Geist, Kraft, Stoff - Buch II - 19. Kapitel, 3., 4. und 5. Sonnensystem  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch II.  -  19. Kapitel

3., 4. und 5. Sonnensystem

Die Verwandlungen von Geist, Kraft und Stoff gehen gleichen Schrittes; was wir nun sagen, geschieht gradativ in einem Takte.

Die geistige Verwandlung liegt im Geiste selbst und dadurch in den Erscheinungen des Lebensprinzipes, in der Bewegung der Kraft, in der Dichtigkeit des Stoffes.

Die stoffliche Verwandlung liegt für die Geister in ihrer Hülle oder dem Nervengeiste, in den Körpern der Tiere, in den Pflanzen, in der Dichtigkeit der Erde und Stoffe.

Die Verwandlung der Kraft liegt in den Eigenschaften der Geister, in der Ekliptik und Rotation der Welten.

Betrachten wir nun zuerst die Verwandlungen von Geist, Kraft und Stoff der 3. Sonnen.

Hier ist das geistige Prinzip ungehorsam, dualisch-uneins, in der Kraft repulsiv, im Stoff verdichtet elektrisch.

Durch den Ungehorsam dualisch getrennt, liegt die Begierde nach Sinnlichkeit in den Geistern dieser Stufe.

Die Eigenschaften, welche das geistige Prinzip ausdrückt, finden eine entsprechende Form; erstens in der Verkörperung der Geister, zweitens in allen Verkörperungen des Lebensprinzipes. So war in diesen Welten überall Begierde, aber keine Sinnlichkeit.

Die Begierde sollte getötet, besser gesagt vergeistigt werden. Da die Dualgeister geteilt waren, und zwar in ein empfangendes und gebendes Prinzip, so war alles in dieser Welt geteilt; Erdreich, Pflanzen, Tiere waren erfüllt von einem geteilten, empfangenden und gebenden Prinzip. Die Nervengeister hatten sich in den Fluiden dieser Welten verkörpert, d.h. ausdrücklichere Formen angenommen.

Indem die Geister latent in den Fluiden dieser Welten lagen, zog das geistige Prinzip durch die Rotationskraft lebende Zellen und Eiweiss-Organismen an sich, die, sich immer mehr ausbildend, diese Geister verkörperten. Erwachend waren sie sich dieser Verkörperung bewusst, so wie sie auch die Erinnerung ihrer Vergangenheit, ihres Fehltrittes hatten.

Ein Rotationsgang enthält stets einen Turnus von Verwandlungen in sich, bis zur vollkommensten geistigen Stufe. Diese Geister der 3. Sonnen traten nun mit ihren Welten den gesetzlichen Turnus von Verwandlungen an.

Dieser Turnus von Verwandlungen lag im Stoffwechsel; der Stoffwechsel in den Verwandlungen des Körpers, denen die Geister anheimfielen. Sie waren sich dessen vollkommen bewusst, und bewusst folgten sie diesem Turnus, diesem Stoffwechsel, aus welchem sie sich wie der Schmetterling aus der Puppe entpuppten.

Die ungehorsam bleibenden, nicht mit dem Turnus rotierenden Geister wurden als individuelle Fälle mit ihren ihnen individuellen Nervengeistern und Fluiden in einen tieferen Kreis, in eine depotenziertere Welt durch das Gesetz der Ausscheidung gebracht.

Die dem Turnus folgenden, sich bessernden Geister, kamen nach dem Gesetz der einsmachenden Anziehung alles Vergeistigten in potenziertere Welten.

Die relative Bewegung der 3. Sonnen um das Urlicht ist schon erwähnt worden. Ihr könnt hieraus entnehmen, dass ein Rotationsturnus ein sehr langes Leben, eine lange Bildung war, in welcher diese Geister Zeit hatten, alle Begierden zu töten und der dualischen Einheit zuzustreben.

Der Verkehr dieser Geister der dritten Sonnen mit den höheren Geistern geschah unmittelbar, d.h. ihre Körper hinderten sie nicht, die höheren Geister zu sehen, ihre Sprache zu verstehen. Sonst jedoch war ihr Blick in die anderen Welten verschlossen.

Die Versuchung lag in ihnen selbst, sie sollten sich geistig intelligent ausbilden, die Erkenntnis Gottes sollte sie zu ihrer ursprünglichen Reinheit zurückführen.

Nach denselben Prinzipien und Gesetzen, nur in sinnlich verdichtetem Masse, bildeten sich Geist, Kraft und Stoff in den 4. Sonnen aus. Auch dort lagen die gefallenen Geister, als sinnlich latentes Prinzip, in den sich solarisch ausbildenden, dichteren Stoffen dieser Welten.

Nach Belebung der 4. Sonnen durch zweiartige Pflanzen und Tiere, erwachten auch diese Geister aus ihrem Schlafe. Da aber alles materieller und organisch gröber war, so zog dieses sinnlich geistige Prinzip mittels seines Nervengeistes auch gröbere organische Keimstoffe an sich, was den Geistern stoffliche Körper gab. Sinnlich in Form und Ausdruck, doch immer noch nicht das, was die Menschen der Erde sinnlich heissen, waren sie relativ sinnlich gegen das, was sie früher waren.

