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Naturwissenschaften - Parapsychologie
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Carl Joh. Schilling, Weiten (A[ustria]) aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Sept./Okt. 1999, Nr. 5, IV. Jahrgang, S. 289 ff. Kommentare des Erfassers in []-Klammern.)

Zum 50. Todestag von G. W. Surya (23.8.1873 - 3.1.1949)

Zum fünfzigsten. Male jährte sich der Todestag des bekannten Autors grenzwissenschaftlicher, spagyrisch-heilkundlicher und philosophischer Werke.
Ingenieur (des Maschinenbaues) Demeter Georgievitz-Weitzer wurde in Baden bei Wien geboren. In jungen Jahren angetan von der "Kraft-Stoff-Philosophie eines Ludwig BÜCHNER und anderer Vertreter der materialistischen Weltanschauung, kam er als Skeptiker mit den Grenzwissenschaften in Berührung. Erst durch unliebsame Spuk-Phänomene seiner damals noch falschen Experimentierlust, kam er auf den geistigen Weg und erkannte sehr bald, dass hinter dem oberflächlichen Weltgeschehen ein göttliches Gesetz waltet. (Fussnote 1)
In Anlehnung an östliche Weisheitslehren sowie den Erkenntnissen der modernen Physik und der damals noch jungen Parapsychologie, konzipierte er ein ganzheitliches Weltbild, welches er mit dem Begriff "geistiger Monismus" umschrieb. (Fussnote 2) Mit dem 3. Jahrgang (Juli 1909) übernahm Surya die Schriftleitung der damals weit bekannten Monatszeitschrift "Zentralblatt für Okkultismus" (bis Juni 1914). Kriegsdienst als Offizier eines Eisenbahn-Regiments.
Der Begriff "Okkultismus" hatte im übrigen damals noch keineswegs den negativen Anstrich für Hexerei, Aberglauben und ähnliches, wofür nicht zuletzt auch kirchliche Kreise verantwortlich zeichnen. Okkultismus bezeichnet im besten Sinne die Erforschung vieler bislang unerklärbarer Lebensgesetze des Kosmos und des Menschen, welcher sich ja in letzter Zeit nicht nur die Parapsychologie zuwendet, sondern auch Physik und Biologie.
Wie bereits der um 1920 sehr bekannte Hellseher und Heiler Max MOCKE (1899-1941) aufzeigte, findet sich gerade in der katholischen Glaubenslehre eine Fülle okkulter Gesetzmässigkeiten. Herr Weitzer, der sich bereits damals SURYA (Sanskrit: Sonne) nannte, pflegte Kontakte zu bedeutenden Forschem jener Zeit, wie Fregattenkapitän G. SCHWICKERT ("Sindbad"), Dr. med. Franz HARTMANN oder Dr. Friedrich FEERHOW "Wehofer").
Surya erlitt als erfolgreicher Heilpraktiker Verfolgungen durch die Ärzteschaft, und als Okkultist durch das NS-Regime. Sehr bekannt wurde er durch seinen Roman "Moderne Rosenkreuzer", worin er grundlegende Erkenntnisse des Spiritualismus und der Reform-Medizin darbot. Befreundet war der vielseitige Forscher auch mit dem 1930 so tragisch ums Leben gekommenen Raketenpionier Max VALLIER, mit welchem er das Werk "Okkulte Weltallslehre" verfasste. Darin werden geistige Zusammenhänge des Kosmos, wie sie bereits von Giordano BRUNO (von der Inquisition hingerichtet) vorgezeichnet wurden, in einfacher Weise zu einer "organischen Weltschau" verbunden.
Der grösste Teil seiner Bücher ist heute nur noch in Spezialantiquariaten zu finden: "Astrologie und Medizin", "Homöopathie", "Rationelle Krebs- und Lupuskuren", "Okkulte Diagnostik und Prognostik" (Neuauflage 1950), "Die verborgenen Heilkräfte der Pflanzen", "Okkulte Medizin", "Die Spagyriker Paracelsus-Rademacher-Zimpel", "Der Tod, kein Ende", "Der Mensch im Spiegel der Schulweisheit und im Lichte der Geheimwissenschaften", "Makrokosmos und Mikrokosmos", "Theurgische Heilmethoden", "Schlangenbiss und Tollwut", "Wahrer und falscher Monismus", "Die Kraft des Wunsches und des Gebets", "Paracelsus richtig gesehen , "Das Übersinnliche und der Weltkrieg" und andere Titel mehr.
Über seine eigenen "PSI-Fähigkeiten" (wie man heute sagen würde) liegen beglaubigte Fälle vor. Dessen ungeachtet war er zeitlebens ein bescheidener und zurückhaltender Mensch und Christ im mystischen Sinne des Wortes. Der Ausspruch des grossen PARACELSUS von Hohenheim: "Die höchste Arznei des Menschen ist die Liebe. Der Mensch muss helfen wollen, so wird ihn der Geist der Wahrheit leiten und führen", hatte für Altmeister Surya tragende Gültigkeit. Er war gleichsam eine "geistige Sonne" für viele an Leib und Seele erkrankten Menschen.
Nicht zuletzt ist Surya auch heute noch ein Vorbild für jeden ernsthaften Heiler und Parapsychologen, zumal er zeitlebens auch die Vivisektion ablehnte und bekämpfte. Letztere wurde leider auch von so bekannten Forschem wie TENHAEFF, RHINE, und vor allem RICHET, einem der grössten Tierquäler aller Zeiten, jahrzehntelang betrieben.
Zu den persönlichen Freunden Suryas zählten namentlich noch der Neugeistlehrer K.O. SCHMIDT, der Schriftsteller W.O. ROESERMUELLER (Gründer der Surya-Gesellschaft 1932), die Leiterin des früheren Salzburger esoterischen Freundeskreises Frau Dr. Marianne MENTEL (1909-1992), der bereits legendäre Salzburger Buchhändler Franz ASCHENBRENNER (1898-1998), der Gründer des Ambrosia-Verlages Prof. Carl RENNHOFER sowie der bekannte "Enzyklopädist des Okkulten", Willy SCHRÖDTER (1897-1971).
Mögen die geistigen Erkenntnisse und das umfangreiche Schrifttum des "modernen Rosenkreuzers" SURYA den suchenden Menschen auch weiterhin ein hilfreicher Wegweiser sein!

Carl Joh. Schilling, Weiten (A[ustria])

Ergänzung durch die Redaktion [des Wegbegleiter]: Kurz vor seinem Heimgang (am 3.1.1949 in Graz) schrieb Surya an Wilhelm Otto Roesermueller, "dass er in der christlichen Mystik und in der Gebetspraxis die höchste Erkenntnis seines langen und gesegneten Forschens gefunden habe". Surya kam u.a. zu der Auffassung, "dass Gebet und (gottbezogene) Meditation wirklich imstande sind, schlimme und drohende Gestirnseinflüsse sehr abzuschwächen, unter Umständen sogar ganz aufzuheben. " Für Surya spricht auch, dass er es vermied, magische Praktiken zu beschreiben, und dass er keiner Geheimgesellschaft angehörte. -


Fussnote 1: Surya, "Wie ich Okkultist wurde"
Fussnote 2: Etwa in Anlehnung an die "monistische Seelenlehre" des Nestors der deutschen Parapsychologie, Dr. Carl du Prel.



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Letzte Änderung am 12. April 2000