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Parapsychologie - Gedankenkraft

Artikel von Rudolf Passian aus der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr 5/2001, S. 138-143
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.

Bete nie zum Schein...

Was wissen wir über Gedankenkräfte?

Unser Persönlichkeitsbewusstsein beruht auf unserem Denkenkönnen. Auf dieser Fähigkeit basiert unser gesamtes Sinnen und Trachten, beruht unser Streben, Wollen und Hoffen; beruht unser Empfinden und Verhalten, unsere Weltanschauung, ja überhaupt unser Menschsein. Darüber hinaus lassen uns die Erfahrungen der psychosomatischen Medizin deutlich erkennen, dass unser Gedanken- und Gefühlsleben sich in Form von Wechselbeziehungen auswirkt, sogar zwischen Körper und Psyche!
Nun sind Begriffe wie "Gedanken-, Vorstellungs- und Willenskräfte" zwar allen geläufig, aber was soll man sich darunter vorstellen? Haben wir es da mit realen, physikalisch messbaren Energien zu tun? Und wenn ja: Was wissen wir darüber? Ist, wie man wissenschaftlicherseits behauptet, unser Gehirn der Erzeuger unserer Gedanken?
Von etablierten Wissenschaften, die völlig materialistisch ausgerichtet sind, können wir da kaum zufriedenstellende Antworten erwarten; denn "wissenschaftlich" betrachtet ist der Mensch lediglich ein durch Zufall entstandenes Entwicklungsprodukt der Materie. Und unser Denkvermögen, so wird uns versichert, hat sich ebenfalls aus der Materie heraus entwickelt. Mithin denkt nicht der Mensch selber, sondern sein Gehirn. Der Mensch ist also nichts weiter als ein hochentwickeltes Tier. Eine Seele im religiösen Verständnis hat man trotz intensiven Suchens nicht gefunden, folglich gibt es keine...
Mehr über das Wesen gedanklicher Energien begann man zu erfahren, als mit der experimentellen Erforschung der Telepathie begonnen worden war. Unter "Telepathie" wird die Übertragung oder Aufnahme fremder Bewusstseinsinhalte verstanden, ohne Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel und ohne Benutzung unserer Sinnesorgane.
Der russische Neurologe und Psychiater Prof. Wladimir Bechterew übertrug gedankliche Befehle (Mentalsuggestion) z.B. auf Hunde. Die Tiere führten die gedachten Befehle tatsächlich aus! Menschen versetzte man telepathisch in Schlaf, auf beliebige Distanz. Das klappte sogar über eine Entfernung von mehr als 1.700 km!
Ursprünglich meinte man, die Gedanken seien eine Art Radiowellen und somit elektromagnetischer Natur. Das stellte sich aber bald als Irrtum heraus, denn Telepathie klappt auch dann, wenn man jemanden in einen "Faraday'schen Käfig" setzt. Ein solcher ist für elektromagnetische Wellen undurchlässig. Dasselbe ist der Fall mit Bleikammern. Bis jetzt ist kein Material bekannt, das zur Abschirmung von Gedankenenergien geeignet wäre!
Der dänische Physiker Niels Bohr erklärte: "Wenn man die Quantenmechanik, ihre Experimente und Paradoxe, richtig interpretieren will, dann muss man das Denken als eine physikalische Realität betrachten".
In der Kernphysik musste man nämlich die Feststellung machen, dass Atome (und deren Teilchen) sich unter Beobachtung anders verhalten, als wenn sie nicht beobachtet werden! Da bewusstes Beobachten mit konzentriertem Denken und Hinschauen verbunden zu sein pflegt, ist hier sogar der Schluss erlaubt, dass nicht bloss unsere Gedanken eine physikalisch wirksame Energieform darstellen, sondern dass auch unserem Blick Energie innewohnt (die Sache mit dem "Bösen Blick" scheint demnach kein Märchen zu sein)!
Doch weiter zum Thema: In der Öffentlichkeit kaum bekannt ist die Tatsache, dass es schon des öfteren gelang, Gedanken zu fotografieren. In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts [20. Jhd.] befassten sich französische Forscher wie Dr. Baraduc, Major Darget, Hector Durville und andere, mit Experimenten zur Sichtbarmachung gedanklicher Wirkungen.
