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Zusammenfassungen von Geist-Kraft-Stoff : Inhalt


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Die grandiose Weltschau des Buches "Geist, Kraft, Stoff"

-  In 10 Punkten zusammengefasst  -  von R. Passian im Wegbegleiter Nr. 3 Mai / Juni 1999, IV. Jahrgang

Eine Zusammenfassung des Buches "Geist, Kraft, Stoff", Adelma. v. Vay

In diesem Werk, das die damals 29jährige Baronin Adelma von Vay vor jetzt genau 130 Jahren (1869) auf schreibmedialem Wege empfing, wird uns ein spirituell enorm erweitertes Weltbild vermittelt. Unter Zugrundelegung eines dem Schöpfungsgeschehen innewohnenden Zahlengesetzes wird hier versucht, einen streng logischen und für uns verstehbaren Gottesbeweis zu führen. Zudem wird neben der Herkunft Jesu Christi und der Bedeutung seiner Mission, die Einordnung unserer Erde und deren Entwicklungsstufe im All verdeutlicht. Das Buch schildert in knapper Form einen Schöpfungszyklus, wie er sich in allen Abstufungen ständig im All vollzieht.
Folgend eine Zusammenfassung:

1) Ursprünglich traten wir als reine Geister ins Dasein. Unser schöpfungsgesetzliches Ziel war und ist:

Seelische Entwicklung und geistige Entfaltung

bis zur individuellen Vollendung unserer Wesenheit. Diese Entwicklungsmöglichkeiten bestehen immer und auf jeder Stufe, solange wir uns 'dem Gesetz' anpassen, d.h. der Gesamtheit der physischen, psychischen und geistigen Naturgesetze, in die wir eingebettet sind.

2) Vor Zeiten kam es durch eigenwilliges Fehlverhalten der ichbewussten Geschöpfe zum Entstehen gegensätzlicher Frequenzen und schliesslich zur Absonderung ('Sünde' kommt von 'absondern') und zum legendären "Geisterfall". Das bedeutete nicht nur den

Sturz aus der Einheit

mit dem göttlichen Prinzip, dem wir entstammen, sondern es kam auch zum Bruch mit unserem Dualpartner, unserem "Zweiten Ich". Denn anfänglich war jedem Ich ein ergänzendes Du beigesellt. Wir waren Geisterpaare, waren "zwei Herzen und eine Seele", d.h. männliches und weibliches Prinzip waren in höchstvollkommener Weise aufeinander abgestimmt. Wir bildeten eine unverwechselbare Einheit und sollten gemeinsam unserem Ziel zustreben.

3) Durch den Geisterfall entstand das gedanklich Verkehrte, praktisch das Böse; entstand der Gegensatz zum Gesetz. Das, was wir "Gott" nennen, schloss nun den Gegensatz in Naturgesetze ein, die nur für "gefallene Welten" Gültigkeit haben. Das abgesonderte geistige Prinzip verstofflichte, materialisierte sich, entsprechend dem Grad seiner Absonderung (es gibt auch abgestufte halbmaterielle Welten), und bildete Weltsysteme der unterschiedlichsten Frequenz; sie alle stehen unter den spirituellen Rückführungstendenzen jener Naturgesetze. Diese dürfen daher als Ausdruck göttlicher Liebe, Gnade und Vergebungsbereitschaft gelten. Wir Menschen können diese Gnade bewusst aktivieren durch betätigte Liebe, weil wir hierdurch in den Anziehungsbereich höherer Gesetze gelangen.

4) Zum hier angedeuteten Gnadenfaktor gehört offenbar auch das sogenannte Karmagesetz; als Ausgleichs- und Sühnegesetz gewährt es uns Wiedergutmachungsmöglichkeiten. Den Darlegungen in "Geist, Kraft, Stoff" zufolge gilt dasselbe auch vom Reinkarnationsgesetz. Dieses bleibt für den einzelnen nur bis zum Erreichen einer bestimmten Entwicklungsstufe wirksam. - All diese Gesetze sind nicht zu unserer "Strafe" da, sondern zu unserer Entwicklung!

5) Viele von uns könnten im derzeitigen Erdenleben die "Freiheit der Kinder Gottes" erreichen, nämlich das Freiwerden vom Zwang zur Wiedereinverleibung in eine materielle Welt. Es eröffnen sich dann Weiterentwicklungsmöglichkeiten in jenseitigen Welten, sofern man nicht freiwillig noch ein Erdenleben auf sich nimmt, um anderen zu helfen bzw. eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen.

6) Es dürfte einleuchten, dass ein Erdenleben allein nicht ausreicht, um alle im Menschen vorhandenen Anlagen zur vollen Entfaltung zu bringen. Die Auffassung, jeder Mensch sei eine Neuschöpfung und habe zuvor nicht existiert, wird unlogisch genannt. Ebenso die Meinung, dass dieses eine Leben endgültig entscheidend und bestimmend bleibe in alle Ewigkeit; das stünde im Widerspruch zu den Entwicklungsprinzipien der Natur sowie zur göttlichen All-Liebe.

