Geist, Kraft, Stoff - Buch I - 11. Kapitel, 6. Weltstufe  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch I.  -  11. Kapitel

6. Weltstufe

Durch das Rollen der Welt war die eine Seite derselben, da sich der Körper nicht mehr drehte, der Muttersonne nicht zugewandt war, also kalt, die andere Seite heiss. Die Kälte erstarrte und kristallisierte die Fluide des Materien- und Wasserstockes dort, wo das Ursonnenlicht nicht erwärmend eindrang.

Durch dieses Kristallisieren und Erstarren wurden die Fluide schwerer und konzentrierter. Auf dem dem Urlichte ausgesetzten Teil der Welt evaporierten sich die Fluide, sie dampften Stoffe aus, was die Materie leichter machte; es war ein Aushauchen und Aufsaugen. Das Kristallisieren hingegen war ein Insichkonzentrieren.

Durch diese zweiartige Stoffbereitung sollten die ungleichen Schwereverhältnisse des Körpers ausgeglichen werden. Diese Ungleichheit der Schwere hob sich langsam, nach und nach, auf; sie ging gleichen Schrittes mit der Stoffänderung.

Mit dem Aufheben der ungleichen Schwere hört auch die ungleiche rollende Bewegung auf und fällt in ein einmaliges Drehen um die Achse, in ein ruhiges Rotieren um die Muttersonne.

Das gleichmässige Rotieren und das Aufheben der ungleichen Polschwere war also ein gleicher Schritt. Eine grosse Verwandlung war ebenfalls in der Pflanzen- und Tierwelt eingetreten; da die Fluide im Norden kristallisiert und fester wurden und die im Süden sich verdampften. Das mit der Drehung des Körpers gleichmässige Eindringen des Ursonnenlichtes und der Wärme sollte die Unterschiede ausgleichen, indem es auf die eine Hälfte der Welt zerschmelzend und erwärmend, auf die andere Hälfte abkühlend, aufsaugend eindrang.

Es ist unmöglich, euch alle Infusionen und mikrokosmischen Organismen, alle Pflanzengattungen zu nennen, die durch die sich verwandelnde Bewegung und den Licht- und Wärme-Eindruck neu entstanden.

Die Grund-Theorie des verschieden Vorhandenen liegt in der Abstammung aus Einem, das immer zweiartig hervorgeht. Die Abstammung liegt in der Zelle. Das Eins oder die Grundtypen bleiben immer Mutter und Vater. So blieben inmitten dieser Verwandlungen Licht- und Zellentierchen der Moleküle kräftiger Lebenssame, die galvanischen Organismen, die Zellenpflanzen, als Grundtypen. Es vereinten sich mehrere mikrokosmische Organismen in einen grossen Organismus, der sich, durch die äusseren Eindrücke begünstigt, im Grossen ausbildete.

Ein Agglomerat mehrerer galvanischer Organismen, in die grösseren, durch die Hitze ausgedehnteren Zellen gelegt, gab grosse Amphibien. -

Ihr seht hier ein grösseres Tier, durch mikrokosmische Organismen zusammengestellt, durch Eier-Agglomerationen geboren, einen grossen Organismus bilden.

Die Agglomeration mehrerer Eier, in eine Fluid-Kapsel oder Zelle gelegt, durch die äusseren Eindrücke ausgebrütet, bildeten zuerst Zwillingsorgane und im Laufe der Abstammung einen grösseren Organismus.

Die grösseren Amphibien lebten im Wasserstock, dessen dichtere Teile sie verzehrten. Ihr Organismus war ein durchsichtiger und weicher. - Durch die ungleiche rollende Bewegung waren die Verhältnisse der Welten sehr verschieden. In den Kristallen des kälteren Teiles wurden die Zellentierchen zu Kristalltierchen verwandelt, die, in der Kälte erstarrt, durch die langsam wiederkehrende Wärme belebt wurden. Während im kalten Teil die Zellen und Kristalltierchen mehr nach Innen konzentrierend arbeiteten, wurden im warmen Teil die Zellen gedehnt und alles an die Oberfläche getrieben.

Die durch die rollende Bewegung im kalten Teil erstarrenden Pflanzen, welche fluidischer Natur waren und im Materienstock wurzelten, wurden in ihrer Kristallisierung zu Riesenkristallen oder Gletschern.

Im Mittelpunkt der Welt war sich der Keim oder Dotter gleich geblieben und spielte, da nun die Bewegung wieder eine gleichmässige war, die Rolle der Ausgleichung, des Vermittelns zwischen Kalt und Warm.

Wenn die Lebensbedingungen zur Entfaltung einer Art ausgestorben sind, d.h. sich in andere Bedingungen umwandelten, so wandeln sich auch die Arten mit diesem gleichen Schrittes um.

Im heissen Weltteil, wo das Pflanzenleben im Materienstock riesig und tropisch herauswuchs, fanden sich mit diesem zugleich, durch die Eieragglomerationen und Ausbrütungen - grosse Pflanzenfresser - Riesenzellentiere ein.

