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Geisteswissenschaft - Religion
(Anm.d.Erf.: Der Artikel stammt von Rudolf Passian aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom März 1996, Nr. 2, I. Jahrgang, S. 48 ff.)

Selbstmord - ein Irrtum?

red. - Über die Problematik wäre natürlich weit mehr zu sagen, als das, was im folgenden Kurzbeitrag zum Ausdruck gelangt. Kurzfristig entstand der nachfolgende Aufsatz aus aktuellem Anlass: Unser Mitarbeiter R. Passian wurde um ein paar Trostesworte gebeten für einen Mann, der ob des Freitodes eines sehr nahestehenden Menschen geradezu in Panik geriet. - Hier wäre es unangebracht, warnend nur auf die Folgen einer solchen Tat zu verweisen, denn damit wäre - wenn es nun mal schon geschehen ist - niemandem gedient. Deshalb versucht der Autor, Hoffnung zu erwecken, indem er vor allem die "Hilfsquelle Gebet" betont.

Bei der Verzweiflungstat der Selbstentleibung (man analysiere dieses Wort!) scheint es (aus parapsychologisch-esoterischer Sicht) durchweg so zu sein, dass das M o t i v eine überaus wichtige Rolle spielt. Eine allgemeine Verdammung des Selbstmordes, wie es die Kirche über Jahrhunderte hinweg tat, ist eben wegen der Unterschiedlichkeit der Umstände, die zu solch einer Tat führen können, vernunftswidrig.
So mag es durchaus entschuldbare Gründe geben, z. B. bei geistiger Umnachtung, bei schweren Gemütsleiden, bei starker jenseitiger Beeinflussung (in Form von Be- oder Umsessenheit), oder wenn eine Frau lieber den Freitod wählt, als sich von einer vertierten Soldateska zu Tode quälen zu lassen usw
In solchen Fällen sind die Folgen im Jenseits andere als sonst. Entsprechende Angaben aus der anderen Welt liegen vor. Zunächst dürfte zwar jeder Selbstmord drüben seine Folgen haben, aber manche bekunden, das Motiv ihrer Verzweiflungstat habe ihnen die sonst sehr qualvolle Zeit erleichtert und abgekürzt. Ein Förster z. B., der sein Erdenleben gewaltsam abkürzte, sagte (über ein Medium): "Den Selbstmord hat mir Gott verziehen, jedoch verzögerte ich hierdurch meine Aufnahme in höhere Sphären."
Zu Adelma von V a y war gesagt worden, dass je nach dem Beweggrunde eines Selbstmordes die Seelenzustände der Betreffenden unterschiedlich seien; aber ein Gesetz sei für alle gleich, nämlich: dass keiner in die höheren Sphären eingehen könne, bevor die Zeit verflossen sei, die ein Selbstmörder noch hätte auf Erden leben sollen. Bis dahin würden sie (örtlich) auf Erden oder in erdnahen Zwischenreichen verbleiben. Doch auch dort scheint es Bewährungsmöglichkeiten zu geben, die zur Hoffnung auf Besserung der Lage berechtigten.
Kahir schrieb, von einer "ewigen Verdammnis" könne natürlich keine Rede sein, denn die Liebe Gottes umfasst alle und alles. "Aber es mag als sicher gelten, dass ein Selbstmörder viel schwerer und länger um ein lichteres Erkennen zu ringen hat. Denn die mit hinübergenommene Verzweiflung spiegelt sich in seiner Seelensphäre als trostlose Umwelt wider; und es bedarf schon stärkster Anstrengungen seines eigenen Geistes oder einer grossen Liebe seiner (für ihn betenden) Angehörigen, um ihn diesem dumpfen Zustande seiner trüben Fluide zu entreissen. - Was noch an positiven Geisteswerten in seinem Innern schlummert, entscheidet sodann die Länge oder Kürze seiner astralen Erdgebundenheit."
Bei alledem sollte jedoch auf keinen Fall die Kraft des Gebets vergessen oder unterschätzt werden! Wenn sog. "Arme Seelen" - wie es schon oft geschah - Gelegenheit bekommen, sich uns bemerkbar zu machen, so pflegen sie flehentlich um Gebete zu bitten.
Letztlich kann hier, wie in allen schwierigen Lebenslagen, nur das intensive und vertrauensvolle Gebet helfen! Im Gebet sollte man sich auch an den Schutzengel des oder der Betreffenden wenden. Das innige Gebet (besonders das Gebet für andere) erzeugt mentale Kraftfelder, welche dem Schutzengel dann zusätzIich zur Verfügung stehen.
Auch von drüben, aus dem Jenseits, wird stets empfohlen, für Hinübergegangene allgemein und für Selbstmörder insbesondere oft zu beten. Dass Gedanken reale Energien sind, ist experimentell längst nachgewiesen. Je nach ihrer Frequenz haben sie unterschiedliche Auswirkungen. Gedanken sind überlichtschnell, sie wirken über unsere dreidimensionale Welt hinaus und können eine segensreiche Brücke bilden vom Diesseits zum Jenseits und von dort zu uns. Der Wissende bleibt daher mit seinen ihm teuren Hinübergegangenen stets in liebender Verbindung, so, wie man es vom irdischen Beisammensein her gewohnt ist...
Daher ist es tröstlich zu wissen (nicht nur zu glauben, sondern zu wissen!), dass Liebe und Hilfsbereitschaft auch über das Grab hinaus wirksam bleiben. Und dass wir auch jenen zu Hilfe kommen können, die im Jenseits mühsam ihren Weg ertasten, um aus der Dunkelheit zum Licht zu finden!
Wenn man nun fragt: Ja, aber auch ein Selbstmörder hat doch seinen Schutzengel; ist denn der nicht da? Ist der denn untätig, nachdem er den Selbstmord seines Schützlings schon nicht verhindern konnte?
Hierauf in wenigen Sätzen eine befriedigende Antwort geben zu wollen ist schwierig. Grundsätzlich verdient jedoch Betonung, dass uns unser Schutzengel nie verlässt, höchstens, da er sich traurig zurückzieht, wenn ihm unser Denken, Streben und Verhalten keine Einwirkungsmöglichkeit mehr lassen. Auch Engel achten die Willensfreiheit des Menschen... und oft bleibt ihnen nur noch die Fürbitte.
Ein Schutzengel kann erst dann eingreifen, wenn der (im selbstverschuldeten Elend befindliche) Jenseitige sein Denken zum Positiven hin zu ändern beginnt. Wenn ihm endlich dämmert, es könne möglicherweise doch so etwas wie eine höhere Macht geben, die man um Hilfe bitten kann. Und da eben erweist sich wiederum am wirksamsten das Gebet; denn dadurch verschafft man dem eigenen mentalen Kraftfeld eine höhere Schwingung, was zur Folge hat, dass man empfänglich (aufnahmefähig) wird für höherfrequente Energieströme. Sobald dies der Fall ist, ändert sich für einen Jenseitigen die bedrückende Umgebung, Dunkelheit und seelischer Druck weichen allmählich, er beginnt aufzuatmen und Hoffnung zu schöpfen! Und jetzt bekommt der Schutzengel Einwirkungsmöglichkeiten, jetzt kann er aktiv werden (sofern er darf). Zumindest werden in dieser Phase verstorbene Angehörige wahrgenommen; sehr oft die Mutter, die nunmehr sichtbar liebevoll zur Seite steht, aufklärt, hilft und weiterführt...

Rudolf Passian


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Letzte Änderung am 4. Mai 2000