7) Betont wird, dass es keine Selbsterlösung geben könne, wohl aber

Selbstarbeit, Eigenleistung.

Sie solle unser Beitrag sein zum Erlösungswerk Christi, der uns den allein richtigen Weg aufzeigte, um den Bedrängnissen des Lebens in der Materie zu entkommen und schliesslich einzugehen ins "Reich der Himmel".

8) Die Schöpfung ist im unermesslichen Weltraum überall und in allen Entwicklungsstadien im Gange. Das bezieht sich nicht bloss auf den uns sichtbaren materiellen Bereich, sondern auch auf die für uns nicht wahrnehmbaren Welten von geringerer Dichte bzw. feinstofflicher Beschaffenheit.

9) Ziel der Entwicklung materieller Weltsysteme ist

die Vergeistigung der Materie.

Auch unsere Erde wird Potenzierungsstufen durchzumachen haben. Es wird dargelegt, dass im Rahmen weltumfassender Katastrophen von Zeit zu Zeit ein Ausscheidungsprozess stattfindet, eine "Scheidung der Geister". Eine solche scheint unserer Erde wieder bevorzustehen, und zwar abermals als Folge menschlichen Fehlverhaltens. Ernstzunehmende Prophezeiungen zufolge wird die Erde eine höhere Schwingung annehmen und dadurch grundlegend andere Lebensverhältnisse bewirken. Wer sich jedoch jetzt schon bemüht, persönlich eine höhere Schwingung zu erreichen, braucht keinerlei Angst zu haben vor der Zukunft.

10) Ziel der menschlichen Entwicklung ist die Wiedererlangung des "verlorenen Paradieses", die "Heimkehr ins Vaterhaus"; ist ein Aufsteigen von Stufe zu Stufe, von Kraft zu Kraft, bis zur Berührung mit dem Urlicht, d.h. mit dem, wozu uns die Worte und Begriffe fehlen.


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Das in "Geist, Kraft, Stoff" vermittelte christlich-spiritualistische Weltbild

Aus einem Grundsatz-Artikel an neue Leserinnen und Leser des Wegbegleiters, erschienen im 1. Jahrg., Heft Nr 5, Sept. 1996, S. 235. (Anmerkung des Erfassers: Das Buch "Geist, Kraft, Stoff" hat die Forschung in den Grenzgebieten des Wissens (Parapsychologie) massgeblich vorangebracht. Man beachte dabei das beträchtliche, qualitativ hochwertige Material des (im Anhang 2) erwähnten "Vereins spiriter Forscher" in Budapest, das bis zum 2. Weltkrieg entstand. Parapsychologie ist seriöse Forschung (Esoterik hingegen ein Sammelbegriff für unterschiedliche Geistesströmungen von nicht immer seriöser Art). Die Ergebnisse der parapsychologischen Forschungen bestätigen das in "Geist, Kraft, Stoff" vermittelte Weltbild. Dazu sei Folgendes bemerkt:)

1) Der Mensch, aus dem Urlicht (Gott) hervorgegangen, besteht aus der Dreiheit Leib, Seele und Geist. Der materielle Leib verbleibt nach dem sogenannten Tode in der materiellen Welt (1. Mose 3,19). Die Seele, als Bindeglied zwischen Geist und Körper, ist von feinstofflicher Beschaffenheit und nach dem Tode des letzteren der Träger und das Ausdrucksmittel unseres Geistes. Dieser ist als unsterblicher "Gottesfunke" mit unserem Bewusstsein identisch und bleibt vom Sterbevorgang unberührt.

2) Wir existieren bereits vorgeburtlich (Präexistenz). Nach dem Verlassen der irdischen Welt leben wir in unserem feinstofflichen Körper, dem Astralleib weiter, den wir als "inneren Körper" schon jetzt besitzen. Dabei verändert der Sterbevorgang weder unser Wesen, noch unseren Charakter. Infolgedessen unterliegt unser Weiterleben kontinuierlich dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Gemäss dem Gesetz der Anziehung des Ähnlichen gravitieren wir nach dem Ableben unseres physischen Körpers in diejenige Sphäre, die unserem persönlichen Entwicklungsgrad entspricht. Deshalb ist die Qualität unserer Denk- und Lebensweise ausschlaggebend für unser nachtodliches Schicksal.

3) Das Jenseits beginnt bereits da, wo unsere Sinne aufhören, uns Eindrücke zu vermitteln. Deshalb sind Gestorbene für uns optisch nicht mehr wahrnehmbar. Die erdnächste Zone gilt als Zwischenreich und wird Astralwelt genannt. "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen" (Joh. 14, 2) bedeutet, dass es ausserhalb unserer irdisch-physischen Ebene noch zahlreiche weitere Seinsebenen gibt, von anderer Frequenz und entsprechend angepassten Lebensbedingungen. Ein Jenseitiger kann entweder ein ehemaliger Erdenmensch sein, ein Engel, ein dämonisches Wesen oder ein Naturgeist.

