig, gleichförmig und gleichsinnig, wie dies etwa beim Beten der Fall ist, sofern dies nicht gedankenlos abläuft, bilden sich starke Kraftfelder. Geschieht dies zudem an einem bestimmten Ort, entstehen dort "Orte der Kraft", so an Erinnerungsstätten, Gedenkplätzen und Wallfahrtsorten. Diese weisen eine intensivere Schwingung auf, weshalb sie verstärkt wirken.

Orte der Kraft können wir auch in unserem Körperinneren erzeugen, nämlich in unseren Chakras. Es sind dies eine Art Energiewirbel und Kraftzentren in unserem Ätherkörper, in denen unsere Lebensenergien umgesetzt werden. (15)

In einem tibetischen Kloster lebten zwei junge Mönche, die nach aussen recht unangefochten erschienen. Der hellsichtige Abt beobachtete die beiden und stellte fest, dass der eine Mönch täglich mit einer breiten Handbewegung seine Chakras schloss, um sich dadurch vor Energieverlust und negativen Einflüssen von aussen zu schützen. Der andere Mönch tat nichts dergleichen. Statt dessen bemühte er sich, durch sein liebendes und segnendes Denken allen Wesen gegenüber eine wohlwollende Gesinnung zu entfalten. Dadurch baute er unbewusst einen lichten Strahlenkranz um sich auf, der auch nichts Negatives an ihn herankommen liess. Der Abt sagte schliesslich: „Der zweite Mönch hat es besser gemacht als der erste.“

Kraftfelder als Informationsträger

Der englische Biologe Rupert Sheldrake hat die Theorie vom "morphogenetischen Feld" entwickelt, indem er nachwies, dass Gedankenkraftfelder bestimmte Informationen enthalten, die sich nachhaltig auf die Umwelt auswirken können. (16) Diese beeinflussen sowohl die Kristallisation von Mineralien als auch das Wachstum von Pflanzen sowie das Verhalten von Tieren und Menschen. So kommt es zur Bildung von neuen mentalen Kraftfeldern, die sogar als kollektive Denkmuster für Zeitgeist und Modeströmungen verantwortlich sind. Auch Grossdemonstrationen, Volksaufstände und Massenaufläufe werden hiervon gesteuert und in Mitleidenschaft gezogen. In hochfrequenten Feldern sind Gedankenübertragungen ohne weiteres möglich.

Auch beim kreativen Schaffen kann es sich um das Wirken morphogenetischer Felder handeln. Bevor nämlich etwas gegenständliche Form annimmt, ist die energetische Struktur hierzu bereits als gedachtes Energiefeld vorhanden. Dies wird dann in eine materielle Gestalt umgesetzt. So zum Beispiel beim Bau eines Hauses, beim Malen eines Bildes, beim Komponieren einer Musik. Gestaltbildende morphogenetische Felder sind also eine Art mentale Baupläne und Werkpläne. Hinzu kommt, dass ein solches Feld die Tendenz hat, andere gleichschwingende Felder mit Informationen zu versorgen. Dies führt dazu, dass bestimmte Gedankeneinfälle, die beispielsweise zu Neuentdeckungen und Erfindungen führen, bei verschiedenen Personen gleichzeitig auftreten. Man spricht davon, dass Gedanken gleichsam "in der Luft" liegen.

Bei der echten "Geistheilung" wird jenseitige Energie durch Geistheiler auf kranke Menschen heruntergeladen und übertragen. So könnten Spontanheilungen und Wunderheilungen erklärt werden. Dabei werden nicht Naturgesetze aufgehoben oder umgangen. Vielmehr sind hier Kräfte wirksam, die wir kaum kennen. Schon der Kirchenlehrer Augustinus (354 – 430) gab hierzu eine treffende Erklärung: „Wunder geschehen nicht im Widerspruch zur Natur, sondern im Widerspruch zu dem, was wir von der Natur wissen.“

Das Gesetz der Sympathie

Der Ausdruck "Sympathie" setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern "syn" für gleichzeitig, gleichsinnig und "pathein" für empfinden, leiden. Das Gesetz der Sympathie [Anziehung] besagt, dass im Diesseits wie im Jenseits nur Wesen gleicher Frequenz einander sympathisch finden. Diese sind in ihren Gedanken- und Gefühlsschwingungen ähnlich und ziehen sich daher gegenseitig an.

Die Sympathie ist im Jenseits schon an der äusseren Ausstrahlung erkennbar. In einer Kundgabe von Leopold Engel vernehmen wir: „Da nun jede hinüber gegangene Seele sehr schnell ein Äusseres erhält, das ihrem Inneren entspricht, so weiss auch der in Empfang nehmende Geist ganz genau, wie weit die Seele fortgeschritten ist und in welcher Region seiner Sphäre er diese einführen kann, oder ob er sie überhaupt nicht aufnehmen darf und den vielfachen Besserungsanstalten überweisen muss, damit sie geläutert wird . (17) So gesehen ist das Äussere nur ein Spiegelbild des Inneren.

