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Religion - Sekten
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Rudolf Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom November 1997, Nr. 6, II. Jahrgang, S. 294 ff.)

"LADY DIANA" meldete sich

- Zum Problem berühmter Namen bei Jenseitskontakten -

ÜBERSICHT: Wie nicht anders zu erwarten war, wird die beliebt gewesene, tragisch ums Leben gekommene Lady Diana nunmehr vielerorts "getschännelt", d. h. zahlreiche medial veranlagte Leute glauben, Diana melde sich über sie bzw. ihrem Kreise. - Was ist davon zu halten?

Nach 40jährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet muss ich sagen: Nicht viel! Eigentlich gar nichts. Wobei es ohne weiteres möglich ist, dass der eine oder andere Kontakt echt sein könnte. Aber wie will man das kontrollieren resp. beweisen? Das ist bekanntermassen eine schwierige Angelegenheit, ja meist völlig unmöglich, denn das Phänomen der Lug-, Trug- und Foppgeister (sog. Diakka-Spirits) war im Spiritismus seit jeher ein Problem. Es ist also nichts Neues, wenn heutige Medien dem simplen Betrug von Jenseitigen zum Opfer fallen, die infolge ihrer spirituell niederen Entwicklungsstufe "erdverhaftet" geblieben sind. Ja sie haben es sogar leichter, mit uns in Verbindung zu kommen, weil die Frequenz der irdischen Ebene jener der niederen Astralwelt sehr ähnelt. Bei alledem darf man nie das Gesetz der Anziehung des Ähnlichen vergessen. Von höherer jenseitiger Warte wurde schon oft genug betont, dass man, um reine hohe Geister anzuziehen, selber rein sein und auf überdurchschnittlicher spiritueller Stufe stehen muss; aber dann braucht man auch keine spiritistischen Experimente mehr, um sich von der Tatsache des nachtodlichen Weiterlebens und der Existenz jenseitiger Welten zu überzeugen.
Wenn also bei Jenseitskontakten berühmte Namen auftauchen, so dürfte in nahezu jedem Fall höfliche Skepsis angebracht sein. Die ehemaligen Träger jener Namen haben sicherlich Besseres zu tun, als sich via Medium - in zumeist wenig anspruchsvoller Weise - mit sich gebauchpinselt fühlenden Erdenbürgern zu unterhalten.
Soweit solche Empfängerkreise ihren "Lichtsalat" zum Eigenverbrauch behalten würden, wäre die Sache harmlos. Bedauerlicherweise aber wird der esoterische Büchermarkt überschwemmt mit "getschännelter" Literatur solch fraglichen Ursprungs, und das schadet der guten Sache des ernsthaften Spiritualismus gewaltig. Seriöse Jenseitsforscher wie Dr. jur. Georg Sulzer, Dr. Ing. Rudolf Schwarz, Patentanwalt Dr. Fritz Quade, Dr. Carl du Prel, aber auch jenseitige Freunde, warnten ausdrücklich vor Leichtgläubigkeit gegenüber jenseitigen Kommunikationspartnern sowie vor dem Verzicht auf jegliches Prüfen derselben.
Dr. Sulzer unterschied dabei zwischen harmlosen Foppgeistern und sog. Truggeistern, deren Intelligenzquotient und Verstellungskunst mitunter grandios seien. Dr. Fritz Quade zum Beispiel schildert in einem seiner Bücher, wie er - auf dem Wege ausgeprägten Hellhörens - beinahe auf einen falschen "Jesus" hereingefallen wäre, der ihn mit salbungsvollen und liebevoll klingenden Worten raffiniert zu täuschen verstand. Das Problem der vielen "Vatermedien", d. h. wo sich "Jesus", "Jesusvater" oder Gott höchstselbst manifestiert, ist in der Parapsychologie hinlänglich bekannt.
Es gibt regelrechte mediumistische Psychosen solcher Art, wozu sich als jüngste Variante "Lady Diana" gesellt. Und da der Tod Dianas viele Millionen Menschen stark bewegte, so muss auch mit einer anderen Quelle ihrer angeblichen Manifestation gerechnet werden, nämlich, dass es sich um nichts weiter handelt als um seelenlose "Gedankenautomaten" (nach William Stead), d. h. um verdichtete Gedanken- und Vorstellungskräfte und -formen, von lediglich mentaler Beschaffenheit.
