Geist, Kraft, Stoff - Buch II - 24. Kapitel, Sinnliche Einverleibungen und Tod  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch II.  -  24. Kapitel

Sinnliche Einverleibungen und Tod

Wir sagten, dass in den Welten dieser Stufe die Geburt und der Tod schmerzerfüllt seien.

Nach der ersten tierisch-menschlichen organischen Belebung der Erde war der Grund zur menschlichen Einverleibung gelegt. Nachdem die ersten Einverleibungen der gefallenen Geister in Organismen stattgefunden hatten, vermehrten sie sich untereinander und bildeten in der Abstammung viele Völker und Menschenrassen.

Die ganz tiefgesunkenen Geister in sinnlichen Gefühlen betäubt, folgen wie das Lebensprinzip mechanisch der Rotation und dem Lebensturnus, da ihr freier Wille zum Instinkt wurde.

Durch fortwährenden Stoffwechsel und Einverleibungen wird der Nervengeist potenziert, welches das langsame Erwachen des Geistes zum Bewusstsein als Folge hat. Nur soll der Eigenschaftswechsel, d.h. die Besserung des Geistes durch seinen eigenen freien Willen vor sich gehen.

Durch die stoffwechselnde Bewegung erwachen die sinnlichen Geister in Abstufungen oder Kreisen, je nach dem sie gefallen waren. Diese geistigen Unterschiede haben ihren stofflichen Ausdruck in den verschiedenen Rassen und Völkern.

Alles geht nach dem Gesetz des Gleichen, nach dem Gesetz von Geist, Kraft, Stoff, das den Welten Adäquates belebt und bewegt.

Die Erde fasst hauptsächlich rohe, sinnliche und Übergangsstufen in sich, - also sinnliche und hochmütige Geister.

Geister höherer Stufen kommen zur letzten Busse in kleineren Missionen, als Beispiel, in die irdische Einverleibung, was die Erde geistig vorwärtsbringen soll. Solche Menschen verbreiten grosse Gedanken, Erfindungen, auch Tugenden, die sie aus ihren höheren Welten mit sich auf Erden bringen; sie sind Vorbilder für die übrigen.

Die Ureinverleibung geschieht wie schon gesagt, durch nervengeistige Anziehung und Verdichtung des organischen Lebens.

Die jetzige Einverleibung oder Erzeugung der Menschen geschieht durch dieselben Gesetze und Prinzipien, nur in einer andern Form. Auch jetzt assimiliert sich der Nervengeist oder die fluidische Hülle des Geistes mit organischem Eiweiss in das Zellenleben; doch liegt dieses im gebenden Samen des Mannes und jenes in der empfangenden Zelle des Weibes, woraus sich ein Fötus bildet.

Der Geist wirkt mit seinem Nervengeiste belebend diesem Prozesse bei; nur wenn dieses vom Geiste belebt wird, bildet es den Keim zum Fötus. Der Geist ist der Beleber des menschlichen Fötus, welcher an und für sich ohne geistiges Prinzip tierisch organisch ist. Das Hineinlegen jedoch des geistigen Prinzips bildet den Keim zum Fötus, diesen zum menschlichen Embrio, zum Kind, aus.

Hier dieselben Prinzipien der Ureinverleibung, nur dass die Form in den nun vorhandenen Menschengeschlechtern liegt, als vorhandenes in ihnen liegendes organisches Eiweiss und Zellenleben. -

Während der Ausbildung des Embrios im Mutterleibe tritt der Geist immer mehr mittels seines Nervengeistes in die Denk- und Fühlorgane des Embrios ein, die er je nach seiner geistigen Individualität, ihm entsprechend, ausbildet.

Der Mensch ist eine Drei: der Geist oder die Bewegung, die Kraft oder die Belebung (auch Seele zu nennen), der Stoff oder der Körper. Betrachten wir nun den Menschen und seinen Organismus in Verbindung mit dem Geist und der Wirkung der äusseren menschlichen Bildung auf denselben.

Der Mensch und sein Organismus, obzwar anatomisch bekannt und von den Ärzten untersucht, ist eben nur sinnlich erkannt, aber nicht von seinem motorischen und geistigen Standpunkte aus.

Der Motor der Sinne, mit all seinen Bewegungen, seiner Belebungskraft und seinem Lebensgesetz, mit allen seinen fluidischen und nervengeistigen Eigenschaften, ist den Forschern der Erde unbekannt. Es sind drei Dinge, die motorisch auf die Sinne wirken: der innere Gedanke, das innere Gefühl und die äusseren Eindrücke.