Der Engländer T. A. Lawrence, der als "Lawrence von Arabien" in der Nahostpolitik zu Anfang des letzten Jahrhunderts einige Berühmtheit erlangte und sich seiner Erlebnisse im Buch "Die sieben Säulen der Weisheit" erinnerte, kam im Jahr 1935 bei einem Motorradunfall ums Leben. In seinem medial übermittelten "Tagebuch von drüben", berichtet er, dass wir auch in der Jenseitswelt nur mit jenen Wesen in eine dauerhafte Verbindung treten können, mit denen uns eine gedankliche Ähnlichkeit und eine gefühlsmässige Verwandtschaft verbindet. (18)

In der jenseitigen Welt deuten Farbe die jeweilige Schwingungsart an. In der Geistigen Loge Zürich hörte ich in einem medialen Gottesdienst mit dem Trancemedium Beatrice folgende eindrückliche Schilderung, die ich hier frei wiedergebe: Eine Frau erwachte im Jenseits in einer hellen, weissen Stadt mit weissen Strassen. Deren Bewohner trugen weisse Kleider und hatten weissfarbene Gesichter. Sie wohnten in weissen Häusern und sie sprachen eine Sprache, die sie nicht verstand. Irgendwie fühlte sie sich fremd in dieser Umgebung, denn sie selber trug ein braunes Kleid. Eine innere Stimme wies sie an: „Suche die braune Strasse!“ Diese fand sie tatsächlich am Rande der weissen Stadt. Wie sie dieser folgte, kam sie in eine tiefer gelegene, etwas düstere Gegend und in eine braune Stadt. Dort waren die Häuser braun, ebenso die Strassen. Deren Bewohner trugen braune Kleider und hatten braune Gesichter. Seltsamerweise verstand sie deren Sprache. Hier fühlte sie sich unter ihresgleichen.

Kontakte zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Schwingungswelt gibt es keine abgrenzende Schranke, sondern nur fliessende Übergänge, wie dies im gleichen Wellenband zwischen verschiedenen Radiosendern der Fall ist. Also besteht zwischen beiden Welten eine Wechselwirkung und eine informative Austauschmöglichkeit. Menschen mit aussersinnlichen und medialen Begabungen sind daher wie Grenzgänger und Gratwanderer, so dass sie Kontakte nach beiden Seiten hin aufbauen können. Der verstorbene Roland de Jouvenal erklärte seiner medial schreibenden Mutter dies so: „Man muss genau die Stelle finden, wo unsere Schwingungen in euch ein Echo zu erzeugen vermögen.“ (19) Umgekehrt können unsere Gedanken die jenseitigen Sphären durch unser Vorstellungsvermögen besuchen oder wir können Verstorbenen mit unseren Gebeten helfend und liebend nahe sein.

Aus dem Diesseits lassen sich vielfältige Kontakte zum Jenseits herstellen, um so die Grenze zwischen beiden Welten zu überschreiten. Denken wir an aussersinnliche Wahrnehmungen oder an äusserkörperliche Erfahrungen und Nahtod-Erlebnisse. Auch ein Hineinwirken der geistigen Welt in unser irdisches Dasein ist möglich, so etwa in Wahrträumen, Warnträumen und wegweisenden Träumen, durch Hilfen von Verstorbenen und Engelwesen, durch mediale Botschaften von drüben oder durch Inspirationen aus der göttlichen Welt. Das lateinische Wort "inspirare" bedeutet einhauchen, einflüstern. Bei der Inspiration kommt die Botschaft sozusagen aus einer höheren Dimension, aus einer Überwelt, aus einer jenseitigen Sphäre. Es handelt sich bei der Inspiration also um das Einflüstern und Eingeben einer Information, die wir nicht unserem eigenen Denkvermögen verdanken, sondern einer höheren Intelligenz, die wir dem Jenseits zuordnen. Dagegen kommt bei der Intuition der Gedankeneinfall aus dem Unbewussten.

