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Naturwissenschaft - Parapsychologie
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom März 1998, Nr. 2, III. Jahrgang, S. 90 ff.)

Interview von L. Metzler mit Rudolf E. Passian

red. - Anlässlich des Kursjubiläums von R. PASSIAN im Coop-Freizeit-Center geben wir hier ein Interview wieder, das LEO METZLER für die Coop-Zeitung in Nr. 8 / 18. Februar 1998 mit unserem ständigen Mitarbeiter und WB-Mitbegründer PASSIAN führte. [WB = Wegbegleiter; Anm.d.Erf.]

Coop-Zeitung: Herr Passian, sind Parapsychologie und Esoterik dasselbe?
Rudolf E. Passian: Nein. Parapsychologie ist Forschung, Esoterik ist Weltanschauung. Die Parapsychologie untersucht wissenschaftliche Grenzbereiche. Sie studiert aussergewöhnliche Bewusstseinszustände wie Trance oder Hypnose, prüft alternative Heilmethoden, untersucht die Frage, ob z.B. an der Astrologie was dran ist, an der Magie, an der Arbeit mit Pendel oder Wünschelrute, an Spukvorkommnissen und anderes mehr. Esoterik hingegen ist ein weltanschaulicher Sammelbegriff für unterschiedlichste Ansichten und Gruppierungen, die alle auf einem erweiterten Bild von Mensch, Natur und Kosmos basieren.

Was ist der Grund des zunehmenden Interesses an Esoterik?
Eine der Hauptursachen für diesen Trend dürfte in der allgemeinen Verunsicherung liegen, welche ihrerseits eine Folgeerscheinung unserer vom Materialismus geprägten Gesellschaft darstellt. - Bei allem Respekt vor den Leistungen von Wissenschaft und Technik, aber die wesentlichsten Menschheitsfragen bleiben unbeantwortet: Die Fragen nach unserem Woher und Wohin, nach dem letztlichen Sinn unseres Daseins, und nach dem Wesen des Sterbevorganges, des Todes. Ist danach alles aus und vorbei? Hierzu fehlt es auch seitens der Kirchen an überzeugenden Aussagen, und in dieses geistige Vakuum strömt erfolgreich der Geist Asiens. Zwar unterhält die katholische Kirche an ihrer Uni in Rom einen Lehrstuhl für Parapsychologie, aber den Aussagewert von deren Forschungen lässt sie ungenutzt. Die anderen Kirchen ebenso. Mithin wird sich ein suchender Mensch dorthin wenden, wo er plausible Antworten zu finden hofft, und da bietet sich die Esoterik an.

Wenn man als Aussenstehender das verwirrend-bunte Bild einer sogenannten Esoterikmesse betrachtet, so gewinnt man den Eindruck, als sei die Esoterik ein Tummelplatz für Scharlatane, missionierende Heilprediger und Spinner. Inwiefern ist im Coop-Freizeit-Center Luzern eine Gewähr für die Seriosität der angebotenen Esoterik-Kurse gegeben?
Die Gewährleistung liegt in einer sorgfältigen Auswahl der Themen. Um das Kursangebot auf diesem subtilen Gebiet dem offensichtlichen Bedarf anzupassen, ist einerseits ein gewisser Mut zum Wagnis vonnöten und andererseits eine Art "Fingerspitzengefühl" bei der Themen- und Kursleiterauswahl.

Als Forscher und Fachautor geniessen Sie internationale Anerkennung. Wie verstehen Sie Ihre Tätigkeit und auf welcher Weltanschauung beruht sie?
Weltanschaulich fusse ich auf der christlichen Ethik, und wissenschaftlich auf den Ergebnissen der Parapsychologie, insonderheit der modernen Todes- und Jenseitsforschung. Bei all dem bin ich um eine verständliche Sprache bemüht und versuche durch das Aufzeigen von Pro und Kontra meine Höhrer/innen in die Lage zu versetzen, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Jegliches Missionierenwollen liegt mir fern. Selber gehöre ich keiner esoterischen Gruppierung an, fusse aber, wie gesagt, auf den Leitsätzen des Christentums.

Wieso? Sind die anderen Weltreligionen weniger wert?
Keineswegs. Aber in keiner wird die Liebe so stark betont wie in der christlichen. Das deckt sich völlig mit der modernen Sterbe- und Jenseitsforschung sowie mit den uns bekannten Naturgesetzen, die gesamthaft immer aufbauend wirken. Das Grundprinzip der Schöpfung muss demnach Liebe sein.

Wie kamen Sie auf diesen Weg? Empfinden Sie sich mehr als Parapsychologe oder als Esoteriker?
Esoteriker habe ich mich noch nie genannt, obwohl ich mich da gut auskenne - ich verweise auf mein Buch "Licht und Schatten der Esoterik" aus dem Knaur-Verlag. [ISBN 3-426-04266-5; Anm.d.Erf.] Ich bin Parapsychologe. Seit nunmehr vier Jahrzehnten studiere ich dieses faszinierende Wissensgebiet in vielen Sparten. Anlass hierzu war mein Kriegs- und Gefangenschaftserleben (bis 1955). Jahrelang war ich täglich mit dem Tod konfrontiert worden. Deshalb wollte ich wissen, was der Tod eigentlich ist? Ob dann "alles aus" ist oder nicht? Bei meinem Suchen stiess ich auf die parapsychologische Forschung. Dank ihr weiss ich heute, dass wir unseres Schicksals Selbstgestalter sind über das Grab hinaus, dass es die viel angezweifelte höhere Gerechtigkeit wirklich gibt, und dass unser Leben einen weit bedeutenderen Sinn hat als bloss den der Fortpflanzung. Durch dieses Wissen konnte ich meinen Gottglauben krisenfest untermauern, und ein solcher ist ja noch immer der beste "Schwimmgürtel" in den Stürmen des Lebens. Meine Aufgabe als Kursleiter sehe ich im Geben von Denkanstössen, im Aufzeigen von Gefahren, die im esoterischen Dschungel lauern, und im Bieten einer brauchbaren Lebens- und Orientierungshilfe. Diese für akzeptabel zu halten oder abzulehnen, muss sowieso jedem selbst überlassen bleiben.


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Letzte Änderung am 3. April 2000