4) Die Ergebnisse einer mehr als hundertjährigen umfangreichen Sterbe- und Jenseitsforschung bezeugen eindeutig die Priorität ethischer Normen im Jenseits, und zwar auf der Grundlage der Liebe als Schöpfungsprinzip. Warum das so ist, wissen wir nicht, aber es empfielt sich, dies für denkbar zu halten. Jeder neue Frühling bestätigt es.

5) Die Welten des Jenseits sind für deren Bewohner ebenso real, wie es die irdische für uns ist. Wechselseitige Kontakte mit anderen Seinsebenen sind unter bestimmten Voraussetzungen erfahrbar. Vor spiritistischen oder magischen Praktiken zur Herstellung eines Jenseitskontaktes, ohne Kenntnis der obwaltenden Gesetzmässigkeiten und Gefahren, ist jedoch nachdrücklich zu warnen! Das alttestamentliche Verbot des Totenbefragens besagt, dass dies möglich ist. Demnach sind unsere Gestorbenen nicht das, was man "tot" nennt! Jenes Verbot bezieht sich auf geistig Tote; im NT wird deutlich gesagt, was darunter zu verstehen ist (Materialisten).

6) Absolut jeder Mensch bringt eine Aufgabe ins Erdenleben mit. Keiner von uns ist überflüssig, jeder stellt eine einmalige unverwechselbare Individualität dar. Vermassungstendenzen lehnen wir als gott- und naturwidrig ab. Um unser Erdenleben sinnvoll, d.h. im Einklang mit den erkennbaren Schöpfungsgesetzen gestalten zu können, ist im Hinblick auf unser Woher, Wohin und das Wozu, das Studium, bzw. die Kenntnis des vorhandenen Forschungsmaterials unverzichtbar. Wir geben zwar "dem Kaiser, was des Kaisers ist" (Matth. 22, 21) d.h. wir räumen den materiellen Bedingnissen den ihnen gebührenden Stellenwert ein, aber wir geben auch "Gott, was Gottes ist", indem wir Geist und Seele nicht vernachlässigen, denn "der Mensch lebt nicht vom Brot allein" (Luk. 4, 4). - Bei alledem schliessen wir die Denkbarkeit wiederholter Erdenleben (Reinkarnation) nicht aus, da anders leidvolle Schicksale mit der Liebe Gottes unvereinbar bleiben. Zudem heisst es ausdrücklich, dass Jesus (Joh. 16, 12) noch viel zu sagen gehabt hätte ...

7) Den Glauben an Schutzengel und Schutzgeister halten wir aufgrund der zahlreich vorliegenden Erfahrungen für gerechtfertigt. Keiner ist verlassen, der lichtwärts strebt. Ebenso selbstverständlich ist uns das künftige Wiedersehen mit vorangegangenen Lieben in einer Welt der Liebe und des Lichtes, sofern unsere eigene Entwicklungsstufe der ihrigen zumindest ähnelt. Alles in allem beruht unser Weltbild auf erforschbaren Fakten. Die darauf fussende christlich-spirituelle Lebensauffassung bedeutet zwar keine Aufhebung der Härten unseres Daseins, aber auf der Grundlage eines durch Erfahrung und Wissen gefestigten Gottesvertrauens können wir sie leichter bewältigen.


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Zusammenfassung der Schöpfungsgeschichte des Buches Geist-Kraft-Stoff

Aus dem Buch 'Christentum als Weltanschauung und Lebenskunst' von Friedrich Funcke. Er zitiert Bergbach: Geisterkundgebungen 41, [wo geschrieben wird:] - Der Bericht ist eine gedrängte Zusammenfassung der Schöpfungsgeschichte des Buches: "Geist, Kraft, Stoff" im Jahre 1869 medianim geschrieben [im Geiste Maria] durch die Baronin Adelma von Vay. Das Medium war damals eine junge Frau mit der Bildung, wie sie bei Frauen und Mädchen des Adels üblich war, und es ist ausgeschlossen, dass dies hochphilosophische Werk (Geist-Kraft-Stoff) ihrem Unterbewusstsein entstammt. Das Werk wurde in wenigen Wochen in sogenannter automatischer Schrift geschrieben, also derart, dass die Hand ohne Zutun des Mediums rasend schnell schrieb und das Medium selbst keine Kenntnis des Geschriebenen hatte und selbst sich wunderte, wie ein solches Werk durch seine [des Mediums] Hand entstehen konnte. Das Buch wurde bisher totgeschwiegen, nur einer der Gelehrten jener Zeit, der Professor der Philosophie Franz Hoffmann in Würzburg, hatte den Mut, sich mit ihm zu befassen und eine ausführliche Kritik darüber zu schreiben, worin er sich anerkennend äussert über die Grossartigkeit der in dem genannten Werk gegebenen Weltanschauung. - N. B. Der Schöpfungsbericht ist nicht vom Geiste Maria.

