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Parapsychologie - Spiritismus/Spiritualismus - Medien

Artikel von Gertrud und Dirk Scharnweber erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2002, S. 16 + 17.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.

Prüfet die Geister, ganz besonders aber prüfet auch die Medien

Von Gertrud und Dirk Scharnweber

Um 1970 bildete sich in Norddeutschland in der Stadt H. ein Gebets- und Meditationskreis auf geistchristlicher Grundlage. Die heutige Leiterin des Kreises Frau Z. übernahm seit 1983/84 dessen Leitung. Sie gibt an, ein Medium und zugleich hellsehend und hellhörend zu sein. Sie behauptet, über ihren Schutzgeist – der ihre verstorbene Grossmutter sein soll – mit der Gotteswelt in Verbindung zu stehen und von dieser Durchgaben und Anweisungen entgegenzunehmen. Auch andere höhergestellte Geistwesen melden sich bei ihr. Ihre verstorbene Grossmutter gab als angeblich höherer Geist oftmals Botschaften durch.

Wir, die Verfasser dieses Berichtes, traten in den 80er Jahren diesem Kreis bei. Er bestand damals aus etwa 20 Personen. Jede Woche trafen wir uns zu Meditationen, bei denen jeweils "Durchgaben" angeblich aus dem Jenseits durch das Medium, Frau Z., erfolgten. Diese Durchgaben wurden teilweise schriftlich festgehalten und an andere Geistchristen verschickt. Als Teilnehmer dieses Kreises fühlten wir uns als Christen bzw. Geistchristen und glaubten viele Jahre ohne Argwohn und Zweifel den medialen Durchgaben.
Die meisten Teilnehmer des Kreises hatten grosse Schicksalsschläge hinter sich. Bedingungslos folgten wir allen Anweisungen, die vom Medium an uns ergingen. Unserem sogenannten Medium haben wir von der menschlichen Seite ohne Zweifel und in völliger Blindheit vertraut. Diese naive Einstellung hat uns für die Realität blind gemacht. Wir waren nicht mehr kritikfähig. Da wir seelisch und körperlich sehr angeschlagen waren, wurde unsere Unwissenheit vom Medium schamlos ausgenutzt.

Bei Todesfällen in den Familien der Kreismitglieder waren die Verstorbenen beim nächsten Treffen angeblich immer im Kreis anwesend und sprachen eindrucksvoll durch das Medium zu uns. So wurde eine Vertrauensbasis aufgebaut und eine Abhängigkeit geschaffen, die wir aber selbst nicht wahrgenommen haben. Kein Teilnehmer war nach Aussage des Mediums so gereift, um eine Prüfung der angeblichen Jenseitskundgaben und der Person des Mediums noch seiner verstorbenen Grossmutter als Geistwesen überhaupt vornehmen zu können. Tatsächlich konnte ja auch keiner der Anwesenden die verstorbenen angeblichen Verwandten, die sich regelmässig "meldeten", sehen. Das behauptete ja nur das Medium von sich.
Einmal war bei einem Kreismitglied der Vater gestorben, was das Medium aber nicht wusste. Der Vater war auf Erden ein ehrlicher Geistchrist gewesen und lebte auch danach. Bei der nächsten Meditation meldete sich aber der Verstorbene nicht, wie es sonst bei anderen bekanntgegebenen Todesfällen immer der Fall war. Das hat den Sohn des Verstorbenen damals sehr nachdenklich gemacht. Später haben wir dann auch andere Unwahrheiten und sogar Lügen entdecken können.
Unter anderem wurden Botschaften über politische Dinge verbreitet, die nie eintrafen. Zum Beispiel wurde über den angeblichen Schutzgeist des Mediums von der Gotteswelt auf den Golfkrieg eingegangen und behauptet, dass er nie stattfinden werde. Zu Hause schaltete dann in der Nacht ein Teilnehmer den Fernseher an und erfuhr, dass zu diesem Zeitpunkt die Amerikaner bereits Bagdad und den Irak militärisch angegriffen hatten. Er wollte es erst gar nicht glauben, doch dann siegten bei ihm Zweifel und Misstrauen an der angeblichen Gottesbotschaft. Auch bei anderen männlichen Kreismitgliedern kamen Zweifel auf, und so blieben sie aus diesen Gründen den weiteren Meditationen fern.
Bei einer anderen Gelegenheit hatte die "Gotteswelt" das Medium beauftragt, für einen Herrn M. Gelder zu besorgen, da dieser in finanziellen Schwierigkeiten war. Für ihn wurde sodann Geld gesammelt. Hinterher stellte sich jedoch heraus, dass dieser Herr M. ein Betrüger und bei der Polizei schon aktenkundig war. Dem Medium wurde nun die Frage gestellt, warum die Gotteswelt ihm die Betrügereien des Herrn M. nicht mitgeteilt habe. Frau Z. wusste darauf zunächst nichts zu antworten, verdrehte dann aber in der Folgezeit den Tatbestand völlig. Keiner aus dem Kreis wagte dann noch, eine weitere Frage zu diesem Vorfall zu stellen.
Die Krönung der medialen Durchgaben bestand darin, dass der angebliche Schutzgeist des Mediums von einzelnen Kreismitgliedern verlangte, dem Medium grössere Geldbeträge als Kredite zur Verfügung zu stellen. Diese Aufforderung sei unmittelbar von der Gotteswelt gekommen. Tatsächlich wurden diese Geldbeträge, es waren 120.000 DM, dem Medium auch ausgehändigt. Quittungen darüber erhielten die Geldgeber aber nicht. So konnte keiner von ihnen an das Medium Ansprüche geltend machen. Es gibt ja keine Belege. Obwohl die Beträge geliehen sein sollten, warten die Geldgeber bis heute auf die Rückzahlungen.
Das Schlimmste bei dieser Angelegenheit war noch, dass das Medium über die Geldgeber Unwahrheiten und Verleumdungen verbreitete und regelrechten Rufmord betrieb. Diese konnten sich zunächst gegen diese üblen Nachreden gar nicht wehren, weil sie anfangs nichts davon wussten. Dieser Vorgang hat den meisten die Augen geöffnet.
Erst als einige der finanziell Geschädigten, die entweder von sich aus den weiteren Zusammenkünften ferngeblieben waren oder von dem Medium mit fadenscheinigen Gründen von der Teilnahme ausgeschlossen wurden, auf Anregung eines ehemaligen Teilnehmers wieder den Kontakt untereinander suchten, kamen diese unglaublichen Wahrheiten ans Tageslicht.