Diese drei Dinge, die Fähigkeit sie logisch aufzufassen und wiederzugeben, machen ihn zum Menschen. Ohne Gedanken wäre er ein vernunftloses Wesen. Woher denn das Gefühl und der Gedanke? Die Gelehrten der Welt deduzieren sie nur aus den Sinnen und Organen, und zwar den Gedanken aus dem Hirn, das Gefühl aus den Nerven oder Herzen. Ist eines dieser Organe fehlerhaft, so ist es auch die diesem Organe entsprechende geistige Gabe. Wie wollt ihr euch die riesigen Abstufungen der geistigen Eigenschaften, die in keinem Vergleich vielfältiger sind als die physischen Ungleichheiten der organischen Bildungen, in der Menschheit erklären? Warum obwaltet denn hier kein Gesetz der Gleichheit wie unter den Tieren, deren Organismen viel gleichartiger sind, als die menschlichen?

Alle Tierrassen haben ihren Typus, ihren Charakter, ohne die so wechselnden psychologischen Erscheinungen des Wahnsinns und des Blödsinns, die in den menschlichen Organismen häufig vorkommen. Bei den Menschen wechseln die Geistesgaben in grosser Mannigfaltigkeit, was mit den geringen Unterschieden des organischen Baues und des Phosphor-Inhaltes des Gehirns durchaus nicht in logischer Folge steht.

Dieses soll den Menschen beweisen, dass das motorische Element nicht nur in der Materie liegt, sondern dass es ein Gesetz über der Materie gibt, einen Motor und Beleber, der die Materie bildet.

Das Gehirn des Menschen wird durch das Denken ausgebildet, es gewinnt dadurch an Windungen und Phosphorgehalt, es wird also durch die motorische Kraft umgestaltungsfähig.

Der Geist bildet es nach seiner Individualität, durch Gedanken, aus. Welche Kraft muss aber der Gedanke sein, um solches zu bewirken! Ihr wisst es, dass das Gehirn sich umgestaltet; dies muss doch durch eine Kraft und Bewegung bewirkt werden!

Ihr nennt diese Kraft den Gedanken, - doch was ist der Gedanke? Er kann doch nicht das Gehirn selbst sein, wenn dieses eben durch ihn umgestaltet wird.

Durch genauere Forschungen stosset ihr immer mehr und mehr auf das Vorhandensein des Geistes, auf einen ununtersuchbaren Beweger, dessen Vorhandensein im lebenden Körper unleugbar ist. Es ist bedeutend schwerer, den Geist im Menschen, die Seele im Tier positiv heraus zu finden, als alle Untersuchungen des Gehirns und der Organe für pure Kraft zu erklären.

Der Geist, indem er sich einverleibt, sucht Organe, die ihm einen sinnlichen Ausdruck geben. Er findet diese im Menschen, weil derselbe Denk- und Fühlorgane, die den Gedanken und Gefühlen des Geistes entsprechen, besitzt.

Der Geist, den konzentrierenden Mittelpunkt des Fötus bildend, entwickelt in diesem aus seinem geistigen Mittelpunkt heraus die Sinne und Organe.

Ein niederer Geist entwickelt dieselben minder und wird ein minder begabter Mensch; ein höherer Geist entwickelt dieselben vollkommener, und wird ein begabter Mensch.

Die menschlichen Sinne und Organe identifizieren sich nach normaler Geburt so total mit dem Geiste, dass derselbe, die Rückerinnerung verlierend, nun auf Erden durch die menschlichen Sinne und Organe denkt und fühlt.

Würdet ihr einem Kinde den einen Teil seines Gehirns ausschneiden, dasselbe geschieht übrigens durch das Verwandeln des Kinderhirns in Wasser, - so würdet ihr sehen, dass dieses Kind des Denkens unfähig wird, weil hiedurch dem Geiste ein Organ im menschlichen Körper fehlt und er den sinnlichen Ausdruck des geistigen Gedankens, das Werkzeug, denselben auszudrücken, nicht mehr findet; nicht aber einzig und allein aus dem rein materiellen Grund des Gehirnverlustes, welches selbst denken und in welchem allein der Gedanke liegen soll. -