Sie verwendeten mit Schwefelkalzium imprägnierte Sichtschirme, die man durch Gedankenkraft aufleuchten lassen konnte. ja, es gelang sogar der Nachweis, dass Gedanken bestimmte Formen bilden; und dass diese Formen unterschiedlich gefärbt sind, je nach emotionaler Qualität der damit verbundenen Gedanken! Hierbei waren besonders aufschlussreich die Gedankenformen und -farben beim Gebet:
Egal, ob man das Vaterunser bloss denkt oder es laut ausspricht, es bilden sich um den Kopf des Betenden blaue bis violette Felder, aus denen eine grosse blaue Kugel aufsteigt. Bei wiederholtem Beten formt sich ein hoher blauer Kegel, wie ein Trichter, dessen Spitze vom Haupt der betenden Person ausgeht. Eingeweihte fassen dieses Erscheinungsbild als Zeichen von Gebetserhörung auf. - Das innige Gebet kann sich aber auch in Form einer hellgelben Lichtsäule manifestieren. Diese geht ebenfalls vom Kopf aus und wurde bis zur Zimmerdecke reichend beobachtet. Dort zeigte sich ein runder Lichtfleck von etwa 40 cm Durchmesser!
Beim Beten kommt es offenbar auf die Intensität unserer damit verbundenen Gedanken und Gefühle an, nämlich wie weit die mentale Energiestärke reicht: ob bloss bis an die Zimmerdecke, oder über das Gebäude hinaus bis in jene geistige Welt, die ausserhalb der Wahrnehmungsfähigkeit unserer materiegebundenen Sinne liegt.
Auf jeden Fall können wir uns jetzt erklären, warum Jesus so oft auf die grosse Bedeutung des innigen und gottvertrauenden Gebetes hinwies: anscheinend ist es von grösster Wichtigkeit, unsererseits energetisch den ersten Schritt zu tun, d.h. die energetische Voraussetzung zu schaffen, um Anschluss zu bekommen an höherfrequente göttliche Bereiche! Mit anderen Worten: Man muss quasi "die richtige Telefonnummer wählen", bzw. die richtige Gedankenfrequenz erzeugen, um eben hierdurch empfänglich zu werden für höherfrequente Energien. - Das sollte eigentlich einleuchten!
Beim Ave-Marie-Gebet nun entstehen rosarote geflügelte Formen, die ebenfalls nach oben streben. Sie sind vergleichbar mit der "geflügelten Sonne", dem uralten heiligen Symbol der Ägypter. Demnach wäre das Rosenkranzbeten allein schon deswegen wertvoll, weil hierdurch starke positive Energiefelder erzeugt werden!
Wer dennoch an Gebetswirkungen nicht zu glauben vermag, der möge bei Gelegenheit folgendes ausprobieren: Wenn bei einer öffentlichen Hypnose-Veranstaltung zwei oder drei Personen im Raum still beten, so wird der Hypnotiseur blockiert. Es wird ihm kaum noch etwas gelingen; auf jeden Fall wird er eine Gegenkraft spüren. Das bedeutet, dass die Gebetskraft stärker ist als die Suggestionskraft eines Hypnotiseurs.
In gleicher Weise blockieren kann man auch Heilerinnen oder Heiler, bei denen die Gottverbundenheit fehlt, und statt dessen Geld die Hauptrolle spielt. Auch beim Exorzismus bzw. Befreiungsdienst gibt es augenscheinliche Reaktion auf das Gebet. Pater Dr. Jörg Müller aus Freising in Bayern schreibt in einem seiner Bücher: "Jeder dämonisch attackierte, umsessene oder besetzte Mensch, reagiert über kurz oder lang sogar auf Ferngebete, von denen er nichts weiss!" (1) Auf Ferngebete zu reagieren, von denen man nichts weiss, bedeutet aber, dass hier von einer Suggestionswirkung oder Einbildung nicht mehr die Rede sein kann!
Zum gleichen Ergebnis kamen grossangelegte ärztliche Studien an US-Krankenhäusern. Schon 1986 berichtete die Fachzeitschrift Medical Tribune über einen Grossversuch in San Francisco mit Herzkranken:
400 Herzkranke waren zehn Monate lang beobachtet worden. Für die eine Hälfte der Patienten wurde gebetet, für die andere Hälfte nicht. Den Betenden hatte man lediglich den Namen der Kranken mitgeteilt, sonst nichts. Hier wie auch bei später folgenden noch grösseren Versuchen dieser Art zeigte sich, dass jene Kranken, für die gebetet wurde, deutlich weniger Komplikationen erlitten und weniger Medikamente benötigten als die anderen, für die nicht gebetet worden war!

