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Literatur - Rezension
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von der WB-Redaktion aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom März 1998, Nr. 2, III. Jahrgang, S. 86 ff.)

Buchbesprechung: Bernhard Forsboom, Kundgebungen des Geistes Emanuel, Band 2

BERNHARD FORSBOOM: Kundgebungen des Geistes Emanuel, Band 2, herausgegeben von RUDOLF PASSIAN. Verlag Martin Weber, Schutterwald 1997, ISBN 3-9805119-0-1, 171 S., geb. DM/sFr 36.-
Teils aus dem Ungarischen rückübersetzt, teils aus schwer zugänglichen deutschen Quellen gesammelt, entstand auf Initiative von RUDOLF PASSIAN der zweite Band der Kundgebungen des Geistes Emanuel. Band 1 (BERNHARD FORSBOOM: Das Buch Emanuel), erschienen im Münchner Drei-Eichen-Verlag, zählt unter Kennern zu den Perlen spiritueller Literatur. Dem Kreis, in dem die sich durch ein hohes Niveau an Verstandes- und Gemütssprache auszeichnenden Kundgebungen zwischen 1890 und 1897 entstanden, gehörte u. a. der Philosoph DR. CARL DU PREL (1836-1899) an, der in seinen späteren Werken wohl von den Darlegungen der sich EMANUEL nennenden Wesenheit beeinflusst worden sein mag.
Bei EMANUEL handelt es sich nicht um eine Spaltpersönlichkeit des Unbewussten des Mediums, sondern um ein Geistwesen, das nach eigenen Aussagen nie dem Kleid der derben Materie - sprich der Inkarnation auf unserer Erde - bedurft hatte und gewissermassen in den Jahren seiner Manifestation als Entwicklungshelfer für seine tiefer gefallenen Geschwister, wie er uns Menschen nennt, dienen durfte. FORSBOOM schreibt im Vorwort zum ersten Band: "Ein... Kennzeichen dafür, dass die Kundgebungen menschlichem Intellekt nicht entsprungen sind, liegt darin, dass sie uns für rein geistige Vorgänge, für welche uns die Begriffe und folglich auch die adäquaten Worte fehlen, durch umschreibende oder annähernde Bezeichnungen ein Ahnen dessen ermöglichen, was über unser Fassungsvermögen hinausgeht. "
Nach dem Erscheinen des ersten Bandes der Kundgebungen des Geistes Emanuel im Jahre 1897 entstanden bis 1905 noch weitere Mitteilungen, die allerdings nur in ungarischer Übersetzung in Buchform veröffentlicht wurden. Dem Verlag Martin Weber gebührt der grosse Verdienst, dieses gewissermassen verschollene Dokument der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben. Dass die aus dem Ungarischen rückübersetzten Stellen an Ausdruckskraft nicht ganz an die (gekennzeichneten) Originaltexte herankommen, tut der Bedeutung des Gesamtwerkes keinen Abbruch. Die wenigen Stellen, in der infolge Rückübersetzung Unklarheiten entstanden, sind jeweils in Fussnoten gekennzeichnet.
Die Verantwortung, ein Werk, dass vorgeblich hohen jenseitigen Quellen entstammt, zu empfehlen, ist nicht zu unterschätzen. Die solchen Äusserungen beigemessene Autorität wurde schon zu oft missverstanden und viele an sich wertvolle Werke als letzte Wahrheit betrachtet worden. Sucht man auf einer solchen Grundlage dann selbst den Verkehr mit höheren Seinsbereichen, ist die Katastrophe oft vorprogrammiert: alles, was aus der gleichen Quelle zu stammen scheint, wird ungeprüft hingenommen und das sich Verrennen in geistige Abhängigkeit ist nur eine schreckliche Folge solcher echter oder vermeintlicher Offenbarungen. Dazu EMANUEL: "Macht mir bitte, meine lieben Menschenbrüder, die Erfüllung meines Auftrages nicht dadurch schwer, dass ihr wieder der Anbetung einer Autorität anheimfallt, einem Fehler, vor dem ich euch schon immer gewarnt habe. Etwas ist nicht deshalb wahr, weil es euch von Emanuel verkündet wurde... Ich wollte und will der suchenden Menschheit helfen, besonders denen, die sich Spiritualisten... nennen, denn gerade in diesen Bewegungen eurer Erde besteht die grosse Gefahr des Autoritätsglaubens. Macht daher die (jenseitigen - red.) Führer euerer Kreise nicht zu Päpsten, lasst euch nicht in ein Leben von Träumereien wiegen. Trachtet nach hellem, klarem Bewusstsein, schaut alles, was euch umgibt, mit offenen Augen an." (S. 164, Rückübersetzung). Und an anderer Stelle fordert EMANUEL uns auf: "Menschen, wagt es doch zu denken!" (S. 156) Ein Anspruch, an dem sich moderne - echte oder vermeintliche - Mitteilungen aus dem Jenseits messen lassen müssen; das gilt niveaumässig auch für die meisten jener populär gewordenen Schriften, die dem Bereich des Channeling entstammen.
Ein weiterer Gradmesser für medial entstandene oder "gechannelte" Botschaften sollte jene Herzenswärme und Güte sein, die den Kundgebungen EMANUELS innewohnt und ohne salbungsvolle oder frömmelnde Redewendungen auskommt. Wer die Darlegungen EMANUELs kritisch aber unvoreingenommen liest, wird einen Zugang zu einer Weltschau bekommen, die wertvolle Auskünfte über unseren eigentlichen Ursprung und unser Ziel zu vermitteln vermag und das, was angesichts der zunehmenden Orientierungslosigkeit wahrlich not tut: echte Lebenshilfe.

WB-Redaktion


[ Anm.d.Erf.: Das Buch kann bezogen werden beim Reichl Verlag Der Leuchter, Auf dem Hähnchen 34, D-56329 St. Goar
Homesite: http://www.reichl-verlag.de
Tel. (0049) (0) 6741 1720 oder Fax. (0049) (0) 6741 1749 oder Email draeger5@hotmail.com ]


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Letzte Änderung am 11. Februar 2005