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Alternativmedizin - Geistige Heilung

Bericht von Dr. Jan Veenhof, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 3/2005, S. 21-25.

Die Quelle der Heilung

Seminar mit Pamela Sommer vom 4./5. Juni 2005 in CH-Muri

Bericht von Pastor Dr. Jan Veenhof, CH-Gunten

Pamela Sommer-Dickson, gebürtige Holländerin, Mutter von vier Kindern, ist seit vielen Jahren in der Schweiz im Raum Bern wohnhaft. Sie ist in der Schweiz und auch darüber hinaus für ihre Tätigkeit als Heilerin bekannt, hält regelmässig Vorträge, gibt Kurse und Seminare und arbeitet auch mit Ärzten und Psychiatern zusammen. Weiter ist sie die Gründerin der Hilfsorganisation "Help to Help", die manchen Menschen durch geistige Lebensberatung auf ihrem Weg beisteht. In dieser Organisation arbeiten viele engagierte Frauen und Männer mit.

Vor ziemlich langer Zeit hatte ich Pamela Sommer einmal in einem Vortrag gehört. Nun gab es kürzlich eine gute Gelegenheit, sie näher kennen zu lernen. Die Buchhandlung Weyermann in Bern, spezialisiert auf den Gebieten Spiritualität, Mystik und Esoterik, organisierte am 4. und 5. Juni 2005 in Muri bei Bern für Pamela Sommer ein Seminar mit dem Thema: "Die Quelle der Heilung".

Ich habe an diesem Seminar teilgenommen und möchte unseren Lesern einige Eindrücke weitergeben. Dabei geht es mir nicht um das, was wir als Teilnehmer in verschiedenen Übungen getan und beigetragen haben. Das lässt sich nicht so gut beschreiben und ist für die Leser auch weniger interessant. Auch bleiben hier einige Ausführungen von Pamela Sommer über Chakras und Auras unberücksichtigt. Das wäre ein Thema für sich. Ich konzentriere mich auf die Gedanken, die sie über die Heilung als solche vorgetragen hat. Diese möchte ich hier wiedergeben, denn sie enthalten Denkanstösse, die für unser Leben und Handeln von positiver Bedeutung sein können.

Pamela Sommer spricht frei, ohne an ihr Manuskript gebunden zu sein; so klar und lebensnah, dass es nicht schwer ist, die Gedankengänge mit der eigenen Situation in Verbindung zu bringen. Sie gibt Ratschläge und Hinweise an Leute, die sich heilend für andere einsetzen wollen. Die Gesichtspunkte, die sie zur Sprache bringt, sind gleichzeitig für alle hilfreich, denen das Thema "Heilung" am Herzen liegt.

Wir sollten uns, so betonte Pamela Sommer, vergegenwärtigen, dass eine Kraft in uns ist und uns dabei auf die Gegenwart konzentrieren. Die Kraft ist jetzt in uns. Wir verzetteln uns oft zwischen der Vergangenheit mit den Erfahrungen von Versagen und Schuld (zum Teil real, zum Teil vermeintlich) und der Zukunft, die uns Angst macht. Im Gegensatz dazu gilt es, im Hier und Jetzt, mit allem was ist, im Einklang zu sein. Diese innere Einstellung beinhaltet die wirkliche Liebe, die bedingungslos und nicht besitzergreifend ist.

Menschen, die sich heilend einsetzen wollen, können ein Kanal für die heilenden Kräfte dieser Liebe sein. Dabei darf man sich in seinen Erwartungen nicht auf ein konkretes Resultat, das man sich im voraus schon vorgestellt hat, festlegen. Vielmehr ist Vertrauen gefragt, dass das, was geschieht, auch das Wichtigste ist. Das bedeutet freilich keinen Determinismus, als ob alles bereits schicksalhaft vorgegeben ist. Vielmehr gilt es, mit der grossen inneren Kraft, die in der Gegenwart wirkt, in Einklang zu kommen. Diese Kraft treibt uns an, das zu tun, was in der gegebenen Lage offensichtlich das Beste ist.

In diesem Zusammenhang erläuterte Pamela Sommer, was die Haltung derer, die Heilung empfangen möchten, prägen sollte. Drei Geschenke, so führte sie aus, werden ihnen – wie auch denen, die Heilung vermitteln – gegeben: 1. Die bedingungslose Liebe; 2. Die Kraft der Gedanken; 3. Der freie Wille. Die bedingungslose Liebe schliesst die liebevolle Bejahung seiner selbst ein. Der freie Wille ermöglicht einer Person, jeweils zu entscheiden, wie sie mit einer Situation im Denken und Verhalten umgehen will. Will sie festhalten oder loslassen, unversöhnlich bleiben oder verzeihen? Wesentlich ist, ganz im Moment zu sein; dann kann die Kraft fliessen. Alles ist in Bewegung, alles kann sich ändern; auch der Mensch.