Gebündelte Gebetsenergie

Dass die Muskelkraft mehrerer Personen, vereint eingesetzt, die Leistungsfähigkeit eines einzelnen weit übertrifft, ist eine Binsenweisheit. Dasselbe trifft aber auch auf die Gebetskraft zu. Welch starke Energiefelder in einer Räumlichkeit durch gemeinsame Gebete entstehen können, zeigten Messungen in der Kirche des Wallfahrtsortes Medjugorje.
Der US-Prof. Boguslav Lipinski von der Universität Boston nahm dort Messungen mit einem Spannungsmesser vor, wie er auch in der Kernphysik verwendet wird als Dosimeter für ionisierende Strahlungen (Radioaktivität). Diese Strahlung wird in Milli-Rem (mR), gemessen. Während der Gottesdienste in amerikanischen Kirchen konnten mit diesem Gerät 20 bis 70 mR gemessen werden. In Medjugorje jedoch wurden während bestimmter Gebete sage und schreibe 100.000 mR (pro Stunde) registriert! Menschen, die dort häufig die Messe besuchen, müssten an den Nachwirkungen dieser hohen ionisierenden Strahlung zugrunde gehen! Da das jedoch nicht geschieht, sieht man sich zu der Annahme genötigt, dass die Gebetsenergie anderen Ursprungs sein muss, sagen wir: spirituellen Ursprungs. Das heisst: Diese Energiefelder sind mit dem genannten Gerät zwar messbar, aber es handelt sich nicht um die übliche Radioaktivität. Ausserdem baut sich das Feld sehr rasch wieder ab.
Auf jeden Fall steht experimentell fest, dass wir durch unser Denken reale Energien erzeugen und in Gang setzen, bewusst oder unbewusst. Da jedoch auch diese Energien und Energiefelder dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterliegen, wäre zu fragen, ob und wie sich dies auf uns selber auswirken kann? Oder ist es völlig egal, welche Art von Gedanken man "hegt und pflegt"?
Nun, allein schon die Erfahrungen der psychosomatischen Medizin reden da eine deutliche Sprache: Unsere (auf unserem Denken beruhende) Charakterhaltung und Lebenseinstellung prägt im Laufe der Zeit sogar unsere Gesichtszüge; von der positiven oder negativen Beeinflussung unserer gesundheitlichen Verfassung ganz zu schweigen. Das heisst: Unser Gedankenleben wirkt sowohl nach innen (auf unseren Körper) als auch nach aussen, auf unsere Umgebung. Und dass jeder Gedanke an eine andere Person dieselbe mit absoluter Sicherheit erreicht, das beweisen die Ergebnisse der experimentellen Telepathie.
Da gibt es z.B. ein Gerät, den Plethysmograph, der Veränderungen im Blutvolumen anzeigt An diesen Apparat werden - jeweils an einem Finger - zwei Versuchspersonen angeschlossen. Jede der beiden befindet sich in einem anderen Raum. Wenn dann eine der beiden Personen intensiv an die andere zu denken beginnt, so registriert der Plethysmograph bei dieser anderen Person eine Veränderung des Blutvolumens!

Und wie ist es mit den Tönen?

