Geist, Kraft, Stoff - Buch II - 26. Kapitel, Betrachtungen über Magnetismus und Elektrizität der Erde  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch II.  -  26. Kapitel

Betrachtungen über Magnetismus und Elektrizität der Erde

Den reinen Ursprung des Magnetismus sowie die tiefe Depotenz der Erde kennend, seht ihr, dass alles, was ihr auf Erden Magnetismus nennt, Elektromagnetismus ist.

Es kann hier nur von minder oder mehr Elektrizität im Magnetismus die Rede sein, doch nie von ganz ungemischtem Magnetismus nach unsern Begriffen und Wissen.

Wir sagten, der Magnetismus sei ein Fluid, dessen höchste Potenz in den Ursonnen und in der Hülle der ganz reinen Geister liegt. Der Magnetismus ist in allen Depotenzen fluidisch-geistiger, aber nicht fluidisch-materieller Art. So zwar, dass er auf Erden, dem menschlichen Auge als Fluid unsichtbar, ihm nur als Kraft bekannt ist. In seiner derbsten Depotenz also ist der Magnetismus als Fluid dem menschlichen Auge unsichtbar, nur durch seine Attraktionskraft bekannt, weshalb man ihn einfach für Kraft hält.

Er ist jedoch Geist, Stoff, Kraft; d.h. geistiger Magnetismus im Nervengeist der Geister; stofflicher Magnetismus in den Organismen der Erde; Kraft, durch seine Attraktion. Er ist in diesen drei Eigenschaften zweiartig: elektrisch und magnetisch, repulsiv und attraktiv.

Die Abstufungen der Dinge und ihre Verwandlungen bringen oft die Menschen von der Urabstammung ab. So ist es mit den Erscheinungen des Magnetismus und der Elektrizität auf Erden, die, aus einer Urabstammung kommend, in ihren Depotenzen Gegensätze werden.

Diese Gegensätze sind die Pole. Im Nordpol ist Magnetismus, im Südpol Elektrizität vorherrschend, welche letztere auch eine elektrisch-magnetische Nadel beweisen würde.

Es gibt zweierlei Elektro-Magnetismus: den tierischen und den geistigen. Tierisch liegt er organisch in Erde, Pflanze, Tier, Mensch; geistig im Nervengeiste der Geister und im fluidischen Lebensbande der Menschen.

Organisch liegt er in den Nerven, im Blute der Menschen und Tiere, in den Zellen der Pflanzen und Erde. Überall ist er zweiartig, elektrisch gebend, magnetisch empfangend. Der Magnetismus ist angenehm kühl, er gibt den Nerven Flexibilität, dem Blut Temperatur. Die Elektrizität ist widrig-lau, gibt den Nerven Elastizität, dem Blute Bewegung. Wir sagten, dass der Elektromagnetismus den Menschen als Fluid unsichtbar sei; er ist es ihnen aber nicht als Od-Licht. Ihr wisst, dass die fallenden Geister ihren Nervengeist durch die Depotenz vom Magnetismus in Elektrizität verwandelten. Folglich kommen schon alle Geister mit elektro-magnetischem Nervengeiste in die Einverleibung und teilen diese Eigenschaften dem fluidischen Lebensbande mit, welches sie dem menschlichen Organismus assimiliert. Höhere Geister nun sind in ihren Wirkungen mehr magnetisch, niedere Geister mehr elektrisch.

Beide Arten bilden sich im Menschen zu Begabungen und Mediumschaften aus: die Ersteren rein und wahr, die Anderen gegensätzlich unwahr. Deshalb gibt es ebenso viel Mediumschaften und Begabungen, als es geistige Individualitäten und elektrisch-magnetische Nervengeister gibt. Wir haben also im Menschen zwei Arten von Magnetismus und Elektrizität: den organischen, der den Nerven Flexibilität und Elastizität und dem Blut Wärme und Bewegung gibt; dieses liegt im menschlichen Organismus. Dann haben wir den geistigen Magnetismus und die Elektrizität, die im fluidischen Lebensbande liegen.

Mit dem organischen Magnetismus wird man sinnliche Effekte hervorbringen, mit dem geistigen Magnetismus geistige Effekte, wie z.B. die Mediumschaften. Es sei noch kurz gesagt, dass der Somnambulismus ein organischer Effekt des Magnetismus ist. Die Lockerung des Lebensbandes ist ein Herausziehen des geistigen Magnetismus, ein alleiniges Zurückbleiben des organischen Magnetismus, der dann mit dem Körper oder als Magnet in der Gewalt des Magnetismus bleibt.

Das seelisch-organische Leben ohne geistigen Magnetismus ist dem Einfluss des stärkeren organischen Magnetismus untertan.

Der geistige Magnetismus jedoch ist dem organischen niemals untertan, wohl aber dem höheren geistigen Magnetismus. Dieses sieht man bei den geistig starken Medien, die durch einen organischen Magnetismus nie in somnambulen Zustand gebracht werden können; wohl aber durch einen höheren geistigen Magnetismus ekstatisch, durch einen ersetzenden Motor mechanische Medien werden.

Wir wollen hier die Tiere erwähnen, die seelisch-organischen, aber keinen geistigen Elektro-Magnetismus besitzen. Alle Eigenschaften des Tieres sind organisch-seelisch-mechanisch; durch geistige Einwirkung abrichtungsfähig.

Die menschliche Zivilisation und Bildung hat eine Rückwirkung auf die Zähmung und Erziehung der Tiere; der Mensch kann diese so weit abrichten, als es ihre seelischen Eigenschaften zulassen.

Da wir, wie schon erwähnt, ein Buch eigener Studien über Mediumschaften, Magnetismus und allerlei psychologische Erscheinungen herausgeben werden, haben wir in diesem Kapitel nur kurz den Magnetismus und die Elektrizität erwähnt, auf ihre Urabstammung, ihre Zweiartigkeit in Geist, Kraft und Stoff hindeutend.


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Letzte Änderung am 14. August 2000