Geist, Kraft, Stoff - Buch II - 21. Kapitel, Über das Lebensprinzip  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch II.  -  21. Kapitel

Über das Lebensprinzip

Wir sind nun in dem Bereich des euch Bekannten und Sichtbaren angelangt und haben einen Total-Überblick in den Figuren. Embriogeister werden geschaffen, sie erwachen in den Paradiesen und teilen sich in standhafte und fallende Geister; sie fallen aus den Paradiesen in Feuerreifen ab, es bilden sich im Zahlengesetz in der Spiralbewegung nach aussen multiplizierend 3. 4. 5. 6. Sonnenkreise und Systeme. Mit diesem zugleich geht die einsmachende, dividierende, innere Spiralbewegung zum Ausgangspunkt zurück. Ehe wir jedoch mit der Spiralbewegung aufwärts gehen, wollen wir zuerst noch das Lebensprinzip in all seinen Phasen betrachten, so wie auch die Erde als den Mikrokosmos im Makrokosmos, oder als das Kleinste im Grössten.

Der Weg des Lebensprinzipes vom Urlichte bis zur Erde ist mit und in Kraft und Stoff. So ist ein jedes Stäubchen der Luft, ein jedes Kernchen des Erdreiches belebt.

Das rotierende Lebensprinzip ist belebend, allgegenwärtig. In seinem Wege von oben herab im äusseren Spiralkreis, belebt es gradativ die Verdichtungen im Rotationsturnus. Es belebt Zweiartiges, Empfangendes und Gebendes.

In dieser seiner Rotation gelangt das Lebensprinzip in Stoffwechsel mit dem Nervengeist der gefallenen Geister, und hiedurch in Eigenschaftswechsel mit demselben.

Je mehr das Lebensprinzip belebt, desto mehr gewinnt es an Kraft und an Bewusstsein. Durch den Stoff- und Eigenschaftswechsel mit den gefallenen Geistern gewann es an Ausdruck und wurde beeigenschaftet und bildete dadurch ein ausgleichendes Glied zwischen den gefallenen Geistern und der Natur, den Tieren. -

Indem die sinnlichen, hochmütigen, gefallenen Geister selbst schaffen wollten, entstanden fluidische Verdichtungen, welche das Lebensprinzip, so wie alle Stoffe organisch belebte. Dadurch aber trat es in eine stoffliche Assimilation, in einen Stoffwechsel mit dem Nervengeiste der gefallenen Geister, welches wir Stoff- und Eigenschaftswechsel zwischen den gefallenen Geistern und dem Lebensprinzip nennen.

Indem das Lebensprinzip die sinnlichen Fluide des Gegensatzes belebte, gestaltete es sich zu sinnlich beeigenschafteten Organismen. -

Die gefallenen Geister, indem sie durch das Lebensprinzip in den Organismen, Verkörperungen fanden, zogen dieses stofflich an sich und wurden dadurch instinktiv beeigenschaftet, da ihr eigener Wille in seiner Entartung Null war.

Durch diese beiden Prinzipien, das Belebende und das Geistige, durch den beiderseitigen Stoff- und Eigenschaftswechsel, entstanden zwei Leben durch eine Übergangsstufe verbunden; das tierisch sinnliche und das tiermenschliche oder sinnlichmenschliche Leben.

Durch den dritten Fall der Geister und die darauffolgende Verdichtung erhielt das Lebensprinzip Gegensatz-Eigenschaften, d.h. es belebte sinnliche Stoffe, welche bis in die letzten Stufen des Tierreiches gehen und durch die Anziehung der Eigenschaften Rassen bildete.

Das Lebensprinzip an und für sich wurde nicht gegensätzlich oder böse; die tierisch-sinnliche Beeigenschaftung der Organismen entstand durch den Fall der Geister; sinnliche Tiere aber und Rassen entstanden durch die Belebung der Verdichtungen, in welchen diese tierisch sinnlichen Eigenschaften latent lagen. Sie erhielten Leben, Bewegung, durch das Lebensprinzip.

So stammt die tierisch-sinnliche Beeigenschaftung der Organismen, durch Lebensprinzip belebt, vom Fall der Geister her.

So stammt die organische Verkörperung, das Erscheinen von Tiermenschen und Menschen, von eben diesem Stoff- und Eigenschaftswechsel her.

So wie das Lebensprinzip nach abwärts verdichtend belebt, so belebt es nach aufwärts vergeistigend. Durch den Weg aufwärts, alles Fluidische belebend, gewinnt es an Bewusstsein und Kraft, bis es, ein ganz geläutertes Seelenprinzip in die Verschmelzung mit Gottes Urlicht eingehend, von dort dreifach beeigenschaftet als geistiges individuelles Prinzip erwacht und nun in Form von Embriogeistern das All belebt. -

So ist kein Hauch der Pflanze, kein Atom der Luft, kein Atmen des Menschen, kein Leben des Tieres und wäre es noch so klein, im Universum seelisch verloren. Die kleinste Bewegung der Atome, das mikroskopischeste Leben, gehört zum grossen ganzen Lebensprinzip, welches in seiner Ausbildung seelisch wird und nach seiner Einswerdung im Urlichte als geistiges Prinzip, als individuelle Schaffung von dort in das All wiederbelebend, zurückkehrt.


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Letzte Änderung am 14. August 2000