Mit der Abkühlung der Hitze kam das Absterben der Riesengewächse, ein Abarten oder Verpuppen der Riesenpflanzenfresser. - Im kalten Teil zog das erwärmende Licht das Lebensprinzip und seine Elemente aus der Kristallisierung oder Erstarrung heraus, und hier bildeten sich, durch Agglomerationen, wieder mikrokosmische Organismen, Samen eierlegender Wassertiere.

Wir sahen bis jetzt aus den mikrokosmischen Organismen allerlei Gewürm sich entfalten, Amphibien und Pflanzenfresser, und im Schmelzen der Kristalle - Wassertiere, Fische. - Dieses Alles entstand aus Ei und Samenänderung, welches in verschiedene Fluide gelegt, durch äussere Eindrücke verschiedenartig ausgebrütet wurde.

Ihr seht das Lebensprinzip alles belebend, bildend, verwandelnd. Die gleiche Bewegung der Welt brachte einen Temperatur-Ausgleich, so, dass der Nordpol wieder angenehm kühl und der Südpol widrig-lau wurde. Die Hitze war aus ihrem dampfenden Zustand abgekühlt, die Kälte war aus ihrem kristallenen Zustand erwärmt geschmolzen. Durch die Rotierung und Bewegung begegneten sich diese relativen Temperaturen in ihren Fluiden und bildeten um den Gürtel oder Dotter der Welt den Ansatz zur Rinde. Es ist so, wie wenn man ein heisses Fluid in ein kaltes hineingiesst, was ein zweiartiges Ineinanderströmen ist, und einen Rindenansatz um den Weltkörper bildete; eine poröse Zellenhaut, durch welche die Fluide herausdampften und schwitzten.

Vergleichend, ausgleichend, schien auf dieses Alles die Muttersonne, das Ur- und das Odlicht, und wickelten es in eine eigene Atmosphäre, bewegten es, durch den Druck der Rotation.

Wir müssen hier noch das Entstehen des Kohlenstoffes, des Stickstoffes und Wasserstoffes in ihren höchsten Potenzen erwähnen.

Der Materienstock im heissen Weltteil, welcher Riesenpflanzen trieb, war in fortwährendem Ausdampfen, in atmosphärischen Entzündungen und Verbrennungen begriffen, aus welchen der Urkohlenstoff entstand. Hier auch sind die Bildungen von Urkohlenlagern, welche sich schichtenweise nach Verkohlung der Riesenpflanzen in den Materienstock legten.

Stellt euch das Verbrennen nicht als Feuer und Flammen vor - es war eine Luftentzündung, ein atmosphärisches Feuer, ein Verkohlen der Pflanzen und ihrer Verzehrer. In diese warmen Kohlenlager verpuppten sich die Pflanzenfresser. Diese Kohlenlager waren leicht aufeinander gelegt und wurden nur langsam durch die sich entwickelnde Achsumdrehung, durch den äusseren Druck der Rotation in den Materienstock eingepresst, durch welches Einpressen jedoch Kohlenatome wie ein dichter Regen sich, in der drehenden Bewegung durch die Luft zirkulierend, über alle Teile der Welt ergossen.

Dieser Kohlenstoff absorbierte sich in dem Wasserstock des schmelzenden, warm werdenden kalten Weltteiles.

Die verkohlten Pflanzen wurden also im warmen Materienstock eingepresst, was mit der Abkühlung Kohlenlager bildete; im kalten Teil waren die Kristalle oder Zellenlager geschmolzene Urlager. Indem die harten Kristallbildungen erwärmt und weicher wurden, kam der Kohlenstoff durch die Luftzirkulation als atomischer Kohlenregenkeim - kräftig hinzu und pflanzte ein Pflanzenleben in die weich gewordenen Kristalle oder Lager.

Währenddem der Wasserstock im wärmeren Teile suppig und dicklich war, war er im kalten Teile durch das Frieren und Kristallisieren reiner und filtriert worden. Diese zweierlei Wasser vermischten sich nun auch durch die Strömungen und Bewegungen der Welt und vermengten mit dem zugleich ihre Samen und Eier.

Ihr habt nun diese Welten in einer noch grösseren Verwandlung vor euch. - Warme Kohlenlager, erwärmte Kristalle, Stoffvermengungen, Samenverpflanzungen, Wasserstock und Eiervermengungen in den Strömungen der Luft und Fluide. - Dieses Alles begegnete sich im Mittelpunkt der Welt, d.i. in ihrer chemischen Mutterküche. -

Zahlengesetz, 6. Weltstufe (Tabelle 9)  [  Zahlengesetz - Tabelle Nr. 9  ]

Einfache Addition von 110 auf 120. Im Realen der Schluss des 4. Kreises. Ihr seht fertige Figuren vor euch, da die Welten nun aus ihrer Kindheit getreten waren und in vollster Entwicklung sich befinden.

Diese Tabelle 9 ist auch für das 12. Kapitel, da die Entwicklung der Welt ihren ruhigen Fortgang hat, gültig.


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Letzte Änderung am 14. August 2000