Wenn nun schon unsere Gedanken eine gewisse Energieform darstellen, wie ist es dann mit dem gesprochenen Wort, und mit Tönen, Klangfolgen, Melodien und Musik?
Sind auch hier energetische Wirkungen feststellbar?
Nun, wie wäre denn das gesprochene Wort als solches, seinem Wesen gemäss, zu definieren? Mit Worten bringen wir unsere Gedanken, für andere hörbar, zum Ausdruck. Somit könnte man das Wort als verdichteten (materialisierten) Gedanken auffassen. Das gilt auch für den Bereich der Töne: Klänge und Melodien sind nur der für uns sinnlich wahrnehmbare Ausdruck der Töne. Denn den Ton oder Klang selbst darf man als etwas Geistiges betrachten; aber auch er stellt eine formbildende Kraft dar.
Im Bereich der Akustik ist das längst bekannt, denn einzelne Töne erzeugen nicht nur den Klang als solchen, sondern auch ganz typische Klangfiguren. Der Entdecker derselben war der Physiker Ernst Chladni (1756-1827). Er wurde zum Begründer der experimentellen Akustik. 1792 gelang ihm erstmals die Sichtbarmachung solcher Klangschwingungsbilder, indem er Metallplatten mit feinem Pulver bestreute und dann die Platten durch Streichen mit einem Violinbogen in Eigenschwingung versetzte. Hierdurch gerät das Pulver in Bewegung und bildet, je nach Art und Stärke des Tons, stets die gleichen Klangbilder (Abb. 1).
In neuerer Zeit wird diese Forschung "Kymatik" genannt. Der Schweizer Hans Jenny war es, der zur Sichtbarmachung von Klangformen teils ebenfalls Pulver verwendete, teils Flüssigkeiten (Abb. 2 und 3) (2)
Gleichermassen aufschlussreich sind die Wasser-Klang-Bilder des deutschen Forschers Alexander Lauterwasser, dem es nach jahrelangem Studium der Chladni'schen Klangfiguren gelang, mit einem genialen Verfahren und frequenzgenau die Erscheinungsbilder von Klängen und Klangfolgen "im sensibel antwortenden Medium Wasser" fotografierbar zu machen (Abb. 4, 5, 6) (3)
Bei jener Energie, die den Klangbildern zu Grunde liegt, handelt es sich offensichtlich um Schall-Energie. Schallwellen bewirken eine Verdichtung des Mediums Luft, d.h. die Luft wird durch den Schalldruck komprimiert: die Schallenergie wird zur Feldenergie. In anderen Kulturkreisen wusste man um die Kraft der Töne und nutzte sie. In meinem Buch "Neues Licht auf alte Wunder" bringe ich ein Beispiel aus Tibet. Mönche beförderten dort schwere Steinquadern (von 1 mal 1,5 Metern) 250 m hoch an den Vorsprung einer Felswand, wo eine Mauer errichtet wurde. Mit Trommeln verschiedener Grösse und Trompeten hatten sie in bestimmter Weise Aufstellung genommen (Abb. 7). Sie vollführten schliesslich einen gewaltigen Lärm, der Stein begann sich zu bewegen, zu schweben, und nach drei Minuten landete er auf dem Felsvorsprung! Manchmal zersprang der Stein, noch bevor er zu schweben begann. (4) Doch zurück zum Thema "Gedankenkräfte".

