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Religion - Spiritualismus

Artikel von Rudolf Passian, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2004, S. 43-47.

Unser Freund, der 'Eremit'

von Rudolf Passian

Worte eines deutschen Eingeweihten nach dem Zweiten Weltkrieg – Keine Angst vor schlimmen Prophezeiungen – Eine neue Ära bricht für uns an, sobald wir nach mehr Gottverbundenheit streben – Vom Wert des Gottvertrauens.

Der Name "Eremit" ist für viele WB-Freunde, die das gleichnamige Buch kennen (erschienen 1988 im Otto Reichl-Verlag, D-St. Goar, ISBN 3-87667-132-9) ein Begriff. Seinen Namen kennen wir nicht. Nach einer Beinverwundung im Kriege 1870/71 verliess er Deutschland und gelangte nach Indien. Dort, am Fusse des Himalaya, besuchte er britische Freunde. Seine offene Beinwunde wurde dort von seinem indischen Diener völlig geheilt.

Dieser Diener gab sich ihm schliesslich als Mitglied der Weissen Bruderschaft zu erkennen. Tief beeindruckt von dessen Persönlichkeit, bat der Eremit um näheres Kennenlernen dieser spirituellen Vereinigung. Dies wiederum führte zu einer siebenjährigen Schulung in einer schwer zugänglichen Ausbildungsstätte irgendwo im Himalaya-Massiv.

Danach zog er sich als einfacher Farmer in die USA zurück. Eines Tages nahm er dort mit Felix Schmidt, dem Herausgeber einer deutschen Zeitschrift, Kontakt auf. Dieser brachte in Fortsetzungen die hochinteressanten Erlebnisse des Eremiten, was damals bei der Leserschaft beträchtliches Aufsehen erregte. Noch heute sind seine Darlegungen überaus aufschlussreich. Man bedauert, dass das o.a. Buch nicht umfangreicher ist.

Später, nach dem Hinübergang des Eremiten, geschah es öfters, dass Felix Schmidt (mit dem ich noch in Verbindung war) unter den zu bearbeitenden Manuskripten plötzlich Beiträge vom Eremiten entdeckte. Meist dann, wenn Schmidt viel Arbeit und an den Meister gar nicht gedacht hatte! Solche Mitteilungen erschienen 1951 in der Broschüre "Die Kundgebungen des Eremiten". Eine weitere Publikation trug den Titel "Die Botschaften des Eremiten" (red. Kann jemand eine Kopie dieser Schrift beschaffen?) und "Erläuternde Erklärungen des Eremiten". Letztere Broschüre brachte 1985 mein inzwischen abgeschiedener Freund Hans Jakob aus CH-Wetzikon neu heraus (seit langem nicht mehr erhältlich).

Mit der Weissen Bruderschaft wird auf dem Esoterikmarkt viel Schindluder getrieben, und viele der hochverehrten "Meister" sind nicht das, wofür sie sich ausgeben (vgl. R. Passian, "Licht und Schatten der Esoterik"). Sympathisch wirkt beim Eremiten die Einfachheit und Klarheit seiner Sprache sowie sein – trotz seines enormen Wissens – bescheidenes und gottverbundenes Wesen. Spannend die Berichte über seine Ausbildungsjahre, berührend die Begegnungen mit seinem "zweiten Ich", seiner Dualseele.

Im Folgenden die gekürzte Fassung von Aussagen im neunten Kapitel der "Kundgebungen des Eremiten":

Einleitend warnt der Eremit vor dem Ernstnehmen der immer neu auftauchenden Katastrophenprophezeiungen. Er sagt:
"Ihr braucht doch absolut keine Bange zu haben, wenn ihr Gott stets vertraut. Entweder Er schützt euch, wenn es euch zum Besten dient, oder Er 'lässt' euer Ableben 'zu', wenn das für euch das Beste ist! Ihr alle wisst von dem unabänderlichen Naturgesetz, dass alles, was einmal auf dieser Erde geschaffen wurde, auch wieder sterben und vergehen muss! Wann und unter welchen Umständen das bei euch der Fall sein wird, das bestimmen nicht jene Katastrophen-'Propheten', sondern allein Gott, der Allmächtige!"

"Vertraut daher Ihm allein, betet zu Ihm, sprecht mit Ihm, wenn immer es eure Zeit erlaubt... durch Meditation, Gebet, Verehrung und Bewunderung, und ihr seid am aller-allerbesten gesichert."