Was jetzt geschieht, hat unweigerlich Einfluss auf das, was kommt. Durch unser jetziges Sein bewirken wir die Zukunft. Bezeichnend für uns ist, dass wir in unserem Leben schon so viel wie möglich erledigen wollen. Das ist begreiflich, aber diese Neigung ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Es gibt Lebenssituationen, in und durch welche die geistige Welt sagt: Vorsicht! Denn gerade dann, wenn es uns nicht so gut geht, fangen wir an zu fragen. Durch diesen Prozess des Fragens können wir uns bewusst werden, dass wir dem Ursprung nach geistige Wesen sind, die für eine gewisse Zeit in einem Körper wohnen. Dabei ist das Ziel, dass wir wieder das werden, wozu wir bestimmt sind: Geistwesen, man kann auch sagen: Lichtwesen! Das ist möglich, wenn wir im Einklang sind.

Es gilt, aus der Opferrolle heraus zu kommen und sich die Frage zu stellen: wie kann ich mit dieser Situation umgehen? Die grösste Schwierigkeit liegt in uns selbst, in den Schuldgefühlen und Ängsten, die wir zwar bekämpfen, aber denen wir gerade dadurch Nahrung geben. Denn wenn wir gegen etwas ankämpfen, geben wir diesem Energie. Wenn wir es hingegen als Schulung annehmen, wird es uns helfen, um einen Weg zu finden.

Die Heilung wirkt auf verschiedene Weise und auf verschiedenen Ebenen. Sie sieht freilich nicht immer so aus, wie wir sie uns vorstellen. Sie wirkt subtil. Es kann sein, dass ein Mensch, der im Rollstuhl bleibt, doch geheilt ist. Probleme sind Chancen zum Wachsen, Elemente in einem Lernprozess. Heilung ist nie ein "Instantprodukt", das in raschem Tempo hergestellt wird. Sie entspricht den kosmischen Gesetzen. Immer ist das höchste Gesetz: Gottes Wille geschehe. Hier kann man nichts herbeizwingen. Heilen ist Transformation. Nichts geht einfach weg – alles bleibt irgendwie im Äther. Man kann also zu einem Problem nicht sagen: „Verschwinde!“ Es wird verwandelt, indem wir daraus lernen und dann können wir es loslassen, so dass es nicht länger blockiert.

Kein Heiler soll sich auf seine Heilungstätigkeit etwas einbilden. Wir sind im eigentlichen Sinn keine Heiler, sondern "nur" Instrumente. Heiler – wie wir sie nennen – sollen sich jeden Tag fragen: wer bin ich, wie bin ich, wo stehe ich? Bei der Selbstprüfung kommt die Frage auf uns zu: bin ich mit mir selbst in Frieden, bin ich bereit, diese Gabe in Demut und in Liebe einzusetzen? Damit ist nicht ein Perfektheitsideal gemeint. Wir sind Menschen und müssen nicht halbe Engel sein.

Parallel zur Heilungsaktivität laufen eigene Lernprozesse. Wir erleben die geistige Entwicklung als einen Lernprozess in der Lebensschule. Pamela Sommer sieht das irdische Leben als eine Schule, in der wir von einer Klasse zur anderen gehen. Die Prüfungen bleiben. Der Weg nach oben ist nicht eine gerade Autobahn, sondern eine Spirale! Man kann in alte Verhaltensmuster zurückfallen, ohne dass man sich schuldig fühlen muss. Wir erwarten, dass es mit der Zeit einfacher, leichter geht. Das ist jedoch nur teilweise so. Wir können keine Lektionen überspringen. Es gilt, sich mit dem eigenen inneren Kompass jeweils auf neue Erkenntnisse auszurichten.

Die Quelle der Heilung ist in uns, in der Gegenwart. Ausschlaggebend ist die Bereitschaft, offen zu sein für die Impulse aus der geistigen Welt. In diesem Zusammenhang erzählte Pamela Sommer einiges über ihren eigenen Werdegang. Sie selbst hat schon mit 22 Jahren darum gebetet, heilend aktiv zu sein. Ihre Tätigkeit begann mit der Bitte einer Frau, ihr zu helfen. „Sie sind meine Hoffnung“ hatte sie Pamela gesagt. Natürlich kam bei Pamela die Frage auf: „Was soll ich machen?“ Dann erhielt sie die Botschaft: „Nimm dich doch nicht so wichtig. Sei ein möglichst guter Kanal und überlasse alles andere Gott.“ Die Frau durfte dann gesund werden.