Praktische Nutzanwendungen

Soweit es der verfügbare, knappe Raum gestattet, seien hier einige Hinweise zur Nutzanwendung erkannter Tatsachen und Gesetzmässigkeiten für unser Alltagsleben angefügt: Wie alles, so kann man auch Gedanken- und Wunschkräfte in positiver (gottbezogener) oder negativer (gottablehnender) Weise einsetzen. Positiv ist, anderen Gutes zu wünschen, sie zu segnen, für sie zu beten. Extrem negativ hingegen sind Gedanken der Missgunst, des Neides, der Eifersucht, des Ärgers oder des Hasses. Die damit verbundenen mentalen Energien sind oft weit intensiver als solche des Wohlwollens und der Liebe. Und wenn man darüber hinaus weiss, dass alles, was wir gedanklich aussenden, früher oder später auf uns zurückfällt, so sollte man eine entsprechende Gedankenhygiene pflegen und ungute Gedanken bewusst meiden. Ein Missbrauch gedanklicher Kräfte, der sich in jedem Fall rächt, liegt besonders vor bei Verwünschungen. Näher hierauf einzugehen, würde jetzt zu weit führen.
Wie aber sollten wir in ethisch vertretbarer Weise reagieren, wenn jemand schlecht über uns spricht, um unseren Ruf zu schädigen, uns wirtschaftlich Schaden zufügt oder sonstwie das Leben erschwert. Wie wehrt man sich da, wie schützt man sich?
Nun, im Falle unguter Gedanken, womit man jemanden bombardiert, sollte man folgendes wissen: Wenn nämlich die gedankliche Frequenz des Empfängers jener des Aussenders ganz und gar nicht ähnelt, so können die Gedanken auch "nicht landen". Es ist keine Empfangsantenne da, und so muss die ausgesandte Energie zu ihrem Ursprung, ihrem Erzeuger, zurückkehren. Im Französischen spricht man da vom "Choc de retour". Und der ist erfahrbar.
Für unseren Alltag bedeutet dies: Haben wir gute, segensvolle Gedanken ausgesandt, so kommt ein lichter Segensstrom zu uns zurück. Erzeugten wir jedoch negative Frequenzen, so verfangen diese nur dann, wenn sie auf eine ihrem Charakter ähnliche oder gleiche Struktur bzw. Frequenz treffen. Wenn nicht, so richtet sich ihre zerstörerische Energie gegen uns selber!
So gesehen, bekäme die gleichnishafte Weisung im NT vom "Hinhalten der anderen Wange" überhaupt erst einen verständlichen und akzeptablen Sinn: Mit dieser Aussage Christi wäre nämlich nicht gemeint, dass wir uns widerstandslos schlagen lassen sollen, sondern, dass wir - wenn andere uns Unrecht antun - nicht in gleicher Weise reagieren sollen, uns frequenzmässig nicht auf die gleiche niedere Charakterstufe stellen sollen, weil wir uns sonst empfänglich machen für das Ungute, das uns angewünscht wird!
Wir sollten schon deshalb nicht mit gleicher Münze zurückzahlen, weil sonst eine negative Kausalkette von Ursache und Wirkung ausgelöst wird!
"Die andere Wange hinhalten" bedeutet, dass wir denen, die uns übelwollen, statt irgend welcher Revanche-Gedanken, gute verzeihende Gedanken zusenden sollen. Das mag im Einzelfall nicht gerade leicht sein; aber wohl nur so ist die von Christus geforderte Feindesliebe zu verstehen. Nicht, dass wir denen, die uns nicht mögen, liebebeteuernd um den Hals fallen sollen (das wäre wohl reichlich weltfremd!). Nein, wir sollen vielmehr "das Gesetz" walten lassen, d.h. jene seelisch-geistigen Gesetzmässigkeiten und Wechselwirkungen, womit jeder Mensch zum Selbstgestalter seines Schicksals wird. Diese Gesetzmässigkeiten nämlich sind "Gottes Mühlen", die zwar - im allgemeinen - langsam mahlen, aber mit absoluter Präzision!
Das Gebet, liebe Leserinnen und Leser, ist also immer und überall von grösster Wichtigkeit. Auch das Gebet für andere. Wenn in manchen esoterischen Gruppierungen das Beten für andere abgelehnt wird, weil man in deren Karma nicht eingreifen dürfe, so sollte man solche Kreise besser meiden. Jedoch erkennt man an dieser Einstellung, welche bedeutsame Kraft man dem Gebet beimisst!
Andererseits sollte man auch hier Vernunft walten lassen und mit Gebeten nicht etwas erzwingen wollen. Es liegen Erfahrungsberichte vor, wo die Betreffenden es später sehr bereuten, dass ihr verzweifeltes Beten erhört worden war. Gebetskraft kann Erstaunliches bewirken, mit ihr kann man sogar Sterbende zurückholen!
