Geist, Kraft, Stoff - Buch III - 27. Kapitel, 1. Potenzierung  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch III.  -  27. Kapitel

1. Potenzierung

Der Gang der Einswerdung und der Potenzierung beginnt: in der Logik durch Absorbierung des Depotenzierten, in Verwandlungen von Geist, Kraft, Stoff; im Zahlengesetz durch die Division und Subtraktion der Depotenzen in den Potenzen.

So wie wir mit der Addition und Multiplikation in der Spiral-Bewegung nach aussen, durch Vervielfältigung und Verdichtung, die Depotenz erreichten, so wollen wir jetzt, durch die Division und Subtraktion in der inneren absorbierenden Spiralbewegung, durch die einsmachenden Potenzen, wieder nach unserem Ausgangspunkt, Drei, kommen.

Die Zahlenfiguren verwandeln sich einswerdend oder subtrahierend von Stufe zu Stufe, bis wir im Realen, Konkreten oder Abstrakten auf Drei kommen.

Wir sind in tiefster Depotenz im 6. Sonnenkreis.

Denkt euch, dass ein jedes der Systeme des 6. Kreises ebenfalls seine Depotenzen hat, in ganz demselben Zahlengesetz und Figurenformat wie das der 15. Tabelle, so habt ihr dann einen Begriff des Stufen-Netzes, welches das All in einem grossen Ganzen zusammenhält.

Geist, Kraft und Stoff beleben und leiten die Potenz, so wie sie die Depotenz belebten und leiteten.

Die Potenzierung beginnt beim Geist, beim motorischen Prinzip, und teilt sich der Kraft und dem Stoff mit. Gott sendet seine Erstlinge zu Missionen in die Depotenz-Stufen, um den dortigen gefallenen Geistern geistige Neugeburt und Erweckung aus dem Gegensatz zu bringen.

Eine solche göttliche Mission erfüllte Christus, als Gottes Sohn auf Erden, er, der wahrhaftig Geist von Seinem Geiste, Gottes Sohn ist, anderer Wesenheit als eure und unsere Paradieses-Geister. Eine solche Mission ist dem Vollbringer, dem Messias, eine grosse Pein, ein furchtbares Opfer, das er nur aus Liebe zum Vater, aus Liebe zu den Geistern, und um den Gegensatz zu bezwingen, bringt.

Die Erstlinge Gottes, in ihrer Liebe, in ihrer Kraft, in ihrer Wissenschaft, in allen ihren Eigenschaften Eins geworden, bilden die Söhne Gottes in ihrer geistigen Einswerdung, in ihrer Ähnlichkeit, das Zwei zum Eins.

Christus hat daher göttliche Wahrheit gesagt, indem er sprach: "Ich komme vom Vater, ich gehe zum Vater, der Vater und ich, wir sind Eins." Niemals sagte er, ich bin der Vater, sondern setzte sich nur als dem Vater zunächst stehenden Sohn, und so ist es.

Christus brachte geistige Gesetze, geistige Liebe, Brüderlichkeit, Aufopferung, Selbsttötung, Entsinnlichung in seiner Lehre mit.

Ernst und mächtig, aber gnadenvoll steht das Christentum da! Die Kraft des Geistes, die da ist: Liebe, Gnade, Hoffnung, mit sich bringend.

Ja, Menschen, glaubt an Christi Wort, es ist gesetzlich göttliche Wahrheit, das Kostbarste, was ihr an geistigen Gaben besitzt.

Glaubt an die Kraft der Erlösung Christi. Wer daran glaubt, wird selig.

Nicht nur für das Häuflein Erden-Menschen kam, litt, starb Christus. Er kam für alle gefallenen Geister, die dem Gegensatz gefolgt waren, um sie durch geistige Neugeburt, durch die Befolgung seiner göttlichen Lehre aus der allgemeinen Erbsünde, aus dem Gegensatz, zu erlösen. Durch Einverleibungen auf Erden werden die gefallenen Geister teilnehmen an dem Verdienst von Christi Tod. Seine Taufe auf Erden empfangend, seiner Lehre der Liebe und Entsagung folgend, ziehen sie Gottes Gnade an sich.

