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Religion - Christentum - Engel

Artikel von Martin Weber, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 4/2001, S. 134+135.

Engel in unserer Wirklichkeit (1) - Erzengel Michael

Mit dieser Rubrik soll dem Wunsch einer breiten Schicht unserer Leserschaft Rechnung getragen werden: das Beschreiben des Wirkens der Engel in der Gegenwart. Nachdem wir bislang hauptsächlich in Erfahrungsberichten mit Engeln in Berührung kamen, sollen nun zunächst die Erzengel in den folgenden Ausgaben vorgestellt werden. Es geht uns dabei nicht darum, die Wirklichkeit von Engeln zu beweisen; dies ist oft genug von kompetenten Forschern belegt worden. Im Grunde hat ja beinahe jeder Mensch seine ganz individuellen Erfahrungen auf diesem Gebiet, so dass aus unserer Sicht das „ob“ klar ist. Weniger klar ist dagegen, woran Engel erkennbar sind, welche Aufgaben sie konkret haben, und weshalb gerade heute ein regelrechter „Engel-Boom“ entstanden ist. Unter diesen Aspekten werden die nun folgenden Artikel dargestellt.

Einführung

Über die Engel und deren Natur, Gestalt, Aussehen und Aufgaben gibt es die unterschiedlichsten Auffassungen. So finden wir z.B. bei Ramtha die interessante Aussage, dass Engel keine Willensfreiheit besässen. Bei Adelma v. Vay u.a. wiederum sind Engel einfach die Geschöpfe Gottes, die nicht gefallen sind. Weiterhin unterscheiden manche zwischen Engeln und (guten) Geistern, z.B. Schutzengel vs. Schutzgeist. Gemeinsam haben im Grunde alle Autoren, dass Engel eine Realität darstellen, die spürbar auf uns einwirkt; das wird zu keiner Zeit in Frage gestellt.
Engel werden meist auch als Boten Gottes, als Handelnde oder auch Ausführende des göttlichen Willens angesehen. Sie sollen demnach bestimmten Bereichen zugeordnet sein und diese leiten und im Fluss halten. Da dies auch für die Natur und deren Erscheinungen zutrifft (Luft, Wasser, Feuer, Erde, Äther) könnte man sie z.T. auch als „Vorgesetzte“ der Elementarwesen begreifen.
Leider findet sich nicht einmal bei den Namen der Erzengel Einheitlichkeit, und über Aussehen und Beschaffenheit der Engel gibt es so viele teils unterschiedliche, teils sich widersprechende Aussagen, dass wir es hier bei der ja allen bekannten Gemeinsamkeit der „Flügel“ belassen wollen, die von entsprechend veranlagten Menschen immer wieder beschrieben wird.
Da der Mensch, der nach Emanuel als Bindeglied zur Überbrückung der Kluft zwischen „Himmel und Hölle“, zwischen Engeln und Teufeln dienen soll, in sich den Wunsch nach Ordnung und Zuordnung trägt (was durchaus als Indiz für die ursprüngliche Herkunft als in göttlicher Ordnung geschaffenes Wesen zählen darf), wollen wir zu Beginn unserer Engelserie eine Engelhierarchie aufstellen. Auch hier gilt aber, dass es mannigfaltige Versuche solcher Auflistungen gibt; unsere kann also nur ein Anhalt sein. Wir beziehen uns auf Hans-Werner Schröder (entnommen aus: Das grosse Buch der Engel, S. 272):

Die neun Hierarchien

I. Hierarchie, dem Vater zugeordnet:

Seraphim       „Geister der Liebe“
                    Die Gott-Schauenden (Jesjas 6,1ff
                    Die Brennenden (Psalm 104,4)

Cherubim      „Geister der Harmonie“
                    Verwalter der Opfersubstanz (Hesekiel 10)

Throne          „Geister des Willens“, (Kolosser 1,16)

II. Hierarchie, dem Sohne zugeordnet:

Kyriotetes      „Geister der Weisheit“
                     Weltenlenker, lat. dominationes
                     Luther: Herrschaften (Kolosser 1,16; Epheser 1,21)

Dynameis      „Geister der Bewegung“
                     Weltenkräfte, lat. virtutes
                     Luther: Mächte Tugenden (Römer 8,38; Epheser 1,21)

Exusiai           „Geister der Form“
                     Offenbarer, hebr. Elohim, lat. potestates
                     Luther: Obrigkeiten, Gewalten (Kolosser 1,16; 2,11, Epheser 1,21)

III. Hierarchie, dem Geist zugeordnet:

Archai            „Geister der Persönlichkeit“
                      Urkräfte, „Zeitgeister“, „Urbeginne“, lat. Principatus
                      Luther: Fürstentümer (Römer 8; Kolosser 1 und 2, Epheser 1,21)

Archangeloi    „Feuergeister“, „Volksgeister“
                      Erzengel, lat. Archangeli

Angeloi           „Söhne des Lebens“ Schutzengel
                      Engel, lat. Angeli

