Geist, Kraft, Stoff - Buch II - 22. Kapitel, Die Erde als Mikrokosmos  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch II.  -  22. Kapitel

Die Erde als Mikrokosmos

Treten wir nun ein in dies Atom des grossen Ganzen, und wir sind auf Erden.

Dass wir uns dann auf einer der am tiefsten gesunkenen und sinnlichsten Stufen befinden, wisst ihr nun. Betrachten wir einmal die Depotenzen von Geist, Kraft und Stoff auf Erden.

Das Einverleiben des geistigen Prinzipes auf Erden begann durch tiermenschliche Verkörperungen; heute noch sind Abstammungen derselben auf Erden zu finden in Afrika, welche Menschenrassen zur tiefsten Depotenz gehören.

Die menschliche Einverleibung hat ihren Kulminationspunkt der organischen Vollkommenheit und geistigen Ausbildung in den sogenannten zivilisierten Völkern erlangt, obzwar man auch in diesen Klassen Rohheiten, Sinnlichkeiten und Gefühle findet, die die Menschen tierisch nennen.

Ihr seht hier einen Begriffsumsturz durch die menschliche Unwissenheit und sinnlich organische Betäubung der geistigen Fähigkeiten herbeigeführt. Denn während wir nun wissen, dass das Tierreich eben seine Sinnlichkeit durch den geistigen Fall stofflich anzog, und dass es als Prinzip ein reines ist, nennen die Menschen im Umsturz der Begriffe ihre eigenen gröbsten Fehler tierisch, wie wenn sie dieselben aus dem Tierreiche an sich gezogen hätten!! -

Hier ist das Zusammenwachsen der rohesten Menschheit mit dem Tier, das ihm am ähnlichsten ist, welches Studium die Erde und ihre Bewohner für die kommenden Jahre am meisten beschäftigen wird. Hier nicht nur die äusserliche Ähnlichkeit, sondern auch oft Ähnlichkeit in den seelischen Eigenschaften der Menschen und Tiere, so dass diese in ihren höheren Rassen oft mehr Liebe und Gefühl zeigen, als der rohe Wilde, dessen Vernunft und Begriffe zum gebildeten Menschen sich so verhalten, wie das roheste Tier zu ihnen selbst.

Der Mensch ist also kein gebildeter Affe, denn ein anderes Prinzip belebt den Affen, ein anderes den Menschen. Der Affe als Tier, als Sinnliches, als Fleischliches, ist Folge des Falles der Geister; als belebtes, sinnliches Wesen ist er ein reines Prinzip, ist der Tiermensch Folge seines eigenen tiefen Falles, die Rassen und Beeigenschaftung der Tiere Folge der Entartung der Geister und ihrer Verdichtungen, welche letztere durch das Lebensprinzip im Lauf der Rotation belebt, zu beeigenschafteten Tierrassen wurden.

So ist alles Tierische und Sinnliche Folge der geistigen Entartung, Folge des Falles und der Verdichtung. Der Mensch und das Tier sind durch den Stoff- und Eigenschaftswechsel in engem Verbande mit einander; doch ist die Abstammung aller Rassen nur vom motorischen Standpunkte aus wichtig, da sie eben in geistiger Abstammung, in Kraft und Stoff, motorisch geleitet und gebildet wird.

Betrachtet die Völker, die gebildetsten und die wildesten, und bedenket, dass in den unbekanntesten Teilen Afrikas noch ein Tiermenschenstamm existiert; ja betrachtet alle Volksstämme in ihren Individualitäten, wie z.B. die sich immer gleichbleibenden Chinesen, die früheren Griechen und Ägypter, und ihr werdet euch die Verschiedenartigkeit, die grosse Ungleichheit und Kontraste dieser Völker der Erde nicht erklären können, ohne den dreifachen Fall der Geister in allen seinen Zersplitterungen und Verzweigungen, ohne die geistige Abstammung.

