[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -   Download -  Kontakt

Esoterik
Artikel von Helga Blume-Matzke aus der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 2/2001, S. 47-53.
Anmerkungen der Redaktion und des Erfassers stehen in []-Klammern. Besonders fragwürdige oder unklare Aussagen sind mit [?] gekennzeichnet. In der New-Age-Bewegung (Modeströmung der Esoterik) wird oft modernes naturwissenschaftliches Wissen mit (vorzugsweise östlichen) alten religiösen, philosophischen Lehren vermischt. Der Artikel ist typisch für diese Vorgehensweise. Obwohl die Bemühung anerkennenswert ist, moderne Naturwissenschaft und östliche Religion(en) auf diese Weise neu zu verbinden, wage ich zu bezweifeln, dass wir im christlichen Kulturkreis allzuviel davon profitieren können. Die (leider verkannte) Weiterentwicklung der christlichen Lehre könnte uns hier genauso dienlich sein. Die Parallelen zu "Geist-Kraft-Stoff" sind jedenfalls deutlich sichtbar.

Weg und Aufgabe des Menschen im Lichte eines ganzheitlichen Weltbildes

„Wenn es keine Religionen gäbe, mit diesem Modell müsste man sie begründen.“ Dies ist die Quintessenz, unter welcher der Physiker Burkhard Heim, Leiter des Deutschen Forschungsinstituts für Kraftfeldphysik und Kosmologie, Northeim, im Jahre 1978 in Graz einer erstaunten Öffentlichkeit die Grundzüge seiner in dreissig Jahren entwickelten einheitlichen Quantenfeldphysik präsentierte.
Dieses System, das im Zusammenhang mit einer von Heim neu entwickelten mathematischen Disziplin, der „Metronen-Rechnung“ und der sogenannten „anthropomorphen Syntrometrie“ nicht nur die Arbeit mit mehreren Seinsschichten ermöglicht, gestattet nach Dr. W. Ludwig auch „Ergebnisse von einer Seinsschicht in die andere zu transportieren“, wobei „Syntrometrie“ die Logik jenseits des Physischen bedeutet. Im Klartext gesprochen heisst dies, dass es nun möglich ist, die gesamte Hindu-Lehre, zum Beispiel die Lehre von Reinkarnation und Karma, dem Fortleben nach dem Tode als eigenbewusster Mensch logisch-mathematisch zu beweisen.[?] (2)

Die Arbeit des Dr. Jules T. Muheim

Zwar einige Jahrzehnte später, doch völlig unabhängig von der Arbeit Burkhard Heims und in Unkenntnis dieser Entdeckungen, entwickelte der Zürcher Physiker Dr. Jules T. Muheim, dessen Verdienst es ist, als erster elliptische Elektronenbahnen im Atom nachgewiesen zu haben, seine Wechselwirkungs-Kosmologie. Wie Heim ging auch Muheim von der Quantenphysik aus, doch im übrigen unterscheiden sich beide Methoden ganz wesentlich voneinander. Während Heim von einem sechsdimensionalen System ausgeht, arbeitet Muheim mit Quantenfeldstrukturen (Quanten sind immateriell, sie sind psychisch).[?] Das Verblüffende ist, dass diese beiden voneinander unabhängig entwickelten Systeme in allen ihren Ergebnissen völlig übereinstimmen, was die beiden Wissenschaftler erst im Zuge ihres gegenseitigen Kennenlernens im Jahre 1984 erstaunt feststellen konnten.
So bestätigen beide Wissenschaftler die alte Hindu-Lehre in allen Punkten. [?] Und Muheim schlussfolgert dazu: „Das Universum ist letztlich ein einziger gigantischer Denkakt. Es selbst, mit allem was dazugehört, besteht aus zahllosen und zahllos variierten Denkformen. Trotzdem haben sie alle die gleiche Basisstruktur. Diese Struktur ist so einfach, dass man sie fast nicht mehr verstehen kann. [?] Auch der Mensch ist eine solche Denkform. Er ist auch somatisch aus lauter Denkformen aufgebaut. Die Denkform Mensch kreiert aus sich im Wach- wie im Schlaf/Traum-Zustand ständig neue Denkformen. Allen diesen Formen ist eigen, dass sie Eigenleben haben und sich verselbständigen können. [?] In unendlicher Vernetzung sind sie alle wiederum raumzeitlich aufeinander abgestimmt. Denkakt und Denkform als Prozess sind raumzeitlich-energetische Strukturen. Man kann sie nie zurückholen. Trotzdem wirken sie zurück, sie wirken genauso in die Zukunft. Gedanken sind gar nicht so frei, wie das Volkslied sagt.[?] Unsere Zeit, unsere Welt und Umwelt krankt einzig und allein an diesem Denken. [?] Der Mensch nimmt, entgegen allen in Umlauf gebrachten Märchen, eine derart dramatisch wichtige Stellung ein, dass es ihm kalt über den Rücken fahren [laufen - d.Erf.] müsste.“ [?]
Als Ergebnis seiner Berechnungen sagt Muheim an anderer Stelle: „Die Welt ist eben letztlich selber Leben, und mit der Naturgesetzlichkeit – insofern diese höchste Autorität beanspruchen darf, sogar selber Religion.“.[?] Religion und Wissenschaft – hier vereinen sie sich endlich – beweisbar und durch unabhängig voneinander arbeitende Wissenschaftler errechnet! Konnten Skeptiker die Erkenntnisse eines Fritjof Capra noch als Irrlehre abtun, so ist dies jetzt, – angesichts der Bestätigung durch zwei weitere Wissenschaftler, bei objektiver und wertfreier Betrachtung – nicht mehr möglich.[?] (4)