Stärkste Kraftquelle: das Gebet

Wir können einem Lebenden oder einem Verstorbenen durch gute Gedanken viel helfende Energie zusenden. In einer medial empfangenen Jenseitsbotschaft heisst es: „ Wenn ihr dem Nächsten alles Gute wünscht, mit Überzeugung von innen heraus, so bringt es ihm den Segen wie auch euch selbst; denn das ist eine einzigartige Schwingung, es ist etwas Himmlisches, dieses Wünschen. Es ist gut für den Menschen, wenn er dem Nächsten viel Gutes wünscht und auch den Segen Gottes.“

Umgekehrt werden böse Hass- und Rachegedanken über's Grab hinaus einem Verstorbenen bei seinem geistigen Weiterkommen hinderlich sein und diesem seelische Beschwerden verursachen. Diese werden früher oder später auch jene treffen, die solche Bosheitsgedanken verursachen. Vor einem Vortrag gestand mir eine geschiedene und verbitterte Frau: „Ich bete nur noch dafür, dass der Herrgott meinem verstorbenen Ex-Mann all das tausendfach heimzahlt, was er mir im Leben angetan hat.“ Betroffen sagte ich ihr: „So dürfen Sie nicht denken; wünschen Sie Ihren Mann nicht in die Hölle, sonst müssen Sie ihm dort begegnen.“ Worauf sie mich mit erhobenen Händen anflehte: „Nehmen Sie mir diesen Glauben nicht!“


Schliessen wir unsere Betrachtung über Diesseits und Jenseits mit dem sinnvollen Gedicht von Gottfried Herder:

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier,
Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte nach Raum und Zeit;
und sind – wir wissen's nicht – inmitten der Ewigkeit.


Literaturhinweise
  1. Hampe, Johann : Sterben ist doch ganz anders. Kreuz Verlag, Stuttgart, 1975, S. 126.
  2. Ford, Arthur: Bericht vom Leben nach dem Tode. Scherz Verlag, Bern, München, Wien, 14. Auflage, 1983, S. 210.
  3. Jung, Carl Gustav: Vorwort in: White, Steward E.: Das uneingeschränkte Weltall. Origo Verlag, Zürich ,1963, S. 11.
  4. Sculthorp, Frederick: Meine Wanderung in der Geisterwelt. Verlag H. Bauer, Freiburg i.Br., 1962, S. 29 f.
  5. Von Jankovich, Stefan: Die energetische Struktur des Menschen. Drei Eichen Verlag, Ergolding, 1990, S. 42
  6. Capra, Fridjof: Der kosmische Reigen. Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1977, S.7.
  7. Von Dithfurth, Hoimar: Am Anfang war der Wasserstoff. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1972.
  8. Dalliard, Alfred: Das Od – die Lebenskraft. Medium Nr. 28, 2003, S. 29.
  9. Passian, Rudolf: Abschied ohne Wiederkehr? Tod und Jenseits in parapsychologischer Sicht. R. Fischer Verlag, Pforzheim, 1973, S. 112 ff.
  10. Greber, Johannes: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck. Verlag der Johannes Greber Memorial Foundation, Teaneck, USA, 6. Aufl., 1981, S. 75.
  11. Hinz, Walther: Geleit von oben. Verlag Geistige Loge Zürich, 1975, S. 74-75.
  12. Singer, Fritz: Unser Leben nach dem Tod. Verlag Universelles Leben, Würzburg, o.J., S.50.
  13. Rhine, J.B.: Die Reichweite des menschlichen Geistes. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1950, S. 25.
  14. Holzer, Hans: Fenster zur Vergangenheit. Ariston Verlag, Genf ,1969, S. 25ff.
  15. Leadbeater, C.W.: Die Chakras. H. Bauer Verlag, Freiburg i.Br., 6. Aufl., 1986, S. 4-7.
  16. Sheldrakle, Rupert: Das schöpferische Universum. Meyster Verlag, München, 1983, S. 30f.
  17. Engel, Leopold: Im Jenseits. Führung einer Seele. Lorber Verlag, Bietigheim, 1981, S. 52.
  18. Lawrence, Thomas E.: Tagebuch von drüben. Ansata Verlag, Interlaken ,1989, S. 74
  19. De Jouvenel, Marcelle: Weisungen aus dem Jenseits. Walter Verlag, Olten, 1953, S.308.

(Red.: Die Ergänzungen in [ ]-Klammern stammen von mir.

Es folgt eine aktuelle Übersicht der unter dem Titel "Gedanken sind schneller als Licht", S. 11, angesprochenen Grundkräfte der Natur, aus der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft", Dossier – Vom Quant zum Kosmos, ND 2/2006, S. 42. Im Artikel werden Begriffe angedeutet wie "vibrierende Felder", "Rotationssinn der Elementarteilchen", "Licht als Wirkungsquantum des elektromagnetischen Feldes", was ich aufschlussreich finde. Die Gravitation (Schwerkraft / Erdanziehung) / Allgemeine Relativitätstheorie steht einer Vereinigung mit der Quantenfeldtheorie / Standardmodell zur "Grossen vereinheitlichten (physikalischen) Welt-Theorie" vorderhand im Wege.

Nebenbei: In der "Bhagavad-gita" wird Gott allanziehend genannt. – T.F.)

Schema Weltformel (Stand 2006)


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"