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Bücher - Rezensionen

Buchbesprechungen von Rudolf Passian, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2004, S. 77-79.

Dr. med. Inga Peter : "Der Sinn des Lebens – Ursachen geistiger, seelischer und körperlicher Krankheit und deren Heilung durch Jesus Christus"

DIN A4-Format. Selbstverlag. Auslieferung: H. Ax, Tel. (0049) (0) 27 37 / 21 68 65

Zur Herausgabe eines solchen Buches gehört Bekennermut: Die Autorin als Fachärztin für Psychosomatische Medizin erkannte die Hauptursache gesundheitlicher Störungen in unserer selbstverschuldeten Gottferne und dem damit verbundenen persönlichen Abirren vom rechten Weg, d.h. unserem nicht mehr schöpfungskonformen Denken und Handeln. Wer dies begreift, der stösst damit auf die Wesensverwandtschaft von Medizin und Erfahrungsreligion. Deren Grundlage aber ist jene höhere Liebe, wie sie in der Lehre Jesu am stärksten zum Ausdruck gelangt.

In ihren therapeutischen Bemühungen als Ärztin hat die Autorin keinen leichten Weg eingeschlagen. Statt alle Hoffnung allein auf Medikamente zu setzen, verweist sie ihre Patienten auf deren unverzichtbare Selbstmitarbeit beim Beseitigen der Ursachen ihrer Leiden. Und dazu gehören eben auch vernunftgemässe Antworten auf die uralten Fragen nach unserem Woher und Wohin sowie nach dem Wozu unseres Hierseins.

Frau Dr. Peter nimmt aus geistchristlicher Sicht Stellung zu solcherlei Fragen wie: "Ich bin seelisch krank, warum?", über Angst und Angstneurosen, Selbstmord, Abtreibung, Sterbevorgang, Nahtod-Erfahrungen, Organentnahme usw.

Alles in allem: Ein Buch, welches nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht wertvolle Verständnis- und Orientierungshilfe zu geben vermag, obwohl so mancher Engstirnige es ablehnen wird. Mit seinen vielen Denkanstössen ist es zur geistigen Horizonterweiterung auf jeden Fall geeignet, weshalb ihm auch eine weite Verbreitung zu wünschen wäre.

R. Passian


Dr. med. Jakob Bösch : "Spirituelles Heilen und Schulmedizin – Eine Wissenschaft am Neuanfang"

Buchverlag Lokwort, Bern. ISBN 3-906786-09-9

Der Autor, Privatdozent für Psychiatrie und Psychosoziale Medizin an der Universität Basel, ist seit 1991 Chefarzt der Externen Psychiatrischen Dienste Baselland. Seit Jahrzehnten auch Naturheilkunde und Randgebiete der Medizin studierend, hat er den Mut, mit einer spirituellen Heilerin zusammenzuarbeiten.

Dies allein lässt schon aufhorchen, und wenn man sein (auch für Nichtmediziner verständlich geschriebenes) Buch liest, so kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Staunen deshalb, weil hier "ein Mann aus dem Volke" (Dr. Bösch ist Bauernsohn) mit dem wohl angeborenen Spürsinn der Naturverbundenheit dogmatische Lehrsätze zu hinterfragen wagt und den Mut aufbringt, aufgrund umfassender Studien neue – in Wahrheit altbewährte – Wege zur Gesundheit aufzuzeigen.

Wenn ein Schulmediziner sich nicht nur mit der facettenreichen Naturheilkunde befasst, sondern auch mit Aspekten der Geistheilung, so lässt das schon aufhorchen. Wenn er sich aber darüber hinaus auch in der parapsychologischen Forschung auskennt und z.B. die Schriften des schwäbischen Arztes und Dichters Justinus Kerner (1786-1862) und seiner Sensitiven, der Seherin Friederike Hauffe (1801-1829) schätzt, so kann man der Mediziner-Zunft zu einem solchen Mann nur gratulieren!

Wenn Dr. Bösch Vorträge gibt, so sind die Säle voll. Es fasziniert seine weltanschaulich-geistige Grundlage, welche seinem Denken und Wirken zu Grunde liegt: Der Mensch als Gesamterscheinung von Geist, Seele und Körper. Eine ausschliesslich körperbezogene Medizin, welche die seelisch-geistigen Faktoren übersieht und meint, alles von der Chemie her therapieren zu können, müssen nachhaltige Erfolge versagt bleiben; denn die meisten Krankheiten beruhen, neben falscher Ernährungs- und Lebensweise, auf Fehlhaltungen geistiger (gedanklicher) und emotionaler (gefühls- und empfindungsmässiger) Art. Dr. Bösch erkannte bei alledem die Vorrangigkeit eines Heilungsfaktors, dessen ernsthafte Beachtung zu seelischer Ausgeglichenheit führt, zum Frieden mit sich selbst und mit anderen, und letztlich zur Gesundheit des ganzen Menschen: Das Vergebungsprinzip.

Bei dessen bewusster Beachtung wird seelisch bedingten Gesundheitsstörungen von vornherein der Boden entzogen. Jesus, der Christus war es, der uns das Vergebungsgesetz offenbarte: "Vergib uns, wie wir vergeben...". In unserer Lebenspraxis bedeutet dies: Herzliches Verzeihen und Verziehenbekommen hebt negative Folgewirkungen auf, und zwar auf der körperlichen Ebene ebenso wie auf der seelischen; daraus resultieren Gesundheit und Lebensfreude!

In diesem Zusammenhang verdient im Buch von Dr. Bösch besonders das zweite Kapitel "Spiritualität schützt die Gesundheit" grösste Aufmerksamkeit. Da erfährt man u.a., dass an der Universität von Wisconsin schon 1985 ein Lehrstuhl für Vergebungs- und Versöhnungsforschung (!) eingerichtet wurde, weil die herkömmliche Psychologie wichtige geist-seelische Aspekte wie Uneigennützigkeit, Dankbarseinkönnen, Demut und Vergebung in ihrer gesundheitlichen Folgebedeutung weitgehend unbeachtet lässt. Damit gelangen wir aber bereits in den Bereich moraltheologischer Forderungen, die sich nunmehr aus gesundheitlicher Sicht begründen lassen. Bahnbrechende wissenschaftliche Studien ergaben nämlich, dass Menschen mit einer religiösen Grundeinstellung weit weniger krankheitsanfällig sind als andere, die einfach drauflosleben und "nur das glauben, was sie sehen". Dr. Bösch verweist dabei vor allem auf den therapeutischen Wert und persönlichen Nutzen der Versöhnungsbereitschaft. Dies gilt für den Einzelnen gleichermassen wie für Familien oder ganze Völker. Er schreibt (S. 30):

"Die akademische Welt tut sich schwer, den grossen Hunger immer weiterer Bevölkerungskreise nach Spiritualität, nach Sinn, nach Versöhnung und Dankbarkeit zur Kenntnis zu nehmen. Man glaubt, das Ganze sei ein esoterischer Modetrend." Und (S. 31): "Die Medizin wird dann aus ihrer Krise herausfinden, wenn sie die Sinnfrage und damit die Frage nach der bedingungslosen Liebe sowohl in der Forschung wie in der täglichen Praxis ganz zuoberst auf die Prioritätenliste plaziert. Dadurch wird das Zusammengehen von Medizin und Religion fast unausweichlich."

Wie es früher schon mal war: Arzt und Seelsorger sind eins! – Ob das die Theologenzunft vernehmen wird?

R. Passian

Dr. Jakob Bösch wurde u.a. ausgezeichnet von der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie, der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie sowie vom Schweizerischen Verband für Natürliches Heilen.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"