(Anmerkungen des Erfassers: die Klammer [des Mediums] habe ich hinzugefügt, ebenfalls [im Geiste Maria] wegen der Bemerkung am Ende. Mir ist unklar, ob das N. B. 'nebenbei' heisst und von wem die Bemerkung stammt, von F. Funcke oder von Bergbach? Das [nur] im Kapitel beginnend mit 'So die Vollkommenheit!' stammt von mir, damit der Sinn klar ist. Ein so verwendetes 'allein' ist heute nicht mehr gebräuchlich. Unten folgt der Inhalt des Berichtes.)
(Zusatz-Anmerkung des Erfassers vom 20.10.2005: Ein aufmerksamer Leser hat mich per eMail darauf hingewiesen, dass "N.B." die damals gebräuchliche Abkürzung für ein "Notabene" = wohlgemerkt!, man beachte! war. Besten Dank für den Hinweis!)

"Die Zeit ist gekommen, wo euch Klarheit gegeben werden muss, wo die verschiedenen Stücke der Wahrheit zu verschiedenen Zeiten euch gegeben, von euch gesammelt, nun von uns zusammengefügt und euch in ihrem Zusammenhang gezeigt werden müssen. Was wahr ist, muss sich verbinden, und so Stein an Stein gelegt, muss der Bau sich erheben, der von der Erde bis zum Himmel reicht, Schöpfer und Schöpfung verbindend. Von diesem Schöpfer wollen wir zeugen, und wir reden hier in erster Linie zu euch Menschenbrüder, die ihr wisst, dass euer Gott lebt; euch wollen wir ihn zeigen, wie wir ihn sehen. Euch Menschenbrüder aber, die ihr euch weigert, an eine erste Ursache - Gott - zu glauben, die ihr die Wirkungen für die Ursachen haltet, ihr müsst eben warten, bis diese erste Erkenntnis euch geworden ist, bevor wir euch weiteres geben können. Ihr sucht nur in der Materie, aber auch in der Materie ist Geist, und dieser Geist wird sich erheben und wird mit leuchtendem Finger hinweisen zum Urgeist - Gott - von dem er ausgegangen. Und Gott kann warten, bis diese Zeit kommt, denn er ist ewig.
Euch aber, ihr lieben Menschen alle, die ihr einen Gott anerkennt, ob ihr nun den Vater gefunden, oder ob ihr nur den Schöpfer seht in der Schöpfung, den Geist seht in der Materie: euch möchten wir ihn zeigen, so wahr, als ihr ihn zu erkennen vermöget. Und erkennen könnt ihr ihn nur in seinen Werken, das Zeugnis der Werke müsst ihr nehmen, die Verbindung der Schöpfung mit dem Schöpfer muss euch zeigen, was er ist. Wenn jemand fern ist von euch und ihr ihn nicht sehen könnt, ihn aber gerne kennen möchtet, so müsst ihr seine Werke und Taten betrachten, um aus ihnen seine Gedanken zu erkennen. Habt ihr das getan, so könnt ihr einen solchen Menschen nicht mehr fremd nennen; ihr kennt ihn und ihr könnt ihn lieb gewinnen. So, liebe Menschen, müsst ihr euren Gott zu erkennen suchen.
Alles ist so klar, so logisch; ein Aufbau ohne Fehler, ein Kristallpalast, durchsichtig, ohne dunkle, verborgene Ecken. Gott ist! Nichts kann ohne Ursache sein, also muss auch euer Leben eine Ursache haben, einen Quell, dem es entsprang. Diese Ursache ist Gott, ihr mögt sie nun nennen, wie ihr wollt: Vater, Gottheit, Naturkraft, Lebenszentrum - Namen ändern keine Tatsache, und alle diese Namen gehören Ihm. Ihr nehmt nur ein Stück aus seiner Vollkommenheit, mit der Zeit wächst eure Erkenntnis und ihr fügt die Stücke wieder zusammen. Gott aber ist derselbe, der er war und sein wird. O, wenn wir euch zeigen könnten, wie Gott liebt! Aber wir müssen bei der Schöpfung bleiben, um euch den Schöpfer zu zeigen, und wenn ihr seine Werke versteht, so müsst ihr sehen und fühlen, wie er euch immer liebt.
Da sagen die einen, er ist eine Kraft, von der alles ausgeht; diese Kraft hat ewige Gesetze aufgestellt, und nach diesen Gesetzen geht die Weltenuhr, und keine Liebe, keine Gnade kann hindernd in diese Räder eingreifen. Und andere wähnen ihn erzürnt und sehen den rächenden Gott in ihm und fühlen Furcht statt Liebe. Und wieder andere fühlen, dass er ein Vater sein muss, und sind zufrieden, unverstanden beiseite zu legen, was sich damit nicht in Einklang bringen lässt, und wie die Athener in alten Zeiten bauen sie Altäre "dem unbekannten Gott", empfunden, aber nicht erkannt.
