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In eigener Sache - Orientierung

Orientierung von Martin Weber, erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 3/2003, S. 2+3.
Anmerkungen des Erfassers stehen in [ ]-Klammern.

Quo vadis, Kirnbach? - Eine Lösung ist (vorläufig) gefunden!

Neuigkeiten zum Alten Schulhaus in Kirnbach/Wolfach

Im Jahre 1999 kam es, ohne dass ich gezielt danach gesucht hätte, plötzlich zu mir: das Alte Schulhaus in Kirnbach. Ich überlegte damals, ob wir unsere Wegbegleiter-Seminare und weitere Veranstaltungen nicht an einem festen Platz anbieten sollten, was in erster Linie den Vorbereitungsaufwand für mich reduzieren würde. Wir könnten in einem solchen Falle wesentlich einfacher und auch häufiger unseren Lesern die Möglichkeit zur Begegnung untereinander und auch mit den Autoren des WB ermöglichen.

Nun, das war ein Wunsch, und Wünsche müssen ja nicht in Erfüllung gehen. Aber dann wurde mir Kirnbach angeboten, und ich hatte den Eindruck, dass dieses Haus alle Voraussetzungen für meine Idee schon mitbringt. Man müsste allerdings jährlich kleinere Baumassnahmen fortführen, was mir nicht problematisch erschien, zumal das Haus einen ziemlich günstigen Kaufpreis hatte. Also schritt ich zur Tat.

Altes Schulhaus in Kirnbach/Wolfach

Inzwischen sind vier Jahre vergangen, und ich muss einsehen, dass mein Vorhaben gescheitert ist. Von den angebotenen ca. 15 Seminaren konnten wir ganze drei durchführen; alle anderen mussten mangels Anmeldungen abgesagt werden. Ich konnte mir das nicht erklären und rief auch im WB die Leser dazu auf, mir die Gründe des Fernbleibens mitzuteilen, jedoch ohne die erhoffte Resonanz.

Zwischenzeitlich versuchte ich, dem Haus eine zusätzliche Nutzung zu geben, z.B. die Wohnungen in der Ferienzeit zu vermieten, anderen Seminarleitern das Haus für deren Zwecke anzubieten, und schliesslich, es wieder zu verkaufen. Zweimal war es beinahe soweit, doch kurz vor Vertragsschluss sprangen die Käufer unter Angabe seltsamer Gründe wieder ab. Ich hatte das Gefühl, das Haus wolle bei mir bleiben.

Eine dauerhafte Vermietung halte ich bis heute nicht für angebracht, da ich das Haus innerlich einem bestimmten Zweck zugeordnet habe. Ausserdem haben doch eine ganze Reihe von Lesern auch finanzielle Unterstützungen geleistet, und nach wie vor sind meine ideellen Vorstellungen von Kirnbach grösser als die materiellen.

Was tun? Ich frage Sie, die Leser unseres Wegbegleiters. Gibt es in der Leserschaft Menschen, die das Haus nutzen können, wie auch immer? Möchte es jemand erwerben für eigene Wohn- oder sonstige Zwecke? Wie wäre es, wenn das Haus mehrere Besitzer hat, die ihre jeweiligen Ideen dort in gegenseitiger Absprache umsetzen?

Bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Ich finde es wirklich schade, dass dieses schöne Haus einfach leer herumsteht. Dr. Lubahn sagte mir einmal, dass er im Haus keinen Seminarort sehen kann. Das hat mich damals nachdenklich werden lassen. Heute gebe ich ihm Recht.

Dennoch möchte ich das Haus nicht "gewaltsam" abstossen, sondern versuchen, eine andere, gute Lösung zu finden. Vielleicht kam das Haus nur deshalb "zu mir", damit es zur rechten Zeit seiner wirklichen Bestimmung übergeben werden kann. Und vielleicht ist eine/r unserer Leser/innen dafür die richtige Person.

Martin Weber


[ Anm.d.Erf.: Inzwischen hat Martin Weber das ganze Haus 2004 an eine Person vermieten können, welche dort I Ging-Kurse abhält.
Zum Verständnis: Das "Buch der Wandlungen" (I Ging oder I-ching) ist das älteste Buch Chinas und zugleich eines der aktuellsten. Seine Lebensweisheit berührt unendlich viele Menschen, seine nicht-kausale, strukturalistische Denkform hat Künstler und Philosophen in Ost und West beeinflusst. Das Faszinierende an diesem Buch: es antwortet uns auf die entscheidende Frage "Was soll ich tun?" Als Orakel befragt (mittels Schafgarbenstengeln oder einfach Münzen), kann es einem sagen, wie man in seiner konkreten Situation handeln soll. Das I Ging sagt nicht eine fest determinierte Zukunft voraus. Es zeigt dem Fragenden, bildhaft verschlüsselt, die Gegenwart und auch die Richtung, in die sie tendiert: eben den Wandel. In den 64 Hexagrammen oder "Bildern" baut sich eine geniale Weltformel auf. Einerseits ein sorgfältig ausgewähltes, geschlossenes Kategoriensystem; andererseits ein intuitives Weltverständnis, der Versuch, die Welt noch in ihrer atmenden Bewegung zu erfassen. Die Überzeugungskraft des "Buches der Wandlungen" liegt gerade in dieser Kombination.
Beschreibung entnommen dem Buch "I Ging - Text und Materialien" übersetzt von Richard Wilhelm, Eugen Diederich Verlag Köln, ISBN 3-424-00501-0 ]


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"Letzte Änderung dieser Seite am 10. Juni 2014"