Das Fazit war:

Wir wurden aus unserem Dornröschenschlaf wachgerissen und für die Realität im Leben wieder frei.

Unsere Verblendung wich von uns.

Wir waren dumm und einfältig in unserem Tun und Handeln gewesen.

Unsere damalige Blindheit und Kritikunfähigkeit hatte uns durch eigenes Handeln und Verschulden diese grossen Enttäuschungen eingebracht.

Wir hatten einem sogenannten Medium bedingungslos vertraut und wurden sehr enttäuscht.

Wir hatten nie die Dinge und Situationen für uns selbst weder abgeklärt noch geprüft.

Für eine eigene Meinung und Einschätzung fehlte uns damals einfach der gesunde Menschenverstand und biblisches Wissen.

Wie wir heute durch die geistigen Gesetze wissen, lässt sich die Gotteswelt nie auf irdische Geldangelegenheiten ein. Die Aufdeckung dieser Geldangelegenheiten fand erst in den Jahren 1999/2002 statt.

Hier war eine andere Macht am Werk, welche das Medium veranlasste, betrügerisch tätig zu werden und hat eine Medialität wahrscheinlich nur vorgetäuscht.

Wir haben ein hartes Lehrgeld dafür bezahlen müssen. Wenn sich ein Medium und seine Geistwesen keinen Prüfungen, wie es in unserem Fall war, unterziehen lassen will, muss man das Medium ablehnen. Einen solchen Kreis sollte man unverzüglich verlassen.

Wir möchten hiermit noch auf die aufklärende Schrift von Prof. Dr. Schiebeler aufmerksam machen, welche zu diesem Thema unbedingt gelesen werden sollte:
"Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung des Geistes"
Diese Schrift (1,70 €) kann über den
WerSch Verlag, Torkelweg 2, D-88214 Ravensburg
bezogen werden.

Die Lehre von allem ist:

Jeder Mensch, der sich einem medialen Kreis anschliesst, sollte spirituelle Geschehnisse und Durchgaben für sich selber besonders überdenken und prüfen auf der christlichen und biblischen Ebene und vor allen Dingen in menschlicher Hinsicht.
Frau Z. betätigt sich heute immer noch als Medium. Ihr Kreis hat sich aber sehr verkleinert und besteht nur noch aus Frauen, denen die Augen noch nicht aufgegangen sind.

Für die getäuschten und enttäuschten ehemaligen Kreismitglieder:
Gertrud und Dirk Scharnweber

(Wir haben den grössten finanziellen Verlust und die grössten menschlichen Verleumdungen durch das o. g. Medium erfahren.)


Hinweis des Verlages:

Zum Thema "Prüfung der Geister" wird im Juli [2002] die Monographie "Truggeister und andere schädigende und irreführende Geister aus dem Jenseits" erscheinen. Es handelt sich hierbei um eine Schrift des verstorbenen Kassationsgerichtspräsidenten Georg Sulzer (Kanton Zürich) aus dem Jahr 1924, die von Rudolf Passian für die Neuauflage durchgesehen, kommentiert und erweitert wurde:

Georg Sulzer
TRUGGEISTER
Hrsg. von Rudolf Passian
144 Seiten, kart. € 11,-
ISBN 3-87667-135-3
REICHL VERLAG ST. GOAR


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"