Wir aber sagen euch, er ist Urlicht, Urleben, Urkraft, vor allem aber: er ist Liebe. Und das Licht, das ausgeht von diesem Urlicht, das Leben, das ausgeht von diesem Urleben, die Schöpfung, die entsteht aus dieser Urkraft: sie alle werden geleitet, gehalten, geführt von dieser Liebe. Und nun sucht, liebe Menschenbrüder, ob ihr in meinen weiteren Worten nicht den klaren, logischen, Stufe für Stufe sich aufbauenden Beweis dieser Liebe findet. Eines Suchens ist es doch wert, nicht wahr?
Gott war, und seine Folge war die Schöpfung. Aus der Hand des Vollkommenen konnte nur Schönes hervorgehen, also waren die Geister-Erstlinge rein, unschuldig, schön. Der Keim alles Guten lag in dem gottgeschaffenen Geiste, also auch der Keim der Liebe. Und Gott wusste, dass, wenn diese Liebe stark geworden, sie sich sehnen werde, etwas zu haben, das kostbar sei und zugleich ihr freies Eigentum, damit sie es geben könne dem, der ihr alles gegeben. Da aber ein Sehnen ohne Befriedigung undenkbar ist in der Vollkommenheit, die Gott von Anfang an seiner Schöpfung bestimmte, so gab er jedem Geiste den freien Willen als höchstes Gut. Die Liebe ist das Göttlichste im Geiste, da sie Gottes Ureigenschaft ist, aber der Wille ist sein kostbares, sein freies Eigentum; sie ist jener Schatz, von dem es die Seligkeit der vollkommenen Liebe ausmacht, ihn zu geben dem Einen, von dem alles ausgegangen, dem Gott, dem Vater, dem Erlöser. Jubelnd spricht der vollkommene Geist: "Vater, Allvater, dein bin ich, dein ist alles, was ich habe, dein ist jedes Atom meines Empfindens, dein die ganze Kraft jener Liebe, die durch die Erkenntnis deiner Grösse in mir wach geworden. Dein ist alles, weil ich erkannt habe, was du bist. Das alles muss dein sein; diese Erkenntnis ist es, die mich und alles, was ich habe, niederwirft zu deinen Füssen. Es muss dein sein, was von dir gekommen, darum Dank, Dank, mein Vater, für das einzige Gut, das ganz mein eigen ist: Dank für die Freiheit meines Willens. Mein einziges Eigentum, das ich nun ganz und rückhaltlos dir geben darf; das kostbarste, weil ich es dir geben darf, nicht muss. Vater, nimm es, mach es, von deinem Licht durchglüht, deiner würdig. So erst ist meine Freiheit vollkommen, wenn sie im Versenken in deine Vollkommenheit sich sättigt in ihr!" Und nun braust ein Jubelchor durch die Lüfte, im Weltenall erklingt die Melodie, im Lichte Gottes, in jubelndem Dank, in befriedigter Vollkommenheit sich steigernd und wiederholend, ewig neu und ewig alt - die vollkommenen Chöre der vollkommenen Söhne Gottes.
So die Vollkommenheit! Und nun zurück zum Anfang, in dem der Keim zu ihr lag. Gross waren die Söhne Gottes - wie konnten sie auch anders sein in ihrer Unschuld, in der Freiheit ihres Willens, in ihrer Eigenschaft als Gottes Kinder! Sie fühlten sich als Licht von Gottes Licht, sie fühlten ihre Grösse. Da vergassen sie, dass sie allein [nur] gross sein konnten, wenn sie umgeben waren von Gottes Grösse und geborgen in Gottes Grösse. In der Wirkung, im Gefühl ihrer jugendlichen Kraft vergassen sie die Ursache, die Kraft, aus der sie hervorgegangen. Sie wollten ihre Grösse zeigen durch eigene Schaffung, sie wollten auch Schöpfer sein aus eigener Kraft; nicht zufrieden, Gottes Söhne zu sein, wollten sie Gott sein wie Er. Selbstüberschätzung, Selbstüberhebung waren es, die sie erfüllten und verblendeten, sodass in ihnen kein Raum mehr war für die Erkenntnis, dass Gott unerreichbar, unwandelbar, ewig sei - sie wandelbar, schwankend im Willen, relativ ewig (weil Gott sie geschaffen), rein, aber nicht vollkommen - die Vollkommenheit das Ziel, das sie erreichen sollten. Diese Erkenntnis des Unterschiedes zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung war ihnen verloren gegangen in ihrem Hochmut. Statt zufrieden zu sein, um Gott sich zu bewegen wie die Planeten um die Sonne, schufen sie prahlerisch in eigener Kraft. Aber Gottes Gesetz stand unwandelbar wie er, der es gegeben; gegen das Gesetz konnte nichts sich weiterbilden, und so entstand Verwirrung und Chaos aus dieser gegensätzlichen Schaffung. Wir haben euch im Buch "Geist, Kraft, Stoff" die Grundzüge der Schaffung und des Falles gegeben; hier sei nur wieder darauf hingewiesen, um euch die Gerechtigkeit und die Grösse Gottes zu zeigen, denn in der Geschichte der materiellen Schöpfung und in der Geschichte des Geistes müsst ihr sie finden.