Verschiedene Weltbilder

Das Weltbild der als Spinner verhöhnten Neudenker, das der einst als Phantasten und Wunschdenker Verspotteten, hier wird es erneut wissenschaftlich nachgewiesen! Neues Selbstbewusstsein kommt auf. Wenn die Kirchen meinten, das neue Denken im Sinne der östlichen Lehre als Teufelswerk abtun zu können; jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass auch sie ihr Urteil gründlich überdenken müssten.
Was unterscheidet überhaupt die beiden Weltbilder, das des sogenannten New Age und das des christlichen Abendlandes? Das Weltbild des New Age ist holistisch-ganzheitlich und daher mit dem des Ostens einig.[?] Alles ist dem Wesen nach geistig und geistigen Ursprungs; selbst das kleinste Atom lebt. Jeder Himmelskörper ist der Ausdruck einer eigenbewussten Wesenheit. Das gesamte Universum ist eine lebende Einheit, und alles in diesem Universum, jeder Planet, jeder Mensch, jede Pflanze, jedes Tier, jedes Atom, ist Teil dieses Universums. Alles ist miteinander vernetzt und befindet sich in stetiger Wechselwirkung.
Leben ist grundsätzlich ewig und dem Gesetz der geistigen Fortentwicklung unterworfen. Kleinstes und Grösstes unterliegen denselben Gesetzen und unterstehen denselben Prinzipien. Nach der Lehre des New Age ist unser Leben im menschlichen Körper nur ein kleiner Abschnitt unseres ewigen Lebens. Damit der Mensch letztendlich Vollkommenheit erlangt, inkarniert er viele Male auf der Erde. Dabei muss er sich selbst um Läuterung seines Charakters bemühen, will er zum Göttlichen gelangen und zu dem werden, was er in seiner Essenz ist – ein Gott.[?] [Gott ähnlich, d.h. qualitativ gleich, aber quantitativ verschieden - red] (3)
Im Gegensatz hierzu ist das Denken des christlichen Abendlandes analytisch, teilt auf in kleinste Elemente, anerkennt weitgehend nur das materiell Beweisbare. Man denkt in Unterschieden, Teilbarkeit und Abgrenzung. Spirituelle Bereiche werden von den materiellen Bereichen als ausgegrenzt erlebt, und hoch oben thront Gott als die höchste Person. In metaphysische Bereiche einzusteigen gilt vielfach als Frevel, und nur Jesus und seinen Jüngern ist es erlaubt, „Wunder“ zu vollbringen. Göttliches oder gottnahes Bewusstsein kann nach dieser Lehre höchstens im „Jenseits“, also nach dem Tode, erfahren werden. Noch weit verbreitet ist die Behauptung, der Mensch sei nach seinem Ableben sozusagen tot, um erst an einem sogenannten Jüngsten Tage auferweckt zu werden. – Das irdische Leben gilt als einmalig, und es wird gelehrt, der Mensch selbst könne nichts oder nur wenig tun, er sei von der (willkürlich erscheinenden) Gnade Gottes abhängig und zum Leiden verurteilt. Die Behauptung, dass der Mensch sich selbst um Läuterung bemühen müsse, gilt als Anmassung. Durch den Kreuzestod Jesu seien die Sünden derjenigen bereits vergeben, welche an Gott und die Vergebung ihrer Sünden durch den Kreuzestod Jesu glauben.

Pythagoras und seine kulturelle Bedeutung

Wie kommt unser westlicher Kulturkreis zu diesen Lehren? Eine der wichtigsten Quellen finden wir in den Schriften des Kirchenvaters Augustinus, der um 400 n. Chr. lebte und der sich insbesondere auf Aristoteles (um 380 v.Chr.) und Plotin (um 250 n. Chr.) beruft. Plotin gilt als Neubegründer der Lehre des Plato (um 400 v.Chr.), der seinerseits Schüler des Sokrates, und was weit wichtiger ist, Verfechter der Pythagoreischen Lehre war.
So müssen wir Pythagoras als den eigentlichen Begründer der abendländischen Philosophie betrachten, nämlich denjenigen, der als erster das Universum „Kosmos“ genannt hat. Seine Lehre vom Kosmos, was griechisch Ordnung und Schmuck bedeutet, entsprach im wesentlichen den modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, doch mit dem Unterschied, dass Pythagoras diesen Kosmos als lebendigen Organismus und zugleich als sichtbaren Ausdruck einer eigenbewussten Wesenheit betrachtete, die ihrerseits aus Myriaden eigenbewusster Wesenheiten und deren physischen Ausdrucksformen besteht. So war er der erste im abendländischen Kulturkreis, der neben der diesseitigen, stofflichen Welt auch eine geistige Welt erkannte. Zwar hat er die Mathematik zu dem gemacht, was sie bei uns ist – unsere Schüler „erfreuen“ sich hauptsächlich an seinen Lehrsätzen zu Dreiecken –, doch hat er – was weniger bekannt ist – die Mathematik auch als Ausdruck des göttlichen Gesetzes, des Reiches des Ewigen und Unvergänglichen, des Geistes und der Seele, verstanden. Übrigens war damals ein Mathematiker einer, der seine ganze Kraft der Lösung von Daseinsfragen und dem Weg zum Geistigen widmete. Erst seit Aristoteles wurde der Begriff „Mathematik“ allmählich auf das eingeengt, was wir heutzutage darunter verstehen, nämlich das Lösen von Rechenaufgaben. Dagegen lehrt Pythagoras die Logik als Weg zum Geistigen, zum Weg nach „oben“, und zwar vor dem Hintergrund eines Wissens darüber, dass sich der Mensch als unsterbliche Seele immer wieder inkarniert, um im Laufe vieler Erdenleben vollkommen und göttlich zu werden. (1) Daher betonte er die Verbindung mit der Gottheit, und als Sinn des Lebens lehrte er den Dienst an Gott. In seiner Ethik stellt er ein tugendvolles Leben, ein Leben in Ordnung, an oberste Stelle. Vor allem lehrte er, „wahr“ zu sein, denn dies allein vermöge den Menschen gottähnlich zu machen. Der Freundschaft mass er grosses Gewicht bei und lehrte, Freunde müssten alle Güter gemeinsam teilen, denn der Freund sei das andere Ich. Die von Pythagoras im heutigen süditalienischen Kalabrien gelegenen damaligen Ort namens Kroton gegründete Schule war eine Art religiöse Lebensgemeinschaft, der auch Frauen angehörten, die, was im Lichte der gegenwärtigen Diskussion zumindest bemerkenswert ist, völlig gleichberechtigt waren. Dort wurden seine Methoden zur Reinigung der Gedanken und des Charakters durch die Mitglieder, den Pythagoreern, angewendet und gelebt, und wir werden dabei an eine Lebensform erinnert, die uns fürs Wassermannzeitalter vorschwebt.
Lesen wir alte Schriften, so erfahren wir, dass zur selben Zeit Buddha im Osten ebenfalls die Logik als Weg zum Geistigen lehrte. Ausserdem gleicht die Lehre des Pythagoras doch auffallend der Lehre des achtfachen Pfades Buddhas: rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Überdenken, rechtes Sichversenken. So wundert es nicht, wenn wir erfahren, dass sich Pythagoras längere Zeit in Indien aufgehalten haben soll, und die Annahme, dass er – direkt oder indirekt – ein Schüler seines Zeitgenossen Gautama Buddha war, ist sicherlich nicht falsch.[?] Denn wie dieser lehrte auch Pythagoras den Weg des Menschen zurück zu seiner ursprünglichen Göttlichkeit, nämlich die Beseitigung aller egoistischen Wünsche zugunsten einer selbstlosen Liebe zu allen Wesen. Es handelt sich ebenso um eine Denk- als auch Charakterschulung. Allerdings sollte dabei erwähnt werden, dass er sich lange Jahre zu Studien in Ägypten und Babylon aufgehalten hat, wo er unter anderem – Zoroaster (Zarathustra) traf und sich von ihm unterrichten liess. Zarathustra selbst lehrte seinen Anhängern, sie sollten gut denken, gut reden, gut handeln.
Erinnern wir uns: Der Weg zu unserem abendländischen Weltbild führt über Kirchenvater Augustinus, Plotin, Aristoteles, Plato zurück zu Pythagoras. So ist hier mit nicht zu übersehender Deutlichkeit der Knotenpunkt der westlichen und östlichen Religion erkennbar, nämlich bei Pythagoras!

