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Grenzwissenschaften - Tiere
(Anm.d.Erf.: Der Artikel von Rudolf Passian als Antwort auf eine Leserfrage von Fr. L. Steinkopf-Andrade aus Quito/Ecuador stammt aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom März 1996, Nr. 2, I. Jahrgang, S. 72-73.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.)

Haben Tiere ein Bewusstsein wie der Mensch?

Fragekasten: Frau L. Steinkopf-Andrade aus Quito/Ecuador stellte die Frage: "Haben Tiere ein Bewusstsein wie der Mensch?"

Antwort: Es kommt auf die biologische und auf die individuelle Entwicklungsstufe des Tieres an. Experimente ergaben, dass die esoterische Ansicht des Vorhandenseins einer "Gruppenseele" bei Tieren zutrifft. Je höher entwickelt ein Tier ist, desto weniger Einzelexemplare einer Gattung gehören zum gemeinsamen Energiefeld einer Gruppenseele. Darauf näher eingehen zu wollen, würde den Rahmen meiner Antwort sprengen.
Dass höherentwickelte Tiere eine Seele haben, steht ausser Zweifel (s. das Träumen bei Hunden). Dass sie ein mehr oder minder ausgeprägtes Bewusstsein haben, können nur Leute bezweifeln, die in ihren Haustieren lediglich "Instinktautomaten" sehen. Gerade letztere können sich infolge ihres Umganges mit Menschen quasi "individualisieren". Das zeigt sich in ihrem Charakter und Verhaltensmustern. Und bis zu einem gewissen Grade können sie auch denken und überlegen. Auch das Zeigen von Gefühlen wie Zuneigung (Anhänglichkeit) oder Furcht lässt sich als seelische Fähigkeit interpretieren. Wo aber Seele ist da ist auch Denken und überlegtes Reagieren.
Um die Jahrhundertwende [19./20.Jh.] erregten Pferde und Hunde Aufsehen, mit denen man sich verständigen konnte. Besonders berühmt wurden die "Elberfelder Pferde" Muhamed und Zarif, sowie der Hund Rolf, aus Mannheim. Mit Hilfe eines speziellen "Klopf-Alphabets" gaben diese Tiere Antwort auf Fragen. Oft gaben sie unaufgefordert ihre Meinung kund. Die Wortbildung war rein phonetisch, z. B. h-l-s (Hals), m-u-d-r (Mutter) oder k-r-l (Karl). Statt des Wortes "Eis" buchstabierte der Airdaleterrier Rolf: "Wasser hart von kalt". Rolf diktierte später seine Lebensgeschichte, mit Angaben, die sich nach Überprüfung als richtig herausstellten.
Sowohl die Elberfelder Pferde von Karl Krall, als auch Hund Rolf und andere Hunde, konnten auch Rechenaufgaben lösen. Wie glücklich war Krall, als er vom Hengst Muhamed zum ersten Mal eine eigenständige Antwort erhielt. Er hatte gefragt: "Wenn du rechnen willst, was musst du zuerst tun?" - Das Tier antwortete: "Denken"!
Da nicht sein kann, was nicht sein darf, und Wissenschaftler wie auch Theologen "die Würde des Menschen in Gefahr" sahen, wenn man Tieren Denkfähigkeit zuspräche, verfiel man auf die "unbewusste Zeichengebung" die Tiere unterrichtenden Lehrers. Und die gesamt Presse brachte diese "Erklärung". Dass aber Krall mit dem blinden Pferd Berto dieselben Ergebnisse erzielte, verschwieg man der Leserschaft...
Jedenfalls wäre es an der Zeit, wenn wir den Tieren - besonders unseren Haus- und Nutztieren - gegenüber ein anderes Verhalten an den Tag legen wurden! Zudem wissen wir, dass höhere Tiere ihren Tod genauso überleben wie der Mensch. Die Sterbeforschung lehrt: Das Leid, welches wir "unseren jüngeren Brüdern" zufügen, fällt auf uns selber zurück... Hund Rolf antwortete einmal auf das überschwengliche Lob eines Herrn, der Rolfs Klugheit rühmte, mit den Worten: "Von wegen... Rolf nicht klug. All Tiere kann (können das). In Aug guck Katz, Gaul, Hundl, dann du kann sehen, Tiere kann denken!" - [ Die Rechtschreibung des vorigen Satzes wurde besonders überprüft und stimmt. ]

Erfreulicherweise bringt der Reichl-Verlag, D-56329 St. Goar, demnächst das lange vergriffen gewesene Buch von Jutzler-Kindermann, "Können Tiere denken?" neu heraus (mit Bildern, 260 S., DM 29,80).

R[udolf] P[assian]


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Letzte Änderung am 9. Mai 2000