Aber nur ein Teil der Söhne Gottes erlag der Versuchung, der grössere Teil blieb standhaft, erkannte die Grösse Gottes und begann die Liebe Gottes zu erkennen. Es war die erste Versuchung, die an sie herantrat; sie wiesen sie ab und näherten sich dadurch der Vollkommenheit, denn Unschuld ist nicht Vollkommenheit und muss erst durch manche Prüfung gehen, um durch diese zu reifen; der junge, freie Wille muss alt und stark werden darin.
In den Evangelien lest ihr von den Versuchungen Christi. Was ihr da lest, ist ein Bild der Versuchung, die damals an alle Erstlinge Gottes herantrat, und welche die treuen Erstlinge abwiesen, indem sie aus freiem Willen das Gute wählten. Denn als Christus die Erlösungsmission auf der Erde vollbrachte, stand er viel zu hoch, als dass Ungehorsam, ein Auflehnen seines Willens gegen Gottes Willen noch möglich gewesen wäre. Seiner jungen Unschuld war es eine Versuchung, ganz frei, ganz in eigener Kraft zu sein; dem in der Erkenntnis von Gottes Liebe und Grösse reif gewordenen Messias konnte es keine Versuchung mehr sein.
So entstand ein Chaos in Gottes schöner Schöpfung. Die Geister, die es hervorgerufen, waren entsetzt über die Folgen ihrer Taten. Unfähig, weiter zu arbeiten in diesem Chaos, unfähig, zurückzutreten in das verlassene Gesetz, erlahmte ihre Kraft, ihr Leben. Dies ist der Fall der Engel, von dem euch berichtet wird; die Ketten, die (nach der Bibel) sie nach ihrem Sturz gefesselt hielten, sind ein Bild der Erschlaffung, in welche sie durch ihr dem Gesetz-entgegen-wirken verfallen waren. Alles musste euch in Bildern gezeigt werden, so lange ihr Kinder waret; nun aber der Tag der Erkenntnis gekommen, muss euch gesagt werden, dass es Bilder waren, Gleichnisse, in welchen die Wahrheit verhüllt lag. Darum werfet sie nicht weg, diese Gleichnisse eurer Kindheit, sucht lieber die Wahrheit in ihnen zu finden.
Gott überblickte dies Chaos, und es jammerten ihn seine armen, verirrten Kinder. Da er sie in Liebe geschaffen, musste der Unwandelbare sie lieben bis ans Ende. Da sprach er das erlösende Wort der Gnade aus. Sein waren die Geister, sein war das durch sie geschaffene Chaos; was ihm gehörte, sollte die Vollkommenheit erreichen. Ein neues Gesetz musste die neuen Bedürfnisse der gefallenen Kinder befriedigen, und so entstand das Gesetz der Sühne. Im Anfang hatten Gottes Kinder nur Liebe bedurft, jetzt bedurften sie auch seiner Gerechtigkeit, und so fasste das Gesetz der Sühne Wurzel sowohl in der Liebe als auch in der Gerechtigkeit Gottes. Und also sprach Gott: "Was ich in Liebe geschaffen, soll erhalten bleiben in Ewigkeit. Euer Werk war Chaos, das Werk eures freien Willens; wieder muss es euer freier Wille sein, der euch zurückbringt zu mir. Frei seid ihr, zu wählen, was ihr wollt, aber nur die Tat ist frei; jede Tat hat ihre Folge, und wer die Tat tut, an den heftet sich die Folge, und er kann sie nicht abschütteln, er muss tragen, was aufzuheben sein Wille war. Die Folge der Sünde ist Leiden, es ist die Ernte der Sündensaat. Aber die Hand meiner Gnade ist über das Feld des Leidens gegangen, und nun ist es zweifach in seinem Wirken: die Folge der Sünde ist zugleich die Sühne, die Frucht der Sündensaat ist zugleich das Gut, mit dem ihr eure Schuld bezahlen könnt. Eure eigene Arbeit war die Sünde, eure eigene Arbeit muss auch die Sühne sein; Schritt für Schritt habt ihr euch entfernt, Schritt für Schritt müsst ihr euch wieder nahen."
Zum Bindeglied zwischen den hohen, reinen, in der Prüfung erstarkten Erstlingen und den gefallenen Söhnen, dem Gegensatz, schuf Gott neue Welten (Paradiese) und reine Kindergeister, die dort ihre Wohnstätte hatten. Den treuen Söhnen gab er die Leitung, die Führung dieser Welten und dieser Kinder, denn auch sie hatten dasselbe Ziel: Vollkommenheit. Ein Teil der gefallenen Erstlinge, in der Erkenntnis seiner Schwäche, in der Erkenntnis von Gottes Kraft, in der erwachenden Erkenntnis von Gottes Liebe, dankbar, wieder eingeschlossen zu sein im Gesetz; half diese Welten formen und bilden, und durch diese gesetzliche Arbeit, durch geduldiges Tragen der Folgen ihrer Tat erreichten sie wieder die Stufe der Reinheit, die sie verloren hatten. Aber ein Teil wollte sich nicht