Warum sind die Lehren so verschieden?

Aber müssten sich die Lehren des christlichen Abendlandes und die östlichen dann nicht völlig gleichen? Warum nur sind sie so grundverschieden? Sehen wir uns die geistesgeschichtliche Entwicklung näher an: Plato als Schüler des Sokrates übernimmt zunächst die Lehre des Sokrates, lehrt jedoch hauptsächlich im Sinne des Pythagoras. Auf diesen Lehren fussend setzt er sich ebenfalls für einen Weg der Erkenntnis des Guten und der Tugend ein und entwickelt in seinen Schriften daraus eine neue Gesellschafts- und Staatslehre.
Plato unterscheidet zwischen dem Vergänglichen, der werdenden und sich wandelnden Sinnenwelt und dem stets gleichbleibenden Seienden, welches wir mit dem Denken erfassen, und nennt dies das „Reich der Ideen“. Nach Plato klafft zwischen diesen beiden Reichen zunächst ein Abgrund, der aber dadurch überbrückt wird, dass das Sinnliche zu dem Reich der Ideen im Verhältnis der „Teilhabe“ (méthexis) steht. Auch die Ideen stehen zueinander im Sinne der Teilhabe. Im Klartext heisst dies, dass alles zusammengehört, miteinander verbunden und vernetzt ist. Nach Platos Lehre ist der Wille zur Verewigung das innerste Wesen der Liebe.[?] Liebe kommt nur zu ihrer Erfüllung als Liebe zu den ewigen Ideen [d.h. zu Gott]. Alle andere Liebe ist Vorstufe dazu. Dem vergänglichen Sinnlichen zu entsagen und sich den unvergänglichen Ideen [d.h. Gott] zuzuwenden, soll das Streben des wahrhaft philosophischen Menschen sein. Die Dialektik ist der Weg dorthin, das Wesen dieser Methode Logik.
Weiter lehrt Plato: Wenn Tugend Wissen ist, ist sie lehrbar. Nun aber ist sie nicht lehrbar, denn es gibt de facto keine Tugendlehren. Also ist sie nicht Wissen, sondern nur richtige, von den Göttern inspirierte Meinung.[?] (Dies deckt sich mit der Uralten Weisheitslehre, dass Tugend ein Potential der menschlichen Gott-Seele ist, in jedem Menschen vorhanden, dass Tugend jedoch nur gelebt werden kann, soweit diese Gott-Seele bereits erwacht ist.) Seinen Begriff „Tugend“ formuliert er so: Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit.[und wo bleibt die Liebe?] Sein „Staat“ ist das Modell eines Idealstaates und der pythagoreischen Gesellschaftsordnung verblüffend ähnlich. Aristoteles, geboren 384 v.Chr., war Schüler Platos und wirkte zwanzig Jahre lang in Platos Akademie – als Schüler und dann als Lehrer. Seine uns schliesslich verbleibende Philosophie wich jedoch wesentlich von der Lehre Platos ab. Beim Nachlesen fällt auf, dass er im Gegensatz zu seinem Lehrer mehr die Vielheit als die Einheit betont, er spricht über die Vielfalt, trifft Unterscheidungen. Er zerlegt die Dinge, anstatt die Synthese zu suchen. Nach dieser Lehre zwingen die verschiedenen Ebenen den Menschen immer mehr zum Entweder-Oder und damit zur Verneinung des Stofflichen, falls man Gott gefällig werden will.
Ihre Vollendung erfährt diese Aufspaltung in dem Neuplatoniker Plotin, der in fünf Ebenen aufteilt und dabei noch seine Werturteile unterbringt wie das Böse und das Schlechte. Diese Ebenen oder Welten sind nach dieser Lehre völlig voneinander getrennt und können keinesfalls vereinigt werden. Zwischen diesen verschiedenen Welten muss sich die menschliche Seele entscheiden. Obendrüber am höchsten Punkt sitzt Gott als vernunftbegabte Person, die über allem steht und die Welt lenkt. So führt diese Lehre als Basis des Kirchendogmas zur vollständigen Ablehnung, ja Verteufelung des Stofflich-Materiellen; Dogmas, die der Mensch, wollte er Gott gefällig sein, zu übernehmen hatte. Da aber das physikalische Weltbild zur religiösen Anschauung passen musste, vergass man die pythagoreische Kosmologie und machte die Erde – anfänglich gar als Scheibe – zum Mittelpunkt des Universums. Die weiter entfernten Sterne am Firmament betrachtete man als zu einer abgrenzenden Schale gehörend, jenseits derer Gottvater regierte.