Das mächtigste bildende Element ist der richtige Gottesbegriff und das Bewusstsein der geistigen, persönlichen Fortbildung und Unsterblichkeit. Wie steht es damit auf Erden? Ein Menschenstamm erhielt in den verflossenen Jahrhunderten den Gottesbegriff, das Volk Israel, aus dessen Stamm Gottes Sohn oder Erstling in seiner menschlichen Verkörperung sein Missionswerk erfüllte.

In den vielen Jahrhunderten seit diesem Messiasse ist doch nur ein geringer Teil der Erdbewohner Anhänger der Gott-Idee und der persönlichen Fortdauer des Geistes geworden. Nicht dass die Wilden sie leugneten aus Unwissenheit - nein, die allergebildetsten Menschen, das Urgesetz der Drei nicht kennend, leugnen alles geistige und göttliche Dasein. Ihr seht das geistige Prinzip auf Erden, durch den eigenen geistigen Fall der Erdbewohner und durch die folgenden dichten Verkörperungen gedrückt. Auch höhere Geister, die sich aus Busse oder in kleineren Missionen auf Erden einverleiben, fühlen den Druck des sinnlichen Menschenkörpers auf ihren Geist, welcher der Sklave der menschlichen Organe und der äusseren bildenden Verhältnisse wird. Der freie geistige Wille ist gedrückt. Wenn ein noch so hoher Geist sich in einen menschlichen Körper einverleibt, sich den menschlichen Denk- und Lebensorganen assimiliert, so braucht auch er noch eines Dritten, nämlich der äusseren Bildung, um seine geistigen Fähigkeiten auszudrücken.

Der Verkehr mit höheren Geistern ist auf Erden sehr gehemmt und sehr erschwert. Die geistige Charakteristik der Völker, die sich in Stufen teilt, sei euch ein Beweis der geistig niederen Stufe dieses Planeten. -

Wie schon gesagt, die Israeliten hatten sich den Gottbegriff und den Glauben an die Unsterblichkeit bewahrt. Sie sind ein stereotypes Bild, eine eigene Stufe von Geistern, von den Urzeiten bis heute. Sie sind eine jener Geisterscharen, die, gleichfallend, gleiche Bussen zu erfüllen haben. Eine solche Schar stereotyper Geister waren einst die Griechen, die einen Lebensturnus auf Erden als Busse zu erfüllen hatten und die, aus höheren Welten kommend, mit der Erinnerung ihre herrlichen Typen, Stil und Kunst auf die Erde brachten. In der Erinnerung an die Übergangs-Welten brachten sie ihre Mythologie, ihre Halbgötter und Götter mit; in der Erinnerung an früheren Verkehr mit höheren Geistern vergöttlichten sie das Menschliche, vermenschlichten sie das Tierische und gehorchten sie den Orakelsprüchen. Das Griechentum hörte auf, nach vollbrachter Rotation der Verkörperungs-Turnusse dieser Geister auf Erden. Sie hatten abgebüsst und verliessen die Erde für einen besseren Kreis.

Ein neuer Lebensturnus brachte die Römer, die Christen, so wie er früher die Völker des Altertums gebracht hatte.

Die Chinesen sind stationäre Geister, die nicht mitrotieren, die sich zu keinem Übergang entschliessen. Es sind auf Erden im grossen Ganzen genommen, vom Tiermenschen bis zum Gebildetsten, Übergangs-Völker und stationäre Geister.

Da wir nun den Gottbegriff als Basis aller Bildung nannten, wollen wir ihn im nächstfolgenden Kapitel mit der Unsterblichkeit des Geistes näher betrachten.

Erblicke, o Mensch, in deinem Planeten einen Ort der Busse, die Folge deines sinnlichen Falles. Du musst kämpfen gegen die Natur und gegen dich selbst, von deinem geistigen Dual, das du nur mühsam und mit Opfern wieder findest, getrennt. Wahrhaftig in der Erbsünde geboren, durch die geistige Erbsünde hergebracht, kommst du mit Schmerzen auf die Erde, sie in den Schauern des Todes verlassend.

Suchet hierin den Beweis des Falles und der tiefen Depotenz-Stufe der Erde; den Beweis, dass sie nur durch Busse und Sühne ein Ort des Fortschrittes ist.


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Letzte Änderung am 14. August 2000