beugen vor Gott und suchte nun auch die neue Schaffung Gottes hinabzuziehen in das Chaos, suchte die Kindergeister zum Abfall zu verleiten. Im Gleichnis von Adam und Eva wird euch von diesem zweiten Fall gesagt. Durch Versprechungen und Versuchungen verleiteten sie auch einen Teil dieser Kindergeister zum Fall. Aber Welten und Weltenbewohner müssen sich ähnlich - adäquat - sein, Welten und Geister reifen miteinander der Vollkommenheit entgegen. Die reinen Paradiese konnten nicht mehr die Heimat unreiner Geister sein, und die Welten warfen von ihrer Materie ab, die, in ewigem Turnus jene umkreisend, sich auch zu Welten niederer Art formte und die Heimat der niederen, gefallenen Geister wurde. Die Paradieswelten waren schöner hervorgegangen, ein schöneres Heim für die durch diese Prüfung fortgeschrittenen Kindergeister. In der Schaffung, im Anfang nur rein und unschuldig, hatten sie nun den ersten Schritt zur erprobten, bewussten Vollkommenheit getan.
Ein Unterschied ist zwischen dieser ersten und zweiten Schaffung. Die Erstlinge, direkt aus Gott hervorgegangen, waren Licht von Gottes Licht, von keiner Versuchung umgeben, in Gott lebend, von Gott allein geleitet. Die Kindergeister erwachten zum Leben mit dem Bewusstsein, dass es eine Versuchung gebe; sie sahen hinauf zu den Erstlingen, hinunter zu dem Gegensatz, und wurden von den Erstlingen geleitet. Adam und Eva sprachen mit Gott und mit der Schlange; die Kindergeister verstanden sowohl die Erstlinge als auch die gefallenen Söhne, den Gegensatz. Als nun ein Teil der Kindergeister den Verlockungen des Gegensatzes erlag, da konnten sie, wie schon gesagt, dem Gesetz der Ähnlichkeit zufolge nicht mehr in den reinen Paradieswelten bleiben, sondern Materie und Geister wurden von diesen ausgeschieden, und neue Welten formten sich aus dieser Materie, kreisend um die Sonnen, von welchen sie ausgeschieden wurden, und zur Heimat werdend den gefallenen Kindergeistern. Die gefallenen Erstlinge aber wurden das, was ihr Menschen Dämone nennt; ihre Intelligenz war geschärft, und ihr ganzer Wille, ihr ganzes Sehnen war, gegen Gottes Gesetz zu arbeiten, wo sie konnten, und jubelnd über den ersten Fall der Kindergeister, richteten sie die ganze Kraft ihrer Intelligenz darauf, ihrer immer mehr zum Abfall zu verleiten. Und immer wieder war ein Teil der Kindergeister bereit, sie zu hören, zu schwach zum Widerstand; das Gesetz der Ähnlichkeit schied sie aus; die Welten, welche sie bewohnten, warfen von ihrer Materie ab, und abgeworfene Materie und Geister bildeten neue Welten, kreisend um ihre alte Heimat, die nun die Wohnung der reuigen Geister war. So bildeten sich sechs Sonnenkreise, von denen jeder Kreis Tausende von Sonnen zählt, und um jede Sonne kreist die abgeworfene Materie (oder Feuerreifen) in Gestalt von Welten und Planeten.
So ist das Weltall entstanden: Geist aus Gottes Geist; die Welten den Geistern, den verschiedenen Stufen ihres Falles angepasst. Gott hat Gesetze gegeben, und nach diesen Gesetzen wird Geist und Materie geleitet, aber Gott ist es, der die Gesetze gab, also ist Gott es, der Geist und Materie führt und leitet: unmittelbar zuerst die Erstlinge, mittelbar durch die Gesetze den Gegensatz. Er gibt jedem, was er bedarf: Liebe dem Hohen und Reinen, Gnade des neuen Lebens und Gerechtigkeit dem gefallenen Kinde. Keine Beeinträchtigung des einmal gegebenen freien Willens; jedes der Kinder darf zu jeder Zeit zurückkehren zum Vater. Der zur Tat gewordene Wille führt jedes Kind heim. Da gibt es kein zu-spät, und wenn der Geist Gelegenheit nach Gelegenheit wegwirft, wenn sein ganzes Wollen darnach strebt, gegen das Gute zu arbeiten: einmal kommt das Licht der Erkenntnis über ihn, muss über ihn kommen, da Gott grösser ist als seine ganze geschaffene Geisterwelt.