Spaltung von Religion und Wissenschaft

Dieses Weltbild wurde besonders durch Kirche und Staat auch dann noch krampfhaft verteidigt, als Mathematiker und Astronomen wie Kopernikus, Kepler und Galilei (im 16. Jahrhundert n.Chr.) zu neuen, abweichenden Erkenntnissen kamen. Bezeichnenderweise war es kein Geringerer als Martin Luther, der diese neuen Erkenntnisse als gottlos verurteilte. Tycho de Brahe hielt es für gänzlich unmöglich, dass die „träge, dicke Erde“ imstande sei, sich nicht nur um sich selbst zu drehen, sondern auch noch um die Sonne zu kreisen. So war nach ihm die Erde weiterhin Mittelpunkt des Kosmos, um den die Sonne sich bewegte. Hinsichtlich der Protektion seitens der Obrigkeit – man baute Tycho de Brahe sogar eine Sternwarte – war es sein Glück, dass er die Erde als Mittelpunkt des Kosmos beibehielt und nicht an der Lehre von einem jenseits einer abgrenzenden Schale wohnenden Gottvater kratzte.
Um 1530 entstand ein (inzwischen sehr bekannter) deutscher Holzschnitt, der die Durchbrechung der Sphäre der Fixsterne bildhaft darstellt. Darin erscheint die Erde als Ebene. Sonne, Mond und viele Sterne sind an die Sphäre der Fixsterne versetzt, während ausserhalb Wolken und Symbole des Lichts zu sehen sind. Ein einzelner Mensch aber durchbricht die begrenzende Kugel und blickt in die vorher verschlossene Ferne hinaus. Dieser Mensch war Giordano Bruno (geb. 1548 in Neapel). Als Geistlicher erwuchsen ihm Zweifel an den diesbezüglichen kirchlichen Dogmen, und infolge seiner Meinungsäusserungen wurde er mit dem Kirchenbann belegt. Sechzehn Jahre lang wanderte Bruno forschend und lehrend von einer europäischen Universität zur anderen. Aus der Unendlichkeit Gottes schloss er auf die Unendlichkeit des Weltalls. Seine heute noch gültigen Ansichten verwarfen die Aristoteleische Naturlehre ebenso wie die christliche Weltlehre. Im Wesentlichen vertrat er die pythagoreische Kosmologie, denn er glaubte an eine Vielzahl von Weltkörpern, die von Menschen bewohnt werden. Zweifelsohne drohte seine Lehre die damalige kirchlich gültige Weltauffassung endgültig zu zerstören. Wen wundert's, dass er schliesslich als Ketzer verbrannt wurde?
Zur selben Zeit widerlegte der Hofmathematiker und Philosoph des Grossherzogs von Toscana, Galileo Galilei, die Behauptungen der damaligen durch Kirche und Staat vertretenen Weltlehre. Doch im Zuge des gegen ihn angestrengten Inquisitionsprozesses widerrief er seine Lehre und wurde dadurch nur zu Hausarrest in seiner Villa verurteilt, den er zur Fortführung seiner Forschungen in der physikalischen Mechanik benutzte. Doch der Bruch war unweigerlich vollzogen. Keine noch so radikale und grausame Massnahme konnte den Wandel des wissenschaftlichen Weltbildes aufhalten.
So trennten sich Naturwissenschaft und Kirchenlehre endgültig und offiziell. Noch in der Gegenwart führen klassische Naturwissenschaften und Kirchenlehren voneinander weitgehend unabhängige Eigenleben. Die klassischen, konservativen Naturwissenschaften kümmern sich nur um materiell Beweisbares und überlassen nicht Fassbares den Kirchen. Das geht so weit, dass – mit einigen Ausnahmen – Wissenschaftler alles, was nicht materiell bewiesen werden kann, als nicht existent erklären, um es den Reichen der Phantasie und der Verrücktheit zuzuordnen. Tolerantere Wissenschaftler sagten: „Mit dem nicht materiell Beweisbaren haben wir nichts zu tun. Möge sich die Kirche damit beschäftigen.“. Bis in die jüngste Zeit hielt man sich an Demokrit (wiederum einen griechischen Gelehrten, der um 400 v.Chr. lebte) und behauptete, alles bestehe aus (unteilbaren) Atomen, die ihrerseits in einem leeren Raum schweben. Aus der Sicht des materiellen Weltbildes ist das Universum eine Art Riesen-Uhrwerk, das vielleicht irgend einmal durch einen Schöpfergott in vollständiger Vorausberechnung aller Schicksale geschaffen, jedoch nach vollendeter Tat sich selbst überlassen wurde. Andere erklären den gesamten Kosmos als materielles Zufallsprodukt. Innerhalb dieser Lehrmeinungen gab und gibt es Unterschiede, denn während Lamette (geboren 1709) davon ausging, dass auch der Mensch eine Maschine, eine Art Roboter sei, lehrte Descartes (geboren 1596), der Mensch habe eine unsterbliche Seele und sei daher der rühmliche Ausnahmefall, sei also keine Maschine.
Nach dem Grundsatz der Aufspaltung kam es an den Universitäten zur Aufteilung von Natur- und Geisteswissenschaften, wobei man letzteren die Wissenschaftlichkeit absprach. Dass man das gesamte Wissen in Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie und andererseits Philosophie, Psychologie, Soziologie und so weiter aufteilte und die einzelnen Sachgebiete hermetisch und peinlich genau voneinander abgrenzte, mag wohl einen praktischen Hintergrund haben, doch wenn sich innerhalb der Sachgebiete Professoren und andere Vertreter wegen unterschiedlicher Lehrmeinungen erbittert bekämpfen – wobei diese Lehrmeinungen oft nur auf Hypothesen beruhen und im einzelnen Denkmodell ihre Ursache und Berechtigung haben, so werden hier – und das durch angeblich gebildete Menschen – Intoleranz und Eingeschränktheit auf die Spitze getrieben!
Die Kirchen ihrerseits verkündeten bis in die jüngste Vergangenheit das althergebrachte Weltbild. Doch in Anbetracht der fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnisse war es ihnen nicht mehr möglich, sich gegenüber den auf sie einstürmenden weltanschaulichen Fragen zu verschliessen, wollten sie weiterhin ernstgenommen werden. Die Theorie von der „Hohlwelt“ mit einem jenseits regierenden Gottvater war in Anbetracht der Fortschritte in der Raumfahrt zusammengebrochen. So versuchten sie so gut wie möglich, sich den geistigen Strömungen anzupassen, und das einfachste war, sich auf eine rein historische Darstellung der biblischen Geschehnisse zurückzuziehen. Aus dem besagten Dilemma entstand beispielsweise in der evangelischen Kirche eine Lehrmeinung: „Gott ist tot“ (Bultmann).