Grundlegend ist die Erkenntnis, dass Heilung dann eine echte Heilung ist, wenn die Seele berührt wird. In der Praxis ist die Abwägung wichtig: Wo sprechen wir und wo schweigen wir? Heilen ist: Einfühlen in den anderen und auch in sich selbst, denn wir müssen lernen, wahrzunehmen, zu differenzieren und vor allem aufpassen vor Projektionen. Dazu ist nötig, dass wir uns selbst mit unseren Schwächen und Stärken kennen und annehmen. Es kommt darauf an, ausgeglichen in unserer Mitte zu sein und zu bleiben und darin Ruhe zu finden. Dann kann man auch Ärger, Aggression u.s.w. richtig begegnen. Es hat meistens nichts mit uns zu tun. Um uns selbst kennen zu lernen, brauchen wir die anderen, so wie Frauen und Männer im Umgang miteinander sich in ihrer Weiblichkeit und Männlichkeit kennenlernen. Damit ist nicht gemeint, dass wir uns restlos von den anderen abhängig machen sollten. Es ist nicht überflüssig, das zu betonen, weil wir uns tatsächlich oft mit den Augen der anderen sehen und wenn das ein festes Muster wird, kann es uns im Wege stehen.

In ihren Ausführungen brachte Pamela Sommer auch einige spezielle Probleme, die in unserer Zeit häufig auftreten, zur Sprache. Heute kommen wir oft mit Depressionen in Berührung. Sie können dadurch verursacht sein, dass Erfahrungen in der Gegenwart die Erinnerung an schwere Erlebnisse aus der Vergangenheit aufkommen lassen. Es ist dann nötig, diese Erlebnisse so zu "bearbeiten", dass man sie loslassen kann. Loslassen ist ein ganz zentrales Thema! Ein anderes aktuelles Problem ist die Einsamkeit. In unserer Gesellschaft hat man häufig keine Zeit zum Zuhören, keine Zeit für das Sein. Nun, Heilung betrifft gerade das Sein und Zeit haben gehört dazu. Für alle, die heilend tätig sind, ist das erste Gebot, dass man sich für den Hilfe suchenden Menschen Zeit nimmt.

Gott, die Quelle der Liebe, ist in uns. Aber wir – und das gilt sicher auch für Heiler – müssen wissen, dass es nötig ist, mit dieser Quelle in Verbindung zu sein und zu bleiben; dann wird sie in uns und durch uns wirksam. Wir brauchen die Energie dieser Quelle, die Energie der Liebe, für uns selbst, denn nur wer sie empfangen hat und immer wieder neu empfängt, kann sie weitergeben. Auch das ist kein Geschehen, das gleichsam automatisch, mühelos verläuft. Jeder hat eine schwache Stelle und wenn die Energie von dort kommt, ist es oft schmerzlich, weil die Energie dort "unten" ist.
Gerade auch im Umgang mit den anderen sollten wir mit der Realität und der Wirkung von Energien rechnen. In den Begegnungen tauschen sich Energien aus. Das was weniger Energie hat, zieht von dem ab, was mehr Energie hat. Deswegen ist in der Heilungsaktivität immer Schutz notwendig. Schutz sorgt dafür, dass man keine Energie verliert. Sich zu schützen heisst konkret, was schon genannt wurde: die eigene Mitte finden, im Einklang sein. Dann kann man Konfrontationen bestehen, ohne aus dem Lot zu geraten.
Bei alledem verstehen wir uns nur als einen Kanal der göttlichen Heilkraft. Wir müssen die Leute Gott überantworten und nicht denken, man müsse alles in der Welt heilen. Einseitige Konzentration auf Resultate ist ein Zeichen, dass das eigene Ego zu stark mitspielt. Wir sind auch nicht da, um Erwartungen der Umgebung zu erfüllen Vergessen wir nicht: Durch unsere Aktivität will eine hohe Intelligenz wirken und die heilenden Energien gehen dorthin, wo sie nötig sind.

Soweit meine Wiedergabe von Gedanken, welche Pamela Sommer in diesem Seminar vermittelt hat.

Zum Abschluss erwähne ich noch einige Adressen. Für nähere Informationen über die Arbeit von Pamela Sommer-Dickson und die von ihr gegründete Organisation kann man sich wenden an:
Sekretariat "Help to Help" (Sonja Kissling), Obere Rütte 17, 3323 Bäriswil – Tel 031 761 33 41
Buchhandlung H. Weyermann, Bubenbergplatz 8, CH-3001 Bern. Tel. 031 311 37 46. Sie sendet auf Anfrage gerne Kataloge von aktuellen Veröffentlichungen und nimmt Bestellungen entgegen.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"