Die Anziehung der Körper oder Verkörperung der Geister geschieht immer durch dasselbe Gesetz der geistigen und nervengeistigen Anziehung der in den Welten liegenden Zellen und organischen Eiweiss-Keimstoffe, welche Anziehung sich durch die Rotation in Formen bildet. Da nun diese 4. Sonnen eine eigene vervielfachte Achsenumdrehung oder vervielfachte Rotation hatten, so war der ganze Verwandlungsturnus ein rascherer, aber vielfacherer.

Die Bewohner dieser Welten starben oder verwandelten sich nicht durch den sinnlichen Tod, noch wurden sie sinnlich geboren, da ihre Sinnlichkeit nicht die der Erden-Menschen ist.

Sie hatten die dunkle Erinnerung ihrer Fehler und lagen schlummernd und verpuppt im Übergang, in der Verwandlung eines Körpers, eines Lebensturnusses in den andern.

Wenn ein Turnus sich zu Ende neigte, so neigte sich auch der Körper seiner Verpuppung oder Verwandlung zu, aus welcher dann der Geist in einem verwandelten Körper dem frischen Lebensturnus zuging.

In diesen Welten geschehen alle Vermehrungen und Verwandlungen durch das Ei und durch Verpuppungen. Die Verpuppung der Geister ist eine chemische Umwandlung des Körpers, in welcher Zeit der Geist latent schlummernd, seine Umgebung in der fluidischen Verpuppung, im Prozess stofflicher, chemischer Verwandlung, jedoch sichtbar ist. Hierin liegt die grösste Prüfung, das tiefste Leiden dieser Geister.

Ihr Verkehr mit den Höheren geschieht nicht unmittelbar, sondern mittelbar durch die Missionen der besseren Geister und ihr zeitweises Erscheinen auf diesen Welten; dann durch ihre eigene geistige Ausbildung, durch die Vervollkommnung ihrer Eigenschaften, z.B. durch Ausbildung der geistigen Liebe, des geistigen Blickes, des geistigen Gehörs und Gefühls, was sie dann selbst ihren Brüdern zu Vermittlern oder höheren Geistern macht. Diese geistigen Gaben auszubilden und hierdurch die in ihnen sinnlich gewordenen Eigenschaften aufzuheben, ist der Zweck ihrer Verkörperung. Diese Geister sollen Vernunft, Intelligenz und Liebe durch die Mittel, die ihnen Gott gab, in sich ausbilden.

Das Folgen der bildenden Rotation und dem Gesetz, vergeistigt und potenziert, bringt die Geister den höheren Stufen näher; das Nichtfolgen jedoch, das Derotieren, bringt sie geistig und fluidisch durch das Gesetz der Ausscheidung aller ungleichen Elemente, in die tieferen Welten oder in die Depotenz.

In den 5. Sonnen brachten Geist, Kraft und Stoff ihre Bildungen durch den abgesonderten Geist, Kraft und Stoff der 3. und 4. Sonnen hervor. Folglich entstanden hier alle Schöpfungen in doppelt depotenzierten Verwandlungen. Das geistige Prinzip der 5. Sonnen enthielt Ungehorsam, Hochmut, Sinnlichkeit. Der Fall dieser Geister war ein dreifacher.

Auch aus diesen 5. Sonnen fand eine solarische Absonderung, eine Zentrifugal-Abstossung und dann wieder eine Zentripetal-Anziehung und Bildung statt.

Die 5. Sonnen sind übrigens Übergangswelten zu den ganz sinnlichen 6. Sonnen und zu den halbsinnlichen 4. Sonnen. Zwischen den 6. und 4. Sonnenkreisen stehend sind die 5. Sonnen versöhnende, verbindende Übergangswelten.

Hier ist der Übergang vom geistigen zum tierischen Bewohner der Welten. Vom Ei zum lebendigen Jungen, von der Verpuppung zum schmerzlichen Tod, von der Entpuppung zur schmerzlichen Geburt.

Es ist uns doppelt schwer, euch diese Übergangsstufen euren Begriffen nach ganz konkret zu beschreiben, da es eben ein Feld der Unbeweisbarkeit ist. Wir stützen uns auch hierin auf die Logik des Gesagten und auf die sich allmählich bildenden Figuren des Zahlengesetzes in der Tabelle 14, die euch ein klares Bild des Überganges sind.

Da es, wie wir es schon oft sagten, keine Sprünge gibt, so muss eben dieser gradative Übergang existieren. Er liegt im 5. Sonnenkreis. Unsere Beschreibungen sollen euch deshalb nicht als mythologische Fabeln und Sagen erscheinen; es ist Wahrheit nach dem Zahlengesetze und der Logik. Wahrheit, die heute noch vorhanden ist. Es sind diese Sonnen als Übergangswelten erfüllt von Abstammungs-Übergängen in Erde, Pflanzen, Tier-Bewohnern. Alles Dasein, alle Organismen, alle Kräfte und Stoffe sind im Wechsel begriffen.