Der Westen entdeckt die alten Lehren wieder

Wie sehr im Bewusstsein der Menschen die alte Lehre noch gegenwärtig ist, zeigt die Schlagzeile einer bekannten Tageszeitung (der entsprechende jüngst veröffentlichte Bericht handelt von einem neuen Riesenfernrohr): „Wie bis vor Gottes gute Stube“. Nach dem westlichen Weltverständnis ist die alte Lehre offenbar die einzige Möglichkeit, sich einen Gott vorzustellen. – Wen wundert's, wenn viele Menschen das alte Weltbild nicht mehr annehmen können und sich von der Kirche abwenden? Ganz deutlich zeigt sich hier, dass das westliche Denken in eine Sackgasse, in eine erschütternde Bewusstseinskrise geraten ist. Die Aristoteleische Lehre von der Abspaltung funktioniert nicht mehr. Unsere Gesellschaft ist krank. Noch nie gab es so viele psychische Krankheiten, Drogenprobleme und Selbstmorde. Wo sind Diejenigen, die nicht nur durch Christus erlöst wurden, sondern die auch erlöst dreinblicken?
Allen Widerständen zum Trotz wuchs eine neue Denkweise heran; in der westlichen Welt entdeckte man die östliche Philosophie. Was vorher nur einzelne taten, jetzt war es sozusagen „in“, nach Indien zu fahren, um das ganzheitliche Weltbild des Buddhismus zu studieren und um dort das eigene Seelenheil zu suchen. Doch so weit hätte man gar nicht reisen müssen. Gab es doch immer mehr Naturwissenschaftler, die sich zum Geistigen bekannten oder die Existenz einer geistigen Welt wenigstens für möglich hielten.
In Anbetracht der wachsenden technischen Möglichkeiten und der grösseren Erkenntnisse daraus wurde zumindest der tiefer Nachdenkende immer wieder mit der weltanschaulichen Frage konfrontiert. Mussten doch die neuen astronomischen Entdeckungen an der althergebrachten These von einer durch einen Gottvater beherrschten „Hohlwelt“ zweifeln lassen. Die aus der Atom- und Quantenphysik sich ergebende Quintessenz ist, dass die materielle Lehre in ihrer alten Form nicht aufrechterhalten werden kann und Materie letzten Endes aus nichts Grobstofflichem besteht. Das heisst, dass das, was wir als wahrnehmbare Materie erkennen, in dieser Form überhaupt nicht existiert, sondern ein Machwerk unserer eigenen Vorstellungswelt und unseres Gehirns ist! [red - Niedrig schwingendes Urlicht kommt uns wie „feste“ Materie vor.]
Erstaunt stellen wir fest, dass die grossen Physiker unserer Zeit durchaus ihr religiöses Weltbild in ihre Forschungen und Betrachtungen mit einbringen. So ging Albert Einstein seine Forschungen im Lichte der pantheistischen Auffassungen Spinozas (geboren 1632) an, der lehrte, dass göttliche Gesetzlichkeit allem innewohne, dass jedoch alles vorherbestimmt sei. Einstein sagte: „Gott würfelt nicht“. Durch Spinoza geprägt war er der Überzeugung, dass Gott keinen freien Willen haben könne, sonst hiesse das, dass er Wünsche habe, etwas begehre. Spinoza sagte sinngemäss: „Wir erkennen Gott umso besser, desto mehr wir die Gesetzlichkeiten der Natur in ihrer kausalen Abhängigkeit von den in ihnen wartenden notwendigen und absoluten Prinzipien begreifen. Alles ist kausal determiniert und folgt mit Notwendigkeit aus Gott.“ Nach Spinozas Erkenntnis ist Gott keine Persönlichkeit und kann schon gar nicht über einzelne Menschen zu Gericht sitzen. So müsse auch ein Gebet wirkungslos bleiben, weil das Morgen im Heute bereits restlos angelegt sei. [Welch grässliche Vorstellung; wo bleibt der freie Wille?]
Dementsprechend könne es in Gott – oder der absoluten Naturgesetzlichkeit – auch keine Zeitlichkeit geben, und in Ihm sei alles ewig. So war die Abkehr von der Absolutheit von Zeit und Raum der Anlass zu Einsteins Theorien. Im Sinne der Relativitätstheorie ist der Raum nicht dreidimensional, und Zeit ist keine selbständige Einheit. Beide hängen zusammen und bilden das Raum-Zeit-Kontinuum. Masse ist nichts als eine Energieform (und damit irgendwie immateriell).
Um das Jahr 1925 waren es die Unbestimmtheitsrelationen des Atomphysikers Werner Heisenberg und ihre Konsequenzen, die in der gesamten Fachwelt riesige Wogen schlugen. Der Keim der Lehre war, dass es eben doch gewisse Zufälle gebe. Bekannt ist der Disput zwischen Einstein und Heisenberg geworden, in dem Einstein immer wieder kontert: „Gott würfelt nicht“. In seiner Weltanschauung berief sich Heisenberg auf Plato. Da aus den platonischen Schriften kein fester Gottesbegriff gefolgert werden kann, war auch Heisenberg der Ansicht, dass Gott keine zu begreifende Person ist. Heisenberg entnahm den platonischen Schriften die Lehre, dass die göttliche Weltordnung durch die mathematische Symmetrie geprägt ist. Das Ziel der Heisenbergschen Forschungsbemühungen zeigt sich in dem Versuch, eine einheitliche Beschreibung der Weltordnung höchstmöglicher Symmetrie zu geben. Nicht kleinste materielle Körper seien – wie Demokrit es behauptete – die letzten Bausteine der Materie, sondern mathematisch beschreibbare, ideenhafte Strukturen. Daher lehnt er die Idee der Quarks in der Atomphysik ab.