"Vor allem vergesst niemals – und das ist Tatsache – keine noch so grosse Katastrophe, auch keine Atom-Explosion, kann die menschliche Seele antasten, die zusammen mit dem menschlichen Geist unsterblich ist und für immer weiter besteht und bestehen wird. Warum sich also um 'Prophezeiungen' sorgen, die in den allermeisten Fällen überhaupt keine sind..."

Unser Eremit sprach sodann von gewaltigen Entdeckungen und Erfindungen, welche der Erdenmenschheit bevorstehen, u.a. solche,

"die die SCHWERKRAFT und deren Regulierung betreffen... Das Flugwesen wird sich diese Entdeckung nutzbar machen, und es wird ein individuelles Flugzeug – das aber keines im Sinne heutiger Flugzeuge ist – geschaffen werden, das beinahe jedem das Fliegen ermöglichen wird... Und das Allerseltsamste bei dieser Erfindung wird sein, dass es gleichzeitig mit auf das Gebiet des Seelischen hinüberspielen wird. Man wird plötzlich das Prinzip erkennen, auf dem es beruhte, dass Heilige bei Wasserproben zur Zeit der Hexen-Verfolgungen, im Wasser nicht untergehen konnten, und worauf... die Levitations-Erscheinungen beruhen, d.h. die Möglichkeit, frei in der Luft schweben zu können."

Eine weitere und folgen'schwere' Entdeckung, die unser Eremit ankündigte, wurde "von drüben" schon des Öfteren vorausgesagt: DIREKTER JENSEITSVERKEHR!

"Diese neue Art der Verbindung mit Verstorbenen und Bewohnern der feineren Daseinsebenen um uns herum wird genau so fortschrittlich sein wie es der Explosionsmotor über den Dampfkessel war..."

Bislang waren wir auf Menschen mit entsprechender Begabung angewiesen, auf sog. Medien. Zwar wird es auch nach der Entdeckung des direkten Jenseitsverkehrs noch solche Medien geben, aber

"die werden wirklich echt sein müssen, um noch als Medien auftreten zu können, da deren Echtheit leicht nachgeprüft werden kann. Die Folge wird sein, dass es dann nicht mehr so viele Medien wie heute geben dürfte."

Die Menschheit, so erklärte der Eremit, wird ständig fortschreiten und enorme Entdeckungen und Erfindungen machen. Schliesslich wird sie aber zu jenem "Kreuzweg" des Fortschrittes kommen, wo sie sich wird entscheiden müssen, ob aller Fortschritt weiterhin ausschliesslich materiellen Interessen dienen soll oder vielmehr jener hehren Bestimmung, zu der die Gesamtmenschheit ausersehen ist. Man sollte eben nie vergessen, dass "der Mensch eine Seele und einen Geist als Funken aus Gott besitzt, die niemals vergehen können, sondern ewig weiter bestehen!"

Beim Verharren in kurzsichtiger materialistischer Denkweise irren wir immer weiter vom zentralen Göttlichen ab. Der Eremit warnt eindringlich vor einem solchen Fehlverhalten und sagt, die Menschheit möge doch erkennen, dass zunehmende Gottferne

"so ungeheure Leiden nach sich ziehen mag, dass sie dabei oft wünschen dürfte, lieber vergehen zu können... Gottferne ist entsetzlich für die Menschheit... Und doch könnte der irdische Lebensweg der Menschen leicht und angenehm sein, wenn die Menschen sich doch bloss Gott zuwenden würden durch Beachtung Seiner Gebote und in Anerkennung Seiner Macht, indem man sich direkt an Ihn um Hilfe wendet." Und weiter:

"Ihr könntet euch euer irdisches Leben so gewaltig erleichtern, gäbet ihr Gott in allem die Ehre, d.h. würdet ihr stets in allem eurem Tun und Lassen zuerst an Ihn denken! Bitte, bitte tut das doch, zu eurem eigenen Besten und zum Besten der gesamten Menschheit! Bitte, tut es! Was mehr soll wohl getan werden, als euch zu bitten und immer wieder zu bitten, euch Gott zuzuwenden? – Fangt damit an, dass ihr zu den Mahlzeiten, vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen Gott gedenkt in einem kurzen Gebet. Langsam wird so in euch das Bewusstsein erwachen, dass Gott vorhanden ist, und zwar ein Gott, der euch wirklich hört, wenn ihr zu Ihm mit euren Anliegen kommt... Gott ist stets mit euch!"

