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Naturwissenschaften - Biologie - Evolution

Ein Astronom bezweifelt Darwins Theorie

Von Nalin Chandra Wickramasinghe - Prof. für angewandte Mathematik und Astronomie

"Ich kann mich kaum noch mehr an meine erste Begegnung mit Darwins Evolutionstheorie erinnern. Bestimmt war das in der Schule, lange bevor ich diese Ideen beurteilen konnte. Sie wurden mir als unverrückbare Tatsachen hingestellt. Man musste glauben, das Leben sei zufällig aus lebloser unorganischer Materie plötzlich in einem Mischvorgang von Molekülen vor langer Zeit auf unserem Planeten entstanden. Ich musste auch glauben, dass das Leben, das dann entstand, auf unserer Erde völlig das Ergebnis der Neodarwinschen Evolution sei. Die Starken überleben und werden stärker, die Schwachen geraten in Vergessenheit und sterben. Die grosse gewinnende und überzeugende Theorie beeindruckte mich, obschon sie der Kultur, der ich angehörte, und der buddhistischen Überzeugung zuwiderlief.

Neudarwinistische Ideen prägten sich mir ein und wurden Teil meines wissenschaftlichen Rüstzeugs. Ich wurde zunächst als Mathematiker ausgebildet, später dann als Astronom, unter stillschweigender Annahme der geltenden biologischen Dogmen.

Weil ich bis vor etwa fünf Jahren keine systematisch-biologischen Studien trieb, hatte ich auch bis dahin keine Gelegenheit, selbst die wirklichen Tatsachen zu untersuchen. Der Grund, weshalb ich begann, die Ideen Darwins über die Evolution in Frage zu stellen, ergab sich aus der gemeinsamen Arbeit mit Sir Fred Hoyle.  Unsere Studie über die Natur des interstellaren Staubs begann 1962, und wir kamen damals zu dem Schluss, dass die Staubkörner im Weltraum eine Ballung von mikroskopisch feinen Granitkügelchen (unter einem Mikroskop) sein müssen. Dann kam eine lange mühsame Untersuchung, um herauszufinden, was es sonst noch ausser Granit im kosmischen Staub gab. 1972 entdeckte ich,  dass organische Polymere, lange Kohlenstoffketten organischer Moleküle, dabei waren. Wir schlossen vor zwei Jahren, dass der Umfang aller astronomischen Daten auf das Vorhandensein einzelner Mikroorganismen in riesigen Ausmassen hinführen, allein etwa 10^52 unsere Galaxie. Wir stellten aus den verschiedenen Farben der Beugung des Lichts durch kosmischen Staub der Sterne die Anwesenheit lebender Zellen im Weltall fest, wovon sich einige ausgesuchte in Graphit zerlegt hatten. Deshalb waren wir überzeugt, dass die Mikrobiologie in kosmischen Massstäben arbeitet.

Bei der Untersuchung des spektralen Verhaltens von Mikroorganismen im Laboratorium stellten wir zunächst einen biologisch ansprechbaren Fingerabdruck im Bereich der infraroten Wellenlängen fest. Wir verglichen die Laborzahlen mit den Beobachtungsdaten der infraroten Absorption eines Sterns im Zentrum unserer Milchstrasse und fanden eine bemerkenswerte enge Übereinstimmung zwischen Mikrobiologie und Astronomie.

Für Sir Fred Hoyle und mich sind diese Feststellungen schlüssiger als irgendeine aus dem Vergleich zwischen Labordaten und astronomischen Beobachtungen. Kürzlich wurde ausserdem eine weitere entscheidende Entdeckung von fossilen Mikroorganismen in einem kohlenstoffhaltigen Meteoriten, einem Felsbrocken der vom Himmel fiel und der keine Verbindung mit der Erde haben konnte, gemacht. Wenn heute noch die meisten Wissenschaftler solche offensichtlichen Tatsachen nicht anerkennen wollen, ist es in weitem Masse ihrer früheren Schulung als Student in der Theorie Darwins zuzuschreiben, die stillschweigend voraussetzt, das Leben habe auf der Erde angefangen.

Die uns vorliegenden Tatsachen zeigen, dass das Leben auf der Erde von einem, wie es scheint, alles durchdringendem Lebenssystem über der ganzen Milchstrasse herrührt. Das Leben auf der Erde hat seine Ursprünge in den Gas- und Staubwolken des Weltalls, deren Körner sich später mit Kometen vereinigt und ausgedehnt haben. Das Leben kommt und wird weiterhin von Quellen, die ausserhalb der Erde liegen, beeinflusst, ganz im Gegensatz zur Theorie Darwins.