Nicht nur Heisenberg, sondern auch die Physiker J. Robert Oppenheimer und Niels Bohr brachten zum Ausdruck, dass die Erkenntnisse der modernen Atomphysik doch stark an das östliche – das hinduistische beziehungsweise buddhistische – Denken erinnern. So erkannte beispielsweise der Physiker Ernest Rutherford, dass Atome keine unzerstörbaren Körper sind, sondern grösstenteils aus leerem Raum bestehen, in dem sich extrem kleine Teilchen bewegen. Und jetzt erklärt die Quantentheorie, dass auch diese Teilchen keine Festkörper im Sinne der klassischen Physik sind. Vielmehr sind diese Quanten sehr abstrakte, immaterielle Gebilde mit einer doppelten Natur, denn manchmal erscheinen sie als Teilchen, dann wieder als Wellen.
Capra sagt dazu in Tao der Physik, S. 68: „Die Quantentheorie enthüllt somit die grundsätzliche Einheit des Universums. Sie zeigt, dass wir die Welt nicht in unabhängige kleinste Teilchen zerlegen können. Wenn wir in die Materie eindringen, zeigt uns die Natur keine isolierten Grundbausteine, sondern erscheint eher als ein kompliziertes Gewebe von Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Teilen des Ganzen. Diese Zusammenhänge schliessen immer den Beobachter ein. Der menschliche Beobachter bildet immer das Schlussglied in der Kette von Beobachtungsvorgängen, und die Eigenschaften eines atomaren Objekts können nur in Begriffen der Wechselwirkung zwischen Objekt und Beobachter verstanden werden. Dies heisst, dass die klassische Vorstellung einer objektiven Beschreibung der Natur nicht mehr gilt. Die cartesianische Trennung von Ich und Welt, vom Beobachter und dem Beobachteten, kann im atomaren Bereich nicht durchgeführt werden …“. An anderer Stelle (Mod. Physik und östl. Mystik, Psychologie in der Wende S. 72) sagt er „… in der modernen Physik kann der Wissenschaftler nicht mehr als distanzierter Beobachter auftreten, sondern findet sich in die Welt, die er ‚beobachtet', zutiefst verstrickt. John Wheeler betrachtet dieses Beteiligtsein des Beobachters als den wichtigsten Zug der Quantentheorie und schlägt vor, das Wort ‚Beobachter' durch das Wort ‚Teilnehmer' zu ersetzen. Dies ist nun wieder eine Idee, mit der jeder, der sich mit mystischen Traditionen befasst, bestens vertraut ist. Mystisches Wissen ist niemals durch blosses Beobachten zu erlangen, sondern nur, indem man sich rückhaltlos beteiligt – mit allem, was man ist. Die in der Quantenphysik wiederentdeckte Teilhaberschaft des Menschen gehört seit Jahrtausenden zum Grundbestand mystischer Traditionen des Ostens.“ Und nicht nur des Ostens – denken wir an Plato und seine „Teilhabe“. Hiernach und auch nach dem Denken des Ostens ist das (übliche westliche) Denken in einzelnen voneinander unabhängigen Teilen nicht nur unerwünscht, sondern nach buddhistischer Auffassung gar Zeichen eines gestörten Geistes, das überwunden werden muss!
Was lange getrennt war, vereinigt sich hier wieder. Das bis zum Exzess betriebene materielle Denken hat sich selbst ad absurdum geführt und löst sich nach und nach zugunsten einer Weltschau auf, nach der alles mit allem verwoben ist, nach der die Bewegung eines Teils die Reaktion aller anderen Teile unmittelbar auslöst und nach der sich schliesslich das gesamte Universum als ein riesiger lebendiger und sich fortentwickelnder Organismus darstellt. Zur Zeit wird diese neue Physik bestätigt und weitergeführt von Wissenschaftlern wie Burkard Heim und Dr. Jules T. Muheim. In Muheims Berechnungen tauchen Chakren auf – die Lehre von den sieben Hauptchakren wird bestätigt genauso wie die im physikalischen Begriff des „Aurabandes“ enthaltene „Silberschnur“ der Theosophen, die den physischen Körper mit den feineren Körpern verbindet, um dann im Sterbeprozess durchtrennt zu werden. Nach Muheim gibt es keine Materie ohne Bewusstsein, jedoch benötigt Bewusstsein selbst kein Gehirn. Psyche kann allein existieren, ohne materielle Körperlichkeit. Dazu sagt Muheim wörtlich: „Leben in einem nicht bloss biologischen, sondern kosmologischen Sinne ist von den konträren Attributen ‚materiell-physisch oder stofflich' einerseits und ‚nicht stofflich-psychisch' andererseits überhaupt nicht zu trennen. Es sind dies zwei Aspekte, die sich gegenseitig bedingen wie die beiden Seiten einer Münze“. An anderer Stelle stellt Muheim fest: „Das Weltbild des Hinduismus ist etwas vom Allerverblüffendsten, was es gibt, es ist eine Jahrtausende vorweggenommene Kosmologie“. (2)
Die Forschungsergebnisse moderner Naturwissenschaftler häufen sich zu sehr, als dass wir sie unbeachtet lassen könnten. Zudem wird durch diese Ergebnisse der quantenphysikalischen Forschungen die pythagoreische Lehre in allen Punkten bestätigt. Wer wohl kann sich jetzt dem neuen Denken gegenüber noch verschliessen?

