Geist, Kraft, Stoff - Buch I - 1. Kapitel, Uranfang  -   [ Hauptwerk ]  -   [ Zurück ]  -  [ Weiter ]
Geist-Kraft-Stoff ; Adelma v. Vay; christliche Offenbarung, medial empfangen 1869; herausgeg. von Catharina, Adelma und Ödön von Vay, 1870; Lechners Hofbuchhandlung Wien; Copyright beim Herausgeber: Rudolf Passian ; Erfasser T. Frey ; Online-Text aus der 7. Auflage im Bedellion-Verlag, D-56329 St. Goar, Printed in Germany 1993, ISBN: 3-87667-204-X

Buch I.  -  1. Kapitel

Uranfang

Am Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott, und Gott ist das Wort.

Alles ist durch dasselbe gemacht worden, was gemacht worden ist. -

So der Apostel Johannes: "Im Anfang war Gott"; "Gott war der Anfang", so das alte Testament.

Wie mächtig klingen diese Worte, "Gott war der Anfang", d.h. Gott war Alles.

Im Anfang war das Wort, d.h. es war Etwas, ein Begriff, eine Idee, ein belebendes Prinzip - ein Wort! Wo war dieses Wort? Bei Gott! Und Wer war dieses Wort? Gott war dieses Wort? So waren Gott und das Wort Eins.

Alles ist durch dasselbe Wort gemacht worden, ohne dasselbe wurde nichts gemacht, was gemacht worden ist.

So sagt uns der erleuchtete Apostel, dass Gott ist und schuf von Anfang an, doch wie Er ist, welcher Wesenheit, wie, durch welche Kräfte Er schuf, das sagt er nicht.

Wohl aber nennt Ihn Christus "einen Geist", indem er sagt: "Gott ist ein Geist". Also ist Gott der Anfang, das Wort und ein Geist, der tätig ist und schafft. Wenn Er der Schöpfer alles dessen ist, was wir sehen, so muss Er die höchste Intelligenz, die grösste Liebe, der stärkste Wille, das denkbar Vorzüglichste sein, denn nur diese sind schöpfungsfähig, nur diese Eigenschaften bringen ein logisches Ganzes zusammen. Ja, Er muss absolut und unwandelbar in sich selbst sein, denn nur so kann Er der Mittelpunkt und Motor des Alls, der Schöpfer der unabänderlichen Naturgesetze sein. Er muss von Allem, was da ist, in Sich haben, und zwar in höchster Potenz vereinigt, denn nur so kann Er Alles schaffen.

O Menschen! Gott! Gott!

Er ist, - Er lebt und schafft durch Seine unabänderlichen Naturgesetze, die Ihm ähnlich, Ihm relativ, das All leiten und erhalten. Alles folgt diesen Gesetzen, Ihr, die Pflanzen, das Tier, der Sand am Meer! Er ist inmitten dessen der unabänderliche absolute Gott und Schöpfer - Alles in sich fassend, aus sich herausgebend, Licht, Leben, Bewegung!

Je mehr wir euch in eurer armen Erdensprache über Seine Wesenheit sagen können, desto ergriffener sollt ihr sein über Seine unendliche Erhabenheit! Er, der so gross und unfassbar ist, dass Ihn die reinsten und höchsten Geister kaum fassen, Gott fasst Alles in konzentriert geistigem Masse in Sich - folglich ist Er Geist, Kraft und Licht, welches letztere, ein konzentrierter, vergeistigter Stoff, die höchste Potenz desselben ist.

Wir können also ebenso sagen: Gott ist Geist, Kraft und Stoff, denn das Urlicht ist eben der erste Funke und Keim zum Stoff. Richtiger gesagt ist es: Geist, Kraft und Urlicht, da ihr mit Stoff, Greif- und Fühlbares, d.h. mit eueren Sinnen Fühlbares meint, und das Urlicht eben dieses in der höchsten Potenz ist.

Gottes stofflicher Ausdruck ist Urlicht. Alle Intelligenz äussert sich durch Etwas, um Effekte hervorzubringen, so äussert sich Gott, durch Vibration als Kraft, und durch Urlicht als Stoff; diese Seine Eigenschaften sind eben so ewig, als Sein Geist, da sie immer und ewig unzertrennbar Eins sind mit Ihm.

Ein Geist ohne Äusserungsgaben oder Organ (obzwar Organ ein zu menschlicher Ausdruck ist) ist wie eine Kraft ohne Stoff, Nichts und unwirksam.

Das geistige Prinzip, Gott, fasst die höchste Potenz, höchste Vernunft und Intelligenz in Sich, so wie die höchste Kraft, die in Seinem unumschränkten Willen und Vibrationen liegt, die höchste Potenz des Stoffes, welches das Urlicht ist.