Die Bewohner zwischen Sinnlichkeit und geistigen Wesen, halb in geistiger, halb in sinnlicher äusserer Form, sind mit halb geistigen und halb sinnlichen Organen oder Ausdruckswerkzeugen begabt.

Da die sinnlichen, hochmütigen Geister während ihres Falles, wie einst die Dämone selbst schaffen wollten, gebrauchten sie dieselben nervengeistigen, fluidischen Mittel hierzu und es entstanden ebenfalls sinnliche Organe hieraus, die sich aber um die gefallenen Geister selbst als Körper legten, d.h. dass sie durch perispritische oder nervengeistige Berührung sich selbst verdichtend, auf diese Art einen sinnlichen Körper, organisch belebt, um sich entstehen sahen. In todähnlichen Schlaf verfallend, wurden sie durch die Rotationsbewegung erweckt inmitten ihres sinnlichen organischen Körpers, durch welchen sie sich nun geistig äusserten. Sie erwachten also verkörpert, so wie das Lebensprinzip auch in Verkörperungen und Verwandlungen lebt und sich bewegt. Nur dass Jene sich dieser Verkörperungen bewusst, und dass Diese sich selbst unbewusst mechanisch sind. Diese sinnlichen Geister zogen die durch sie verdichteten Fluide, welche zellenartig organisch belebt waren, an sich, und erhielten dadurch mit Hilfe der bildenden Rotation sinnlich organische Verkörperungen.

Die Bewohner dieser 5. Sonnen sollten ihre geistigen Gaben der Intelligenz, der Vernunft und der Liebe, die so entartet waren, wieder gesetzlich umändern. Sie waren aber doch um einen Grad dem Gesetze näher, als die durch sie ausgeschiedenen Geister der 6. Sonnen. Hatte nun ihre Verkörperung eine Verzweigung des Geistigen und Sinnlichen, so waren auch alle Pflanzenarten, alle Tierrassen ebenfalls verzweigt verteilt. Übergangs-Tierpflanzen, Übergangs-Vogelgewürm und Fische vom Kriechenden zum Gehenden, Fliegenden; Übergangs-Vierfüssler zu Zweifüsslern, in Fliegende und Gehende. Diese Welten sind erfüllt von Übergangslagern und Keimen in ihren Flüssigkeiten und in ihren Erdlagern.

Dieses allgemeine Übergangsleben ist die Folge der schliessenden Spiralbewegung, der Ellipse oder Bewegung der Stufen.

Alle Sonnenkreise sind, wie ihr es seht, relative Solaritäten, zu den Ursonnen verglichen. Doch da sie alle ihre Welten und Kinder um sich haben und aus sich geboren, nennen wir sie depotenzierte Solaritäten.

Die vervielfachte Bewegung bringt einen rascheren Lebensturnus und ein rascheres Stoffwechseln und Verwandeln in die 5. Sonnen mit sich. Die Bewohner dieser Welten erhalten nur schwer die Lehre und den Unterricht der höheren Geister, welche in mühsamen und kurzen Missionen die 5. Sonnen besuchen. Schmerzen, Leiden, Mühseligkeiten für Bewohner und Tiere dieser Welten, sind im Keimen und Entstehen. Die Intelligenz, die Vernunft, der Gottbegriff, der Begriff ihrer Erbsünde sind halb ausgebildet, da ihr Geist den Druck sinnlicher Organe fühlt; ihr normaler Zustand ist beiläufig das, was ihr auf Erden einen somnambulen Zustand nennt. Dieser ist ein Übergangszustand der geistigen und sinnlichen Eigenschaften, durch welchen Zustand die Bewohner der 5. Sonnen für ihre Individualität grosse Pein leiden. Sie wollen sich entweder sinnlich betäuben oder geistig überheben. Dieser Übergangs-Zustand ist die grösste Probe ihres Hochmutes, da sie durch denselben ihre niedere Stufe, ihren tiefen Fall demütigend fühlen. Sie sehen höhere Geister um sich, ohne sie erreichen zu können, ebenso sehen sie den Andrang der noch niederen Geister um sich, den sie geistig und physisch schwer empfinden.

Das geduldige Ertragen dieses peinigenden Doppelzustandes ist ihre Sühnung und Busse. Geistige Überhebungen und Überschätzungen, so wie gewaltsame sinnliche Übertritte stürzen sie in tiefere Welten durch den Tod, d.h. durch einen latenten Zustand des Geistes, der in tiefere Welten einverleibt, dort als Mensch sein Selbstbewusstsein wieder erlangt.

Zu diesem Kapitel Tabelle 14. [  Zahlengesetz - Tabelle Nr. 14  ]


[ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Letzte Änderung am 14. August 2000