Die christliche Taufe ist keine blosse Form, kein Wahnwitz. Sie ist das Eintreten in das Christentum, in seine Lehre und Gesetze der Liebe und der Vervollkommnung; hierdurch wird sie die geistige Empfängerin von Gottes Gnade. Die Taufe ist ein Eintreten in die Teilnahme an Christi Verdienst. Ein jeder Geist einverleibt sich, des Christentums bewusst, auf Erden, und doppelt schwer haben diejenigen zu büssen, die sich der geistigen Gnade, der empfangenen christlichen Taufe, unwürdig zeigen. Solche unbussfertige Menschen erfassen und erkennen die Gnade des Vaters, das Verdienst des Sohnes nicht.

Christus brachte Entsinnlichung. Die Ehe wurde zu einem heiligen Gesetz, deren strenge, treue Einhaltung bis zum Gedanken ein christliches Gesetz ist, indem Christus sagt, dass auch ein Gedanke die Ehe brechen könne.

Durch die Heiligkeit der Ehe erhielt die Geburt ihre Weihe, ihren heiligen Ernst, so wie sie ihre hohe Verantwortung durch das Empfangen der Taufe, durch den Eintritt in das Christentum erhielt.

Der Tod wurde zur Erlösung durch den Glauben an Christi Verdienst und an Christi Verheissung der Einswerdung mit ihm.

So erhielt die Sinnlichkeit durch das Christentum ihre erste Potenzierung, eine geistige Weihe in der Ehe, in der Geburt und im Tode.

Ein begeistertes und heiliges Leben bemächtigte sich zu Anfang des Christentums der Menschheit und wahrhaftig geistige Stufen wurden errungen, bis die Menschheit wieder anfing, das Geistige zu versinnlichen, das Wort zu materialisieren.

Das Christentum, wie es der Messias und seine Apostel verkündeten, ist eine einsmachende geistige Kraft, eine Potenzierung aufwärts zu Gott.

Wo ist die Menschheit heute? Christi Erlösungstod, Verdienst und reiner Ursprung aus Gott werden als abgelebte Dinge und Märchen der Vorzivilisation verlacht. Die Taufe wird zu einer unnötigen Form, deren geistige Kraft ebenfalls eine Fiktion ist.

Die Ehe ist ein lösbares Band, die Sinnlichkeit ein Gesetz, der Ehebruch eine natürliche Folge dieser beiden.

Der Materialismus ist der Gegensatz von Christi Wort. Er will selbst schaffen; es liegt hierin eine grosse Bewegung der Gegensatz-Geister, welche die Menschen bei ihrer schwachen Seite, dem Wissenwollen nehmen, um gegen Gottes Lehre des Geistes anzustürmen, gegen welche sie nur stürmen, aber sie nicht vernichten können! Christi Erscheinen auf Erden ist als göttliche Mission eine geistige potenzierende Bewegung nach Innen, nach dem Eins, zu Gott, diese Bewegung geht seit Jahrhunderten; sie hat Übergänge durchzumachen. Der Übergang erscheint oft als ein Retrogradieren, er ist es jedoch nicht, es gibt nur ein Mitrotieren oder Vorwärtsschreiten und ein Stehenbleiben oder Nichtrotieren.

Das Nichtrotieren erscheint oft als Retrogradieren, so wie der Übergang auch oft als Rückschritt erscheint, weil er in Extreme geht und nur durch das Ausgären von Gegensätzen in die innere Spiralbewegung der Potenz gelangt. Auch in der geistigen Ausbildung des Menschen, in allen Entwicklungen, erscheinen die Übergänge als Rückschritte, doch sind sie es nicht, es sind immer die Gegensätze, die sich als Extreme, beim Übergang sich potenzierend-abstossend, begegnen.

Die stoffliche Reinigung oder Potenzierung der Welten geschieht durch das Abwerfen von Feuerreifen, wie ihr es im Gang der Kapitel saht. Wenn die geistigen Gegensätze ihren Höhepunkt erreicht haben, so haben auch Kraft und Stoff ihren Höhepunkt der Reife zum Herausgebären erreicht, welches durch das Abwerfen von Feuerreifen geschieht.