Aus diesen Dreien, Geist, Kraft, Urlicht, geht Alles hervor, in Verdichtungen und Verwandlungen, welches man Schöpfungen nennt. Vom kleinsten Stäubchen bis zum höchsten Geiste ist Alles Geist, Kraft und Stoff; welche darum Eins sind in ihren Wirkungen. Kraft und Stoff allein, ohne Geist, wären tot, da eben Dieser der Beweger ist. Kraft und Stoff sind jedoch dem Geiste ebenso nötig zu seinem Wirken und Schaffen, wie er ihnen zur Belebung.

Geist ohne Kraft und Stoff wäre untätig, unfähig, Kraft und Stoff, ohne Geist, wären leblos - tot; doch alle drei in Eins sind Leben, Schaffung!

Also sind diese Drei in allem Dasein ein nicht zu trennendes Eins und erscheinen nicht nur bei Gott, sondern überall, in Allem, als Dreieinigkeiten; im Wurm so wie im Menschen, in dem Molekül so wie im schönsten ganzen Werke; denn Alles ist zu Gott relativ, eine Dreieinigkeit, die einzig und allein absolut und positiv ist.

Dass eben diese Drei so logisch durch unabänderliche Gesetze alles Dasein bilden, ist die Wirkung der Einen höchsten Potenz dieser Drei, die Wirkung des absoluten dreieinigen Gottes.

Die Naturgesetze sind unabänderlich, weil Gott, ihr Urheber, die Unwandelbarkeit ist. Sie kennen keine Wunder, da sie deren nicht brauchen, nur dem kurzsichtigen Menschen erscheint das Unbekannte als Wunder.

Die Wissenschaft der Naturgesetze ist für den Forscher ein unbegrenztes Feld, was ein Mann der Wissenschaft auch einsieht.

Diese Gesetze jedoch sind nicht auf willkürliche Kraft und auf Stoff allein beschränkt, wie es Einige in der Unfähigkeit, sie anders zu beweisen, euch glauben machen wollen. Gerade die Wissenschaft sollte sich keine Grenzen ziehen, besonders was das Leugnen Gottes und des geistigen Prinzipes anbelangt.

Das Lernen ist unendlich! Es ist unlogisch zu leugnen, denn gerade die Wissenschaft erfährt es täglich, dass sie den Grund, die Wahrheit und Ursache alles Daseins nicht weiss; dass Zeit und Forschung Hypothesen umstürzen und frühere Wunder als Gesetze erklären kann.

Das, was euch willkürlich erscheint, sind eben Folgen der euch unbekannten Gesetze.

Ihr lasst euch willkürlich, durch Kraft und Stoff leiten, statt nach den wichtigen, euch noch ganz unbekannten geistigen Gesetzen zu forschen.

Der Zweck unserer Arbeit ist, euch durch Logik den Beweis der höchsten Intelligenz: Gottes zu geben.

Noch einiges über das Urlicht, welches wir Ursolarität, den Mittelpunkt des Alls nennen, um welches sich das All bewegt.

Das Urlicht hat keine Drehung, es wirkt durch Vibrationen; ebenso wie Gott unwandelbar ist und durch Seines Geistes unfassbare Kraft wirkt und allgegenwärtig ist.

Das Urlicht ist ebenso allgegenwärtig, wie Gott. Währenddem aber Gott geistig unwandelbar allgegenwärtig ist, ist es das Urlicht in Verwandlungen.

Da Gott unendlich ist, dehnt Er auch Sein Urlicht unendlich aus. Gott ist also nicht nur geistig durch Seinen Willen und durch Seine Liebe relativ in Allem gegenwärtig, sondern auch stofflich, durch das Urlicht und dessen Verwandlungen und Verdichtungen. - Gott ist die Ewigkeit; Er kennt keine Zeit, nur die Gesetze, durch welche Er das All regiert.

Gottes Schaffen ist ebenso ewig wie Er selbst; trotz diesem ewigen Schaffen ist keine Überfüllung im All, nach dem Gesetze der Einswerdung, welches das 3. Buch unseres Werkes ausmacht.

Das Schaffen und Entstehen der Dinge würde nur mit Gott aufhören, und da Er ohne Ende ist, ist dieses auch endlos. Weil die Menschen sich dieses ewige Schaffen und neue Entstehen mit dem ewigen Fortleben aller Schöpfungen nicht vereinbaren können, so wollen sie das ewige Fortleben leugnen. Dieses ist sehr unwissenschaftlich gehandelt; so entstanden allerlei falsche Theorien und Philosophien.