Wie aber sollte man "die Geister prüfen"? - Hier in Einzelheiten gehen zu wollen, würde zu weit führen. Gründe zur Skepsis sind vor allem widersprüchliche Aussagen und ausweichende oder gar autoritäre Antworten. Ein lieber Freund von mir, der via Planchette mit Pfarrer Johannes Greber in Kontakt zu sein meinte und ihm Kontrollfragen stellte, bekam zur Antwort, er - "Greber" - wolle sich nicht ausfragen lassen. Das ist ein sicherer Hinweis auf die Unechtheit jenes angeblichen Greber, denn gerade er müsste wissen, wie schwer für uns die Kontrollierbarkeit jenseitiger Manifestationen ist, und dass wir zur Kontrolle geradezu verpflichtet sind ("Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind", 1. Joh. 4, 1). Ein Bote aus einer wirklich höheren Jenseitsebene wird niemals patzig antworten, sondern unsere Prüfungspflicht respektieren, ja sogar stärkstes Interesse daran zeigen und bemüht sein, uns die Gewissheit seiner Identität zu verschaffen. "Die Menschen wissen nichts, das ist unsere Stärke", lautete die Aussage eines Jenseitigen von dämonischem Ursprung...
Diese verbreitete Unwissenheit hinsichtlich der Bedingungen des "kleinen Grenzverkehrs" zu beseitigen, dazu dient unser Wegbegleiter, ja deswegen machen wir uns überhaupt soviel Mühe. Wir könnten durchaus "das Leben geniessen" auf übliche Art und uns keinen Deut darum scheren, ob Wahrheit und Erkenntnis suchende Mitmenschen irgend welchen Verführern auf den Leim gehen oder nicht. Zwar liegt uns jeglicher Missionseifer fern, zumal jeder nach eigener Façon selig werden muss; wer jedoch einige der spirituellen Grundgesetze erkannt hat, der kann kein Egoist mehr sein, sondern leistet seinen Beitrag im Sinne der Schöpfungsprinzipien.
Niemand sollte meinen, man brauche sich bloss hinzusetzen, und schon fliesst der zwischenweltliche Verkehr. Ein medial veranlagter Mensch ist wie ein Haus mit offenen Türen: jeder kann rein und es sich im Hause bequem machen. Und hat sich erst Gesindel eingenistet, so lässt es sich nur schwer wieder vertreiben. In Anbetracht der vorliegenden Erfahrungen ist es so gut wie nicht empfehlenswert, sich Jenseitskontakten zu widmen.
Ein anderer Freund, dessen Gattin Trancemedium ist und der jahrzehntelang den Geistermitteilungen Vertrauen schenkte, schrieb mir: " Unser Greber-Kreis hat sich erheblich vergrössert. Bin allerdings nicht mehr der Andachtsleiter. Der Spiritismus bereitete mir 'geistige Bauchschmerzen' und macht mir erhebliche Probleme. Was die Andachten betrifft, dürfen wir zufrieden sein, doch kommen keine Botschaften bzw. Belehrungen, die uns wesentlich weiter brächten. Die privaten Séancen, mit ihren Versprechungen, Ratschlägen und Prognosen haben selten ihre Erfüllung gefunden, Enttäuschungen unter den Geistesfreunden haben zu Austritten und Interessenlosigkeit geführt. Ich warte nur auf die nächste Bombe, dass alles auseinanderbricht, wie (er nennt zwei spiritistische Gruppierungen) und andere mehr. - Auf die Geister ist einfach kein Verlass! Deshalb ziehe ich es vor, die Verbindung zu Gott durch Meditation... zu erreichen. Und ich bin auf diesem Wege sehr glücklich mit den gemachten Erfahrungen. "

Fazit: Vorsicht mit grossen Namen! In der Regel treiben harmlose Foppgeister oder schlaue Truggeister ihr verwerfliches Spiel. Nur gelegentlich mag vielleicht eine Emanation des Intellekts der betreffenden berühmten Persönlichkeit vorliegen, ein kleiner Strahl ihrer mentalen Persönlichkeitsaura. Doch auch die Manifestationen niederer Wesenheiten bezeugen das Weiterleben nach dem körperlichen Tode; und das ist positiv!

Rudolf Passian


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Letzte Änderung am 29. Juli 2000