Fazit

Durch die moderne Naturwissenschaft wird immer mehr das bestätigt – was durch Weltlehrer aller Zeiten längst konzipiert war, nämlich: Es gibt nicht nur die stoffliche Welt, die wir wahrnehmen können, sondern Wesen und Dinge existieren in feinstofflichen Bereichen verschiedenster Ebenen. Alles ist miteinander verwoben, alles hat am anderen Teil, alles beeinflusst sich gegenseitig, wobei wir es mit Energien zu tun haben, die zerstörend oder aufbauend wirken können. Alles Stoffliche, das Grobstoffliche wie auch das Feinstoffliche, ist in ständigem Wandel begriffen, horizontal wie vertikal. Es gibt Bewusstsein ohne Gehirn, aber kein Gehirn, keine Materie ohne Bewusstsein, was impliziert, dass jedes noch so unbedeutende Atom lebt, bewusst ist (auf seine Weise) [sozusagen unter-ichhaft bewusst], und (nach Muheim) sogar träumt! Jeder grobstoffliche Körper weist eine feinstoffliche Entsprechung auf. In dieser feinstofflichen Entsprechung gibt es Chakren, eine Art grosse Atome, die ganz bestimmte Funktionen erfüllen. Es gibt ein Auraband aus der universellen Aura-Quantenstruktur (von Dr. Muheim berechnet), wobei die aus der esoterischen Lehren bekannte „Silberschnur“ ebenfalls eine physikalisch erfassbare Tatsache ist. Der Mensch ist im Prinzip ein genaues Abbild des Kosmos. Der Mensch muss sich viele Male auf der Erde inkarnieren, um sein Bewusstsein zu erweitern und Vollkommenheit zu erlangen. (Ein solcher Entwicklungsprozess umfasst nach Muheims Berechnungen im Schnitt 8804 Inkarnationen. [red - eine fragwürdige „Berechnung“; das Thema Wiederverkörperung ist sehr umstritten] ). Jeder Mensch wird für alle seine Taten, sogar für den hintersten und letzten Gedanken, „Rechenschaft“ ablegen (müssen), ganz einfach, weil im Kosmos alles gespeichert ist (Muheim).[?]
Die moderne Physik hat bewiesen, dass die uralte Lehre wahr ist. Auf der anderen Seite hat uns die Schulwissenschaft allein nicht viel weitergebracht. Für die Naturwissenschaften war sie für eine Weile sinnvoll, doch nun ist man an eine Wand gestossen. Weder Krebs noch AIDS noch Depressionen konnten bisher durchschlagend mit Hilfe der Schulmedizin, die ansonsten sicherlich auf vielen Gebieten Erfolge für sich verbuchen kann, geheilt werden. Eine Zusammenarbeit der Schulmedizin mit fähigen Leuten im Sinne der neuen Wissenschaft wäre daher dringend erforderlich.
Inzwischen gibt es auch eine neue Psychologie, die mit einer neuen Medizin gekoppelt ist. Grundlage dieser Wissenschaft ist die uralte Lehre, so dass auch die feinstofflichen Bereiche des Menschen mit einbezogen werden. Der Mensch wird dort als göttliches, unsterbliches Wesen betrachtet. Die Heilungserfolge eines Viktor Frankl beispielsweise bestätigen die Richtigkeit und Brauchbarkeit der neuen (und doch so alten) Lehre. Frankl nämlich veranlasst seine Patienten, von der eigenen Person wegzudenken und anderen Wesen zu dienen. Dabei lernt der Patient lieben und verstehen. Gleichzeitig lernt er, sich selbst anzunehmen und seinem Leben einen Sinn zu geben. Erstaunt stellen wir fest, dass es exakt die Methode ist, die Jesus verkündet und benutzt [gelebt] hat.
So entdeckte man die uralten Lehren als die psychologische Methode der Wahl und kam zu der Erkenntnis, dass der Mensch nicht nur zur Höherentwicklung fähig ist, sondern dass das Erarbeiten menschlicher Reife und verhältnismässiger Selbstlosigkeit geradezu Voraussetzung für einen durchschlagenden Heilungserfolg psychischer und letztendlich auch körperlicher Krankheiten ist! In den neuen Erkenntnissen entdecken wir uns in Gesellschaft nicht nur mit Buddha, Zarathustra, Pythagoras, Plato, sondern auch mit Christus! Das Geheimnis dieser Lehren liegt in erster Linie in einer Wandlung der Denkgewohnheiten, was auch das Thema der „Busse“. (mithanoia = Umdenken) ist. Ist doch der Gedanke der Ursprung allen Übels, aber auch alles Guten! Alle Formen, selbst das Universum, sind letztendlich – und jetzt auch durch die Physik (z.B. die Berechnungen Heims und Muheims) nachgewiesen – Denkformen.
Im neuen Denken sind Religion und Wissenschaft eins geworden. Zugleich werden die Weltlehrer aller Zeiten wie zum Beispiel Buddha, Zarathustra, und nicht zuletzt Jesus Christus bestätigt. Nichts von dem, was sie gesagt haben, wird durch die neuen Erkenntnisse widerlegt. Wir erkennen: Nicht Dogma, nein, – die Weltgesetze liegen den alten Lehren zugrunde! Es reicht nicht, die Institutionen, den Staat und die Industrie anzuklagen! Jeder einzelne von uns ist aufgerufen, die Welt zum Guten hin zu ändern, und zwar nicht, indem er andere angreift, sie kritisiert oder gar Gewalt anwendet, sondern nur, indem er bei sich selbst beginnt, indem er sein Denken und damit seine charakterlichen Qualitäten verbessert. Nur indem wir uns selbst ändern, ändern wir die Welt!

