Geist, Kraft, Stoff - Buch III - 38. Kapitel, Noch ein Blick auf die Erde  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -   [ Weiter ]

Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch III.  -  38. Kapitel

Noch ein Blick auf die Erde

Nachdem ihr nun mit uns Stufe für Stufe, die Schöpfung hinab und wieder hinauf gegangen seid, so betrachtet, o Menschen, euer Entstehen, euren Fall und die Wichtigkeit eures Fortschrittes. Betrachtet besonders die Wichtigkeit des Christentums, die hohe Tragweite seiner geistigen Gesetze und seines Glaubens an das Verdienst der Erlösung, an die Wahrheit der Person Christi.

Ihr könnt die Erstlinge, denen ihr ähnlich werden sollt, niemals aus eurem Glauben ausschliessen, wenn ihr Gott näherkommen und wenn ihr euch als einswerdende Geister vollkommen ausbilden wollt; denn sie führen euch zu Gott, d.h. durch Christum zum Vater.

Also nicht nur auf Erden müssen die Menschen an das Erlösungswerk glauben, sie müssen es auch als Geister, wenn sie fortschreiten wollen. Ohne diesen Glauben kein Fortschritt, denn dieser Glaube ist ein Gesetz.

Die Erstlinge Gottes sind da; sie sind die Mittler zwischen euch und Gott, an deren Erlösungswerk ihr glauben müsst, nicht nur als Menschen in diesem kurzen Erdenleben, sondern für alle Ewigkeit.

Ihr seht es ja in der ganzen Folge des Zahlengesetzes, dass für euch Geister die Seligkeit in der Ähnlichwerdung mit den Erstlingen liegt. Gott ist Eins, unwandelbar; die Erstlinge Seines Geistes Zwei, Ihm relativ; die Geister Drei, den Erstlingen ähnlich.

Was ist ein Menschenleben in der Ewigkeit? Ein kleiner Augenblick, doch kostbar in allen seinen Momenten.

Was ist der Tod? Ein Abstreifen des sinnlichen Körpers, ein Fortleben des Geistes im Nervengeiste. Die Individualität bleibt, das Ablegen des Körpers ist nur eine sinnliche Veränderung; die Eigenschaften des Geistes jedoch bleiben; seine Erziehung und Fortbildung muss immer wieder in Tätigkeit gesetzt werden. Nur die geistigen Eigenschaften der reinen Liebe und des Glaubens sind bildend, sie fördern den Fortschritt des Geistes am meisten.

Je weniger die Menschen die göttliche Wahrheit, die sie erhielten, in Anwendung bringen, desto mehr werden sie in die Bande der degenerierenden Sinnlichkeit verfallen.

Der geistige Fortschritt der Menschen liegt auch in den Studien, im Erforschen der Natur; wohl dem, der hierin nach dem Drei schliesst.

Es ist der Lebenszweck und die Aufgabe vieler wissenschaftlicher Geister, ihr Wissen auf Erden weiter zu geben. Wir möchten nur allen Forschern den Rat geben, den Motor, das Eins, nicht aus der Rechnung zu lassen und nicht krampfhaft nur aus Zwei, aus Kraft und Stoff zu schliessen. Das Drei ist das unumstössliche Naturgesetz; der Schluss nach Zwei findet niemals eine Basis.

Gott gab dem Menschen die Intelligenz, damit er sich ausbilde; er gab ihm den Drang nach Wissen, damit er lerne. Dieser Drang nach Wissen ist Zeuge des Motors oder Geistes. Die Tiere mit ihrem Beweger haben diesen Drang nicht. Der Mensch aber will wissen was er ist, woher er kommt, wohin er geht. Dieser Durst nach Wahrheit ist Zeuge seines Geistes.

Deshalb, o Mensch, folge diesem Drang, lerne, forsche, doch blicke dabei hinauf nach dem unwandelbaren Gott, der das, was du siehst, belebt und schuf, bildete. Erfasse das Ganze dreiartig; auf diese Art wirst du auf unabänderliche Gesetze und Tatsachen im Mikrokosmos kommen, nach welchen du auf den Makrokosmos schliessen kannst. Herrlich, grossartig, unsterblich steht dann das All vor dir.


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Letzte Änderung am 14. August 2000