Ebenso ist es bei den Verschnittenen (Eunuchen), deren Geist wegen der Hinwegnahme des sinnlichen Organes nicht minder sinnlich ist, als der Geist anderer Menschen, die den Ausdruck der sinnlichen Gefühle in den Organen haben. Hieraus folgt, dass, wenn dem einverleibten Geiste der eine oder der andere sinnliche Ausdruck seiner geistigen Eigenschaften im menschlichen Organismus fehlt, er diese Eigenschaften ebenso hat, er selbst ebenso da ist, nur, in sich zurückgezogen, sich nicht äussern kann. -

Es bleibt den Menschen ein Rätsel, wieviel die Erziehung, die äusseren Eindrücke, zur Ausbildung des Geistes beitragen. Ein Mensch, der von Kindheit an die menschliche Stimme nicht hörte, wird nur artikulieren und nicht reden können, und so ist es mit all seinen Bewegungen, seiner Nahrungsart, seiner geistigen Ausbildung. Alle diese verwilderten Menschen sind dann wohl bildungsfähig, doch nur bis zu einem gewissen geringen Grad. Es beweist euch dieses, dass der Geist, wenn er einmal im organischen Körper des Menschen einverleibt ist, an Selbstkraft und eigener Bewegung verliert. Er ist durch die totale Assimilation mit dem Organismus und den Sinnen des Körpers, in deren Abhängigkeit verfallen; es ist seine vollkommene geistige Ausbildung auf Erden als Mensch nicht nur von den Organen, sondern auch von der äusseren, bildenden Kraft abhängig. Denn die äussere Bildung und Erziehung wirkt auf die Sinne und vereint sich in denselben mit der inneren bildenden Kraft des Geistes, was als Totalität den vernünftigen, denkenden Menschen ausmacht.

Ein menschlicher Organismus vom inneren Motor belebt, von der äusseren bildenden Kraft erzogen, ist ein gebildeter Mensch.

Ein menschlicher Organismus ohne motorische Kraft ist tot und braucht die äussere bildende Kraft nicht mehr. Ein menschlicher Organismus mit motorischer Kraft, aber ohne äussere Ausbildung, ist ein wilder roher Mensch, instinktiv lebend, bildungsfähig, soweit es seine ungeübten Nerven und Organe gestatten.

Ein fehlerhafter Organismus, motorisch belebt, ist ein unbefähigter Mensch, soweit die Verletzung des Gehirns oder anderer Organe vorliegt.

Der Geist also, wenn einverleibt, ist, obzwar der Ausbilder der Organe, ihr Beweger, doch abhängig von ihnen sowie von der äusseren bildenden Kraft (der Erziehung).

Diese letztere hat erst Wirkung auf die Sinne, welche Wirkung sich mit der des Geistes, der inneren bildenden Kraft in den Sinnen vereint und so die Totalität: Gedanken, Gefühle, Äusserungen hervorbringt.

Wenn die äusseren Eindrücke fehlen, so erhalten die Denkorgane keine Arbeit, keine Bewegung, sie werden unflexibel und der Mensch lebt wie das Tier instinktartig nach den Erfordernissen des Körpers.

Der Geist hat nicht die Kraft, selbständig durch die Organe zu wirken, so dass er ohne die äussere Bildung selbständig den Menschen reden, lesen oder schreiben lehren könnte. So ein Geist, dem die äussere Kraft der Bildung fehlt, trauert über seine Organe, die er unflexibel werden sieht, ohne abhelfen zu können. Es ist dieses stets eine grosse Sühne oder Strafe.

Der Geist bringt Talente, Eigenschaften, Gaben, Wissenschaften mit in die menschlichen Organe, die durch die äusseren Eindrücke gut angeregt, zur Ausbildung kommen.

Wenn der Geist sich vollkommen dem Organismus und den Sinnen assimiliert hat, so ist dieses ein normaler, gesunder Mensch. Es kann sich aber der Geist in seiner motorischen Kraft auf das eine oder das andere Organ mehr oder weniger konzentrieren, was Disharmonien, Ungleichheiten, Krankheiten, Geistesstörungen verursacht.

Es teilt sich der Geist dem Organismus oft nur halb mit, was aus dem Menschen ein halb geistiges Leben oder einen Blödsinnigen macht. Der Geist entzieht sich halb dem Körper, das Lebensprinzip in demselben lassend, wodurch statt des normalen Menschen ein blödsinniger aber sonst gesunder Mensch entsteht.

Der normale Mensch ist bewegt und belebt; beim Blödsinnigen entzieht sich der Beweger den organischen Wirkungen, den Beleber allein wirken lassend.

Die Entziehung des Bewegers aus dem Organismus hat nicht den Tod desselben zur Folge, wenn der Beleber im Körper bleibt.