Und weiter betont unser Eremit:

"Erneut sei euch allen nahe gelegt, euch nicht zu ängstigen oder durch angebliche Medien irgend welcher Art – und mögen sie sich für Medien allerhöchster Art ausgeben – bange machen oder beeinflussen zu lassen. Höher als jedes Medium steht Gott! Anstatt an Medien wendet euch daher nur immer getrost direkt an Gott! Er ist bestimmt zuverlässiger als irgend ein Medium auf der Welt, mag sich ein solches auch anmassen zu behaupten, dass es durch besondere Botschaften irgendwie privilegiert sei! Seid sicher, dass das nie der Fall ist, wenn ein Medium solches von sich selbst behauptet. Gott sucht sich nur die allerbescheidensten Menschen für Seine direkten Botschaften aus. – Verlasst euch daher nur auf eure eigene direkte Verbindung zu Gott, durch eure Gebete, Meditationen und eigenes Sprechen mit Ihm, als ob Er neben euch wäre; was dann tatsächlich auch immer der Fall sein wird."

"Ihr glaubt ja gar nicht, was es in der Ewigkeit für euch bedeuten kann, wenn ihr schon bei irdischen Lebzeiten Gott gesucht, zu Ihm gebetet, also mit Ihm in Verbindung gestanden habt und ihr Ihn somit erkanntet! Im Jenseits kommt euch das ungeheuer zustatten, selbst dann, wenn euer Empfinden für Gott noch nicht jenes Stadium erreicht haben sollte, dass ihr im Aller-Innersten von allem überzeugt sein mögt, was ihr von Gott annehmt und denkt. Hauptsache ist und bleibt, ihr habt schon zu irdischen Lebzeiten Gott in euer Lebensbild aufgenommen und versucht, es zu befestigen... Ich wünschte, ich könnte es euch bildlich zum Bewusstsein bringen, was dies im Sein nach dem Ableben für euch bedeuten kann! Vergesst doch nie: Gott ist das allerhöchste Wesen, das es überhaupt geben kann! Und dieses allerhöchste Wesen erlaubt euch, sich Ihm vertrauensvoll zu nähern! – Tut das doch bloss! Ihr habt ja gar keine Ahnung, was davon für euch im weiteren Fortleben – nach Ablegung des Erdenkörpers – alles abhängt."

Am Schluss dieses Abschnittes sprach der Eremit zu seinen deutschen Landsleuten im Hinblick auf die grosse Not der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Er erinnert sie an ihre quasi angeborenen guten Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Fleiss, Ausdauer und Genauigkeit. Die Welt braucht Menschen, die bei ihrer Handlungsweise nicht gleich an Profit denken. Wenn wir, gottvertrauend, die altbewährten deutschen Tugenden pflegen *), so wird Gott uns zu helfen verstehen

"wie kein irdischer Mensch zu helfen vermag! Darum der dauernde Hinweis auf unser aller Schöpfer und Gott! Vertraut allein Ihm, und ihr seid geborgen für immer!" Und weiter:

"Vergesst jedes Gefühl der Rache! Nehmt das, was über euch kam, als das hin, was es gewesen ist, nämlich eine göttliche Zulassung, um euch zur Besinnung zu bringen; denn vielleicht seid ihr für manches bestimmt, was als weitere göttliche Gnade der Menschheit noch zuteil werden soll. Ihr habt als Volk noch eine grosse Zukunft vor euch, freilich nicht als Kriegsmacht, das vergesst, sondern als eine Macht des Friedens..."

Abschliessend mahnt uns der Eremit noch einmal, Gott in das Zentrum unseres Denkens zu rücken und Seiner stets bewusst zu bleiben:

"Er allein werde und sei euer alleiniger, echter und wahrer 'Führer'!"

In der nächsten Folge hören wir unseren Eremiten zum Thema "Über Medialität und ihre Bedeutung".


Fussnote

*) In Anbetracht der seit Jahrzehnten intensiv betriebenen Umwertung aller sittlichen Wertvorstellungen in ihr Gegenteil, gibt die folgende Pressemeldung vom 9.6.2004 Hoffnung: "Fast alle Deutschen beklagen den Verfall von Moral und Ehrlichkeit. 97 Prozent meinen, dass früher selbstverständliche Grundwerte immer bedeutungsloser werden (Umfrage 'TV Hören und Sehen')." – Ja, warum wohl? Antworten darauf gäbe es mehrere. Man denke selbst darüber nach.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"