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Religion - Christlicher Spiritualismus
(Anm.d.Erf.: Der Artikel von Rudolf Passian stammt aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Sept. 1996, Nr. 5, I. Jahrgang, S. 235 ff)

Das in "Geist, Kraft, Stoff" vermittelte christlich-spiritualistische Weltbild

Grundsatz-Artikel an neue Leserinnen und Leser des Wegbegleiters

Neuen Lesern und Leserinnen des Wegbegleiter mag das Verständnis des einen oder anderen Beitrages Mühe bereiten, weil ihnen die Begriffe aus den Grenzbereichen unseres Wissens (Parapsychologie und Esoterik) zu wenig vertraut sind. - Parapsychologie ist seriöse Forschung. Esoterik hingegen ein Sammelbegriff für unterschiedliche Geistesströmungen von nicht immer seriöser Art. Da im Wegbegleiter ein christlich-spiritualistisches Weltbild vertreten wird, sei grundsätzlich Folgendes bemerkt:

1) Der Mensch, aus dem Urlicht (Gott) hervorgegangen, besteht aus der Dreiheit Leib, Seele und Geist. Der materielle Leib verbleibt nach dem sogenannten Tode in der materiellen Welt (1. Mose 3,19). Die Seele, als Bindeglied zwischen Geist und Körper, ist von feinstofflicher Beschaffenheit und nach dem Tode des letzteren der Träger und das Ausdrucksmittel unseres Geistes. Dieser ist als unsterblicher "Gottesfunke" mit unserem Bewusstsein identisch und bleibt vom Sterbevorgang unberührt.

2) Wir existieren bereits vorgeburtlich (Präexistenz). Nach dem Verlassen der irdischen Welt leben wir in unserem feinstofflichen Körper, dem Astralleib weiter, den wir als "inneren Körper" schon jetzt besitzen. Dabei verändert der Sterbevorgang weder unser Wesen, noch unseren Charakter. Infolgedessen unterliegt unser Weiterleben kontinuierlich dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Gemäss dem Gesetz der Anziehung des Ähnlichen gravitieren wir nach dem Ableben unseres physischen Körpers in diejenige Sphäre, die unserem persönlichen Entwicklungsgrad entspricht. Deshalb ist die Qualität unserer Denk- und Lebensweise ausschlaggebend für unser nachtodliches Schicksal.

3) Das Jenseits beginnt bereits da, wo unsere Sinne aufhören, uns Eindrücke zu vermitteln. Deshalb sind Gestorbene für uns optisch nicht mehr wahrnehmbar. Die erdnächste Zone gilt als Zwischenreich und wird Astralwelt genannt. "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen" (Joh. 14, 2) bedeutet, dass es ausserhalb unserer irdisch-physischen Ebene noch zahlreiche weitere Seinsebenen gibt, von anderer Frequenz und entsprechend angepassten Lebensbedingungen. Ein Jenseitiger kann entweder ein ehemaliger Erdenmensch sein, ein Engel, ein dämonisches Wesen oder ein Naturgeist.

4) Die Ergebnisse einer mehr als hundertjährigen umfangreichen Sterbe- und Jenseitsforschung bezeugen eindeutig die Priorität ethischer Normen im Jenseits, und zwar auf der Grundlage der Liebe als Schöpfungsprinzip. Warum das so ist, wissen wir nicht, aber es empfiehlt sich, dies für denkbar zu halten. Jeder neue Frühling bestätigt es.

5) Die Welten des Jenseits sind für deren Bewohner ebenso real, wie es die irdische für uns ist. Wechselseitige Kontakte mit anderen Seinsebenen sind unter bestimmten Voraussetzungen erfahrbar. Vor spiritistischen oder magischen Praktiken zur Herstellung eines Jenseitskontaktes, ohne Kenntnis der obwaltenden Gesetzmässigkeiten und Gefahren, ist jedoch nachdrücklich zu warnen! Das alttestamentliche Verbot des Totenbefragens besagt, dass dies möglich ist. Demnach sind unsere Gestorbenen nicht das, was man "tot" nennt! Jenes Verbot bezieht sich auf geistig Tote; im NT wird deutlich gesagt, was darunter zu verstehen ist (Materialisten).

6) Absolut jeder Mensch bringt eine Aufgabe ins Erdenleben mit. Keiner von uns ist überflüssig, jeder stellt eine einmalige unverwechselbare Individualität dar. Vermassungstendenzen lehnen wir als gott- und naturwidrig ab. Um unser Erdenleben sinnvoll, d.h. im Einklang mit den erkennbaren Schöpfungsgesetzen gestalten zu können, ist im Hinblick auf unser Woher, Wohin und das Wozu, das Studium, bzw. die Kenntnis des vorhandenen Forschungsmaterials unverzichtbar. Wir geben zwar "dem Kaiser, was des Kaisers ist" (Matth. 22, 21) d.h. wir räumen den materiellen Bedingnissen den ihnen gebührenden Stellenwert ein, aber wir geben auch "Gott, was Gottes ist", indem wir Geist und Seele nicht vernachlässigen, denn "der Mensch lebt nicht vom Brot allein" (Luk. 4, 4). - Bei alledem schliessen wir die Denkbarkeit wiederholter Erdenleben (Reinkarnation) nicht aus, da anders leidvolle Schicksale mit der Liebe Gottes unvereinbar bleiben. Zudem heisst es ausdrücklich, dass Jesus (Joh. 16, 12) noch viel zu sagen gehabt hätte ...

7) Den Glauben an Schutzengel und Schutzgeister halten wir aufgrund der zahlreich vorliegenden Erfahrungen für gerechtfertigt. Keiner ist verlassen, der lichtwärts strebt. Ebenso selbstverständlich ist uns das künftige Wiedersehen mit vorangegangenen Lieben in einer Welt der Liebe und des Lichtes, sofern unsere eigene Entwicklungsstufe der ihrigen zumindest ähnelt. Alles in allem beruht unser Weltbild auf erforschbaren Fakten. Die darauf fussende christlich-spirituelle Lebensauffassung bedeutet zwar keine Aufhebung der Härten unseres Daseins, aber auf der Grundlage eines durch Erfahrung und Wissen gefestigten Gottesvertrauens können wir sie leichter bewältigen.

Rudolf Passian


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Letzte Änderung am 10. September 2006