Wir sagten, Drei machen den Menschen aus: der Geist oder Motor, der Nervengeist oder die Belebungskraft, der Körper oder Stoff.

Nun wissen wir aber, dass Geist und Nervengeist fluidisch verbunden sind und dass dieser Verband sich dem Fötus, ihn belebend, mitteilt, den Embrio ausbildet, unter Mitwirkung des Bewegers.

Aus diesem Ganzen entsteht ein fluidisches Lebensband zwischen Geist und Körper, ein seelisches, diese beiden verbindendes Leben. Dieses fluidische Lebensband ist dehnbar, mittels welcher Dehnbarkeit sich der Geist oder Beweger vom Körper entfernen, jedoch nicht trennen kann. Der Körper lebt dann durch die Belebungskraft allein wie die Tiere und ist, wenn dieser Zustand permanent bleibt, seelisch blödsinnig lebend, nur momentan geistig lebend, d.h. wenn der Geist sich in hellen Augenblicken äussert und sich dem Körper wieder assimiliert. Es sind hier zwei Fälle von Blödsinnigkeit, der soeben genannte und der früher erwähnte Fall des organischen Fehlers.

Die Dehnbarkeit des fluidischen Lebensbandes ist von grosser Tragweite und ein notwendiges Gesetz für den menschlichen Organismus und dessen Geist. Es liegt hierin das Gesetz des Schlafes. Der Motor bewegt die Organe denk- und fühlkräftig; die Lebenskraft im fluidischen Bande belebt den Körper. Fortwährende Bewegung riebe den menschlichen Organismus auf, folglich, wenn dieser müde, abgespannt, der organischen Ruhe bedürftig ist, zieht sich der Beweger aus demselben zurück und hinterlässt den Körper in einem organisch ruhenden, seelisch belebten Zustand, dem Schlafe. Auch der Beweger braucht diese Ruhe, die für ihn freiere geistige Bewegung ist.

Es tritt öfters eine Lockerung des Lebensbandes ein, welches wir im nächsten Kapitel betrachten werden.

Das Lebensband hat eine heilende Kraft, wenn der Körper krank ist, eine zerstörende und organisch verwirrende Kraft, wenn der Beweger an denselben zerrend seine vollkommene Freiheit haben will.

Das Zerreissen dieses Lebensbandes ist der Tod, die Trennung vom Nervengeiste und Geiste aus dem Körper, welches Stoff- und Eigenschaftswechsel ist: Stoffwechsel in der Verwesung des unbelebten Körpers, Eigenschaftswechsel in der Änderung des Menschen zum Geiste und der menschlichen Organe zum Nervengeiste.

Der Mensch weiss es, dass er lebt und stirbt, doch das Wie und Wodurch ist ihm ein Rätsel.

Die Wissenschaft leugnet die geistige Belebung des Menschen, welche sie kurz "Lebenskraft" nennt. Sie kennt die chemische Verwesung des Körpers und alle seine Bestandteile, doch den ihn belebenden Geist findet sie nicht, weshalb sie ihn auch leugnet.

Dieses ist nun höchst unwissenschaftlich gehandelt! Hätte euch vor 100 Jahren jemand den Telegrafen beschrieben oder euch etwas von der Fotographie erzählt, würde man ihn vielleicht als einen Narren eingesperrt haben; beides sind doch jetzt wirklich vorhandene Dinge, die seit jeher in ihren Prinzipien schon vorhanden waren, nur dass sich noch kein Mensch fand, der den Entdeckungs-Schlüssel hierzu besessen hätte. -

Es ist deshalb die erste Pflicht der Wissenschaft und all derjenigen, welche lernen wollen und sich Forscher nennen, demütig zu sein; nicht aber Dinge zu leugnen, über deren Nichtdasein sie gar keinen stehenden Beweis haben.

Während der Körper in der Verwandlung chemisch fortlebt, soll das Leben, das ihn früher bewegte und Geist heisst, nicht auch die Fähigkeit des Fortlebens haben?

Der Tod ist das Zerreissen des Lebensbandes, ein Ansichziehen der Lebenskraft zum Geiste, eine materielle Verwandlung des materiellen Stoffes, eine seelische Verwandlung des Lebensbandes zum Nervengeiste, eine geistige Verwandlung des Geistes in seinem Fortschritt. - Dies ist also eine dreifache Verwandlung.

Durch Sinnlichkeit gefallen, wirst du, Geist des Menschen, sinnlich und schmerzlich einverleibt und stirbst sinnlich peinvoll, den Bruch des Lebensbandes fühlend, die Trennung sinnlich empfindend.