Helga Blume-Matzke


Fussnoten
(1) Anmerkung des Erfassers: Die Wiederverkörperung findet wohl nicht zwanghaft statt, vor allem nicht, wenn das Wesen (der Geist des Menschen) bereits fortgeschritten ist. Dann wird die Entwicklung in höheren Dimensionen (Sphären) fortgesetzt, wo ebenfalls "Verwandlungen" d.h. eine Art Neuverkörperung stattfindet. Die Höherentwicklung hin zur relativen Vollkommenheit beschränkt sich also nicht nur auf wiederholte Menschenleben in der Grobstofflichkeit des Erdenniveaus, sondern geschieht (sogar mehrheitlich) in höheren Sphären. Je weiter wir Geschöpfe geistig vollkommen werden, desto grösser wird der Grad an Freiwilligkeit bei der Wiederverkörperung. Sie wird uns dann ein Bedürfnis. Beim Übergang von Sphäre zu (höherer) Sphäre findet jedesmal eine Art Wiederverkörperung statt, d.h. beim Überschreiten einer Reifeschwelle zieht der Geist neue Kräfte und Stoffe an, aus denen wir einen passenden "Körper" bauen.
Das Endziel ist nicht die Gleichstellung mit Gott, sondern eine Gottähnlichkeit, d.h. eine Annäherung an das Geist-Kraft-Stoff-Niveau der Erstlinge Gottes (von denen einer Jesus Christus ist!). Das absolute Niveau Gottes werden wir nie erreichen, aber wir werden Gott schauen, Seine Liebe erleben und ewig von Ihm lernen dürfen.

(2) Anm.d.Erf.: Wer Genaueres und Hintergründiges über die indische(n) Religion(en) bzw. die vedische Kultur wissen will, dem kann ich die Werke von Armin Risi empfehlen, speziell sein Buch: "Gott und die Götter", erschienen im Govinda-Verlag, ISBN-3-906347-30-3
Ich bezweifle, dass sich Religionen mathematisch "beweisen" lassen. Die relative (menschliche) Spekulation von unten wird bei der Erforschung der göttlichen Welt (des Absoluten) immer unvollkommen und damit Stückwerk bleiben. Relevante Informationen werden meist von oben (z.B. medial oder intuitiv medial) nach unten geliefert und sind der Auffassungsgabe der jeweiligen Zielgruppe angepasst. Jedes Zeitalter und jede Kultur erhält immer wieder passende Offenbarungen, die helfen sollen, ein besseres Gottesverständnis zu entwickeln. Die Denkansätze von Burkhard Heim und Jules T. Muheim sind jedenfalls interessant und bereichernd.
Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch von der dunklen Seite ständig neue Desinformation gestreut wird und gerade in der Esoterik weite Verbreitung findet. Hier zu unterscheiden ist sehr schwierig! Die Lösung dieses Problems kann nicht sein, sich geistig abzuschotten, wie es die christlichen Kirchen leider weitgehend tun. Das bedeutet Stillstand und dient dem Gegensatz!

(3) Ein Geschöpf Gottes

(4) Der Mensch kann nicht wertfrei und objektiv betrachten. Wir sind immer subjektive Betrachter und ordnen das Betrachtete beim Versuch, es zu verstehen, in unser bisheriges Weltbild ein, d.h. wir werten es. Ohne Wertung ist kein Verständnis möglich. Die Qualität des Weltbildes bestimmt die Qualität der Wertung.


Literatur:

Pasqual Jordan, Der Naturwissenschaftler vor der religiösen Frage
Fritjof Capra, Das Tao der Physik
Fritjof Capra, Moderne Physik und östliche Mystik in: Psychologie in der Wende
Jules T. Muheim, Physik und Psyche – die Allgegenwart der Wechselbeziehungen
Jules T. Muheim, Die Zeit in wechselwirkungskosmologischer Sicht
Edith Darnofer, Bericht über den Kongress „Fortleben nach dem Tode“ in Innsbruck (KURIER vom 23.9.78) W. Ludwig, Biophysikalische Diagnose und Therapie im ultrafeinen Energiebereich (in: Erfahrungsheilkunde 2/1983)
Harro Heuser, Pythagoras von Samos oder Die trüben Quellen unserer Kultur (Vortrag im Rahmen der Reihe „Tele-Akademie“, 3. Fernsehprogramm am 6.9.1987),
Eduard Baltzer, Pythagoras – der Weise von Samos
Otto Willmann, Pythagoreische Erziehungsweisheit
Ernst Bindel, Pythagoras
Der Grosse Brockhaus



[ Startseite ]  -   [ Wegbegleiter ]  -   [ Home ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]  -  Download -  Kontakt

"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"