Erzengel-Epochen

Michael      700 - 200 v. Chr.
Oriphiel      200 v. Chr. - 150 n. Chr.
Anael         150 - 500 n. Chr.
Zachariel    500 - 850 n. Chr.
Raphael      850 - 1190 n. Chr.
Samael       1190 - 1510 n. Chr.
Gabriel       1510 - 1879 n. Chr.
Michael      seit 1879

Erzengel Michael

In biblischer und vorbiblischer Überlieferung gilt Erzengel Michael als der grösste aller Engel, sowohl in der jüdischen als auch in der islamischen und christlichen Religion, ob weltlich oder religiös. Er ist der Erzengel des Glaubens, die Verkörperung des göttlichen Willens, der Macht und Gerechtigkeit. Ihn kann man bitten um Schutz für Leib und Seele, um Befreiung von Fremdenergien und um Gnade und Gerechtigkeit. Er ist der Engelsfürst des Südens.
Er ist das Oberhaupt der göttlichen Ordnung, der Tugenden und aller Erzengel. Er ist der Prinz der Gegenwart und des Lichtes. Zusammen mit Metatron, Raphael und anderen gilt er als das Oberhaupt des Gebetes und als Anführer der göttlichen Heerscharen.
Bereits bei den Chaldäern und anderen frühen Kulturen finden sich Hinweise auf eine Engelgestalt, die wahrscheinlich mit Michael identifiziert werden könnte.
Es heisst, dass die Cherubim aus den Tränen Michaels geformt wurden, die er über die Sünden der Gläubigen vergossen hat.
Die Christen rufen ihn als Sankt Michael an, der gütige Engel des Todes, im Sinne von Befreiung und Unsterblichkeit und um Führung der Seelen der Gläubigen „in das ewige Licht“.
Für die Juden ist Michael der Vizekönig des Himmels. In ihrer Überlieferung hatte das Feuer, das Moses in dem brennendem Busch sah, die Erscheinungsform Michaels, der als Vorläufer der Shekinah (hl. Geist) vom Himmel herabgestiegen war. Er gilt als der Engel der letzten Beurteilung der Seelen, der in seiner Hand die Waagschale der Gerechtigkeit hält.
In der frühesten Tradition der muslimischen Überlieferung wird Michael als das Oberhaupt des siebten Himmels mit einem unzählbaren Heer von Engeln gesehen; es wird beschrieben, dass seine Flügel die Farbe von grünen Smaragden haben und dass er mit safranfarbenem Haar bedeckt ist, von denen ein jedes Millionen Gesichter und Münder hat und ebenso viele Zungen, die in unzähligen Dialekten Allahs Gnade erflehen.
In uralter persischer Überlieferung wird er als „einer der der Menschheit Nahrung zur Verfügung stellt“ genannt.
In der christlichen Mythologie sieht man ihn zumeist geflügelt und mit blankgezogenem Schwert dargestellt, der Krieger Gottes und der Dämonenbezwinger (Drachentöter - eine Rolle die später auf St. Georg übergeht).
Unter den kürzlich entdeckten Rollen vom Toten Meer ist eine, die den Titel „Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis“ trägt. Hier wird Michael der Prinz des Lichts genannt. Er führt die Engel des Lichtes im Kampf gegen die Legionen der Finsternis.
Michaels Element ist das Feuer, der ihm zugeordnete Wochentag ist der Sonntag. Papst Plus XII erklärte ihn 1950 zum Schutzpatron der Polizisten. (aus: Davidson, Dictionary of Angels).

Michaels Rolle in der heutigen Zeit

Erzengel Michael ist der Vorläufer, der die Erde und alle Lebewesen auf den Christusgeist, das Christusbewusstsein und das neue Zeitalter vorbereitet.
Deshalb ist er gerade jetzt mit seiner starken Präsenz auf der Erde vertreten. Er ist da, um jedem Einzelnen, der darum bittet, die Hand zu reichen und vorzubereiten, zu schützen und zu führen, jetzt und in der kommenden Zeit. Da die Sensibilität und Medialität mehr und mehr zunimmt, ist die Energie und Kraft von Michael immer stärker zu spüren und zu fühlen. Sein grösstes Anliegen ist es, dass sich möglichst viele Menschen seiner Kraft und Hilfe öffnen. Er wirkt durch verschiedene Medien (empfangende Personen) hier auf der Erde, die in vielfältiger Weise seine Worte, Kraft und Macht physisch und spirituell weitergeben dürfen.
Wenn man sich mit einem Medium für Erzengel Michael in Verbindung setzt, um gezielte Verbindung mit ihm aufzunehmen, ist es von grosser Wichtigkeit, genau zu prüfen und mit Sorgfalt die richtige Person (Channel) auszuwählen.
Wir können ihn jederzeit und in allen Angelegenheiten um Schutz und Hilfe bitten. Um seine Energie zu visualisieren, stellen wir uns die Farbe blau vor, wie sie uns umgibt (Schutzmantel).
In Situationen der Bedrängnis reicht es, wenn wir seinen Namen rufen, beten und um Hilfe bitten, glauben und danken. Auch hier gilt der von Jesus geoffenbarte Grundsatz: „Bittet, so wird euch gegeben (geholfen); suchet, dann werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

Martin Weber


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"