Nach den neuesten Daten ist Leben vor 3,8 Milliarden Jahren erstmals auf der Erde erschienen. Dieses Leben hatte die Form von Mikroorganismen - Bakterien und Mikropilze -, deren Spuren jetzt in den ältesten Sedimenten der Erde sichtbar sind. Es scheint bezeichnend zu sein, wie das Leben in dem Augenblick erscheint, geologisch gesprochen genau zu dem Zeitpunkt, als der Planet eine Kruste, die sich festigte, eine Atmosphäre und Ozeane besass, tatsächlich zum frühesten Zeitpunkt, wo Leben überhaupt möglich war. Die nachfolgenden geologischen Epochen hindurch entwickelte und entfaltete sich das Leben fortwährend in Verzweigungen und Verfeinerungen.

Neodarwinisten glauben, dass sich das ganze Spektrum aller Lebensformen, wie wir sie heute und in der Vergangenheit sehen, durch die Anhäufung  laufender Vermehrungsfehler und Entwicklung der daraus entstandenen Abarten als primitives Lebenssystem milliarden- und abermilliardenmal wiederholt. Die Theorie behauptet, dass die Häufung von Produktionsfehlern, die mit dem Vorgang der natürlichen Auslese, dem Überleben des Bestangepassten, schuld an den reichen Unterschieden des Lebens und der fortwährenden Aufwärtsentwicklung von Bakterien zum Menschen sei.

In unserem neuen Buch bekämpfen Sir Hoyle und ich energisch diesen Vorschlag. Wir sind einverstanden damit, dass fortwährende Vermehrung Fehler anhäufen kann. Aber im Durchschnitt würden solche Fehler zu einer stetigen Herabsetzung der im Ursprünglichen Material vorhanden Informationen führen. Es ist lächerlich anzunehmen, dass die Information einer einzelnen einfachen Bakterie durch Fortpflanzung aufgewertet werden kann, um einen Menschen wie auch alle anderen Lebewesen unseres Planeten zu erzeugen.

Diese sogenannter konventionelle Weisheit ist der Annahme ähnlich, wie wenn die erste Seite eines Buches der Genesis milliarden mal milliardenmal vermehrt genügend Fehler und damit genügend Varianten angesammelt hätte, nicht nur um die ganze Bibel, sondern alle Bücherlager aller grossen Bibiotheken der Welt herzustellen.Die beiden Behauptungen sind genau gleich absurd. Der Mutationsvorgang und die natürliche Auslese können nur sehr kleine Wirkungen im Leben als eine Art Feineinstellung des ganzen Entwicklungsvorgangs haben. Über allem gibt es ein absolutes Bedürfnis einer fortlaufenden Addition von Informationen für das Leben, einer Summierung, die sich über die ganze Periode der geologischen Erfassbarkeit ausdehnt.

Mehrere und längere Unterbrüche in den Fossilien - Ketten und das Fehlen von Übergangsformen bei den entscheidenden Stufen der Entwicklung des Lebens zeigen klar, wie jämmerlich wenig die Theorie Darwins zur Erklärung von Tatsachen passend ist. Was aber die fossilen Aufzeichnungen zweifelsfrei zeigen, ist die Einführung neuer Lebenseigenschaften durch laufende natürliche Experimente auf der Stufe der Gene. Nur wenn diese Experimente erfolgreich waren, blieb die Änderung. Linien mit erfolglosen, undurchführbaren oder handlungsunfähigen Gensummierungen sind einfach verschwunden.

Es könnte jederzeit eine Gensummierung beim Einwirken von Viren oder Viroiden aus dem Weltraum oder den gesamten Lebensformen, die es auf Erden gibt, stattfinden. Als man den Aufbau der Viren entdeckte, behaupteten einige Wissenschaftler, diese Teilchen seien das im Darwinschen Bild lange gesuchte Verbindungsglied zwischen lebloser Materie und dem Leben. Man hat jedoch bald herausgefunden, dass die Proteine der Viren dafür viel zu kompliziert waren und dies nicht stimmen könne. Tatsächlich zeigte der Aufbau verschiedener Virenproteine so nahe Verwandtschaft mit solchen höheren Lebensformen, dass man dachte, diese Teilchen stammen irgendwie von höherem Leben ab. In unserem Buche Diseases from Space über die Krankheiten aus dem Weltraum behaupten Sir Fred Hoyle und ich, dass unsere menschlichen Genome (einfache Chromosomensätze) mit Viren und Viroiden vollgepfropft seien. Vireninvasionen können zu Krankheiten führen, wie beispielsweise bei Influenza (Grippe). Wiederauftreten von Influenzausbrüchen zeigten klar einen direkten Einfluss des Weltraums auf die verursachenden Krankheitserreger. Nach unserer Ansicht muss jede wichtige vererbbare Eigenschaft, die im Laufe der Entwicklung von Arten erscheint, kosmischen Ursprungs sein.Obwohl der Affe und der Mensch zugegebener Massen biochemisch, anatomisch und physiologisch vieles gemeinsam haben, sind sie aber gleichzeitig eine Welt für sich. Wir können nicht annehmen, dass die Gene, die für das Schaffen grosser Kunstwerke in Malerei, Literatur oder Musik oder um Fähigkeiten in höherer Mathematik zu entwickeln, nötig sind,  aus zufälligen Mutationen von Affengenen hervorgegangen wären, lange bevor sie irgendeine denkbare Beziehung zum Überleben im Sinne Darwins hatten. Gerade im Falle des meisten  einfachen Lebens auf unserem Planeten müssten alle diese Eigenschaften von aussen her eingepflanzt worden sein. Würde die Erde gegenüber allen Quellen äusserer Gene abgeschlossen, könnten sich Insekten bis zum Weltuntergang vermehren, aber sie würden immer nur Insekten bleiben; auch Affen würden sich ebenfalls vermehren, aber nur um weitere Affen zu zeugen. Tatsächlich müsste die Erde ein langweiliger Ort sein. Die grösste Schwierigkeit für die Theorie Darwins über das Leben besteht in der grossen Kompliziertheit der Mikroorganismen. Ob die Bakterien nun erzeugt, geformt oder gebildet werden, muss man feststellen, dass  schon 99,99 % des höheren Lebens entdeckt waren. Man kennt etwa 2000 Enzyme, die lebenswichtig und über ein breites Spektrum des Lebens vom einfachen Mikroorganismus bis hinauf zum Menschen verteilt sind. Im ganzen sind die Variationen von Aminosäurefolgen in diesem Enzym eher minim. In jedem Enzym belegen beinahe unveränderliche Aminosäuren Schlüsselpositionen.