Menschen, die "mit einem Fuss bereits an der Schwelle zum Jenseits" waren, berichteten u.a. dem Sterbeforscher Dr. Raymond Moody, dass sie "durch die Liebe und Gebete anderer" zurückgeholt worden seien. (5)
Hierher gehört die folgende Begebenheit: Eine Mutter lag im Sterben. Ihr einziger Sohn sass, still weinend, in einer Ecke des Krankenzimmers. Nachdem schliesslich Herzstillstand eingetreten war, beugte sich der Sohn über seine Mutter und rief sie mehrmals an; aber es erfolgte keine Antwort mehr. Da kniete er nieder und betete laut: "Ich danke Dir, himmlischer Vater, dass Du mir eine so gute Mutter gegeben hast. Hilf mir, so zu leben, dass ich sie dereinst wiederfinden kann dort, wo Du sie aufgenommen hast." Da, auf einmal schlug die Mutter ihre Augen auf, schaute zu ihrem Sohn hin und flüsterte glücklich: "Danke, danke mein Junge!" Dann fiel ihr Kopf zurück und sie verliess diese Welt.
Eine andere Frau lag todkrank danieder. Die anwesenden Angehörigen beteten viel für sie. Nachdem ihre Atmung schon mehrmals ausgesetzt hatte, sagte sie: "Ich bin drüben gewesen. Es ist wunderschön dort. Ich möchte gerne dortbleiben, aber (...) eure Gebete halten mich hier fest. Bitte betet nicht mehr." Die Angehörigen liessen daraufhin vom Beten ab, und kurz danach entschlief diese Frau.
Zum Schluss möchte ich noch den Titel meiner Abhandlung erläutern, er lautet eigentlich: "Bete nie zum Schein, es könnte funktionieren!"
Es handelt sich um ein Erlebnis an der Schwelle zum körperlichen Tode, das der US-Kardiologe Dr. Maurice Rawlings mit einem Notfallpatienten hatte, und welches erst dann verständlich wird, wenn man die moderne Sterbeforschung und ihre Ergebnisse kennt. Diese besagen nämlich, dass selbst im Zustand des klinischen Totseins noch Empfindungen da sind und Wahrnehmungen gemacht werden. Fast alle, bei denen es gelang, sie zu "reanimieren", d.h. ins Leben zurückzuholen, berichten, von intensiven Erlebnissen an der Schwelle zum Jenseits. Sie sind vom Weiterleben des Ichs ebenso überzeugt wie von der Wirklichkeit nichtirdischer Existenzebenen, und von einer höheren Gerechtigkeit.
Näheres entnehme man den Büchern von Dr. Moody, Dr. Melvin Morse, Frau Dr. Kübler-Ross und anderen Forschern. Es empfiehlt sich, deren Aussagen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und auch hier, in der Phase des sogenannten Sterbens, zeigt sich, dass die Art unseres Denkens, wie auch das ernsthafte Gebet, entscheidend sind für unser weiteres Schicksal. Das Wort Christi: "Euch geschehe nach eurem Glauben" (Matth. 9, 29) scheint eine erheblich erweiterte Bedeutung zu haben als nur auf eine persönliche Glaubensheilung bezogen.
Bei jenem Notfallpatienten von Dr. Rawlings handelte es sich um einen Briefträger namens Charlie. (6) Der Arzt war beim Einsetzen eines Herzschrittmachers. Dabei musste er den Brustkorb des Patienten rhythmisch drücken. Doch jedesmal, wenn er dies unterbrach, begann Charlie zu toben, verdrehte die Augen, verfiel in Zuckungen und schrie: "Um Gotteswillen, nicht aufhören! Jedesmal, wenn Sie loslassen, bin ich in der Hölle! Bitte, beten Sie für mich!"
Dr. Rawlings empfand dies als Zumutung und sagte unwirsch, er sei Arzt, und kein Pfarrer. Charlie solle seinen Mund halten! Aber Charlie flehte weiter um Gebete, und da waren auch die erwartungsvollen Blicke der Krankenschwestern. Rawlings sagt: "Mir blieb keine andere Wahl, ich musste, wenn auch nur zum Schein, ein Gebet erfinden." Während er nun mit der einen Hand die Wiederbelebungsversuche fortsetzte, regulierte er mit der anderen Hand den Herzschrittmacher. Fast verzweifelt sagte er zum Patienten: "Sprechen Sie mir nach: Jesus Christus ist Gottes Sohn. - Los, sagen Sie es! - Bewahre mich vor der Hölle, und wenn du mich am Leben bleiben lässt, so will ich für immer dir gehören. - Los, sagen Sie es!"
Charlie wiederholte das erfundene Gebet und war plötzlich nicht mehr der schreiende tobsüchtige Irre, der mit wildem Blick um sein Leben kämpfte. Er war jetzt ganz ruhig und kooperativ geworden! Sollte das zum Schein gesprochene Gebet eine solche Wirkung haben? Dr. Rawlings, bis dahin gleichgültig, ist seitdem überzeugter Christ. Und er beschliesst seinen Bericht mit den Worten: Was lernen wir daraus? Dass man nie zum Schein ein Gebet sprechen sollte, es könnte funktionieren!"