Die Geister erhalten Intelligenz, freien Willen, Liebe. Durch den Fall entartet der freie Wille in Instinkt, die Intelligenz in Unvernunft, die Liebe in Sinnlichkeit. So tief gesunkene Geister erwachen erst nach einem Turnus von Stoffwechsel oder Einverleibungen aus ihrer geistigen Entartung und Betäubung, in welcher sie, wie das Seelenprinzip, mechanisch lebten.

Zum geistigen Bewusstsein erwacht, erhalten sie geistigen Unterricht und Leitung, eine über ihrer Intelligenz stehende geistige Leitung oder einen Schutzgeist. Diesem fortwährend folgend und mit dem Naturgesetz rotierend, erhalten sie bald wieder eine bessere geistige Stufe und verwandeln sich in intelligentere Völker, wo sie auch ein äusserer Unterricht bildet und erzieht. Ohne Verwandlung, ohne Einverleibungen, keine Erziehung, kein Fortschritt.

Betrachten wir nun den Dualbruch und seine Folgen: Mann und Weib sind Folgen der getrennten Duale. Die geistige Zweiartigkeit drückt sich sinnlich in zwei Geschlechtern aus und bringt in ihrer sinnlichen Vereinigung ein Drittes, Geburten, hervor.

Die Dualtrennung entstand aus Ungehorsam und Sinnlichkeit der Geister. Das die Duale einende fluidische Band wurde zerrissen und die Duale standen als zwei Geistertypen, als gebende und empfangende da; dies verwandelte sich in den Einverleibungen in zwei Geschlechter, in Mann und Weib.

Da sich der Geist den Organismus ausbildet, so haben die gebenden Geister männliche, die empfangenden weibliche Organismen.

Durch umgekehrte Einverleibungen des gebenden geistigen Prinzipes in empfangende Organismen und des empfangenden Prinzipes in gebende Organismen geschehen psychische und physische Ausschreitungen. Es entstehen physische Zwitterdinge zwischen Mann und Weib, ein Zwitterleben und physische Unnaturen. Solche gestürzte Einverleibungen sind oft Ursache von schweren Schwangerschaften, falschen Wochen, Frühgeburten; sie sind stets Ausschreitungen des Gesetzes, welches in Ähnlichkeiten schafft. Oft aber gebrauchen die Geister ihren freien Willen gegensätzlich in Ausschreitungen und Derotierungen.

Eine wirklich harmonische Einverleibung ist die dem rotierenden Gesetz, dem Lebensturnus folgende, nicht aber die willkürliche.

Nach dem Dualbruch bleiben sich die einzelnen Dualgeister verwandt, ihre geistige und fluidische Wiedervereinigung ist ein Gesetz, dem sie zustreben müssen. Zur Erreichung dieses Gesetzes erhielten sie die Liebe, die sie so versinnlichten, dass das Zusammentreffen der Duale auf Erden in sinnlicher Ehe den Geistern viel Mühe und Kämpfe kostet.

Unter Lebensturnus verstehen wir das fortwährend rotierende Naturgesetz. Lebensturnus ist für die Geister ein Kreis gesetzlicher Verwandlungen, die zur Erreichung höherer Stufen führen.

Der Geist, welcher mit dem Gesetze rotierend seinen Lebensturnus gesetzlich erfüllt, schreitet rasch seiner geistigen Befreiung und Ausbildung entgegen. Die derotierenden Geister fallen abwärts, die nicht mitrotierenden bleiben stationär.

Das Gesetz ist die Gnade Gottes, da es der Einschluss des Gegensatzes in das Gesetz der Depotenz und Potenz ist.

Für jeden Geist liegt der Lebensturnus in einem Zahlengesetz, das er Zahl für Zahl in einem Triangel von Geist, Kraft und Stoff erfüllen muss. Die Erreichung einer Spitze ist die Erreichung einer Stufe, nach beendetem Lebensturnus; Ausschreitungen sind ein Abweichen aus den Schenkeln, eine Derotation aus der geraden Bahn. Das Stationäre ist ein Stehenbleiben, das Mitrotieren ist das Ausbilden des Triangels, die Erfüllung des Zahlengesetzes. Erst sind die grossen sinnlichen Lebensturnusse in all ihren Depotenzen durchzumachen, dann die grossen fluidischen Lebensturnusse in all ihren Potenzen.


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Letzte Änderung am 14. August 2000