Zu Ende dieses Kapitels wiederholen wir: Im Anfang war Gott, Seine Kraft und Sein Urlicht. Wir wollen hiermit beweisen, dass das All einen intelligenten Anfang gehabt hat, und dass dieser Anfang nur etwas ganz Vollkommenes, der Inbegriff von Geist, Kraft und Stoff sein musste.

Ohne Ur-Intelligenz kein logisches Gesetz, kein All denkbar. Geist, Kraft und Urlicht sind die Erzeuger des Alls, doch was erzeugten sie? Wohin war der Lebenskeim gelegt? Dieses behandelt das 2. Kapitel. Es strömt Alles aus Gott und strebt Ihm zu. Hier gehen wir zur Vergleichung Gottes und des Anfanges, zur Zahl 1, über.

Das mit der abstrakten Arbeit gleichlaufende Zahlengesetz [ Zahlengesetz - Tabelle Nr. 1 ]

So wie es eine Urquelle gibt, aus der Alles strömt, gibt es eine Urzahl, aus welcher alle anderen hervorgehen in geordnetem Gesetze.

Diese Ur- oder Grundzahl ist 1; ebenso wie du niemals richtig denken und schliessen wirst, wenn du nicht bei Gott beginnst, wirst du auch nicht ordentlich rechnen, wenn du nicht bei der Grundzahl 1 beginnst. Ohne Gott und ohne die Grundzahl 1 - keine gründliche Wissenschaft - kein Anfang - Nichts!

Die sinnlichen Gegenstände sind die Vermehrungen der Grundzahl und gehören zu ihr.

Diejenigen, die nur nach dem Sinnlichen und Greifbaren schliessen, müssen bei den Grenzen dieser Sinnenwelt ohne Aufschluss stehen bleiben, sie kommen niemals auf unabänderlichen festen Grund, da sie nicht aus der Einheit, sondern aus der Vielheit schliessen; es ist gerade so, wie wenn du eine Rechnung bei ihrem Ende anfangen wolltest.

Wir sagten, in Gott wären 3, nämlich: Geist, Kraft, Urlicht.

 In der Zahl 1 sind auch 3; der Anfang, der Punkt, welcher in seiner Ausdehnung zu einem zweiten Punkt gelangt, dieses ist das Ur 1, welches 3 in sich hat. Einen Anfangspunkt, eine Linie und ein Endpunkt, d.h. 1 (Gott) ist der Anfang und das Ende. Wäre 1 ein Punkt allein, so wäre es eben nur ein Punkt, keine Zahl; weil aber 1 3 in sich hat, so ist es eben eine Addition, der Vervielfältigung fähig.

Die Zahl 1 ist absolut, die andern Zahlen sind ihr relativ.

Wir erklären auch das Zahlengesetz in 3 Arten:

1. Das reale ist dieses  ,bezeichnet das absolute 1 (Gott).

2. Das konkrete 1 bezeichnet 1, 2, 3, oder Geist, Kraft, Urlicht, oder figürlich. 

3. Das abstrakte 1: Hier sind 3 in 1, d.h. wenn ein jeder Triangel für sich 1 ist, - so fasst ein Triangel 3 in sich, figürlich:  Dieses fasst Gott in Doppeleigenschaften in sich, und zwar in Geist und Liebe, Kraft und Vibration, in Urlicht und Assimilation.

Das Eins ist überall eine absolute Zahl, eine absolute ganze Figur


Die Zahl 1 ist ein Ganzes, das aus sich heraus schafft und wieder in sich zieht.

Die Zahl der Figuren soll die Logik des Gesagten anschaulich, begreiflich machen.

Der reale Gott ist kurz und einfach Gott, - Eins. Der konkrete Gott ist 3 in einem Ganzen, d.h. Geist, Kraft, Urlicht in Gott - 3 Begriffe in Einem. Das konkrete 1 ist 1, 2, 3 in 1 oder  3 in einer Figur.

Der abstrakte Gott ist Gott, Seiner realen und konkreten Eigenschaft nach, abstrakt gedacht.

Das abstrakte 1 ist das reale und konkrete 1 in allen seinen Bedeutungen gezeichnet:
Das reale im abstrakten 1 ist der Punkt als

Das reale im abstrakten 1 ist Gott oder der Punkt.

Das konkrete sind Geist, Kraft, Urlicht als Inneres.

Das abstrakte sind Geist - Liebe, Kraft - Vibration, Urlicht - Assimilation.

So fasst das abstrakte 1 das reale und konkrete in sich. Nehmet das konkrete und abstrakte weg, so bleibt das Reale der Anfangspunkt: Gott.


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Letzte Änderung am 14. August 2000