Rudolf Passian


Literatur- und Bildnachweis

(1) Jörg Müller, Verwünscht, verhext, verrückt oder was? (Stuttgart,1998)

(2) Hans Jenny, Kymatik, Bd. 2 (Basel, 1972)

(3) Alexander Lauterwasser, Klänge, Gestalten (Begleitheft zur Sonderausstellung im Sensorium Frauenfeld/ CH, 2001. Fotos erhältlich beim Autor: Am Bühl 15, D-88633 Heiligenberg/Steigen).

(4) Olaf Alexandersson, Die Aufhebung der Schwerkraft (aus Implosion Nr. 13, Biotechnische Schriftenreihe, Neviges)

(5) Raymond Moody, Leben nach dem Tod (Hamburg, 1977)

(6) Maurice Rawlings, Zur Hölle und zurück (Hamburg, 1996)

Der ungekürzte Vortrag "Bete nie zum Schein" von R. Passian ist auf Kassette erhältlich.
D: H. Kirchner, Steinröschenstr. 3, D-85591 Vaterstetten;
CH: E. Mutti, Gemeindehausplatz 6, CH-6048 Horw.


Bilder

Chladni'sche Klangfiguren
Abb. 1: Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) wurde zum Begründer der experimentellen Akustik. Hier einige der nach ihm benannten Klangfiguren.

In Schwingung versetzter Wassertropfen
Abb. 2: Wellen formen die Welt.
Wenn Materie der Erschütterung durch Schwingungen - unter anderem auch den Klangwellen hörbarer Töne - ausgesetzt ist, bilden sich wie von Zauberhand optisch ungemein reizvolle Muster und Figuren. Ihr Anblick ruft zwingend den Eindruck hervor, dass in ihnen Spuren einer kosmischen Ordnung sichtbar werden - einer "Ordnung hinter den Dingen". Der Schweizer Arzt, Maler und Forscher Dr. Hans Jenny erforschte die Welt der Klangfiguren. Das Bild zeigt einen in Schwingung versetzten Wassertropfen (aus Hans Jenny, "Kimatik", Band 2).

Harmonikale Schwingungen
Abb. 3: Harmonikale Schwingungen, aufgezeichnet von Dr. Hans Jenny.

Klangbild von Alexander Lauterwasser
Abb. 4: Klangbild von Alexander Lauterwasser
Das Bild wurde aufgenommen bei Tonhöhe 22,1 Hz.

Klangbild von Alexander Lauterwasser
Abb. 5: Klangbild von Alexander Lauterwasser
Tonhöhe 102,528 Hz.

Klangbild von Alexander Lauterwasser
Abb. 6: Klangbild von Alexander Lauterwasser
Tonhöhe 595 Hz.

Abbildung 4,5 und 6: Bezugsnachweis für diese Bilder siehe Literaturangaben. Wir danken Herrn Lauterwasser für die Abdruckgenehmigung.

Situationsplan bei Stein-Levitation in Tibet
Abb. 7: Beispiel für die Kraft von Schall-Energie, ausgeführt von Mönchen in Tibet. Aus dem Buch "Neues Licht auf alte Wunder" von Rudolf Passian.


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"