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Grenzwissenschaft - Parapsychologie
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von der Redaktion der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Mai / Juni 1999, Nr. 3, IV. Jahrgang, S. 151 ff.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.)

DER ALP

[ Elf, Drude, Nachtmahr, ein nächtl. Gespenst; drückende Last auf der Brust schlafender Menschen ]

"Wen willst du drücken?"
Die Hartmannsdörferin.
"Acht Jungfern und neun Berschten,
den Grossknecht aber am merschten."

Das neue Lexikon gibt folgende Erklärung: "Elf, Drude, Nachtmahr, ein nächtl. Gespenst; drückende Last auf der Brust schlafender Menschen; im MA auch Bezeichnung für sogenannte Buhlteufel."

Freiwilliges Alpen
In Hersfeld (Deutschland) dienten einst zwei Mägde. Bevor sie schlafen gingen, blieben sie noch mäuschenstill in der Stube sitzen. Darüber wunderte sich der Hausherr; er lauerte ihnen auf. Plötzlich sagte die eine: "Geist, tue dich entzücken und tue jenen Knecht drücken!" Beide fielen zugleich in tiefen Schlaf. Ein schwarzer Rauch entwich dem Hals und kroch zum Fenster hinaus. Ihr Meister ging zu der einen und schüttelte sie. Umsonst waren seine Bemühungen; sie blieb völlig unbeweglich. Deshalb entfernte er sich. Des Morgens darauf war die Magd tot, die er berührt hatte. Die andere aber, welche er nicht berührte, blieb am Leben.

Unfreiwilliges Alpen
In der Gegend von Leipzig ging ein Knecht alpdrücken. Wenn das kam, lehnte er sich plötzlich auf der Tenne an einen Pfosten und wurde stocksteif. Dann sprang eine kleine weisse Maus aus seinem Munde; sie lief davon und kehrte erst zurück, wenn der "Drusch" fertig war. Bis dahin war der Schlafende wie leblos. In Ostfriesland und in Nordoldenburg nennt man die Alpgänger(innen) "Waldriderske" oder auch "Walriersche". Hierzu ein Kurzbericht. "Die Waldriderske können für Ihr Schicksal, dass sie andere Menschen quälen müssen, nichts; sie treiben nicht in Fleisch und Bein ihr Wesen, sondern nur ihr Geist macht die Fahrten. Ist die bestimmte Zeit da, so zieht der Geist aus und lässt den Körper leblos zurück."

Erinnerung aus meiner Kindheit
Ein Kaminfegergeselle wurde oftmals des Nachts vom Alp heimgesucht. Am folgenden Morgen war er jeweils ausserstande, seiner Arbeit nachzugehen. Stets behauptete er, dass sich ein Wesen in Form eines Affen auf seine Brust legte und diese mit enormer Kraft zusammenpresste. Immer wollte er nach Hilfe schreien, aber er vermochte es nicht. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Erst beim Tagesgrauen verliess ihn diese unheimliche Erscheinung. Der Arzt, ein Agnostiker, stand diesem Geschehen ratlos gegenüber.
Ganz Kluge sagten: "Arthur, du hast wohl ein Bier über den Durst getrunken." Mit diesen dummen Redensarten war ihm nicht geholfen. Eines Tages riet ihm jemand, nach Solothurn (Schweiz) zu fahren. Die dort ansässigen Mönche, sagte man, können mehr als nur Brot essen. Nur ungern liess er sich dazu überreden. Er war Protestant, aber kein regelmässiger Kirchgänger. Die berühmten Brüder gaben ihm den Rat, ein Küchenmesser mit einem furchtbaren Fluch in die Bettstatt zu rammen. Zudem musste er jeweils vor dem Schlafengehen das Schlüsselloch verstopfen. Dieser schlimme weissmagische Rat hatte Erfolg. Der geplagte Mann hatte nun Ruhe. Offenbar war er äusserst sensitiv, ja sogar medial veranlagt, ohne sich dessen bewusst zu sein. In gewissen Nächten hörte er jeweils um Mitternacht, wie im Garten gearbeitet wurde. Er war dann unfähig, sich im Bett zu rühren.

Erklärungsversuche
Seitens der Wissenschaft wird dieses Geschehen vielfach der Telepathie zugeschrieben, obwohl sie noch nicht überall anerkannt ist. Man redet auch von Suggestion. Auch das Wort "Aberglaube" darf nicht fehlen.
Das Wort Alp wird von der Elfe abgeleitet. Elfen sind keine menschliche Wesen, sondern gehören ins Reich der Naturgeister. Aus alten Quellen ist ersichtlich, dass sie sich gerne den Menschen zugesellen. Es kann in hilfreicher oder auch böser Absicht geschehen. Seit dem 18. Jahrhundert gelten sie allgemein als liebliche Geisterwesen.
Oft hört man etwas von den "Stillen im Lande"; sie stehen im Ruf, mehr zu wissen als andere. Ihnen ist bekannt, dass gewisse Menschen im scheintoten Zustand ihre Seele leibfrei machen können. In formloser oder Tiergestalt können sie den Schlafenden erscheinen und sie ängstigen.
(In Polynesien kennt man "Geistertiere", die einem im Traum zugeschickt werden. Im Laufe der Zeit können sie Körper und Seele ruinieren. In China, wo noch der Ahnenkult im Volk herrscht, gibt's ähnliche Phänomene.)

Biblisches
König David wurde durch astrale Farren, Stiere, Löwen und Hunde geplagt. Medusenträume ängstigten Hiob. Damit die Ägypter stürben, sandte ihnen Jahwe greuliche Bilder im Schlafe. Jesaja 34,14: "Da werden Wüstentiere und wilde Hunde einander treffen, und ein Feldgeist wird dem andern begegnen. Das Nachtgespenst wird auch dort herbergen und seine Ruhestatt dort finden."

Wissenswertes aus Afrika
In meiner Südafrikazeit (1964-1976) wurde mir oft von den Einheimischen erzählt, dass sie nachts vom "Tokolosh" gequält werden. Dieser Natur- beziehungsweise Ahnengeist ist berüchtigt und gefürchtet. Dieser Geist ist vor allem in Südafrika, Südwestafrika (Namibia) und Rhodesien (Simbabwe) beheimatet. Er wird als eine Art Zwerg beschrieben; seine Grösse beträgt etwa einen halben Meter. Im allgemeinen schreibt man ihm schädliche Einflüsse zu. Kinder scheint er jedoch zu lieben, nähern sich aber Erwachsene, verschwindet er blitzschnell. Die Tokoloshe beherrschen die Transfiguration (Gestaltveränderung); sie können sich z.B. als Kind oder alter Mann zeigen. Es kommt aber auch vor, dass sie sich als Katzen manifestieren (Satanisten tragen vielfach präparierte Katzenköpfe auf sich). Unerwähnt darf nicht bleiben, dass diese üblen Geister auch das unschuldige Vieh quälen. Wer denkt da jetzt nicht an den "unerklärlichen" Stallspuk? Der Theologe Dr. Kurt E. KOCH weist darauf hin, dass dieser schlimme Geist nur Menschen erscheinen kann, die medial veranlagt sind. Er war ein hervorragender Kenner des Zuluvolkes.
Bedeutende Ethnologen berichten, dass etwa 70% der Eingeborenen - obwohl nominell Christen - dem Ahnenkult nicht abgeschworen haben.

[ Redaktion WB ]


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Letzte Änderung am 11. August 2000