Betrachten wir diese Enzymfolgen von einer ursprünglichen Suppe, in welcher wir die 10 wichtigsten Aminosäuren alle im gleichen Verhältnis finden würden. Man schätzt, dass für eine gute biologische Funktion etwa 15 Fächer pro Enzym mit besonderen Aminosäuren gefüllt werden müssen. Um die Anzahl der nötigen Versuchsanordnungen zu finden, ist leicht zu errechnen, dass es um 10^40000 sein müssen - eine wahrhaft enorme, superastronomische Zahl. Und die Wahrscheinlichkeit, diese Anordnung durch Zufall zu finden ist eins zu 10^40000. Diese Zahl könnte als Massstab des Informationsinhalts des Lebens genommen werden, wie sie sich in den einzelnen Enzymen darstellt. Die Anzahl der nötigen Ausmischung, um Leben zu finden, über steigt bei weitem die Anzahl der Atome im ganzen beobachtbaren Universum. Ein Wirbelsturm hat grössere Chancen, aus einem Schrotthaufen alte Flugzeugtrümmerstücke zu einem völlig neuen Jumbo Jet zusammenzublasen, als Leben aus im Mischvorgang gesammelten Komponenten hervorzurufen.

Leben kann meiner Ansicht nach kein Zufall sein, nicht gerade auf der Erde allein, sondern überall, nirgendwo im ganzen Universum. So wie wir die Dinge heute sehen, bieten sich zwei verschiedene Schlüsse an: eine bewusste Schöpfung oder eine absolute Permanenz der Lebensformen in einem ewigen und grenzenlosen Weltall. Die zweite Möglichkeit mag für solche modernen kosmologischen Ansichten als Bibelwahrheiten unwahrscheinlich erscheinen, man wird damit unausweichlich dazu gebracht, Leben als Akt einer einmaligen Schöpfung anzunehmen. Die Schöpfung würde dann in den Bereich der experimentellen Wissenschaft gebracht. Die Idee eines Schöpfers, der sich ausserhalb des Universums befindet, bietet logische Schwierigkeiten und ist keine, die ich leicht unterschreiben könnte. Für meine Philosophie ziehe ich im Grunde ein ewiges grenzenloses Universum vor, in welchem ein Schöpfer das Leben mit einer wesentlich grösseren Intelligenz als unsere irgendwie auf natürliche Weise erschien. Mein Kollege Sir Fred Hoyle hat sich in ähnlichem Sinne geäussert.

Beim heutigen Wissenstand über das Leben und das Universum zeugt ein striktes Ablehnen irgendeiner Schöpfungsform als Erklärung des Ursprungs des Lebens von Blindheit vor Tatsachen und einer Arroganz, die verworfen werden muss. Mir scheint, wie auch bewiesen wurde, dass die Erde nicht physisches Zentrum des Weltalls sei, offensichtlich ebenfalls die grösste Intelligenz nicht auf der Erde sein kann. "

Von Nalin Chandra Wickramashinghe aus Sri Lanka

... er ist Professor für angewandte Mathematik und Astronomie am Universitäts-College von Cardiff, Wales, und Direktor am Institut für Fundamentale Studien Sri Lanka. Als er 1962 ab der Universität Cambridge war, hat er den Powellpreis für englische Literatur erhalten. Seine Ansichten, die er in diesem Artikel äussert, sind in zwei Büchern Space Travellers; the bringers of Life und Evolution from Space, die er kürzlich mit Sir Fred Hoyle herausgegeben hat, ausführlich entwickelt.

(Aus dem Internet.)


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"