Worin liegt die Grösse Gottes? Nicht darin, dass er ein Weltall geschaffen, nicht darin, dass er alles erhalten hat - dies beweist nur einzelne Teile seiner Vollkommenheit. Darin aber, dass er jeden einzelnen seiner Geister in Liebe erhält; darin, dass er sie alle kennt und sie alle gerufen hat mit Namen; darin, dass er jedem einzelnen das Licht der Erkenntnis gibt; darin, dass eine Zeit kommen wird, wo alles gesühnt, alle Schuld bezahlt, alle Finsternis vom Lichte aufgezehrt ist, wo jeder sein gottbestimmtes Ziel erreicht hat, wo jeder Geist die volle Freiheit seines Willens hat, bedingt durch die Vollkommenheit des Geistes und von dieser Vollkommenheit geleitet, einzig pulsierend in der Liebe zu Gott: darin, Kinder, liegt Gottes strahlende Vollkommenheit. In seiner Vaterschaft liegt seine Grösse. Macht ihr euren Gott grösser, Kinder, indem ihr diese Vaterschaft, diese Vaterliebe leugnet? Ihr sagt, er sei zu gross, um individuell zu führen. Aber bedingt es nicht vollkommenere Grösse, im ganzen und im einzelnen, Welten und die einzelne, nach Licht ringende Seele zu führen, als nur Gesetze zu geben und dann diese allein wirken zu lassen? Bedenket, dass die Gesetze hervorgegangen sind aus Gottes Geist; dieser Geist ist es, der dem Gesetz Leben, Kraft, Unwandelbarkeit gibt, und dieser Geist ist es auch, der das Gesetz nicht nur der Führung der Welten, sondern auch der Führung des einzelnen Geistes anpasst. Und wie das Gesetz durch die ihm innewohnende Kraft Gottes das All erhält, so schmiegt es sich durch den ihm innewohnenden Geist Gottes den Bedürfnissen des einzelnen Kindergeistes an. Denn alles, was Gott schafft, ist ihm relativ; von seinem Geist durchdrungen, weht sein Geist daraus hervor.
Daran erkennt ihr, ob eine Sache göttlich ist: wenn der Geist Gottes daraus hervorweht. Wer den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein, und was Gottes Geist nicht in sich trägt, das ist vergänglich. Was aber Gottes Geist enthält, das ist ewig, das ist lebendig, das wirkt wie Gott es will, und in der Erfüllung von Gottes Willen bringt es euch, bringt es das Weltall zurück zum Vater, zur gottbestimmten Vollkommenheit. Wenn Gott spricht: Es werde Licht! dann kann es nimmer dunkel bleiben. Nicht in seiner Schöpferkraft spricht er nun: Es werde Licht! sondern in seiner Weisheit, welche die Reife der Zeit erkennt. Wie im Gleichnis Christi Weizen und Unkraut zusammen der Reife entgegenwuchsen und dann die Ernte folgte, so muss immer Böses und Gutes seine Reife erlangen und wird dann erst geschieden auf ewig. So hat jede Welt zur Zeit der Reife ihre Schlacken ausgeworfen, geistig und materiell, und ist selbst geklärt hervorgegangen. Aber, weil in Gottes Gesetz eingeschlossen, bildeten nun auch diese Schlacken eine Welt, denn alles, worin Gott einen Lebenskeim gelegt, enthält auch den Keim der Vollkommenheit. Darin eben liegt Gottes Grösse, die aus seiner Liebe geboren ist.
Aber missverstehet meine Worte nicht. Getrennt wird Böses vom Guten durch ein ewiges Gesetz, das Gleiches mit Gleichem verbindet. Das Böse kann nicht zum Guten, denn indem es seine Reinheit verliert, verliert es auch einen Teil seiner Freiheit, denn diese gehört zur Vollkommenheit und kann nicht gross bleiben, wenn die Reinheit getrübt ist. Im Guten aber ist ein stetes Wachsen der Freiheit, und die stark gewordene Liebe, welche auch durch zunehmende Vollkommenheit bedingt wird, ermöglicht es dem Guten, hinabzusteigen in die Tiefen, um Licht und Lehre, den Beweis der reinen Liebe, den armen Brüdern zu bringen. Denn Brüder sind wir alle, Lichtträger und Träger der Finsternis sind alle Kinder eines Vaters, und indem die ersteren ihr Licht in die Finsternis bringen, löst sich diese auf, mit leeren Händen stehen ihre Träger da, und dann ist die Zeit gekommen, wo wir das Licht in diese leeren Hände geben und alle zurückkehren zu Gott, unserem Schöpfer und Vater.
Menschen, liebe Brüder, ahnt und fühlt ihr die Wahrheit dieser Lehre? Wenn ihr sie aber ahnt und fühlt, dann glaubet ihr und lebet ihr."


Fussnote 4:
Aus Geist entstand die Welt und gehet auf in Geist;
Geist ist der Grund, aus dem, in den zurück sie kreist.
Der Geist, ein Ätherduft, hat sich in sich gedichtet,
Und Sternennebel hat zu Sonnen sich gelichtet.
Der Nebel hat in Luft und Wasser sich zersetzt,
Und Schlamm ward Erd' und Stein und Pflanz' und Tier zuletzt
Und menschliche Gestalt, in der der Menschengeist
Durch Gottes Hauch erwacht und Ihn, den Ur-Geist, preist.
 Rückert


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Letzte Änderung am 20. Okt. 2005