Dieser Prozess der geistigen, kräftlichen, stofflichen Ausscheidung und Läuterung kann mit dem jüngsten Tag oder letzten Gericht, von welchem Christus spricht, verglichen werden; an welchem Tage wirklich die Schafe von den Böcken, d.h. der potenziertere Geist, Kraft, Stoff, vom depotenzierten Gegensatz durch die Ausscheidung getrennt werden.

Jupiter und Saturn haben eine solche Potenzierung schon durchgemacht; auch die Erde, indem sie in den Vorzeiten den Mond auswarf.

Bei einer solchen Potenzierung absorbiert sich der bessere Geist, Kraft, Stoff, in den Kern der Welt als höhere Potenz, den minderen Geist, Kraft, Stoff, aus sich absondernd.

Die Potenzierung der 6. Stufe beginnt gradativ, spiralkreisförmig, in ihren Sonnen und Planeten, indem erstere, als zu den 5. Sonnen nur relative Solaritäten, nun wahrhafte 5. Solaritäten werden, während sich diese 5. zu 4., die 4. zu 3., die 3. zu 2. und die 2. zu Ursonnen heranbilden. Durch dasselbe Gesetz werden die Planeten solarisch.

Das Zahlengesetz   [  Zahlengesetz - Potenz-Tabelle Nr. 1  ]

1. Potenzierung

(von Tabelle 15 auf 14)

Die Depotenzen werden abgezogen, welcher Totalabzug mit der Totaladdition der nächstfolgenden Tabelle stimmen muss.

Subtraktion der Tabelle 15 auf 14

Division der Depotenz durch Geist, Kraft, Stoff oder durch Drei:

In der Logik verwandelte sich die hiezu gekommene Depotenz 3 der Tabelle 15, durch die Division in die Depotenz der Tabelle 14, was real 1, - büssende Geister bedeutet.

Im Konkreten heisst die Division der Tab. 15 in 14, 3 oder 1. büssende Geister, 2. halbsinnliches Leben, 3. und 4. Sonnen.

In der Abstraktion heisst diese Division 6, oder: 1. büssende Geister, 2. dreifache Potenzierung, 3. halbsinnliches Leben, 4. dreifach potenzierte Kraft, 5. vierte Sonnen, 6. dreifach potenzierter Stoff. (Siehe Tabelle 1 der Potenz)

Geist, Kraft, Stoff, durch diese dreifache Potenzierung hindurchgehend, sind ein gebessertes, büssendes, geistiges Prinzip; dreifach potenzierte, weniger materielle Welten und Stoff, dreimal vereinfachte Kraft.

Die durch Stoff- und Eigenschaftswechsel gegangenen und entarteten Geister des 6. Kreises müssen durch den 5. Kreis der ungehorsamen, hochmütigen, sinnlichen Geister, sich bessernd, in den Kreis der Mindersinnlichen eingehen, welches sie als büssende Geister tun, indem sie in den Übergangswelten alle Verwandlungen und Läuterungen durchmachen.

Die dichten Verkörperungen des 6. Kreises verwandeln sich in die 1., 2., 3. Verkörperungs-Arten, des 5. und 4. Kreises, die wir in der Depotenz schon beschrieben, somit haben diese büssenden Geister die schmerzlichen Übergänge des Todes und der Geburt überstanden.

Das Allersinnlichste hat sich in Halbsinnliches verwandelt, durch die Subtraktion oder Absorption und durch die Division.

So hebt sich die Frage der Überfüllung von selbst auf.

Dieselben Prinzipien, welche sich depotenzierten und vermehrten in der kreisförmigen Spiralbewegung nach aussen, potenzieren sich subtrahierend in der kreisförmigen Bewegung nach Innen.

Dies ist der Gang der Schaffung, hierin die relative Ewigkeit des Gegensatzes, welcher in den fortwährenden dreifachen Ausscheidungen liegt.

Nachdem die büssenden Geister eine Stufe des Fortschrittes erreicht haben, werden sie in kleineren Aufgaben und Missionen auf die früher verlassenen Welten zurückgesandt, um dort ihren Brüdern Fortschritt, Wissenschaft und geistige Liebe mitzuteilen. Ebenso wie die Sonnen ihr Licht kräftigend auf ihre Planeten entsenden, ebenso sendet Gott diese sich bessernden Geister zur Erfüllung kleinerer Aufgaben in die niederen Welten.


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Letzte Änderung am 14. August 2000